AW: Pflichteinbau von smarten Stromzählern in Deutschland startet
Das heißt ich soll jetzt meinen Stromanbieter anschreiben und ihm sagen: Hey, ich zahle jetzt 20€ im Jahr an den Grundversorger fürs Messgerät. Ich zahl dann mal nen Euro weniger im Monat, weil die Kosten fürs Messgerät ja ab jetzt an den Grundversorger gehen.
Oder wie soll ich den Satz verstehen?
Is natürlich Bullshit und praktisch doch ne Preiserhöhung um 20€ im Jahr für NICHTS. NADA. Wie du bereits geschrieben hast, sind die Teile nutzlos, weil sie sowieso mit niemandem kommunizieren.
Wenn Du nichts tust, wird dein grundzuständiger Messstellenbetreiber (aka Netzbetreiber) irgendwann bis 2032 automatisch eine moderne Messeinrichtung einbauen. Diese kosten 20 EUR brutto, wenn der gMSB die Preisobergrenze ausschöpft (was eigentlich alle tun). Dafür fällt dann dein bisheriger Stromzähler weg, für den dein Netzbetreiber bislang irgendetwas zwischen 12 bis 18 EUR berappt hat. Diese 12 bis 18 EUR hast Du bislang nur beim genauen Studieren der Stromrechnung gesehen, da der Netzbetreiber den konv Zähler ggü. deinem Lieferanten berechnet und dieser Dir das Entgelt in seinem Paket aus Grund- und Arbeitspreis in Rechnung stellt. Auf deiner Stromrechnung sind informatorisch die Netzentgelte und Entgelte für den Messstellenbetrieb ausgewiesen. Dort kannst Du das einsehen.
Wenn Du nicht den Zähler von deinem grundzuständigen Messstellenbetreiber haben möchstest, kannst Du als Anschlussnehmer (im Einzelfall komplizierter, da zwischen Anschlussnehmer (Vermieter) und Anschlussnutzer (Mieter) zu unterscheiden ist) auch einen dritten Messstellenbetreiber beauftragen. Eine Alternative wäre es, dass Du einen Lieferanten wählst, der als Bündel gemeinsam mit dem Strom auch eine mME oder ein iMS anbietet.
Und jetzt die (rhetorische) Preisfrage: würdest Du einen dritten Messstellenbetreiber beauftragen, der 22 EUR/a für den Zähler haben möchte, wenn dein grundzuständiger MSB höchstens 20 EUR haben möchte. Also ist davon auszugehen, dass die wettbewerblichen MSB auch nur 20 EUR nehmen oder aber eben weniger, um dem Kunden einen Preisanreiz zu setzen, sich etwas Mühe zu machen und einen eigenen Messstellenbetreiber zu wählen.
Abschließend nochmal der dringende Hinweis: auch bisher musst Du ein Entgelt für den Zähler entrichten, nur dass man davon nichts mitbekommt. Wohnst Du beispielsweise im Versogungsgebiet von Westnetz (einem der größten Netzbetreiber in D), dann kostet das 12,95 € (netto) = 15,41 € brutto pro Jahr
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Kriegst Du von Westnetz eine mME eingebaut, kostet das mehr als bisher, aber eben nicht 20 EUR sondern 4,59 EUR