Insgesamt war es damals einfacher und günstiger, Chips mit speziellen Aufgaben (Texturberechnung etwa) zu konstruieren und zusammenzuschalten als ein einzelner großer Chip der schon alle Funktionen hatte. Die großen & komplexen heutigen CHips zeigen dies sehr oft. Außerdem hatte der 3dfx Ansatz natürlich auch den Vorteil der nachträglichen Skalierung: Angenommen das Verhältnis Texturleistung zu geometrieleistung passt nicht, würde man eben einfach einen weiteren Textur oder Geometrieprozessor verlöten und müsste nicht einen neuen Chip entwickeln.
Der Ansatz hat es übrigens auch ermöglicht, einfach Zusatzfunktionen zu verlöten. So gab es einige wenige Hersteller, die eine Voodoo 1 SLI hergestellt haben. Also eine einzelne Karte die 1.5 bis 2 Karten auf 1 Platine hatten - und so die Leistung verdoppelten.
Oder auch Hersteller, die der Voodoo 2 einen T&L Chip spendierten.
Es waren sehr spannende Zeiten. Auch die Herstellerkarten unterschieden sich nicht einfach im Takt (wie heute), sondern teils sehr stark in der Ausstattung: andere Chips und andere Funktionen (verlöteter zusatz 2D Chip, Audiochip usw...)
Natürlich lag das mit den vielen Chips auf einer Karte aber auch daran, dass die Herstellungsverfahren noch nicht so ausgeklügelt waren und für die Entwicklung für 3D Chips (bzw deren Produktion) nicht viel Geld da war (der Markt wurde gerade erst geboren, niemand wusste wie groß er wird. Als 3dfx 60-80% des 3D Marktes beherrschte, war dieser Markt nur wenige Zehntausend Grafikkarten pro Quartal groß. Das ist natürlich winzig im Vergleich der heutigen Millionen). Deshalb hat man auch zu wenig verdient um mit dem wesentlich finanzkräftigeren (Investoren) Nvidia mithalten zu können.
Es gab ja vor 2-3 Jahren mal ein Interview mit den ehemaligen CEOs von 3dfx. Da wurde gefragt was man mit dem heutigen Wissen damals hätte anders machen können. Die Antwort war bei allen gleich. Die Fehler die gemacht wurden halt nicht mehr machen, aber gegen das aufstrebende Nvidia hatte man personell und finanziell keine Chance.