Die Euphorie bei vielen Wählern für die zukünftigen Koalitionsparteien SPD, Grüne und
FDP schwindet deutlich. Trauten der Ampel-Koalition drei Wochen nach der Wahl noch über 40 Prozent aller Wahlberechtigten zu, mit den Problemen in Deutschland insgesamt am besten fertig zu werden, ist der Wert im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer des Umfrageinstituts Forsa auf 30 Prozent gesunken. Die SPD rutschte bei dieser Frage von 22 auf 16 Prozent und die Grünen und FDP von zehn beziehungsweise neun auf sieben Prozent.
Ein Grund dürfte das politische Handeln in der aktuellen Pandemie-Zeit sein. Die Ampel-Parteien wollen trotz steigender Infektionszahlen die „epidemische Lage“ nicht verlängern. Das halten sowohl die Mehrheit aller Wahlberechtigten (60 Prozent) als auch der Anhänger von SPD (67 Prozent), Grüne (68 Prozent) und FDP (60 Prozent) für falsch.
Dass die Bürger den versprochenen „Aufbruch“ nicht wahrnehmen, zeigt sich auch, wenn es um den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz geht. Eine übergroße Mehrheit von 84 Prozent aller Wahlberechtigten glaubt, dass er das Land genauso wie Angela Merkel (64 Prozent) oder gar schlechter (20 Prozent) regieren wird. Nur elf Prozent vertreten die Meinung, Scholz wird es besser als seine Amtsvorgängerin machen.
Besonders bitter ist das Votum in den eigenen Reihen: Nur eine Minderheit von 19 Prozent der SPD-Anhänger sind überzeugt, dass Scholz Deutschland besser regieren werde als Merkel. Von den Anhängern der Grünen glauben das nur elf und von den FDP-Anhängern nur neun Prozent. Dass Scholz schlechter regieren werde als Merkel, glauben hingegen 15 Prozent der Anhänger der Grünen und 26 Prozent der FDP-Anhänger.