AW: Klimawandel/Klimakatastrophe, wie denkt ihr über die Zukunft unseres Planeten?
@Tron:
Sehr passende Signatur für diesen Forumsbereich
Tja.....
Jedes argument hat ein gegenargument.
Manchmal ist das "Argument" aber willkürlich aufgestellte Behauptung und das Gegenargument die Realität.
Was YT betrifft, ich bin kein besonderer fan davon, jedoch wen man nichts mehr glauben schenken darf, was ist nun realität und was ist humbug?
Ich für meinen Teil halte mich an Wissenschaftler bzw. an deren Kriterien für eine verlässliche Quelle (die umgekehrt natürlich primär von Wissenschaftlern eingehalten werden
):
- dokumentiert:
Man kann viel behaupten, wenn der Tag lang ist. Liefert man zusätzlich zu dieser Behauptung eine Begründung ab, warum es so sein soll, die alle logischen Schlussfolgerungen enthält und alle Beobachtungen/Messungen in der Realität wiedergibt, auf der diese aufbauen, dann kann man nachvollziehen, ob diese Behauptung Hand und Fuß hat oder auch nicht. Der Behauptende setzt sich also der Möglichkeit aus, dass Fehler in seiner Logik aufgespürt und seine Behauptung dadurch zu Fall gebracht wird. Gelingt dies auch seinen Kritikern nicht, ist das ein gutes Zeichen, dass
Beispiel gut: Wissenschaftliche Arbeit mit detailierter Auflistung der zugrundeliegenden Messwerte und seperater, logischer Interpretation dieser Messwerte.
Beispiel schlecht: Ein Youtube-Video, dass behauptet, irgendwas wäre "so". Das "könne nur so sein". Oder "sieht man doch". Oder ein Forumsteilnehmer, der z.B. "von einem HartzIVer gehört hat, der...soll".
- reproduzierbar:
Man kann zumindest theoretisch die Messwerte reproduzieren bzw. (bei Messungen zu einem bestimmten Zeitpunkt) man kann sie mit anderen Messungen der gleichen Sachen vergleichen (wenn existent). Der Behauptende setzt sich also der Möglichkeit aus, dass die Grundlage seiner Überlegungen angegriffen wird. Wiederum gilt: Gelingt es selbst seinen Gegnern nicht, diese zu Fall zu bringen, spricht das dafür, dass sie brauchbar sind.
Beispiel gut: Wissenschaftliche Arbeit, die genau dokumentiert welche Methoden wann wo und wie verwendet wurden und seperat und unverfälscht mitteilt, welche Ergebnisse so gewonnen wurden. Oder alternativ genau und unverfälscht wiedergibt, auf welche anderen (wissenschaftlichen) Erkenntnisse man sich bezieht, wobei die dann natürlich selbst die Kriterien erfüllen müssen (z.B. IPCC. Zumindest der erste Teil...
)
Beispiel schlecht: Youtube-Videos, Forenbeiträge,... die i.d.R. komplett auf Methoden verzichten (verständlich, da ohnehin keine Primärquelle) und nur sehr, sehr selten angeben, aus welchen Quellen sie ihre Informationen beziehen. (dabei wären Links oder googlebare Stichwörter nun wirklich nicht zu viel verlangt)
Viele Wikipedia-Artikel schneiden in dieser Kategorie mitlerweile ebenfalls sehr gut ab
- beschränkt:
Mag komisch klingen, aber es ist nunmal so, dass man keine absoluten Aussagen treffen kann. "Die Erde ist eine Kugel" ist z.B. schlichtweg falsch. "Die Erde ist hat eine annähernd kugelige Form" ist schon besser. Vernünftig ist "Die Erde ist eine Kugel mit ca. 12750km Durchmesser ±<1%". Gutes Beispiel sind wiederum wissenschaftliche Angaben, die fast immer eine Angabe zur Messgenauigkeit enthalten bzw. eine ganze Reihe von Messwerten wiedergeben, so dass man sich ein Bild von der Streuung machen kann. Ein schlechtes Beispiel sind wieder diverse Usergenerierte Inhalte, die "sagen, was Sache ist" und bei denen man einfach nur misstrauisch werden kann.
Im Alltag kann man sich die Sache auch ein bißchen vereinfachen und die Faktoren nicht alle selbst überprüfen, sondern sich überlegen, wie groß eine Verletzung der Kriterien ist. Z.B. werden die Veröffentlichungen in Peer reviewed Journals von Experten auf dem jeweiligen Gebiet überprüft, die Chance, dass sie vollkommen falsch ist, ist gering. (gerade in Einzelfällen aber immer noch größer als null - ein wiedersprüchliches Ergebniss kann also entweder totaler Schwachsinn oder hochinteressant sein. Wenn 1000 Studien was anderes sagen, ist es aber sehr unwahrscheinlich, dass die alle zufällig den gleichen Fehler und nur der eine alles richtig gemacht hat)
Verstärkend wirkt dieser Faktor bei entsprechenden Sammelberichten wie z.B. der IPCC, bei dem sich noch mehr Experten ihr Wissen zu einem Ergebniss kondensieren.
Ebenfalls recht zuverlässige Quellen sind welche, die entgegen der erwarteten Intention agieren. Wenn z.B. die Financial Times Deutschland den Grünen ein besseres Wahlprogram bescheinigt, als der FDP, dann ist das als Einzelmeinung eigentlich unzuverlässig. Man kann sich bei dem Wirtschaftsliberalen Käseblatt aber ziemlich sicher sein, dass es ziemlich handfeste und unwiederlegbare Gründe gegeben muss, ehe die einer der wirtschaftsfeindlichsten Parteien eine höhere Wirtschaftskompetenz zusprechen, als der wirtschaftsfreundlichsten. (man muss aber aufpassen, in wie weit man die Intetionen der Quelle richtig erfasst hat. Gerade Großkonzerne können es sich leisten, komplette Organisationen aus der Taufe zu heben, die unabhängig auftreten und z.B. durch Greenwashingmaßnahmen den Eindruck erwecken, zu einem anderen Interessentenkreis als der Mutterkonzern zu gehören. Wenn die dann im Interesse des Mutterkonzerns agieren, ist das keineswegs vertrauenswürdig. Bei Politikern ist es z.T. unmöglich, ihren waren Kenntnissstand und ihre wahren Ziele von außen zu beurteilen.)
Ein weiterer guter Hinweis ist die Verwendung mehrerer unabhängiger Quellen. (wenn man die Unabhängigkeit einschätzen kann - s.o.. Vorraussetzung dafür ist natürlich, dass es entweder Primärquellen sind, oder das diese genau aufgelistet werden) Wenn man eine neue Quelle findet, die die gleiche Aussage wie mehrere vertrauenswürdige trifft, dann kann diese neue Quelle für sich vielleicht mangelhaft sein (im Falle einer wissenschaftlichen könnte sie z.B. zu wenig Replikate haben oder sie versucht Aussagen auch außerhalb der Bereiche zu treffen, die repräsentativ abdeckt). Aber sie ist ein schwaches Indiz für ihre Aussage. Wenn eine neue Quelle dagegen mit ihrer Ansicht allein dasteht, dann sollte man ganz genau gucken, wie zu dieser gekommen. (wichtig: Sollte der Weg fehleranfällig, aber nicht zwangsläufig falsch sein, muss man die Quelle anschließend im Hinterkopf behalten, für den Fall, dass später solideres Material mit gleicher Aussage kommt. Sonst bleibt auf ewig bei seiner alten Meinung)
Anm.:
Das Video von wonderingmind42 dazu gibt meine Gründe eigentlich sehr gut wieder. (auch wenn imho universitäre nicht-peer-reviewed-Quellen viel zu weit oben stehen. Das schließt schließlich auch kleinere studentische Projekte mit ein, die z.T. vor Fehlern strotzen und bei denen man sehr genau wissen sollte, worauf man achten muss, ehe man sie weiter verwendet)
Ist realität immer das was unsere politiker uns auftischen oder die gegenargumentationen in den internet videos oder sonstige dokumentationen?
s.o..
Ich für meinen Teil glaube weder Politikern noch Internet Videos und den Dokumentationen von Massenmedien auch nur sehr eingeschränkt (=sie müssen sich zumindest logisch und fehlerfrei in das einfügen, was ich aus vertrauenswürdigeren Quellen bereits weiß)
Ich denke nur so an den beispiel "Vulkane".
Ein Vulkan spuckt in 2 Minuten so fiel dreck in der luft bei eine eruption im bereich gasen u. CO2 wie alle unsere autos in den letzten 50 jahre und das planet kann es bedenkenlos verkraften auch ohne eco steuern und weis der gaier noch welchen quatsch und das seit millionen von jahre.
Ein weiteres Beispiel aus der Rubrik "ich bin mir in einer Meinung 100% sicher, Gegenargumente zählen nicht und seien sie noch so fundiert"?
Volcanic Gases and Their Effects
Die CO2-Emissionen aller Vulkane (nicht eines einzelnen) in einem ganzen Jahr (nicht in 2 Minuten) verursacht soviel CO2, wie die Menschheit in 3 Tagen (nicht 50 Jahren).
Im Vergleich zu heute deutlich ausgeprägtere vulkanische Aktivitäten stehen im Verdacht, die Ursache / eine entscheidende Ursache für mehrere der Massensterben im Laufe der Erdgeschichte zu sein, die allgemein als Anzeichen für Situationen dienten, die "der Planet" (genauer: seine Ökosphäre) nicht so ohne weiteres verkraften konnte.
Das die in Dubai Mitlerweile tausende von Hecktarflächen Zuschütten um sich irgendwelche luxus hote linseln her zu zaubern in palmenform, dabei denkt keiner das, Das wasser was da weichen muss zur mehrespiegel hebung sorgen könnte, wen das so weiter geht, und das man damit grobfahrlässig in der umwelt eingreift aber wen mal ein brocken ein in Grönland herunter fählt oder am nordpol ist die kacke am dampfen und die eco steuer wird erhoben.
Krankhafter gehts wohl kaum noch.
Alle drei "Palmen" zusammen sollen auf gerade einmal 50km² kommen. Dafür wurden 200 Millionen m³ Material bewegt, die sich zum Teil über der Meeresoberfläche wiederfinden und zudem größtenteils aus dem Meer stammen. Würden sie nicht aus dem Meer stammen, sondern komplett vom Land ins Wasser geschüttet werden, ergebe das umgelegt auf 3.612.000.000 Millionen m² Ozeanoberfläche einen Anstieg von 55 Nanonmetern. (ich denke, die Erklärung, wie winzig ein Nanometer ist, kann ich mir in einem PC-Forum sparen)
Ein Abschmelzen des grönländischen Eises dagegen wird bekanntermaßen auf 7m geschätzt. Das Verhältniss dazwischen würde ich spontan mit dem sämtlicher Nuklearwaffen der Welt im Vergleich zu einer Knallerbse vergleichen.
Vielleicht kommst du nach ein bißchen Nachdenken darauf, warum die Knallerbse Dubai in der internationalen Gesellschaft weniger Aufmerksamkeit findet, als der Atomkrieg Grönland.
(auch wenn die Baumaßnahmen in Dubai schwerwiegende Schäden an der lokoalen Natur darstellen und allein schon wegen als vollkommen sinnlose Ressourcenverschwendung gebrandmarkt gehören)
WIR Menschen sind zu Klein, zu blöd, unser leben ist zu kurz um hier "Gott" zu spielen, irgendwelchen schaden den planeten an zu richten. Das einzige was wir schaffen durch unsere machtergreifende besesenheit ist uns selbst zu zerstören sonst nichts.
Nur so als Hinweis: Das weite Teile der europäischen Mittelmeerküste heute von nacktem Gestein/Karst oder trockener Buschlandschaft geprägt sind, ist nicht natürlich. Da sollten eigentlich dichte Wälder stehen. Den Unterschied haben die kleinen, blöden, kurzlebigen und vollkommen machtlosen Römer mit einer Technik, mit der einige hier keine Woche überleben würden und mehr oder minder ohne Absicht geschaffen. Menschen haben die Mehrheit aller Nordamerikanischen Großsäuger ausgerottet, in Afrika arbeitet man noch am letzten Rest. Menschen haben die Flora und Fauna jeder zweiten (dritten, 4. und vermutlich auch 5.-25.) Insel dieses Planeten nachhaltlich und unwiederbringlich verändert (einschließlich der fast vollständigen Entwaldung Madagascars und tiefgreifender Eingriffe in die Artenstruktur von Australien). Menschen haben ganz Mitteleuropa (und die Großteile anderer europäischer Regionen) in eine Kulturlandschaft verwandelt. Und das waren größtenteils vorindustriellen Beispiele. Seitdem haben Menschen z.B. den Aralsee, das tote Meer und den Tschad zu einem Großteil trockengelegt.