AW: Killerspiele: Innenminister fordert stärkere Kontrolle von Spielern
Diesen uninformierten Quatsch hättest du dir auch sparen können!
Ganz im Gegenteil, ich bemühe mich in zivilisierter Form, dich darauf aufmerksam zu machen, dass du grundsätzlich falsch informiert bist.
Ich hab nicht von "umfassende militärische Ausbildung" geschrieben! Der Täter aus Halle hat einen 6 monatigen Wehrdienst als Panzergrenadier inkl. Grundausbildung am Sturmgewehr und Pistole absolviert und das reicht aus um es als militärische Ausbildung zu titulieren.
Kann man, allerdings ist das ebenso beliebig, wie mal eben alle Gamer unter Generalverdacht zu stellen. Bis 2011 gab es eine allgemeine Wehrpflicht; sprich, ein Großteil der heute lebenden männlichen Bevölkerung der Bundesrepublik hat nach deiner Lesart eine militärische Ausbildung genossen.
Auswirkungen auf die Affinität für Amokläufe und Anschläge: Nicht nachweisbar und daher höchstwahrscheinlich nicht existent.
Und wenn ich dir ferner sage, dass die Ausbildung an der Waffe nicht maßgeblich zur Durchführung von Amokläufen oder Anschlägen befähigt, darfst du mir das durchaus glauben - ich habe jahrelang (auch) Grundwehrdienstleistende ausgebildet. Die reine Waffenausbildung während des Wehrdienstes war schon immer eher rudimentär, erst recht beim späteren stark verkürzten Wehrdienst. Was dort vermittelt werden kann, kann jeder geneigte Todesschütze auch in einem eintägigen Crashkurs lernen und mit ein paar mal Übungsschießen (auf der Schießbahn oder notfalls im Wald) verfeinern.
Im Übrigen besteht jede intensivere Schusswaffenausbildung von Grundwehrdienstleistenden zu wesentlichen Teilen daraus, einen Haufen Aushilfskrieger neben einer grundsätzlich hohen Disziplin beim Waffengebrauch darauf zu drillen, sich und Andere nicht zu verletzen und insbesondere
nicht (auch nicht versehentlich im Eifer des Gefechts) auf Zivilisten zu schießen. Wer unterstellt, dass Soldaten - und insbesondere Grundwehrdienstleistende - auf Killerinstinkte und einen nervösen Abzugsfinger trainiert werden, muss ich bescheinigen, zwar über feste Überzeugungen, aber leider nur sehr defizitäre Kenntnisse der Thematik zu verfügen. Nichts für ungut.