psalm64
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Ich vermute Du beziehst Dich auf den Felsendom? Mag sein das ich falsch liege, aber laut wikipedia sehen alle abrahamitischen Religionen die ganze Region als heiliges Land an:Heilig sind den Muslimen weniger als 10 m² dieses Landes, mit den zugehörigen Anlagen wenige ha. Die dienen zwar immer wieder gerne als Zündfunke, sind aber nicht Aufhänger des Konfliktes.
Heiliges Land – Wikipedia
de.wikipedia.org
Und ich bin mir sicher, wenn es wirklich einen Gott geben sollte, das er nicht viel davon hält, was da alles so in seinem Namen an Krieg passiert... Aber anderes Thema.
Die Argumentation verstehe ich jetzt in dem Kontext nicht? Was willst Du mir/uns damit sagen?Das eigentliche Problem ist:
Die Briten haben das Land nicht "dem Kriegsverlierer Palästina" weggenommen. Sondern dem osmanischen Reich, dass seinerseits zuvor die dortige Bevölkerung unterdrückt hat. Das wäre in etwas so als wenn man Polen nicht Teile Westpreußens gegeben hätte, sondern Namibia, woraufhin die Polen Teile der Nambianer vertrieben hätten.
Wenn das Osmanische Reich die Palästinenser schon unterdrückt hat, war das ok, das die Briten damit weiter gemacht haben?
Das da ist nicht sehr ausführlich, liest sich aber nicht so, als hätten die Osmanen in Palästina die dortigen Einwohner besonders unterdrückt?
Geschichte der arabischen Bevölkerung in Palästina – Wikipedia
de.wikipedia.org
https://de.wikipedia.org/wiki/Sykes-Picot-Abkommen und https://de.wikipedia.org/wiki/Hussein-McMahon-Korrespondenz
Anscheinend haben die guten alten Kolonialmächte wieder mal Grenzen gezogen und Dinge unter sich ausgemacht, die sich vorher mit den anderen Mächten in der Region ganz anders vereinbart haben.
Getreu dem Motto: Mir doch egal, was ich mit den Nicht-Europäern mal ausgemacht habe, was zählt ist meine Abmachung mit dem anderen alten weißen Mann in der Nachbarschaft in Europa (oder den USA).
Aus heutiger Sicht haben sich die Kolonialmächte da mal wieder aufgeführt wie die Axt im Walde und wie die letzten 500 Jahre ansonsten auch weltweit...
Die Sache ist doch die, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe:
Palästina gehörte vor dem ersten Weltkrieg zum Osmanischen Reich und danach den Briten. (Wie es dazu kam, sei jetzt mal dahingestellt.)
Und die Briten haben ohne die Einheimischen zu Befragen, das Land dann zwischen Ihnen und den zugezogenen Juden aufgeteilt. Bei keiner dieser Entscheidungen und Kriege wurde die einhemische Bevölkerung ernsthaft befragt, was sie eigentlich davon hält, das war halt zu der Zeit der Großreiche und Kolonialmächte so. Aus heutiger Betrachtungsweise halt eine Katastrophe, damals war das normal.
Das damit halt die ursprünglich dort lebende Bevölkerung nicht glücklich war/ist, kann ich schon verstehen.
Ehrlich gesagt sind mir die genauen Zahlen auch ziemlich egal, da solche Zahlen sowieso imemr die ersten sind, die in Kriegen nicht nachprüfbar sind... Und wenn ich mir die Bilder der Zerstörung und der Flüchtlingslager angucke, sind wir wohl uns alle darüber einig, das die Zahl der Toten, Verletzten und Traumatisierten insgesamt vermutlich sechsstellig sein wird bis zum Ende des Krieges. Und jeder davon ist einer zuviel. Egal auf welcher Seite. Mir ging es dabei nur darum, das mal wieder au der einen Seite die 30k genannt wurden und auf der anderen nur 6 Entführte aufgezählt wurden.Ich weiß nicht, ab wann Tote gegenüber anderen, "nicht unwesentlichen" Anteilen in den Hintergrund treten. Aber vor dem Krieg wurde der militärische Arm der Hamas auf maximal 30000 Kämpfer geschätzt und das war keine Genderverweigerung, sondern man kann getrost von 0% Frauen ausgehen. Hätte Israel überwiegend militärische Gegner getroffen, wären diese also längst ausgelöscht und die zahlreichen toten Frauen und Kinder dürfte es gar nicht geben.
Bezüglich der Belastbarkeit der Zahlen rufe ich übrigens erneut in Erinnerung, dass von der palästinensische Gesundheitsbehörde nur direkte Gewaltopfer gezählt werden, die von medizinischem Personal bestätigt sind. In zerstörten Gebäuden Verschüttete und außerhalb des mittlerweile sehr begrenzten Einsatzgebietes der Ärzte Erschossene fallen ganz oder teilweise raus. Vor allem aber leben seit mittlerweile einem guten halben Jahr 2 Millionen Menschen mit mangelhafter, teilweise keiner Ernährung, unzureichender Wasserversorgung, fehlendem Witterungsschutz, katastrophalen hygenischen Bedingungen und weitestgehend ohne medizinische Versorgung. Respektive rein statistisch dürften zumindest einige tausende, eventuell auch eine fünstellige Zahl davon, eben nicht mehr leben. Auch die sind Opfer von Israels Kriegsführung und kommen auf die kursierenden Zahlen noch oben drauf, sodass selbst im Falle etwaiger Beschönigungen durch die Hamas von einer enormen Zahl getöter Unschuldiger ausgegangen werden muss.
Und wie ich oben schon geschrieben habe, liegt die Hauptschuld meiner Meinung nach durchaus bei den Hamas für diese jetzt gerade entstandene Situation/Krieg, da sie Israel ja geradezu herausgefordert haben, Gaza anzugreifen. Was bitte hat die Hamas denn erwartet, wenn sie in Israel einfallen, über 1200 Leute ermorden und über 250 Leute entführen? Das Israel "DuDuDu" sagt und den Zeigefinger erhebt und sich an den Verhandlungstisch setzt?
Ich will damit nicht sagen, das ich es ok finde, ganze Städte in Schutt und Asche zu Bomben, aber das war halt die Reaktion auf den Angriff der Hamas.
Ich bin sehr dafür, das man Israel genauso dafür kritisiert wie auch die Hamas und das man die Kriegsverbrechen von beiden Seiten untersucht und wenn möglich auch die Kriegsverbrecher verhaftet. Wenn da auch Netanjahu dabei ist, so what. Aber vermutlich sind wir uns alle darüber im Klaren, das das wohl nie passieren wird...?
Darauf gibt es eigentlich nur einen Kommentar: Korrekt. Beide Seiten bekleckern sich da nicht mit Ruhm und begehen (Kriegs-)Verbrechen. Und es ist auch ziemlich egal wer damit angefangen hat. Das Problem ist jetzt da und muß gelöst werden.Wie weit möchtest du dieses Spiel in die Vergangenheit fortsetzen? Bis zum 6. Oktober saßen mehrere Tausend Palästinenser ohne Anklage in isarelischen Gefängnissen, "entführt" vor allem aus dem Westjordanland und die Gesamtzahl der Opfer israelischer Polizeieinsätze geht jährlich in die Hunderte, was sich sehr schnell zu mehr als 1200 aufaddiert. Von früheren Militäroperationen ganz zu schweigen. Die Festnahmen, die Militäroperationen und die Polizeieinsätze wurden mit palästinensischer Aggression begründet. Die Aggression der Palästinenser fußt auf...
Wenn man in der Region die Untaten des einen als Legitimation für Gewaltexzesse des anderen akzeptiert, dann landet man in einer Diskussionsspirale, die bis in wortwörtlich prähistorischen Zeiten reicht. "Wer hat angefangen?" ist nicht nur nicht zu beantworten, sondern auch irrelevant. Die eine wichtige Frage ist: "Wer möchte es beenden?" "Die israelische Regierung" ist darauf eine genauso falsche Antwort wie "Hamas"; die andere wichtige Frage ist "wer könnte es beenden?", gleichbedeutend mit "wer hat Aktivitätsspielraum in der Region?"
Und genau das ist doch das Problem. Beide Seiten geben nicht nach. Dabei ist es den beiden Konfliktparteiel völlig egal ob es auf der einen Seiten 1000 und auf der anderen Seite 100.000 Tote sind. Der Konflikt ist da und aktuell gibt es keine Lösung.
Vielleicht wäre es eine Lösung, einfach mal beiden Seiten nur Schwerter in die Hand zu drücken und wie früher Mann gegen Mann das auszudiskutieren, Aber bitte dann WIRKLICH wie GANZ früher, wo sich Anführer noch mit in die erste Reihe gestellt haben und sie befürchten mussten auch beim Kampf umzukommen...
Da wäre ich mir nicht so sicher. Hast Du dafür glaubwürdeige Artikel/Links/Belege? Das sich Deutschland hart gegen Israel postioniert, würde aufgrund des zweiten Weltkriegs bestimmt nicht überall bei den Allierten und den von Deutschland überfallenen Ländern gut ankommen.Stellt sich die Frage, auf welche Art Deutschland historisch vorbelastet ist:
Haben wir eine besondere Verpflichtung gegenüber Völker- und Menschenrechten und denjenigen, denen sie nicht gewährt werden oder haben wir eine besondere Verpflichtung gegenüber Personen, die sich auf das Judentum berufen?
Im deutschen Duktus wurde und wird das leider pauschal gleichgesetzt, aber im Nahostkonflikt ist es immer mal wieder das genaue Gegenteil und Deutschland. Baerbocks/Scholzs/Lindners/Habecks harte Positionierung gegen Menschenrechte positioniert kommt in einem ansehnlichen Teil der Welt richtig schlecht an und wird unsere diplomatische Bedeutung auf Jahrzehnte hinaus untergraben.
Wie schon oben (ich glaube mehrfach geschrieben): Keine Seite ist unschuldig, gehört kritisiert und von der internationalen Politik unter Drock gesetzt. Und wer eine Idee hat, der möge sich melden...