Skysnake
Lötkolbengott/-göttin
Update3:
Auf n-tv.de gibt es noch einige weitere Angaben zur aktuellen Situation.
Ein ägyptischer Beamter des Außenministeriums hat erklärt, das alleine auf dem Landweg rund 4000 Ägypter das Land verlassen hätten, wobei mehrere Ägypter in Libyen erschossen worden seien.
Die ägyptische Armee teile mit, die Grenze zu Libyen sei für jeden, der aus Libyen fliehen wolle geöffnet.
Anmerkung des Autors: Ich ziehe den Hut vor der ägyptischen Armee, welche sich zwar nicht sofort klar auf Seiten der Demonstranten geschlagen hat, aber dennoch diese versucht hat zu schützen nun nur so kurze Zeit danach dazu so SCHNELL entschlossen hat, den Menschen in Libyen dadurch zu helfen ihnen einen sicheren Fluchtort anzubieten. Hierfür verdienen Sie meinen größten Respekt und bestätigen mich in meiner Einschätzung das sich Ägypten auf dem richtigen Weg in eine echte Demokratie mit demokratischen Grundwerten befindet.
Weiter vermeldet n-tv, das man nach derzeitigen Schätzungen von insgesamt 400 Toten im Verlauf der Proteste ausgeht.
Wie ich bereits zuvor berichtet hatte, gibt es Meldungen Demonstranten (in Bengasi) wären bombardiert worden, oder zumindest hätte es den Befehl dazu gegeben. Hierzu gibt es nun stichhaltige Angaben.
Denn auf dem internationalen Flughafen in Malta sind zwei libysche Oberste mit ihren Kampfflugzeugen gelandet und haben nachdem sich sich stellten politischen Asyl beantragt. Laut Aussage der Oberste hätten Sie Demonstranten in Bengasi bombardieren sollen. Damit bestätigen sich diese grauenhaften Meldungen als unvorstellbare Wahrheit. Man kann nur von Glück sprechen, das sich die Piloten diesem Befehl widersetzt haben. nicht vorstellbar, wie viele Opfer mehr es ansonsten gegeben hätte.
Trauriger weise haben scheinbar nicht alle Piloten, welche einen solchen Auftrag erhalten haben derart kuraschiert reagiert und ihrem Auftrag folgend viele Orte in der Stadt bombardiert.
Als seien diese Meldungen nicht schockierend genug lautet es im n-tv Bericht weiter, das über der Stadt Hubschrauber kreisen sollen, von denen sich bewaffnete afrikanische Söldner herabließen.
Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Libyen-bombardiert-Demonstranten-article2663351.html
Anmerkung des Autors: Gaddafi setzt allem Anschein nach also nicht nur seine eigenen Truppen ein, sondern sogar bezahlte Söldner.
Ich kann nur noch für die Menschen in Libyen beten und hoffe ihr tut dies ebenso, bis sich unsere Politiker zu einem Eingreifen durchringen.
Auch bitte ich euch an dieser Stelle um eines: Redet darüber, schweigt es nicht tot, geht auf Demos, meldet euch zu Wort, damit der Druck auf die Politik wächst zu handeln.
Ich kann nur hoffen das Gaddafi es nicht schafft wieder die Kontrolle zu erlangen, auch wenn es im Moment in Anbetracht der Brutalität nicht gut aussieht.
Zu meinem letzten Update möchte ich hier noch kurz etwas Anmerken, um zu verdeutlichen wie verwerflich das Handeln der Politik im Moment ist und war.
Wie ich bereits geschrieben habe, hatte Gaddafi ja ein hohes Ansehen bei unseren Politikern, da er nach Außen hin mit der westlichen Welt kooperierte und der EU auch die Flüchtlinge fern hielt. In Anbetracht des aktuellen Verhaltens (vor allem die Tatenlosigkeit) muss man davon ausgehen, das es unseren Politikern auch recht wäre, wenn Gaddafi oder sonst irgend ein Despot einfach die Flüchtlinge erschießen würde. Hauptsache wir sind das Problem los.
Wenn man das aktuelle Handeln unserer Politiker sich genau durch den Kopf gehen lässt, könnte man sogar auf die Idee kommen, das diese Gaddafi sogar kostenfrei mit Munition versorgen würde, Hauptsache das Problem ist aus der Welt....
In welch krankem Land leben wir doch...
Update2:
Die heutigen Tagesthemen werden von vielschichtigen Meldungen aus Libyen dominiert.
Laut einem Reporter, der sich an der Grenze von Ägypten und Libyen aufhält, berichten Oppositionelle davon, das sich im Osten von Libyen größere Teile der Polizei und des Militärs von Gaddafi abgewendet und desertiert haben sollen. Hierbei soll es teilweise zu Kämpfen gekommen sein.
Nachdem es über den Tag bereits Meldungen gegeben hat, das Gaddafi das Land nach Venezuela verlassen haben soll, scheinen sich diese Meldungen nicht zu verdichten.
In Tripolis selbst scheint Gaddafi mit absoluter Brutalität gegen Demonstranten vorzugehen, welche selbst die bisherigen Schreckensnachrichten in den Schatten stellen.
So soll laut dem arabischen Fernsehsender Al Dschasira am Abend ein riesiger Demonstrationszug in Tripolis von Flugzeugen des Militärs angegriffen worden sein. Über Satellitentelefon berichtet eine Augenzeugin von einem Massaker an den Demonstranten.
Die Berichterstattung wird hierbei immer schwieriger, da die libyschen Behörden nach Angaben Al Dschasiras anscheinend sämtliche Festnetz- und Funktelefonverbindungen im Land unterbrochen haben.
In den Tagesthemen selbst wurde auch von hunderten Toten und in Zwischensätzen sogar von Bombardierung von Demonstranten gesprochen. Genauer wurde darauf allerdings nicht eingegangen.
In Anbetracht der Gräultaten, die in Libyen passieren, erscheinen die Aussagen unserer Politiker wie unserem Außenminister Westerwelle, welcher davon spricht, dass das libysche Volk selbst entscheiden müsse und man sich nicht einmischen sollte, dem Volk aber auch die Möglichkeit zur freien Entscheidung gegeben werden muss als reinste Fars.
Auf der anderen Seite steigt die Angst, die Ölimporte aus Libyen könnten abbrechen, hierbei sei angemerkt, das Libyen Deutschlands dritt größter Lieferant ist.
Anmerkung des Autors: Hier sieht man wieder wo die Prioritäten unserer westlichen Politiker liegen. Die Forderungen nach Menschenrechten etc. sind nur leere Lippenbekenntnisse an Länder, auf die man nicht wirtschaftlich angewiesen ist, denn sobald dies der Fall ist, muss dies ja schnell zurückstecken... Wunderbar hat es der Kommentar in den Tagesthemen getroffen, in dem es hies, das die westlichen Staaten schon lange wussten wer Gaddafi ist, und für was er steht, mit diesem aber gern zusammengearbeitet haben, da er den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben hat, und der EU auch die Flüchtlingsströme vom Hals gehalten hat. Vom Öl nicht zu schweigen.
Kurz um, wurde ausgeführt, das man wissentlich und nur all zu gern mit einem Diktator zusammengearbeitet hat, solange die wirtschaftlichen Interessen gewahrt bleiben.
Hier sieht man eindeutig wir Krank unsere Politik heute ist, und das alle Grundrechte die wir mit so schweren Verlusten erhalten haben in so vielen Ländern dieser Welt, wo Menschen sehenden Auges für die Freiheit des Volkes ihr eigenes Leiden und ihren eigenen Tod hingenommen haben, nur im eigenen Land relevant sind, und mit nicht so geschätzt und in Ehren gehalten werden, wie Sie es Wert wären!
Ich selbst bin einfach nur noch Fassungslos, wie die Lage in Libyen ins unermessliche zu eskalieren scheint.
Man muss sich das nur Vorstellen: Demonstranten werden bombardiert.
Ein Grauen ohne gleichen, und unsere Politiker verstricken sich im klein klein, schaffen es nicht einmal eine Resolution zu verabschieden mit Sanktionen oder wenigstens nur mit klaren Worten gegen das Regime. Dabei wäre mit den heutigen Vorfällen sicherlich ein Blauhelm-Einsatz ähnlich wie im ehemaligen Jugoslawien gerechtfertigt. Denn wären die Demonstranten eine ethnische oder religiöse Gruppe könnte man meiner Meinung nach inzwischen sicherlich von Völkermord sprechen.
Und wir schauen zu......
Quellen: Gewalt in Libyen eskaliert: Flugzeuge gegen Demonstranten | tagesschau.de
Inzwischen habe ich auch eine Quelle zu der Meldung einer Bombardierung gefunden. Auf tt.com (Meldung 21.05 Uhr) wird berichtet, das der arabische Fernsehsender Al Arabiya vermeldet hat, dass der Befehl zu Bombardierung der Stadt Benghazi gegeben worden sein soll. Wie in meinen anderen Meldungen auch zu lesen war, gab es hier ja bereits sehr früh Demonstrationen, und soll darüber hinaus ja mehr oder weniger unter Kontrolle der Oppositionellen stehen.
Update:
Nachdem in den letzten Tagen von immer mehr Toten die Rede war und inzwischen laut Aussagen in den Medien anscheinend schon mehr als 230 Menschen ums Leben gekommen sind, hat sich der Protest nun von Bengasi bis in die Hauptstadt Tripolis ausgeweitet.
Allein in Tripolis sollen in der vergangenen Nacht nach Angaben des arabischen Senders Al Dschasira mehr als60 Menschen getötet worden sein.
Insgesamt ist die Lage in der Hauptstadt recht unübersichtlich, da kaum Meldungen nach Außen dringen. Hier scheint meiner Auffassung nach wohl die Eingriffe in die Kommunikationsinfrastruktur seine Wirkung zu zeigen.
Was allerdings bekannt ist, ist das es Berichte gibt, nach denen das im Gebäude des Parlaments der so genannte Saal des Volkes in Brand gesetzt wurde.
Nach Augenzeugenberichten soll auch das Gebäude des Staatsfernsehens geplündert worden sein. Nach diesen Augenzeugenberichten sollen auch mehrere Polizeistationen in Brand gesteckt worden.
Auch Schüsse seien wieder zu hören gewesen sein.
Gaddafis Sohn Seif al Islam hat in der Nacht eine Fernsehansprache gehalten (diese ist auch in den Fernsehnachrichten teilweise zu sehen), in der er vor einem Bürgerkrieg warnt und historische Reformen für die kommenden Tage ankündigt. Man sei bereit über einige Punkte in der Verfassung zu sprechen und Restriktionen aufzuheben. Genaue Angaben um welche es sich hierbei handelt machte al Islam nicht. (Anmerkung: Hier sind wieder Parallelen zu Tunesien und Ägypten zu sehen. Das Regime versucht die Menschen zu beruhigen und so wieder die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Ob dies aber von Erfolg gekrönt ist, sei im Anbetracht der Ergebnisse in Tunesien und Ägypten sehr fraglich)
Al Islam betone in seiner Rede noch, dass die Streitkräfte weiterhin hinter seinem Vater stünden. Hierbei sagte er: "Wir werden weiter kämpfen bis zum letzten Mann, selbst bis zur letzten Frau".
Nicht bekannt ist, wo sich Gaddafi und seine Familie nun aufhalten. Von Seiten der Opposition wir während dessen behauptet, dass die Städte Al Baidha, Tobruk und Adschadbija inzwischen unter Kontrolle der Aufständischen stehen würden. Auch in Bengasi seien die Sicherheitskräfte und Milizionäre zurückgedrängt worden.
Gegenüber der Beteuerung von al Islam, das die Streitkräfte hinter Gaddafi stünden, gibt es auch die Meldung, das sich mehrere Stammesfürsten auf die Seite der Oppositionellen geschlagen haben sollen.
So erklärte der Führer des Al-Zawaeija-Stammes, Farag El Zawy am Sonntagabend im Sender Al Arabija: "Unser Stamm ist einer der größten Libyen, wir leben im Westen bei den Ölfeldern. Ich fordere Gaddafi und die Europäische Union hiermit auf, dieses Massaker zu stoppen. Wenn das nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden geschieht, werden wir kein Öl mehr liefern. Unser Blut ist wichtiger als das Öl."
Eine solche Abspaltung von Stammesfürsten könnte Gaddafi massiv unter Druck setzen, da davon aus zu gehen ist, das diese lokal über großen Einfluss verfügen. Darüber hinaus provoziert dies natürlich auch weitere Machtinhaber, welche sich unsicher sind ob Gaddafi die Sache wieder unter Kontrolle bekommt, sich auf die Seite der Oppositionellen zu schlagen, bevor sie mit Gaddafi untergehen.
Der libysche Vertreter bei der Arabischen Liga in Kairo, Abdulmoneim al-Honi hatte am Sonntagabend aus Protest gegen die Schüsse auf Demonstranten seineb Rücktritt erklärt. Hierbei zitieren ihn arabische Medien wie folgt: "Ich habe keine Beziehung zu diesem Regime, das jede Legitimität verloren hat".
Gaddafi verliert also auch auf politischer Ebene an Mitstreitern, wobei ihn diese Aussagen in der arabischen Welt meiner Auffassung nach wohl schwer treffen werden, egal ob er letzten Endes doch noch schaffen sollte die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Deutschland und Europa:
Inzwischen warnt das Auswärtige Amt in Berlin auch vor Reisen nach Libyen, und es wird dringend empfohlen die Lage aufmerksam zu beobachten und größere Menschenansammlungen zu meiden. Allen sich derzeit in Libyen befindlichen Deutschen wird die Ausreise empfohlen.
Von Seiten der Europäischen Union als auch der Bundesregierung wird die Eskalation der Gewalt kritisiert.
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte: "Das alles ist auf das Schärfste zu verurteilen". Bundeskanzlerin Angela Merkel sei über die Vorgänge "beunruhigt".
Anmerkung: In meinen Augen sind wie schon in Ägypten die von der EU und auch der Bundesregierung geäußerte Kritik viel zu diplomatisch. Bereits in Ägypten konnten viele Menschen nicht nachvollziehen, warum sich die Staatsoberhäupter der westlichen Welt zu keiner klaren Position gegen Muhbarak durchringen konnten. Auch in Ägypten sorgte dies für viel Unverständnis und Unverständnis, wie man vielen Medien entnehmen kann. Das sich dieses Spiel nun trotz der vielen Toten und der offenen grausamen Brutalität, die Gaddafi gegen Demonstranten einsetzt, wiederholt ist kaum zu verstehen.
Der Präsident des Europaparlaments Jerzy Buzek äußerte sich sich auch zu der Situation, indem er ebenfalls ein Ende des gewaltsamen Vorgehens gegen Demonstranten forderte, und darüber hinaus die Regierung in Tripolis aber noch dazu aufforderte die "Informationsblockade" zu beenden.
Die Grünen im Europaparlament forderten die EU auf, ihre Finanzhilfe für Libyen sofort zu stoppen.
Quellen:
Libyen: Verwüstungen in Tripolis - offenbar 60 Tote | tagesschau.de
N24 Ticker (im aktuellen Fernsehprogramm)
RTL Nachrichten vom 32.02.2011
Orginal:
Nach dem laut Berichten im heutigen Fernsehprogramm etc. ohne Ankündigung auf Demonstranten das Feuer eröffnet wurde, wobei mehrere Personen starben, und somit nun bereits über 80 Personen ihr leben lassen mussten, scheint sich nun ein ähnliches Vorgehen wie in Ägypten abzuzeichnen.
Gaddafi soll heute um 00:15 Uhr GMT bzw. 01:15 MEZ dafür gesorgt haben, dass das Internet abgeschaltet wurde. Darüber hinaus soll in Teilen der Hauptstadt Tripolis der Strom ausgefallen sein.
Die Parallelen zu Ägypten sind offensichtlich, allerdings setzt Gaddafi deutlich offensiver die Armee und Polizei ein, als Muhbarak in Ägypten. Auch scheint die Armee hinter Gaddafi zu stehen, was in Ägypten nicht der Fall war. Betrachtet man die aktuelle Entwicklung der Situation, so muss man vom schlimmsten ausgehen, wenn man an die nächsten Tage denkt. Ein ähnlich schneller und vergleichsweise friedlicher Umsturz wie in Ägypten, bei dem zwar viele Menschen ihr Leben liesen, oder verletzt wurden, aber das Militär nicht massiv Einschritt, erwarte ich in Libyen nicht.
Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Aus meiner Sicht der Dinge heraus ist es aber essenziell wichtig, das sich die westliche Welt diesmal deutlicher gegen den Diktator stellt als in Ägypten, da ansonsten wohl mit einer weiteren Eskalation und blutigen Niederschlagung aller Proteste zu rechnen ist. Dies zeigt allein schon der oben genannte Fall, in dem ohne Vorwarnung das Feuer eröffnet wurde. Dies zeigt meiner Meinung nach, dass das Regime vor absolut nichts zurück schreckt um seine Macht zu erhalten.
Hierzu passt auch die Meldung, das Gaddafi seinen Söhnen gut ausgebildete und loyale Truppen der Armee mit der Order unterstellt haben soll, die bisherige Ordnung wieder herzustellen.
Hoffen wir, dass die Abschaltung des Internets nicht dazu genutzt wird um ohne Gnade und äußerster Brutalität zu agieren, auch wenn dies in meinen Augen als sehr wahrscheinlich anzusehen ist.
Quellen:
Libya cuts off internet service: Arbor networks
Libyens Internet abgeschaltet - 19.02.2011 - ComputerBase
Auf n-tv.de gibt es noch einige weitere Angaben zur aktuellen Situation.
Ein ägyptischer Beamter des Außenministeriums hat erklärt, das alleine auf dem Landweg rund 4000 Ägypter das Land verlassen hätten, wobei mehrere Ägypter in Libyen erschossen worden seien.
Die ägyptische Armee teile mit, die Grenze zu Libyen sei für jeden, der aus Libyen fliehen wolle geöffnet.
Anmerkung des Autors: Ich ziehe den Hut vor der ägyptischen Armee, welche sich zwar nicht sofort klar auf Seiten der Demonstranten geschlagen hat, aber dennoch diese versucht hat zu schützen nun nur so kurze Zeit danach dazu so SCHNELL entschlossen hat, den Menschen in Libyen dadurch zu helfen ihnen einen sicheren Fluchtort anzubieten. Hierfür verdienen Sie meinen größten Respekt und bestätigen mich in meiner Einschätzung das sich Ägypten auf dem richtigen Weg in eine echte Demokratie mit demokratischen Grundwerten befindet.
Weiter vermeldet n-tv, das man nach derzeitigen Schätzungen von insgesamt 400 Toten im Verlauf der Proteste ausgeht.
Wie ich bereits zuvor berichtet hatte, gibt es Meldungen Demonstranten (in Bengasi) wären bombardiert worden, oder zumindest hätte es den Befehl dazu gegeben. Hierzu gibt es nun stichhaltige Angaben.
Denn auf dem internationalen Flughafen in Malta sind zwei libysche Oberste mit ihren Kampfflugzeugen gelandet und haben nachdem sich sich stellten politischen Asyl beantragt. Laut Aussage der Oberste hätten Sie Demonstranten in Bengasi bombardieren sollen. Damit bestätigen sich diese grauenhaften Meldungen als unvorstellbare Wahrheit. Man kann nur von Glück sprechen, das sich die Piloten diesem Befehl widersetzt haben. nicht vorstellbar, wie viele Opfer mehr es ansonsten gegeben hätte.
Trauriger weise haben scheinbar nicht alle Piloten, welche einen solchen Auftrag erhalten haben derart kuraschiert reagiert und ihrem Auftrag folgend viele Orte in der Stadt bombardiert.
Als seien diese Meldungen nicht schockierend genug lautet es im n-tv Bericht weiter, das über der Stadt Hubschrauber kreisen sollen, von denen sich bewaffnete afrikanische Söldner herabließen.
Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Libyen-bombardiert-Demonstranten-article2663351.html
Anmerkung des Autors: Gaddafi setzt allem Anschein nach also nicht nur seine eigenen Truppen ein, sondern sogar bezahlte Söldner.
Ich kann nur noch für die Menschen in Libyen beten und hoffe ihr tut dies ebenso, bis sich unsere Politiker zu einem Eingreifen durchringen.
Auch bitte ich euch an dieser Stelle um eines: Redet darüber, schweigt es nicht tot, geht auf Demos, meldet euch zu Wort, damit der Druck auf die Politik wächst zu handeln.
Ich kann nur hoffen das Gaddafi es nicht schafft wieder die Kontrolle zu erlangen, auch wenn es im Moment in Anbetracht der Brutalität nicht gut aussieht.
Zu meinem letzten Update möchte ich hier noch kurz etwas Anmerken, um zu verdeutlichen wie verwerflich das Handeln der Politik im Moment ist und war.
Wie ich bereits geschrieben habe, hatte Gaddafi ja ein hohes Ansehen bei unseren Politikern, da er nach Außen hin mit der westlichen Welt kooperierte und der EU auch die Flüchtlinge fern hielt. In Anbetracht des aktuellen Verhaltens (vor allem die Tatenlosigkeit) muss man davon ausgehen, das es unseren Politikern auch recht wäre, wenn Gaddafi oder sonst irgend ein Despot einfach die Flüchtlinge erschießen würde. Hauptsache wir sind das Problem los.
Wenn man das aktuelle Handeln unserer Politiker sich genau durch den Kopf gehen lässt, könnte man sogar auf die Idee kommen, das diese Gaddafi sogar kostenfrei mit Munition versorgen würde, Hauptsache das Problem ist aus der Welt....
In welch krankem Land leben wir doch...
Update2:
Die heutigen Tagesthemen werden von vielschichtigen Meldungen aus Libyen dominiert.
Laut einem Reporter, der sich an der Grenze von Ägypten und Libyen aufhält, berichten Oppositionelle davon, das sich im Osten von Libyen größere Teile der Polizei und des Militärs von Gaddafi abgewendet und desertiert haben sollen. Hierbei soll es teilweise zu Kämpfen gekommen sein.
Nachdem es über den Tag bereits Meldungen gegeben hat, das Gaddafi das Land nach Venezuela verlassen haben soll, scheinen sich diese Meldungen nicht zu verdichten.
In Tripolis selbst scheint Gaddafi mit absoluter Brutalität gegen Demonstranten vorzugehen, welche selbst die bisherigen Schreckensnachrichten in den Schatten stellen.
So soll laut dem arabischen Fernsehsender Al Dschasira am Abend ein riesiger Demonstrationszug in Tripolis von Flugzeugen des Militärs angegriffen worden sein. Über Satellitentelefon berichtet eine Augenzeugin von einem Massaker an den Demonstranten.
Die Berichterstattung wird hierbei immer schwieriger, da die libyschen Behörden nach Angaben Al Dschasiras anscheinend sämtliche Festnetz- und Funktelefonverbindungen im Land unterbrochen haben.
In den Tagesthemen selbst wurde auch von hunderten Toten und in Zwischensätzen sogar von Bombardierung von Demonstranten gesprochen. Genauer wurde darauf allerdings nicht eingegangen.
In Anbetracht der Gräultaten, die in Libyen passieren, erscheinen die Aussagen unserer Politiker wie unserem Außenminister Westerwelle, welcher davon spricht, dass das libysche Volk selbst entscheiden müsse und man sich nicht einmischen sollte, dem Volk aber auch die Möglichkeit zur freien Entscheidung gegeben werden muss als reinste Fars.
Auf der anderen Seite steigt die Angst, die Ölimporte aus Libyen könnten abbrechen, hierbei sei angemerkt, das Libyen Deutschlands dritt größter Lieferant ist.
Anmerkung des Autors: Hier sieht man wieder wo die Prioritäten unserer westlichen Politiker liegen. Die Forderungen nach Menschenrechten etc. sind nur leere Lippenbekenntnisse an Länder, auf die man nicht wirtschaftlich angewiesen ist, denn sobald dies der Fall ist, muss dies ja schnell zurückstecken... Wunderbar hat es der Kommentar in den Tagesthemen getroffen, in dem es hies, das die westlichen Staaten schon lange wussten wer Gaddafi ist, und für was er steht, mit diesem aber gern zusammengearbeitet haben, da er den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben hat, und der EU auch die Flüchtlingsströme vom Hals gehalten hat. Vom Öl nicht zu schweigen.
Kurz um, wurde ausgeführt, das man wissentlich und nur all zu gern mit einem Diktator zusammengearbeitet hat, solange die wirtschaftlichen Interessen gewahrt bleiben.
Hier sieht man eindeutig wir Krank unsere Politik heute ist, und das alle Grundrechte die wir mit so schweren Verlusten erhalten haben in so vielen Ländern dieser Welt, wo Menschen sehenden Auges für die Freiheit des Volkes ihr eigenes Leiden und ihren eigenen Tod hingenommen haben, nur im eigenen Land relevant sind, und mit nicht so geschätzt und in Ehren gehalten werden, wie Sie es Wert wären!
Ich selbst bin einfach nur noch Fassungslos, wie die Lage in Libyen ins unermessliche zu eskalieren scheint.
Man muss sich das nur Vorstellen: Demonstranten werden bombardiert.
Ein Grauen ohne gleichen, und unsere Politiker verstricken sich im klein klein, schaffen es nicht einmal eine Resolution zu verabschieden mit Sanktionen oder wenigstens nur mit klaren Worten gegen das Regime. Dabei wäre mit den heutigen Vorfällen sicherlich ein Blauhelm-Einsatz ähnlich wie im ehemaligen Jugoslawien gerechtfertigt. Denn wären die Demonstranten eine ethnische oder religiöse Gruppe könnte man meiner Meinung nach inzwischen sicherlich von Völkermord sprechen.
Und wir schauen zu......
Quellen: Gewalt in Libyen eskaliert: Flugzeuge gegen Demonstranten | tagesschau.de
Inzwischen habe ich auch eine Quelle zu der Meldung einer Bombardierung gefunden. Auf tt.com (Meldung 21.05 Uhr) wird berichtet, das der arabische Fernsehsender Al Arabiya vermeldet hat, dass der Befehl zu Bombardierung der Stadt Benghazi gegeben worden sein soll. Wie in meinen anderen Meldungen auch zu lesen war, gab es hier ja bereits sehr früh Demonstrationen, und soll darüber hinaus ja mehr oder weniger unter Kontrolle der Oppositionellen stehen.
Update:
Nachdem in den letzten Tagen von immer mehr Toten die Rede war und inzwischen laut Aussagen in den Medien anscheinend schon mehr als 230 Menschen ums Leben gekommen sind, hat sich der Protest nun von Bengasi bis in die Hauptstadt Tripolis ausgeweitet.
Allein in Tripolis sollen in der vergangenen Nacht nach Angaben des arabischen Senders Al Dschasira mehr als60 Menschen getötet worden sein.
Insgesamt ist die Lage in der Hauptstadt recht unübersichtlich, da kaum Meldungen nach Außen dringen. Hier scheint meiner Auffassung nach wohl die Eingriffe in die Kommunikationsinfrastruktur seine Wirkung zu zeigen.
Was allerdings bekannt ist, ist das es Berichte gibt, nach denen das im Gebäude des Parlaments der so genannte Saal des Volkes in Brand gesetzt wurde.
Nach Augenzeugenberichten soll auch das Gebäude des Staatsfernsehens geplündert worden sein. Nach diesen Augenzeugenberichten sollen auch mehrere Polizeistationen in Brand gesteckt worden.
Auch Schüsse seien wieder zu hören gewesen sein.
Gaddafis Sohn Seif al Islam hat in der Nacht eine Fernsehansprache gehalten (diese ist auch in den Fernsehnachrichten teilweise zu sehen), in der er vor einem Bürgerkrieg warnt und historische Reformen für die kommenden Tage ankündigt. Man sei bereit über einige Punkte in der Verfassung zu sprechen und Restriktionen aufzuheben. Genaue Angaben um welche es sich hierbei handelt machte al Islam nicht. (Anmerkung: Hier sind wieder Parallelen zu Tunesien und Ägypten zu sehen. Das Regime versucht die Menschen zu beruhigen und so wieder die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Ob dies aber von Erfolg gekrönt ist, sei im Anbetracht der Ergebnisse in Tunesien und Ägypten sehr fraglich)
Al Islam betone in seiner Rede noch, dass die Streitkräfte weiterhin hinter seinem Vater stünden. Hierbei sagte er: "Wir werden weiter kämpfen bis zum letzten Mann, selbst bis zur letzten Frau".
Nicht bekannt ist, wo sich Gaddafi und seine Familie nun aufhalten. Von Seiten der Opposition wir während dessen behauptet, dass die Städte Al Baidha, Tobruk und Adschadbija inzwischen unter Kontrolle der Aufständischen stehen würden. Auch in Bengasi seien die Sicherheitskräfte und Milizionäre zurückgedrängt worden.
Gegenüber der Beteuerung von al Islam, das die Streitkräfte hinter Gaddafi stünden, gibt es auch die Meldung, das sich mehrere Stammesfürsten auf die Seite der Oppositionellen geschlagen haben sollen.
So erklärte der Führer des Al-Zawaeija-Stammes, Farag El Zawy am Sonntagabend im Sender Al Arabija: "Unser Stamm ist einer der größten Libyen, wir leben im Westen bei den Ölfeldern. Ich fordere Gaddafi und die Europäische Union hiermit auf, dieses Massaker zu stoppen. Wenn das nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden geschieht, werden wir kein Öl mehr liefern. Unser Blut ist wichtiger als das Öl."
Eine solche Abspaltung von Stammesfürsten könnte Gaddafi massiv unter Druck setzen, da davon aus zu gehen ist, das diese lokal über großen Einfluss verfügen. Darüber hinaus provoziert dies natürlich auch weitere Machtinhaber, welche sich unsicher sind ob Gaddafi die Sache wieder unter Kontrolle bekommt, sich auf die Seite der Oppositionellen zu schlagen, bevor sie mit Gaddafi untergehen.
Der libysche Vertreter bei der Arabischen Liga in Kairo, Abdulmoneim al-Honi hatte am Sonntagabend aus Protest gegen die Schüsse auf Demonstranten seineb Rücktritt erklärt. Hierbei zitieren ihn arabische Medien wie folgt: "Ich habe keine Beziehung zu diesem Regime, das jede Legitimität verloren hat".
Gaddafi verliert also auch auf politischer Ebene an Mitstreitern, wobei ihn diese Aussagen in der arabischen Welt meiner Auffassung nach wohl schwer treffen werden, egal ob er letzten Endes doch noch schaffen sollte die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Deutschland und Europa:
Inzwischen warnt das Auswärtige Amt in Berlin auch vor Reisen nach Libyen, und es wird dringend empfohlen die Lage aufmerksam zu beobachten und größere Menschenansammlungen zu meiden. Allen sich derzeit in Libyen befindlichen Deutschen wird die Ausreise empfohlen.
Von Seiten der Europäischen Union als auch der Bundesregierung wird die Eskalation der Gewalt kritisiert.
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte: "Das alles ist auf das Schärfste zu verurteilen". Bundeskanzlerin Angela Merkel sei über die Vorgänge "beunruhigt".
Anmerkung: In meinen Augen sind wie schon in Ägypten die von der EU und auch der Bundesregierung geäußerte Kritik viel zu diplomatisch. Bereits in Ägypten konnten viele Menschen nicht nachvollziehen, warum sich die Staatsoberhäupter der westlichen Welt zu keiner klaren Position gegen Muhbarak durchringen konnten. Auch in Ägypten sorgte dies für viel Unverständnis und Unverständnis, wie man vielen Medien entnehmen kann. Das sich dieses Spiel nun trotz der vielen Toten und der offenen grausamen Brutalität, die Gaddafi gegen Demonstranten einsetzt, wiederholt ist kaum zu verstehen.
Der Präsident des Europaparlaments Jerzy Buzek äußerte sich sich auch zu der Situation, indem er ebenfalls ein Ende des gewaltsamen Vorgehens gegen Demonstranten forderte, und darüber hinaus die Regierung in Tripolis aber noch dazu aufforderte die "Informationsblockade" zu beenden.
Die Grünen im Europaparlament forderten die EU auf, ihre Finanzhilfe für Libyen sofort zu stoppen.
Quellen:
Libyen: Verwüstungen in Tripolis - offenbar 60 Tote | tagesschau.de
N24 Ticker (im aktuellen Fernsehprogramm)
RTL Nachrichten vom 32.02.2011
Orginal:
Nach dem laut Berichten im heutigen Fernsehprogramm etc. ohne Ankündigung auf Demonstranten das Feuer eröffnet wurde, wobei mehrere Personen starben, und somit nun bereits über 80 Personen ihr leben lassen mussten, scheint sich nun ein ähnliches Vorgehen wie in Ägypten abzuzeichnen.
Gaddafi soll heute um 00:15 Uhr GMT bzw. 01:15 MEZ dafür gesorgt haben, dass das Internet abgeschaltet wurde. Darüber hinaus soll in Teilen der Hauptstadt Tripolis der Strom ausgefallen sein.
Die Parallelen zu Ägypten sind offensichtlich, allerdings setzt Gaddafi deutlich offensiver die Armee und Polizei ein, als Muhbarak in Ägypten. Auch scheint die Armee hinter Gaddafi zu stehen, was in Ägypten nicht der Fall war. Betrachtet man die aktuelle Entwicklung der Situation, so muss man vom schlimmsten ausgehen, wenn man an die nächsten Tage denkt. Ein ähnlich schneller und vergleichsweise friedlicher Umsturz wie in Ägypten, bei dem zwar viele Menschen ihr Leben liesen, oder verletzt wurden, aber das Militär nicht massiv Einschritt, erwarte ich in Libyen nicht.
Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Aus meiner Sicht der Dinge heraus ist es aber essenziell wichtig, das sich die westliche Welt diesmal deutlicher gegen den Diktator stellt als in Ägypten, da ansonsten wohl mit einer weiteren Eskalation und blutigen Niederschlagung aller Proteste zu rechnen ist. Dies zeigt allein schon der oben genannte Fall, in dem ohne Vorwarnung das Feuer eröffnet wurde. Dies zeigt meiner Meinung nach, dass das Regime vor absolut nichts zurück schreckt um seine Macht zu erhalten.
Hierzu passt auch die Meldung, das Gaddafi seinen Söhnen gut ausgebildete und loyale Truppen der Armee mit der Order unterstellt haben soll, die bisherige Ordnung wieder herzustellen.
Hoffen wir, dass die Abschaltung des Internets nicht dazu genutzt wird um ohne Gnade und äußerster Brutalität zu agieren, auch wenn dies in meinen Augen als sehr wahrscheinlich anzusehen ist.
Quellen:
Libya cuts off internet service: Arbor networks
Libyens Internet abgeschaltet - 19.02.2011 - ComputerBase
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