News Alien: Isolation - Nachfolger zum 10. Jubiläum angekündigt

In der ersten Hälfte von Alien 3 gibt es mehrere Kämpfe mit dem Alien, aber selbst in vorderster Reihe wird Ripley nie auch nur gefährdet. Könnte man als schlechte Hollywood-Magie abtun (wäre es Aliens/2^^) und wird dann noch einmal gesteigert in der Szene, wo sie Auge-in-Auge dem Xenomorph gegenübersteht – der von dannen schleicht, ohne ihr auch nur ein Haar zu krümmen. Das sind alles schon Vorboten der großen Enthüllung zum letzten Drittel des Films, wo klargestellt wird, dass und warum es Ripley nicht angreifen will.

Zugegeben, in A:I weiß der Spieler natürlich, warum dass Alien mit tödlichen Absichten immer und ständig in der Nähe von Amanda ist, anstatt sich um andere Lebewesen zu scheren. Man sieht Amanda ja oft genug sterben.* Aber auch das war eine für mich auffällige Sonderbehandlung und ich hatte neben einfach nur unzureichend verstecktem Scripting lange spekuliert, dass es auch hier einen Pottwist gibt und irgendwann enthüllt wird, dass/warum Amanda eine besondere Bedrohung/besonders attraktives Ziel ist. Aber Pustekuchen.

*: Für einen Filmzuschauer wäre das übrigens anders. Mangels Reload bekäme der einen Hauptcharakter gezeigt, der sich immer rechtzeitig versteckt und nie verletzt wird. Man wüsste nur, dass der Hauptcharakter tierische Angst vor dem Alien hat, dass dieses für andere Menschen gefährlich ist und immer irgendwo in der Nähe. Aber diese Beschreibung würde auch auf ein Alien passen, das Amanda aus Gründen vor den Stationsbewohner schützt. Chance für eine Verfilmung, sich von der bekannten Geschichte zu lösen.^^
 
Meiner Meinung nach könnte man in einem Nachfolger aber noch mehr rausholen, wenn man dieses Defizit beseitigt. Beispiele:
Finde Deine Ideen grundsätzlich gut. Die spirituelle Idee hinter Alien: Isolation war aber offenbar ein Spiel wie einen Film zu inzenieren mit dem Spieler in der Hauptrolle. Auch keine ganz neue Idee. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Spielen hat Isolation eine Filmvorlage (und was für eine) und nimmt diese visuell und atmosphärisch ausgesprochen ernst.

Trotzdem geht auch einiges im ersten Teil schon in eine ähnliche Richtung wie von Dir gewünscht.

Ich habe zum Beispiel mehrmals abgewogen, ob ich das Alien zur Verstärkung "anfordere" indem ich z.B. einen Lärmmacher einsetze. Das Alien schafft einem dann Plünderer und andere feindseelige Artgenossen vom Hals, während man mit wohligem Schauer in seinem Versteck verharrt. Leider begibt es sich danach auf die Suche nach einem, so dass es vielleicht doch besser ist die Probleme durch Schleichen zu lösen.

Das Spiel ist hier natürlich nicht sehr variantenreich. Im Grunde hat es einen schlauchartigen Aufbau, der nur durch geschicktes Leveldesing kaschiert wird. Man hat irgendwann tatsächlich das Gefühl auf dieser riesigen Raumstation frei umherzuwandern, obwohl man das zu keinem Zeitpunkt wirklich tut.

Mit dem was wir heute unter KI verstehen und mehr Handlungsoptionen, könnte sich für jeden ein anderes Spielerlebnis ergeben. Das hat seinen Reiz, ist dann aber natürlich nicht mehr der inszenierte Film eines Alien: Isolations.

Die Begrenzung der KI wurden vom Spiel ja sogar bewusst eingesetzt. Die technologisch rückständigen Seegson Syntheten sind ein genialer Einfall der Entwickler. "Genial einfach, einfach genial". Gerade ihre algorithmische Stupidität macht die wie Sowjetoffiziere gekleideten Roboter so furcheinflössend. Hier ist die relativ schwache KI ungemein wichtig, um diese Maschinen glaubhaft darzustellen. Das nennt man wohl aus der Not eine Tugend machen. Auch in einer anderen Disziplin profitieren diese Genossen ungemein von einer Limitierung des Spiels, für die es seinerzeit gescholten wurde: Die mangelhafte Mimik in den Gesichtern.

Mit zeigt das, dass dem zuständigen Team bei CA die eigenen Schwächen wahrscheinlich bewusst gewesen sind, wodurch sie kreativ damit umgehen konnten. Eine Eigenschaft, die man sich bei manch anderem Entwickler wünschen würde.

Ich bin sehr gespannt, was CA uns irgendwann vorstellen wird. Ich hoffe auch auf Verbesserungen bei der KI. Aber das ist natürlich nicht so einfach umzusetzen wie zum Beispiel verbesserte Grafik. Moderne KI könnte den Spielern u.U. auch sehr schnell finden ohne seine Position zu kennen. Für den Spieler kommt das letzlich aufs gleiche raus und wirkt unfair.
 
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