Internet in Deutschland: Minimale Wachstumsraten sorgen für den Abstieg

Wundert mich nach Artikeln wie diesen hier nicht wirklich. Mal sehen wann dieses Land seine 50 Mbit/s für alle erreicht hat.
Ich hab im Job und bei mir zu Hause 100Mbit/s.
Mehr brauche ich im Leben nicht.

Was soll das ganze Geplärre?
Man sieht ja zur Zeit, in welchen Ländern es klemmt.
Die liegen meist vor uns.
Lieber habe ich ein gutes Backbone-Netz und surfe etwas "langsamer".

Kann man diese Schrottartikel nicht dahin kippen, wo sie hingehören?
 
Wobei ich mich frage, ob es wirklich soo schlecht ist? (..) Zusätzlich kommen ja kleinere Ausbauten wie Super Vectoring, wo manche zumindest mal eben von 100 auf 250 Mbit gehen können.

Wenn in einer Stadt bzw. einem Ballungsgebiet 500MBit/s zur Verfügung stehen, dies aber nur 0,01% der Fläche Deutschlands ausmacht, dann schneiden wir nunmal schlechter ab. Nicht jede Firma hat die finanziellen Möglichkeiten mehrere Tausend Euro pro Monat an Miete zu zahlen, nur um nahe einer Stadt zu liegen. Vor allem die Logistikunternehmen sind eher ländlich angesiedelt, dafür mit guten Verbindungen zu Autobahn. Bei uns gibt es erst seit 5 Jahren 50MBit/s, da ausgebaut durch Vodafone. Telekom liegt mit DLS Light 384Kbit/s an. Nahe einer 500.000 Einwohnerstadt, puh.
 
Ich hab im Job und bei mir zu Hause 100Mbit/s.
Mehr brauche ich im Leben nicht.

Ich wette dagegen, sofern deine mittlere Lebenserwartung über 10 Jahren liegt ;)

Bei ISDN hat man auch einmal geglaubt, das würde für die Ewigkeit reichen, die Ewigkeit war nach weniger als 2 Jahrzehnten vorbei. Von 20 Jahren konnte auch sehr viele nicht glauben, dass sich die Leute beschweren würden, weil bei ihnen nur 10 MBit verfügbar ist.

Lieber habe ich ein gutes Backbone-Netz und surfe etwas "langsamer".

Das eine schließt das andere nicht aus.
 
Ich hab im Job und bei mir zu Hause 100Mbit/s.
Mehr brauche ich im Leben nicht.
Dann ist der eigene Tellerrand also jetzt der Maßstab für die breite Masse? :hmm:

Kleine Anekdote aus meinem Job. Ich arbeite im öffentlichen Dienst in der IT für ein KRITIS-Unternehmen. Unsere Partnergemeinden (und die umliegenden Ortschaften) haben durch diese Breitbandproblematik teilweise wirklich schon Existenzängste. Warum? Nun, in den Gemeinden mit langsamen Internet will niemand sein Gewerbe ansiedeln. Dadurch fallen Steuereinnahmen und langfristig auch Einwohner weg. Geplante Gewerbegebiete werden nicht gebaut, und der Großteil der Einwohner ist zum Pendeln verdammt. Und nach München rein zu pendeln ist alles andere als lustig. Der ÖPNV ist da in den 70ern steckengeblieben. Ich kann den Frust auch durchaus nachvollziehen. Mein Unternehmen hat drei Standorte die alle miteinander vernetzt sind. Nur mit 6 Mbit/s hast du keine Bäume ausgerissen. Es hat 5 Jahre gedauert, bis nach ewigem hin und her wir nun endlich auf Glasfaser umsteigen konnten. Und wir haben weiß Gott nicht was alles versucht. Förderung beantragt, einen Breitbandingenieur hinzugezogen, mit der Telekom & den Gemeiden direkt verhandelt etc etc. Denoch hat es so lange gedauert. Und dabei hatten wir noch Glück. Den Partnergemeiden erging es nicht so gut. Irgendwann war das Maß voll und man hat den Ausbau in die Hände der deutschen Glasfaser gegeben. Das kostet aber dementsprechend mehr Geld, das nun an anderer Stelle fehlt. Aber realistisch gesehen hatten sie keine andere Wahl. Wenn über Jahre hinweg keinerlei Bewegung in die Sache kommt, dann muss man das selbst in die Hand nehmen. Und plötzlich ging alles ganz schnell. Der Großteil der Partnergemeiden hängt jetzt schon am Glasfasernetz. Der Rest wird noch dieses Jahr fertig gestellt.

Und wenn ich so höre, was meine Kollegen aus anderen Bundesländern so erzählen, traurig aber wahr, dann ist das leider kein Einzelfall. Von daher ist das Geplärre gerechtfertigt.
 
Ich wette dagegen, sofern deine mittlere Lebenserwartung über 10 Jahren liegt ;)
Die Wette halte ich (zwei Kisten Bier meiner Wahl).
Ich bin auch 12 Jahre lang mit weniger ausgekommen.

Da ich weder Streame noch sonstigen Onlinefirlefanz (Netzflix etc.) betreibe, meine Spiele alle auf lokal umgestellt habe bis auf eins, brauche ich nicht mehr Bandbreite.

Die Wette mit den 50 Mbit/s hab ich auch gewonnen.
Aber die war anders herum.
Irgendjemand schuldet mir da noch was ... . :D

Dann ist der eigene Tellerrand also jetzt der Maßstab für die breite Masse? :hmm:.
Ich bin nicht "die breite Masse".
Ich bin weder breit noch schwer.

Bei dem Abhängen der Landbevölkerung vom Fortschritt hast Du natürlich Recht.
Das muß unbedingt umgekehrt und die die Politikerschädel gehämmert werden.

Der ÖPNV ist das beste Beispiel einer verfehlten Verkehrspolitik aus Gewinnstreben.
Es gibt nun mal Bereiche, die werden NIE kostendeckend arbeiten können.

Der Verkehr und das Gesundheitswesen sind die besten Beispiele.
Da muß man eben zuschießen.

Wenn der Nahverkehr nichts oder fast nichts mehr kostet, dann bleiben auch die Blechkisten stehen.
Wir hatten das im Osten schon.

Quer durch Berlin mit der S-Bahn: 90 Pfennig.
Wieso soll man da noch mit der Karre fahren?

Es gab weniger Autos, aber man konnte sie auch stehen lassen.

Das kann ich heute nicht.
Schon zum Job muß ich mit dem Auto.
Ich fahre über die Kreisgrenze und da fahren nun mal wenig bis gar keine Busse.
Die Bahn wurde schon vor Jahren abgebaut wegen "Unrentabilität". :wall:

Wir haben das größte Scheinwerferwerk Europas im Ort (2.700 Einwohner, Stadt ;)).
Der ehemalige Fahrzeugelektrikbetrieb war schon zu DDR-Zeiten Hauptlieferant für VW (Golf, Polo), Lada, Wartburg, Trabant, ... .

Als Bosch den Laden mit allen qualifizierten Mitarbeitern übernommen hat, haben sie wahrscheinlich eine DM bezahlt.

Dann wurde die Bahnstrecke stillgelegt - unrentabel.
Die 2.000.000 Scheinwerfer pro Jahr werden seitdem durch den Ort mit tausenden LKWs gekarrt und von einem Logistikunternehmen am Ortsrand in die Welt verfahren.

Die Hauptstraße wurde schon etliche Male erneuert, das sind 1 m[SUP]2[/SUP] große, zentnerschwere Gullydeckel rausgeflogen.

Bis zur nächste Bahn brauche ich 20km mit dem Bus oder Auto.
Am Wochenende geht fast gar nichts.

Die IT-Infrastruktur für die Betriebe ist schon eine Schande vielerorts, da hast Du Recht.
Die Privatisierung der Post war wohl doch nicht so prickelnd.

In dieser Hinsicht muß man da wirklich plärren (was interessiert mich ...).

Heutzutage ist es schwer Spiele Offline zu betreiben.
Nein, ist es nicht.

Call of Duty Modern Warfare benötigt schon 175 GB Festplattenplatz.
Siehe dazu: Call of Duty Modern Warfare: Darum benötigt der Ego-Shooter 175 GB Festplattenplatz
So etwas spiele ich nicht.
Wenn der Duke durch ist, kommt nichts mehr von Steam etc. auf den PC.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei ich mich frage, ob es wirklich soo schlecht ist? Ich meine, es wird wirklich viel Ausgebaut - klar, könnte schneller sein -, sollen ja ein paar Tausend Kilometer Glasfaser pro Jahr sein. Da kann es doch nicht einfach nur eine Steigerung von 1-2 Mbit über ein Jahr geben. Zusätzlich kommen ja kleinere Ausbauten wie Super Vectoring, wo manche zumindest mal eben von 100 auf 250 Mbit gehen können.

Die Frage, die ich mir halt wirklich stelle ist die, wie diese Messungen erfolgt sind? Hat das jeder Haushalt selbst gemacht? Ich erinnere nur daran, dass meist die ältere Generation mit 16 Mbit zufrieden ist. Die brauchen keine 100 Mbit und mehr. Meinen Eltern reichen auch 50.

Es werden diverse Quellen ausgewertet, wie in den meisten Berichten dieser Art dürften also Messergebnisse von Online-Geschwindigkeitstests den Großteil ausmachen. Damit hat man eine ganze Reihe von Fehlerquellen mit drin:
- Die Tests werden von den Haushalten selbst durchgeführt, gegebenfalls ohne Berücksichtigung einer ausreichend schnellen Verbindung zwischen Router und PC.
- Die Tests werden teilweise parallel zu laufenden Downloads durchgeführt, um die verbleibende Restbandbreite zu ermitteln. Davon weiß der Speedtest-Anbieter aber nichts.
- Es kann maximal die gebuchte, aber nicht die verfügbare Geschwindigkeit erfasst werden.
- Leute mit langsamen Internetleitungen dürften überdurchschnittlich häufig Tests durchführen, um Probleme auszuloten oder den Upgrade-Bedarf zu ermitteln, und sind somit überrepräsentiert.

Gerade die letzten beiden Punkte darf man nicht unterschätzen. Da zwischen langsamen und schnellen Tarifen ein exponentieller Unterschied liegt (schlecht = 10 MBit/s, normal = 100 MBit/s, sehr gut = 1.000 MBit/s), reicht es bereits, wenn zusätzliche Tests von Low-End-Testern nur ein Drittel der Gesamtmessungen ausmachen, um das Ergebnis auf die Hälfte der tatsächlich gebuchten Bandbreite zu drücken und die IP-Kontrolle zur Erfassung von Mehrfachmessungen ist in Ländern wie Deutschland, in denen statische IPs die Ausnahme sind, auch wenig wirkungsvoll. Bei der hier vorliegenden Studie machen diese Probleme nicht nur die absoluten Zahlen zweifelhaft, sondern auch die relativen: Normalerweise könnte man den (fehlenden) Anstieg trotzdem analysieren, wenn die genannten Fehlerquellen in den Vergleichsjahren ähnlich gewirkt haben. Aber da man sich damit brüstet, die Sample-Zahl für 2019 um 60 Prozent erhöht zu haben, dürfte der Bias in den 19er Zahlen ein anderer als in den 18er sein.


Aber selbst mit einer brauchbaren Messung bliebe noch die Frage der Interpretation:
Wenn die durchschnittliche gebuchte Internetleistung nicht ansteigt, gab es dann keinen Ausbau oder gibt es dann keinen Bedarf an schnellerem Internet?
In Deutschland wurde jedenfalls weiter ausgebaut. Insbesondere die Ertüchtung der Kabelverteiler hat beim diesbezüglichen Monopolanbieter die Verfügbarkeit von 0,5- und 1 GBit/s-Anschlüssen deutlich verbessert. Wenn trotzdem niemand schneller surft (was ich aus obigen Zahlen nicht zweifelsfrei herauslesen kann), herrscht wohl kein Bedarf.


Und die nächste Baustelle. :ugly:

Wenn man das wirklich flächendeckend schaffen will, dann muss man nach japanischen Vorbild vorgehen:
Eine Hand wäscht die andere. Nach diesem Motto funktionierte die Vergabe der 5G-Lizenzen in Japan. Das Wirtschaftsministerium vergab im April die Lizenzen an die vier Netzbetreiber kostenlos. Als Gegenleistung verpflichteten sich die Mobilfunkanbieter, innerhalb bestimmter Zeiträume das Netz aufzubauen und dabei eine verabredete Fläche abzudecken.

Die vier Betreiber NTT Docomo, KDDI mit der Marke au, Softbank und Rakuten wollen in den fünf Jahren bis 2024 insgesamt 1,6 Billionen Yen (rund 13 Milliarden Euro) investieren. Dieses Prinzip der Gegenseitigkeit hatte sich bei der schnellen Einführung der vorangegangen Netztechnologien 3G (UMTS) und 4G (LTE) bewährt.

Quelle: Mehr Tempo beim 5G-Netz

In Deutschland hat der Bund jetzt 6,5 Milliarden € für 5G-Lizenzen eingesammelt. Das Geld fehlt jetzt beim 5G-Ausbau natürlich. Dabei ist 5G nicht mal als Pflicht vorgesehen beim Ausbau. :ugly:

Die Mobilfunkanbieter in Deutschland haben im letzten Jahr meinem Wissen nach alle deutliche Gewinne ausgewiesen und das wir außergewöhnlich niedrige Mobilfunktarife haben, wäre mir auch neu. Es scheint sogar Geld für Engagement im Ausland übrig zu sein. Das die trotzdem die Ausbauverpflichtungen der 4G-Auktionen immer noch nicht erfüllt wurden (!) muss also eine andere Ursache haben. Davon abgesehen wurden die Frequenzen den Mobilfunkanbietern zu einem Bruchteil der letztlich gezahlten Preise angeboten. Es war eine Auktion – die hohen Endsummen kamen nur zusammen, weil man untereinander versucht hat, der Konkkurenz den Marktzugang zu erschweren. Hätten sich die Anbieter abgesprochen, gar auf nationales Roaming verständigt, hätten sie das gesamte Paket für wenige Millionen erwerben können. Die Geschäftsstrategien sahen aber anders aus und in diesem Rahmen könn(t)en Bevölkerung und Staat auch verlangen, dass die realen Ausbaukosten in der Kalkulation berücksichtigt waren. Schließlich waren sowohl die Auflagen als auch die Ausbaubedingungen in Deutschland (einschließlich Bürokratie, Grundstückspreisen und Klagemöglichkeiten) lange vorher bekannt.


Angeblich sollen mit Kupfer ja rund 12-13 mbit gehen und trotzdem Krebse ich mit knapp 6 mbit herum , also denke ich mal der ganze Ort muss so ******** angebunden sein ...
Von daher waer ich schon Happy wenn einmal die theoretischen 10 mbit + vorhanden wären und so wird es einigen anderen auch gehen .
ABER damit kann man ja kein Geld verdienen , weil es keinen teureren Tarif gibt , also ist man Zweifach ange...

Je mit Kupfer sind 0,05 bis 1.000 MBit/s möglich, abhängig von Kabellänge und Qualität hat man im Einzelfall also eine breite Streuung. Das kann aber schon kleinräumig sehr stark schwanken. Wenn ganze Ortsteile mit unter 10 MBit/s angebunden sind, finden sich meist genug Interessenten zusammen, um einen Ausbau durch die Deutsche Glasfaser oder ähnliche zu realisieren.


Das hängt auch von deinem Modem ab. Das sollte ADSL2+ können, am besten mit Annex J (dann muss aber der Splitter weg, falls der noch existieren sollte). Trotzdem ist da noch die Physik im Spiel, gerade wenn Störstrahlung eintrifft sinken die Datenraten, so z.B. hier bei uns.

Annex B sollte in Deutschland durch die weitestgehend erfolgte IP-Umstellung praktisch nicht mehr im Einsatz sein. Allerdings kann die Download-Geschwindigkeit bei sehr schlechten Leitungen mit Annex J sogar schlechter ausfallen, da hier ein größerer Bereich der reichweitenstarken niedrigen Frequenzen für den Upload reserviert wurde. Das Ergebnis sind dann die berühmten Ausnahmefälle, die bislang kommerzielles ISDN mit teilweise 10× 64 kBit/s oder mehr genutzt haben und denen jetzt nur noch eine Analog-Leitung angeboten wird.


Ich wette dagegen, sofern deine mittlere Lebenserwartung über 10 Jahren liegt ;)

Bei ISDN hat man auch einmal geglaubt, das würde für die Ewigkeit reichen, die Ewigkeit war nach weniger als 2 Jahrzehnten vorbei. Von 20 Jahren konnte auch sehr viele nicht glauben, dass sich die Leute beschweren würden, weil bei ihnen nur 10 MBit verfügbar ist.



Das eine schließt das andere nicht aus.

Nahezu alle Steigerungen im Transferratenbedarf von Privathaushalten gingen in den letzten 30 Jahren auf die Nutzung von Medieninhalten zurück, die es vorher schon gab. Akustikoppler für einfache Textformate, 56k und ISDN für einfaches HTML mit Thumbnails, normales DSL für zunehmend bessere Standbildqualität, Musik und zuletzt Videos in SD-Qualität transportierten letztlich nichts, was die Haushalte nicht schon in den 80ern konsumiert haben. Auch die Entwicklung der letzten anderthalb Jahrzehnte mit Softwareinstallationen und HD-Streams griff Daten auf, die vorher schon auf anderem Wege verbreitet worden waren. Damit sind jetzt aber 100 Prozent des Medienkonsums online – als weitere Steigerung bliebe im Moment nur noch die Auflösung von Videoinhalten, aber da wird UHD bereits problemlos über VDSL übertragen und bessere Anzeigegeärte werden mittelfristig gar nicht auf breiter Front im Einsatz sein. FTTH, G.Fast und Docsis 3.1 stehen bereits komplett ohne Killer-Anwendung auf weiter Flur. Klar neben Ausbaugebiete, die bislang nur DSLlight hatten, solche Angebote dankbar an, aber nur unwesentlich dankbarer als VDSL. Und umgekehrt wechseln Anwohner von bereits bestehenden VDSL-Verträgen meist Ausbau schnellerer Kabelleitungen meist nur wegen des Preises, nicht wegen der Geschwindigkeit.

Sicherlich werden wir irgendwann mal versuchen, holographisches VR aus der Cloud zu streamen, aber die Uptake-Rate bei den Anwendern ist viel langsamer als das bisherige, exponentielle Wachstum der Anbindungsgeschwindigkeit. Nachdem man jetzt allen zuvor bestehenden Medienkonsum an sich gerissen hat, wird man also längere Zeit auf deutliche Nachfragezuwächse warten müssen. Ich erinnere hier an die vergleichbare Wechselmedien: Floppy => 3,5-Zoll Diskette: WOW! => Zip: Luxus, den man sich geleistet hat! => CD-ROM: Endlich Multimedia! => DVD-ROM: Ach ja, weniger Scheiben wechseln. Nett. => Blu Ray: Warum soll ich mir überhaupt ein Laufwerk kaufen, wenn Spiele weiterhin auf 2-3 DVDs erscheinen? XL Blu Ray: Totgeburt.

Auch damals wurden Leute, die zum Streit HD-DVD vs. Blu Ray mit "brauch ich nie" reagiert haben, mit Verweiß auf das vorangehenden exponentielle Wachstum verspottet. Aber letztlich haben sie recht behalten: Im Video-Markt hat sich die normale Blu Ray noch halbwegs durchgesetzt, konnte die DVD aber schon nicht mehr verdrängen. Am PC kam sie gar nicht erst hoch. In beiden Fällen fehlte es schlicht an Content, der damals schon die möglichen Datenraten und Kapazitäten erfordert hätte. Zwar hat sich das bis heute geändert und wir könnten XL-Scheiben für UHD-HDR-Filme sowie BR-ROMs für 50-GB-Spieleinstallationen nutzen, aber stattdessen wurde beide Techniken durch eine komplett andere ersetzt, man hat sie also tatsächlich "nie gebraucht". Bei Internetanschlüssen ist das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen etwas anders verteilt, weil die bereits installierte 1-GBit/s-Technik sowieso bezahlt ist. Aber es könnte durchaus passieren, dass sich in einmal für 0,5 GBit/s oder mehr ausgebauten Regionen nie wieder privater Bedarf an schnelleren Leitungen entsteht, weil entsprechender Content erst in 20 Jahren konsumiert und bis dahin über 7G verbreitet wird.
 
Der Andi Scheuer ist halt mit seinem Mautdebakel beschäftigt. Da bleibt keine Zeit für die restliche Infrastruktur.
Ein Armutszeugnis für eines der führenden Wirtschaftsnationen der Welt.
 
Die Wette halte ich (zwei Kisten Bier meiner Wahl).
Ich bin auch 12 Jahre lang mit weniger ausgekommen.

Die Wette läuft bis zum Ende deines Lebens, bei unter 10 Jahren wäre die Wahrscheinlichkeit sehr groß gewesen, dass ich sie verliere. Bei 20+ Jahren habe ich wohl mit Garantie gewonnen, dazwischen hängt es von deinen Ansprüchen ab.

Da ich weder Streame noch sonstigen Onlinefirlefanz (Netzflix etc.) betreibe, meine Spiele alle auf lokal umgestellt habe bis auf eins, brauche ich nicht mehr Bandbreite.

Och, da habe ich keine Sorge, es ist soviel Krempel dazugekommen und weiterer Krempel wird noch folgen. Wenn das lineare Fernsehn abgeschafft wird, dann könnte das einen Wendepunkt darstellen, genauso wie diverse Dinge, die wir uns heute nicht vorstellen können.

Spätestens wenn dir dein Versorger die 100MBit Leitung abklemmt, weil es keine so langsamen Tarife gibt, habe ich gewonnen. Dem originalen 768KBit DSL Tarif ist es so ergangen, genau wie den meisten 2 und 6 MBit Tarifen und diversen Kabeltarifen (z.B. 32MBit).
 
Die Wette läuft bis zum Ende deines Lebens,
Du hast 10 Jahre vorgeschlagen.
Och, da habe ich keine Sorge, es ist soviel Krempel dazugekommen
Bei mir nicht.
Wenn das lineare Fernsehn abgeschafft wird, dann könnte das einen Wendepunkt darstellen, genauso wie diverse Dinge, die wir uns heute nicht vorstellen können.
Schaff ich locker mit 25 Mbit/s.
Spätestens wenn dir dein Versorger die 100MBit Leitung abklemmt,
Macht er aber nicht.
Dem originalen 768KBit DSL Tarif ist es so ergangen, genau wie den meisten 2 und 6 MBit Tarifen und diversen Kabeltarifen (z.B. 32MBit).
Meinen Tarifen eben nicht.
Die hab ich erhöht.
 
Du hast 10 Jahre vorgeschlagen.

Nein, habe ich nicht:
Ich hab im Job und bei mir zu Hause 100Mbit/s.
Mehr brauche ich im Leben nicht.
Ich wette dagegen, sofern deine mittlere Lebenserwartung über 10 Jahren liegt ;)

Bedingung, dass ich mich auf deine Wette einlasse, war, dass deine Lebenserwartung bei über 10 Jahren liegt, sonst hätte ich ja noch verlieren können.


Das sagen sie alle und irgendwann kommt doch etwas.

Macht er aber nicht.

Irgendwann sind 100MBit einfach so lahm, dass alle in den nächsthöheren Tarif (1GBit oder 10GBit) aufgestuft werden, um die Sache zu vereinheitlichen. Alternativ ist dein Tarif irgendwann so teuer, dass der Provider ihn fortführt um dich ordentlich zu melken, dann schneidest du dir aber ins eigene Fleisch, wenn du keinen neuen nimmst.

So oder so hab ich dann gewonnen (es sei denn, du blechst weiterhin monatlich viel Geld, damit irgendwann jemand den Wettgewinn bei mir abräumen kann).

Meinen Tarifen eben nicht.

Was hast du denn für einen Tarif?
 
Unsere Partnergemeinden (und die umliegenden Ortschaften) haben durch diese Breitbandproblematik teilweise wirklich schon Existenzängste. Warum?
Dann haben sie wohl die letzen 20-30 Jahre falsch gewirtschaftet oder hatten nur Greise an der Macht. Auch gemeinden können schon lange mit Förderung eigenes Glasfaser legen lassen. man darf halt nict, wie wolh in dem Beispiel, einzig auf einen Anbieter setzen.

Mein Unternehmen hat drei Standorte die alle miteinander vernetzt sind. Nur mit 6 Mbit/s hast du keine Bäume ausgerissen.
Ich frage mich immer noch, wie es mein Unternehmen schon Ende der 1990er geschafft hat, den Standort 50km südlich von München vernünftig ans Netz (inkl. der Firmenzentrale) anzuschließen. Damals hat man hier in der Kleinstadt noch in die richtige Gegend ziehen müssen, um T-DSL zu bekommen und hat 5km nebendran in der Firma nicht nur highspeed mit den Standorten kommunieizert, sondern auch mit dem Internet. Ach ja, die haben den Anschluss vermutlich einfach selber legen lassen. gehörte halt irgendwann zu den nötigen Betreibsausgaben, wie auhc die Suche nach einem geeigneten Betriebsstandort (geeignet heißt nicht möglichst billig oder direkt um die Ecke).

Alleine die Kleinstadt baut seit vielen Jahren selber Glasfasre aus (auch wenn der Betreiber dann leider nichts taugt, da reicht auch VDSL der Telekom oder zur Not Vodafone). Teils mit >30k Euro Kosten (plus Förderung) je anzuschließendem Haushalt.

Irgendwann war das Maß voll und man hat den Ausbau in die Hände der deutschen Glasfaser gegeben. Das kostet aber dementsprechend mehr Geld, das nun an anderer Stelle fehlt. Aber realistisch gesehen hatten sie keine andere Wahl. Wenn über Jahre hinweg keinerlei Bewegung in die Sache kommt, dann muss man das selbst in die Hand nehmen.
Daher kommt also die Beschwerde. Die Telekom sollte wieder mal alles kostenlos regeln? Tja, es ist kein Staatunternehmen und hat auch keine Grundversorgungsauftrag für Glasfaser oder VDSL.

Und wenn ich so höre, was meine Kollegen aus anderen Bundesländern so erzählen, traurig aber wahr, dann ist das leider kein Einzelfall. Von daher ist das Geplärre gerechtfertigt.
Wenn die sich auch nur darüber beschweren, das sie nichts geschenkt bekommen, mit Sicheheit.

Die Leute, die selber zahlen, waren in Deutschland aber schon immer die Blöden. Man muss nur lange genug warten und meckern, irgendwann schenkt einem der Staat das Geld (oder hier halt den Glasfaseranschluss).

Außerdem wird kaum Glasfaser bis in Privat-Gebäude gelegt. Was nutzt mir die 100G Glasfaser im Verteiler, wenn der nur 16M per Kupferdraht weitergibt. Die Kosten für die Gebäudeanbindung muss dann der Eigentümer tragen und das ist nicht billig! Vor allem bei vermietetem Wohnraum (in DE also nicht ganz 60%) wird das nicht gemacht, da es dem Eigentümer Geld kostet, er es aber nicht direkt auf die Mieter umlegen kann! Ergo Glasfaser nur für Neubauten.
Sowas will hier aber keiner hören. Der Anschluss muss einem schließlich geschenkt werden und dort, wo sowieso Wohnungsknappheit herrscht, steigert der FTTH-Anschluss auch nicht den Wert der Immobilie.

Liefern die flächendeckend mehr Speed, werden auch viele neue Verträge eingehen...
Wie hiess es so unschön im Fernsehen: 25% der Schüler habe noch nicht einmal einen Laptop/PC zu Hause und das wohl nicht, weil die Eltern zu "dumm" sind, einen zu kaufen. Vielei Leute leben nunmal nicht im Überfluss und da ist auch ein schneller Internetanschluss Luxus, den man nicht zwingend benötigt.

Aber klar, wenn man alles kostenlos bekäme, würden sie auch wechseln.
 
Ich stell mal eine These auf: In Deutschland ist Internet im Verhältnis recht teuer für den Verbraucher (im Gegensatz zu anderen Ländern), daher nutzen viele gar nicht die vollen Kapazitäten.

Beispiel: Ich habe FTTH im meinem neuen Haus. Könnte also 1000Mbits haben. Nur ist ein 1000Mbits-Tarif entweder nicht buchbar oder so teuer, das es absurd ist. Daher habe ich aus Preis-Leistungs-Sicht erst einmal nen 100 Mbits-Tarif (reicht mir, da Verdoppelung zu vorherigem Miethaus).

Was wird jetzt bei einem solchen Test angezeigt? Die Leitungskapazität oder jene welche im Tarif festgelegt und daher freigegeben wurde. Ich schätze mal letzteres. Was bedeuten würde, dass ein Albaner der FTTH hat sich nen 500er-Tarif für 5 € im Monat gönnt und ich, weil es hier gleich weit über 100 € wären eben nur kleineren Tarif. Ergo würde herauskommen, dass Albanien besser wäre als Deutschland, obwohl beide in diesem Beispiel gleich Möglichkeiten haben.

Ich hoffe mein Ansatz war verständlich. Was meint Ihr dazu?
 
Nahezu alle Steigerungen im Transferratenbedarf von Privathaushalten gingen in den letzten 30 Jahren auf die Nutzung von Medieninhalten zurück, die es vorher schon gab. Akustikoppler für einfache Textformate, 56k und ISDN für einfaches HTML mit Thumbnails, normales DSL für zunehmend bessere Standbildqualität, Musik und zuletzt Videos in SD-Qualität transportierten letztlich nichts, was die Haushalte nicht schon in den 80ern konsumiert haben.

Ich bezweifle, dass man schon in den 80ern nennenswert Videos über das Internet konsumiert hat. Mit 0,3-2,4 KBit wäre das eine recht langwierige Sache , erst mit 56K und ISDN sowie den neueren Kompressionsalgorithmen wurde in den 90ern daraus etwas. Vor den MP3s, die sich Ende der 90er verbreitet haben, hat man Musik online im MIDI Format konsumiert.

Es geht auch darum, mit was wir konsumieren. Dank Steam hat sich die digitale Distribution in etwa 10 Jahren vollständig etabliert. Kaum kam Napster und der CD Brenner, schon war die Ära der Musikkassette vorbei. Dank Youtube schaut sich nun jeder Videos im Internet an, etwas, das vorher den eher technikbegeisterten vorbehalten war. Mit dem Streaming verlagert sich das Fernsehn immermehr ins Internet. Dank den Smartphones wurde die Internetnutzung, im großen Maßstab, mobil. Dank Whatsapp schick nun jeder mobil diverses Zeug hin und her.

Mal ehrlich: wenn dir bei ersten iPhone (Preis mit Vertrag ingesamt 1800€) jemand gesagt hätte, dass in etwa 5 Jahren, ein Großteil der Leute in Deutschland so ein Gerät haben werden und in weniger als 20 Jahren wohl 75% der Weltbevölkerung, was hättest du da gesagt?

Nur so zum Vergleich: 60% der Weltbevölkerung haben Zugang zu einer Toilette (ein massives Problem). Wenn sich bis 2025 nichts ändert, dann machen etwa 1,2 Mrd Menschen sonstwohin, besitzen aber ihr eigenes Smartphone.

Sicherlich werden wir irgendwann mal versuchen, holographisches VR aus der Cloud zu streamen, aber die Uptake-Rate bei den Anwendern ist viel langsamer als das bisherige, exponentielle Wachstum der Anbindungsgeschwindigkeit. Nachdem man jetzt allen zuvor bestehenden Medienkonsum an sich gerissen hat, wird man also längere Zeit auf deutliche Nachfragezuwächse warten müssen. Ich erinnere hier an die vergleichbare Wechselmedien: Floppy => 3,5-Zoll Diskette: WOW! => Zip: Luxus, den man sich geleistet hat! => CD-ROM: Endlich Multimedia! => DVD-ROM: Ach ja, weniger Scheiben wechseln. Nett. => Blu Ray: Warum soll ich mir überhaupt ein Laufwerk kaufen, wenn Spiele weiterhin auf 2-3 DVDs erscheinen? XL Blu Ray: Totgeburt.

Auch damals wurden Leute, die zum Streit HD-DVD vs. Blu Ray mit "brauch ich nie" reagiert haben, mit Verweiß auf das vorangehenden exponentielle Wachstum verspottet. Aber letztlich haben sie recht behalten: Im Video-Markt hat sich die normale Blu Ray noch halbwegs durchgesetzt, konnte die DVD aber schon nicht mehr verdrängen. Am PC kam sie gar nicht erst hoch. In beiden Fällen fehlte es schlicht an Content, der damals schon die möglichen Datenraten und Kapazitäten erfordert hätte. Zwar hat sich das bis heute geändert und wir könnten XL-Scheiben für UHD-HDR-Filme sowie BR-ROMs für 50-GB-Spieleinstallationen nutzen, aber stattdessen wurde beide Techniken durch eine komplett andere ersetzt, man hat sie also tatsächlich "nie gebraucht".

Das Ende des exponentiellen Wachstums wird seit einer Ewigkeit gepredigt, passiert ist wenig, es wächst wie eh und je.

Das Ende der physischen Datenträger kam für außenstehende recht überraschend, man muß aber sagen, dass das Blu Ray Forum dem ganzen massiv Vorschub geleistet hat.

Joscha Sauer hat mal erklärt, warum seine Sachen nicht auf Blu Ray erschienen sind: man muß (!!!) den Blu Ray Kopierschutz lizenzieren, Kosten etwa 6000€, für eine Produktion, zusammen mit anderen Fixkosten ist man bei knapp 10.000€.

Das erklärt auch, warum sich die DVD so tapfer hält, man kann das Format verhältnismäßig billig nutzen. Nachdem sich das Blu Ray Forum selbst ins Aus befördert hat, gab es nichts anderes, das hat die Sache noch enorm beschleunigt. Sonst gäbe wohl noch heute Spiele auf Blu Ray und das optische Laufwerk würde öfter gebraucht. PCGH erscheint ja auch noch mit DVD, ich vermute mal aus dem selben Grund.

Die Disketten sind übrigens aus dem gleichen Grund untergegangen: jeder hat sein eigenes teures Süppchen gekocht (Zip, LS 120, Jaz) und als die USB Sticks kamen, da war es dann geschehen. Dabei hätte es über ein Jahrzehnt eine gigantische Nachfrage an großen, billigen, Wechselmedien gegeben, nur kein Unternehmen wollte teilen. Dabei hätte man die USB Stichs wohl zumindest noch 5 über Jahre in ihre Schranken verweisen können.

Aber es könnte durchaus passieren, dass sich in einmal für 0,5 GBit/s oder mehr ausgebauten Regionen nie wieder privater Bedarf an schnelleren Leitungen entsteht, weil entsprechender Content erst in 20 Jahren konsumiert und bis dahin über 7G verbreitet wird.

Das hat man, wie gesagt, schon bei ISDN und dann auch teilweise bei DSL 768 behauptet und irgendwie wurde die enorme Bandbreite doch erfolgreich zum Fenster rausgeschmissen.

6G soll übrigens 400GBit schnell werden und wohl Ende des Jahrzehnts Einsatzbereit sein, soviel zum Thema nie wieder privater Bedarf...
 
In gewisser Hinsicht ist Deutschland schon ein "Entwicklungsland", was das angeht. In anderer Hinsicht wird z.B. bei mir im Ort seit 3-4 Jahren Glasfaser ausgebaut. Momentan ist es sogar so, dass die Außengebiete (Bauernschaften) fast alle mit 100Mbit/s angebunden sind.
Hier würde ich also schon sagen, dass die Fördermittel der Regierung angekommen sind. Allerdings gibt es auch immer noch Leute, die es ab einem gewissen Punkt nicht interessiert, ob sie jetzt 50 oder 500 Mbit/s haben. Diese buchen dann entsprechend 50 Mbit/s, da es schlichtweg günstiger ist. Wie gesagt, in anderen Orten kann es anders sein, ich berichte nur aus eigener Erfahrung.

Ich sehe das Hauptproblem hier eher im Mobilfunk. Utopische Preise bei vergleichsweise schlechter Leistung. Wenn ich bei einem Kollegen in der Bauernschaft bin, habe ich nur mit Glück mobiles Internet (Anbieter egal, sind alle vergleichsweise schlecht). E-Internet zähle ich nicht mit, da es zu langsam ist um es vernünftig bzw. überhaupt zu nutzen. Überrascht war ich von meinem Urlaub in Bulgarien. Weit und breit kein Haus in Sicht und trotzdem LTE. Sowas brauchen wir in DE auch!
 
Ich hab im Job und bei mir zu Hause 100Mbit/s.
Mehr brauche ich im Leben nicht.
"Was schert mich das Unglück anderer Leute"

Schön wenn es das bei dir gibt. Vielen geht es eben nicht so, oder teilen sich die 100 Mbit/s mit einem mehrköpfigen Haushalt. Mal davon abgesehen, dass der Bedarf eher nach oben gehen wird.
Ich hab in der Arbeit sogar 1 GBit/s und 100 symmetrisch zuhause, trotzdem finde ich die Ausbaufortschritte in Deutschland und Österreich besorgniserregend lächerlich.

Ich sehe das Hauptproblem hier eher im Mobilfunk. Utopische Preise bei vergleichsweise schlechter Leistung. Wenn ich bei einem Kollegen in der Bauernschaft bin, habe ich nur mit Glück mobiles Internet (Anbieter egal, sind alle vergleichsweise schlecht). E-Internet zähle ich nicht mit, da es zu langsam ist um es vernünftig bzw. überhaupt zu nutzen.
Bei euch könnte ich sogar verstehen, wenn die Leute die Sendemasten abfackeln, aber eher aus Protest gegen das besch***ene Netz. :devil:
Ich hab in den meisten Kuhkaffs in Österreich eine bessere Verbindung als in Deutschland ein paar Minuten aus urbanem Gebiet raus.

Dazu in der Regel für einen deutlich kleineren Preis.
 
Dann haben sie wohl die letzen 20-30 Jahre falsch gewirtschaftet oder hatten nur Greise an der Macht. Auch gemeinden können schon lange mit Förderung eigenes Glasfaser legen lassen. man darf halt nict, wie wolh in dem Beispiel, einzig auf einen Anbieter setzen.

Ich frage mich immer noch, wie es mein Unternehmen schon Ende der 1990er geschafft hat, den Standort 50km südlich von München vernünftig ans Netz (inkl. der Firmenzentrale) anzuschließen. Damals hat man hier in der Kleinstadt noch in die richtige Gegend ziehen müssen, um T-DSL zu bekommen und hat 5km nebendran in der Firma nicht nur highspeed mit den Standorten kommunieizert, sondern auch mit dem Internet. Ach ja, die haben den Anschluss vermutlich einfach selber legen lassen. gehörte halt irgendwann zu den nötigen Betreibsausgaben, wie auhc die Suche nach einem geeigneten Betriebsstandort (geeignet heißt nicht möglichst billig oder direkt um die Ecke).

Alleine die Kleinstadt baut seit vielen Jahren selber Glasfasre aus (auch wenn der Betreiber dann leider nichts taugt, da reicht auch VDSL der Telekom oder zur Not Vodafone). Teils mit >30k Euro Kosten (plus Förderung) je anzuschließendem Haushalt.

Daher kommt also die Beschwerde. Die Telekom sollte wieder mal alles kostenlos regeln? Tja, es ist kein Staatunternehmen und hat auch keine Grundversorgungsauftrag für Glasfaser oder VDSL.

Wenn die sich auch nur darüber beschweren, das sie nichts geschenkt bekommen, mit Sicheheit.

Die Leute, die selber zahlen, waren in Deutschland aber schon immer die Blöden. Man muss nur lange genug warten und meckern, irgendwann schenkt einem der Staat das Geld (oder hier halt den Glasfaseranschluss).

Sowas will hier aber keiner hören. Der Anschluss muss einem schließlich geschenkt werden und dort, wo sowieso Wohnungsknappheit herrscht, steigert der FTTH-Anschluss auch nicht den Wert der Immobilie.

Wie hiess es so unschön im Fernsehen: 25% der Schüler habe noch nicht einmal einen Laptop/PC zu Hause und das wohl nicht, weil die Eltern zu "dumm" sind, einen zu kaufen. Vielei Leute leben nunmal nicht im Überfluss und da ist auch ein schneller Internetanschluss Luxus, den man nicht zwingend benötigt.

Aber klar, wenn man alles kostenlos bekäme, würden sie auch wechseln.

Ein paar schöne Gedankengänge dabei.
Erinnert mich an eine Breitbandversammlung an der ich teilnahm. Da beschwerte sich ein Landwirt bei der Bürgermeisterin, dass ihm die Telekom seinen Analogen Anschluss kappen wollte, ohne Ersatz über IP parat zu haben.
Wir dachten uns dann nur "Dann schnapp dir deinen Bagger, zieh' einen Graben an deinem Feld lang, verleg ein Rohr und gib der Telekom 5k€, um dich ans Netz zu bringen. Wo ist das Problem?".
Wenn ich als Unternehmen vom Internet abhängig bin, sollte es doch am naheliegendsten sein, mich selbst um einen entsprechenden Anschluss für die Firma zu kümmern. Es ist wirklich nicht so, als würde man gar nicht mit der Telekom zusammenarbeiten können, das nötige Kleingeld vorausgesetzt...
 
Ich bezweifle, dass man schon in den 80ern nennenswert Videos über das Internet konsumiert hat. Mit 0,3-2,4 KBit wäre das eine recht langwierige Sache , erst mit 56K und ISDN sowie den neueren Kompressionsalgorithmen wurde in den 90ern daraus etwas. Vor den MP3s, die sich Ende der 90er verbreitet haben, hat man Musik online im MIDI Format konsumiert.

Meine Beispiele bezogen sich ausdrücklich auf Inhalte, die seit den 80ern, in der Regel sogar deutlich länger, in allen Haushalten konsumiert werden, aber erst später via Internet verbreitet wurden.

Praktisch ist der Transferratenbedarf der Haushalte in den letzten 30 Jahren kaum gestiegen, viele hatten Anfang der 90er bereits Leitungen für Telekommunikation, schnelles Internet-Gaming mit Ping <20 ms sowie 30 SD-TV-Streams gleichzeitig und haben parallel noch aktuelle Nachrichten in Textform konsumiert. Dafür würde man heute eine 100- oder 200-MBit/s-Leitung veranschlagen, damals waren es ISDN, Kabel-TV und ein paar Zeitschriften-Abonnements. Die Gesamtmenge der konsumierten Inhalte hat sich aber nur durch die Auflösung des TV-Bildes geändert, der größere Teil des Internet-Bedarfs geht auf eine Verschiebung der Übertragungsformen zurück. War es Anfang der 90er 0,1:99,9, steht es heute 99,9:0,1 zu gunsten des Internets. Diesen Trend kann man aber nicht fortführen, von 99,9 Prozent auf 100 Prozent braucht man keine schnellere Leitung. Und das Wachstum der Bildqualität wird heute nicht mehr durch die Transferrate oder die Bildschirmtechnik begrenzt, sondern durch das Platzangebot im Wohnzimmer. Das weitere Wachstum richtet sich also nicht nach den Innovationszyklen im Online-Bereich (50 Wochen?) oder bei den Fernsehern (50 Monate?), sondern nach denen im Hausbau (50 Jahre?).

Es geht auch darum, mit was wir konsumieren. Dank Steam hat sich die digitale Distribution in etwa 10 Jahren vollständig etabliert. Kaum kam Napster und der CD Brenner, schon war die Ära der Musikkassette vorbei. Dank Youtube schaut sich nun jeder Videos im Internet an, etwas, das vorher den eher technikbegeisterten vorbehalten war. Mit dem Streaming verlagert sich das Fernsehn immermehr ins Internet. Dank den Smartphones wurde die Internetnutzung, im großen Maßstab, mobil. Dank Whatsapp schick nun jeder mobil diverses Zeug hin und her.

Eben. Wir haben alles ins Internet transferiert. Und was machen wir als nächstes? Wieviele Tageszeitungabonnements willst du denn noch durch Online-Angebote ersetzen? Der durchschnittliche Mensch kann zwar einmal durch den Wechsel von Satellit auf Netflix seinen Internetbedarf steigern, wird aber auch in Zukunft nicht 10 UHD-Streams pro Person gleichzeitig schauen. Erste nicht-Gaming-Haushalte kehren sich schon vom Festnetz-Internet ab, weil sie den mobilen Vertrag ohnehin haben und 4G für einige Leute bereits den kompletten Bedarf deckt. Mit 5G könnte das, passende Preise vorausgesetzt, ein Massenphänomen werden, obwohl die Technik in der Praxis eher weniger als VDSL geschweige denn DOCSIS 3.x oder FTTH leistet. Aber wenn man mehr nicht braucht, braucht man es eben nicht.

Das Ende des exponentiellen Wachstums wird seit einer Ewigkeit gepredigt, passiert ist wenig, es wächst wie eh und je.

Mache dir mal ein Diagramm mit deiner Festplattenkapazität, deiner genutzten CPU-Leistung, der Zahl deiner Lautsprecherkanäle oder der Auflösung deines Druckers seit 1990. Das waren bis vor 10-20 Jahre alles Bereiche, die exponentiell gewachsen sind. Und heute? Wenn du keine absolute Ausnahme bist, solltest du in mindestes einem der Beispiele eine Stagnation feststellen und in der Mehrheit einen Wechsel auf lineares Wachstum. Vielleicht sogar schon einen Rückgang. Für viele Anwender gilt ähnliches es auch bei Monitorgrößen, genutzte Auflösung der Maus, Grafikspeicher und von der durchschnittlich genutzten Display-Diagonale braucht man gar nicht erst anfangen. Zwar wachsen die angebotenen Bildschirme weiter, aber verrechnet mit der tatsächlichen Nutzungszeit gab es durch den Wechsel aufs Smartphone sogar einen drastischen Rückgang &#8211; obwohl es für die gleichen Inhalte jahrelang hieß, man könne gar nicht genug Desktopfläche haben.
 
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Dann haben sie wohl die letzen 20-30 Jahre falsch gewirtschaftet oder hatten nur Greise an der Macht. Auch gemeinden können schon lange mit Förderung eigenes Glasfaser legen lassen. man darf halt nict, wie wolh in dem Beispiel, einzig auf einen Anbieter setzen.
Ich kann dir nicht sagen wie die gewirtschaftet haben. Viele unserer Partnergemeiden sind halt scheinbar auf die Telekom angewiesen gewesen. Das liegt an den alten Breitbandausbauverträgen aus denen man nur schwer raus kommt.

Ich frage mich immer noch, wie es mein Unternehmen schon Ende der 1990er geschafft hat, den Standort 50km südlich von München vernünftig ans Netz (inkl. der Firmenzentrale) anzuschließen. Damals hat man hier in der Kleinstadt noch in die richtige Gegend ziehen müssen, um T-DSL zu bekommen und hat 5km nebendran in der Firma nicht nur highspeed mit den Standorten kommunieizert, sondern auch mit dem Internet. Ach ja, die haben den Anschluss vermutlich einfach selber legen lassen. gehörte halt irgendwann zu den nötigen Betreibsausgaben, wie auhc die Suche nach einem geeigneten Betriebsstandort (geeignet heißt nicht möglichst billig oder direkt um die Ecke).
Das ist doch schön für dein Unternehmen. :daumen: Die Überlegung gab es bei uns auch. Was meine Vorgänger sich damals bei dem Mist den sie veranstaltet haben, gedacht haben kann ich dir nicht sagen. Das Thema in der Gegenwart ist ne einfache Rechenaufgabe bei uns gewesen. Bei uns hätten ~1,5 km Kabel inkl. Tiefbauarbeiten ca. 80.000 € (brutto) gekostet. Wenn die Standorte knapp 20 km auseinander sind, und durch Wald und Wiesen der Weg führt, dann kann man sich das als ÖD einfach nicht leisten. Wir haben dann zum Glück trotzdem eine vernünftige Lösung für alle Parteien gefunden. Geschenkt oder kostenlos war das alles nicht. Wir haben auch kräftig investieren müssen.

Als der Prozess dann wirklich ins rollen kam, hat sich die Kompetenz der Telekom gezeigt. Es ging dann Schlag auf Schlag bei zwei von drei Standorten. Das war wirklich klasse! Alle Termine wurden eingehalten, und nichts musste verschoben werden. :daumen: Nur der bürokratische Irrweg bis zum jetzigen Ergebnis war gelinde gesagt die Hölle.

Daher kommt also die Beschwerde. Die Telekom sollte wieder mal alles kostenlos regeln? Tja, es ist kein Staatunternehmen und hat auch keine Grundversorgungsauftrag für Glasfaser oder VDSL.
Wenn die sich auch nur darüber beschweren, das sie nichts geschenkt bekommen, mit Sicheheit.
Die Leute, die selber zahlen, waren in Deutschland aber schon immer die Blöden. Man muss nur lange genug warten und meckern, irgendwann schenkt einem der Staat das Geld (oder hier halt den Glasfaseranschluss).
Nein, die Beschwerde kommt von solchen Aktionen:
Gemeinde X hat am Breitbandaubauverfahren im Rahmen der staatlichen Förderrichtlinien teilgenommen. Die Telekom startet eine Markterkundung und vermeldet den vollständigen eigenwirtschaftlichen Ausbau des gesamten Erschließungsgebiets. Beide Seiten sind damit zufrieden. Nach ca. einem Jahr teilt dann die Telekom aus heiterem Himmel mit, das nun doch nicht ausgbaut wird. Wie du schon erwähnt hast, ist die Telekom kein Staatsunternehmen. Was bleibt also der Gemeinde übrig, wenn man keinen rechtlichen Anspruch hat? Richtig, ein neues Ausbauverfahren muss eingeleitet werden. Das widerum ist verbunden mit weiterer Wartezeit, da alles neu beantragt werden muss. Da kannst du dich noch so sehr finanziell und mit Förderungen dran beteiligen, aber mit solchen Aktionen kann man als Gemeinde nicht planen. Und als Unternehmen das dort ein Gewerbe eröffnen will schon gar nicht.

Wie schon erwähnt, durch den Austausch unter Kollegen erfährt man solche Geschichten. Und davon gibt es leider einige. Manche finden ihren Weg in Medien oder auf Online-Portal, andere widerum nicht.
 
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