Ich sagte wenn es so einfach funktionieren WÜRDE, hätten wir das schon seit Jahren.
Nein, weil die Umsetzung alles andere als Trivial und vorallem ein Erfolg niemals sicher.
Space X ist es (offenbar) gelungen.
Die Telekom müsste noch nicht mal eigene Raketen verwenden sondern lediglich für den Payload bezahlen, (...)
Sicher, nur wenn man da 30.000 Satelliten hochschießen will, wie es Space X es vor hat, dann muß man da sehr, sehr, sehr, sehr, sehr viel Payload einkaufen. Die Zahl der Satellitenstarts ist gigantisch und die 30 Mrd $ gelten nur für die billigen Space X Raketen, mit Ariane Raketen wäre es deutlich teurer geworden.
Selbst eine Minimallösung, die nur Teile von Europa abdeckt, würde sehr viele Milliarden kosten.
Und unterschätze mal die Telekom nicht, ist immerhin weltweit einer der größten Anbieter und da arbeiten sicher nicht nur bürokratische idioten.
Die Telekom ist ein sehr konservativer Laden. Das ist nicht böse gemeint, die halten einfach nur ihr Geld zusammen. Wenn da jemand, mit einer extrem gewagten Idee kommt, deren Fehlschlag das gesamte Unternehmen in absolute Schieflage bringt und deren Ausgang relativ ungewiss ist, dann schicken die den recht freundlich weiter.
Die Investition in Starlink gehört in den Bereich Hochrisikokapital. Es war alles andere als sicher, ob das technisch funktioniert, ob es einen ausreichenden Bedarf gibt und ob sich das ganze auch sonst trägt. Dann war da auch noch die Frage nach der Konkurrenz. Es gibt mehrere, die das gleiche umsetzen wollen, wenn einer Space X das Wasser abgräbt, dann war es das. Google wollte das mit Ballons lösen, auch ein guter Ansatz. Wenn die mit ihren Ballons für ein paar Milliarden ähnliches hinbekommen hätten, wie Starlink für 30 Mrd, dann wäre es das gewesen.
Hinzu kommt, dass die Telekom mit dem ganzen Feld absolut keine Erfahrung hatte. Man hätte das Wissen und die Technik zukaufen müssen.
Es hat seinen Grund, warum Starlink von Space X geschaffen wurde und nicht von der Telekom. Ein paar Millionen Euro, für irgendwelche ungewissen Abenteuer, sind da in Ordnung, aber bei 30 Mrd € zeigen die Aktionäre, Politik, Mitarbeiter usw. dem Vorstand den Vogel und tauschen ihn aus. Vollkommen zu recht. Da braucht es einfach einen Investor, der es auch hinnimmt, dass die ganze Sache auch mal in den Graben fährt. Die Telekom hätte aus den gleichen Gründen auch niemals Twitter übernommen und den Laden umgekrempelt.
Jetzt weiß man es, jetzt ist Space X kein Risikokapital mehr, sondern eine etablierte Firma, die unter anderem mit Starlink ein profitables Produkt hat. Genauso weiß man, dass Twitter den Bach hinunter gegangen ist.
Doch ich mir durchaus bewusst, ein Foren User der Fachinformatik nicht einmal gelernt hat oder studiert hat, weis immer alles besser.
Manchmal weiß man es eben besser.