@Duvar: "... diese 14nm Teile nerven langsam."
Warum das? AMD hat Zen2 im Markt, die performen gut und sind vollauf konkurrenzfähig, bietet mehr Kerne im Consumer-Segment und haben ein besseres P/L-Verhältnis. Wo ist das Problem? Keiner zwingt Dich Intel zu kaufen.
@Gerry1984:
Bezüglich Rocket Lake dürfte man wohl aktuell nahezu fast alles als Gerücht werten und beiseite schieben. Bereits der mit der Veröffentlichung bekanntgegebene Samsung-Deal sorgte nur für Verwirrung und hier gingen viele fälschlicherweise davon aus, dass Samsung einen Teil der CPU fertigen würde. Einfach mal Abwarten. In der anfänglichen Berichterstattung wurden auch 10 nm in Verbindung mit Rocket Lake erwähnt, sodass es auch möglich wäre, dass dieser das erste 10 nm-Desktop-Design sein wird. Intel wird zweifelsfrei zu vermeiden versuchen, für nur eine CPU-Generation Sunny Cove noch auf den 14nm-Node zu übertragen; das ist schlicht ineffizient und teuer. Man wird abwarten müssen, ob sie es aufgrund beschränkter Fertigungskapazitäten ggf. doch tun müssen. (Bezüglich Willow Cove ist es die gleiche Thematik. Diese Architektur wird bereits ein 10nm+ Verfahren nutzen und auch hier steht man vor der gleichen Kosten/Effizient-Problematik bzgl. einer möglichen "Rückportierung" auf 14nm.)
@DKK007: "Mal sehen, ob Intel es Intel bis 2022 schafft Icelake in den Desktop zu bringen und vielleicht bis 2025 Tigerlake. Allerdings wird AMD dann wohl schon bei Zen6-7 mit DDR5 stehen."
Die Zeitlinie ist vollkomen schief. In 2022 ist die Sunny Cove Mikroarchitektur (aktuell Ice Lake U) bereits Schnee von Gestern und Intel wird nach aktueller Roadmap bereits in 2021 DDR5 auf dem Server mit Sapphire Rapids zusammen mit PCIe 5.0 einführen. DDR5 kann man bei AMD (zumindest auf dem Server) ggf. schon mit Zen4/Genoa in 2HJ21 erwarten ... man wird sehen.
Ob man Sunny Cove auf dem Desktop überhaupt zu Gesicht bekommt, bleibt noch abzuwarten. Tiger Lake U mit Willow Cove Mikroarchitektur wird bereits bis etwa Mitte 2020 verfügbar sein. Sunny Cove wird man dann noch in Ice Lake-SP in 10nm(+) zu sehen bekommen und das war es möglicherweise dann schon mit Sunny Cove. Sollte es ein 10nm-Desktop-Design für Ende 2020 oder um den Jahreswechsel herum geben, wird das voraussichtlich auch schon direkt auf Willow Cove aufbauen.
@hotmob77: "...in dem Jahr keine weitere Architektur ... kann so Starttermine sehr viel besser einsortieren"
Comet Lake U/S (wobei S erst Anfang 2020 folgen wird) ist genaugenommen gar ein Coffee Lake Refresh Refresh in 14nm+++.
Mittlerweile ist das bei Intel aber nicht mehr so einfach, da hier ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat.
In der Vergangenheit entwickelte Intel eine Mikroarchitektur und optimierte oder entwickelte den Fertigungsprozess weiter, sodass man in einer Generation typischerweise CPUs dieser konkreten Architektur mit dem "zugehörigen" Fertigungsprozess erhielt.
Jetzt jedoch entwickelt und fertigt Intel mehrere Architekturen und löst sich auch von einer strikten Koppelung an einen Fertigungsprozess. Aktuell im Markt sind die Architekturen Skylake/Coffe Lake, Sunny Cove und es steht bereits Willow Cove vor der Tür, zu dem an bereits vor einigen Tagen einen Leak von einem Engineering Sample begutachten konnte, d. h. hier scheint man auch on-track zu sein für 1HJ20.
Bei den Fertigungsprozessen hat man den P1272 noch einmal weiterentwickelt (ob das jetzt 14nm+++ oder gar schon 14nm++++ ist, weiß ich nicht, Intel ist hier knauserig mit Infos und hängt das nicht an die große Glocke). Eine Weiterentwicklung (wenn auch nur in kleinem Rahmen) wird voraussichtlich erneut stattgefunden haben, denn erst damit wird bspw. ein 9900KS wirtschaftlich und für Cooper Lake-SP kündigte man einen etwas niedrigeren Verbrauch im Vergleich zu Cascade Lake-SP an und den wird man sich zweifelsfrei nicht auf Kosten von Weniger Takt/Leistung erkaufen.
Darüber hinaus ist die erste Generation des 100nm-Prozesses (P1274) produktiv und wird für Ice Lake Y/U genutzt und schon seit Monaten an Kunden ausgeliefert, eine Weiterentwicklung zu 10nm+ ist bereits im Gange, den Willow Cove verwendet explizit diesen überarbeiteten Prozess und parallel und unabhängig von diesem entwickelt man den 7nm-Prozess (P1276), der in etwa Vergleichbar mit TSMCs und Samsungs 5 nm-Prozessen ist und auf EUV setzt.
Beispielsweise in Abhängigkeit davon, wie es auf dem Dekstop zum Jahreswechsel 2020/21 stehen wird, wird man u. U. alle drei Fertigungsprozesse in der Produktion sehen. Möglicherweise (immer noch) 14nm+++(+) auf dem Desktop, 10nm+ für (Ultra-)Mobile und Consumer-Xe-GPUs und Server und 7nm (1Q21, max. 1HJ21) für Datacenter-Xe-GPGPUs.
Und in Anlehnung an @Tech_Blogger: 7nm wird man zuerst für Datacenterprodukte verwenden, der Roadmap nach zum Teil schon in 2021, aller Wahrscheinlichkeit nach dann aber zuerst nur für GPGPUs und nicht für Server-CPUs. Die GPGPUs werden u. a. für den Aurora benötigt. Sapphire Rapids-SP könnte in 2021 bereits 10nm++ verwenden, denn Intel hat auch hier eine kontinuierliche Optimierung des Prozesses zugesagt.
@Pu244: "Das Fundament für Ice Lake und Tigerlake ist schon lange vor Jim Keller gelegt worden ..."
Zweifelsfrei, zumal bei so einem Konzern wie Intel Jim Keller auch nur ein Top-Ingenieur von vielen ist, wenn auch Celeb-Style
Auch bei AMD sollte man Jim Keller in Verbindung mit Zen nicht überbewerten, auch wenn er durchaus ein Aushängeschild war. Der größere Anteil dürfte gar Lead Architect Michael Clark zuzuschreiben sein, denn Jim Keller's offizieller Titel war Corporate Vice President and Chief Architect for CPU Cores und er unterstand direkt Mark Papermaster, CTO. Wahrscheinlich müsste man in diesem Zusammenhang auch noch Suzanne Plummer erwähnen, die bspw. seit Anfang 2014 Zen Microprocessor Design Director war (und mittlerweile Corporate Vice President ist).