Aldi bietet übrigens jetzt ein Fertig PC an mit dem i7-8700. Das ist schon der zweite Kaffee PC den ich im Handel gesehen hab. Hält Intel bewusst die nackten CPU's zurück oder herrscht tatsächlich eine Knappheit? Der Entschluss, dass Intel dem Coffeelake 6 native Kerne verpasst, wurde sicherlich nicht erst im März beschlossen. So schnell kann man dass doch garnet vorbereiten...
Coffee Lake tauchte direkt als Sechskerner in der Gerüchteküche auf, war also vermutlich von Anfang an so konzipiert. Eine vierte 14-nm-Vierkerner-Generation wäre auch eine zuviel gewesen. Der Launch-Zeitpunkt für Coffee Lake hat sich aber im Laufe der Zeit von Oster/Frühsommer 2018 auf letztlich Herbst 2017 verschoben. Es wird allgemein angenommen, dass dies auch die schlechte Liefersituation erklärt – meist produziert Intel schon vor einem Launch "auf Lager". Bei Coffee Lake hat man scheinbar keine Reserven und noch nicht einmal alle Fabriken voll eingefahren. In Kombination mit dem technisch durchaus überzeugenden Produkt kann man jetzt die nach jahrelangen Tippelschritten hohe Nachfrage nicht erfüllen. Zusätzlich ist es gut möglich, dass ein Großteil der Produktion direkt an die OEMs geht, die dieser Tage das Weihnachtsgeschäft vorbereiten.
Wenn man nur ein Design braucht um CPUs von 4 bis 16 Kernen zu produzieren, dann hat man auf jeden Fall einen Kostenvorteil. Nur so kann AMD überhaupt gegen Intel bestehen. Umsatz und Gewinn sind auch gestiegen im letzten Jahr.
Kostenvorteile durch weniger Modelle sind in der IT relativ. Der Entwicklungsaufwand um ein bestehendes Design zu skalieren sind zum Teil sehr klein. Grafikkartenhersteller bieten beispielsweise selten mehr als zwei Modelle pro GPU an, fertigen aber teilweise vier oder gar fünf verschiedene Dies innerhalb einer Generation, um alle Marktbereiche zu bedienen. Intel seinerseits arbeitet mit drei verschiedenen Dies im Enthusiast- und Serverbereich und hatte zeitweilig bis zu vier verschiedene Designs für die Einsteiger- und Mittelklasse in Fertigung – zuzüglich der Atom basierten Low-End-Produkte, dem ultra-mobile-Markt, Beschleunigerkarten und der hochintegrierten Xeon-D-Reihe. Für einen Hersteller mit großen Stückzahlen, die ohnehin zahlreiche Fertigungsstraßen erfordern, lohnt es sich mehrgleisig zu fahren. Setzt man dagegen nur geringe Stückzahlen ab, kann es günstiger sein teildeaktivierte, höherwertige Chips in großer Stückzahl unter Wert zu verkaufen, anstatt getrennt für verschiedene Märkte zu produzieren.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die neuen CPUs auf z370 Brettern laufen?
Das kann niemand sagen. Technisch ist es sehr wahrscheinlich, dass sie laufen – aber Intels Kompatiblitätsvorgaben entsprechen nicht immer den technischen Möglichkeiten, sondern hängen stark von der Markt- und Produktpolitik ab. Letztere kann sich sehr kurzfristig ändern. Einige Mainboard-Hersteller hatten beispielsweise schon neue Z270-Designs für den Sommer vorbereitet, in der Annahme, diese wären Coffee-Lake-kompatibel.
Dann hab ichs vermutlich nicht aus einer Roadmap, sondern aus einer Spekulation oder irgendwelche mehr oder weniger internen Dokumenten, jedenfalls war meine Info schon immer: Cannonlake bringt 8 Kerne für den Konsumenten.. Ergibt aber sowieso sinn, dass man mit den kleineren Prozessen und nicht mehr gesteigerter IPC davon ausging, dass mehr Kerne kamen, im größeren Sockel gabs ja damals schon längst mehr als 4 Kerne.
Und wie oben nochmal editiert - hab die Aussage zu 10nm nochmal umgeschrieben.
Cannonlake tauchte als Generation bereits vor dem Skylake-Launch in Roadmaps auf. Auch nach dem Einschub von Kaby Lake wurde allgemein von 10-nm-Quadcores als nächster Generation ausgegangen und selbst als sich die Anzeichen für eine vierte 14-nm-Generation erhärteten, wurde noch eine Parallelexistenz hochtaktender Cannon- und kernreicher Coffee-Lakes angenommen.
Das ist aber nicht Intel zu verdanken sondern den Mainboard-Herstellern. Natürlich war Intel damals zu großzügig und hat (fast) unverändert den Sockel 775 verwendet (ich meine die erste Generation 775er Mainboard konnte tatsächlich physisch die neueren Core 2 Prozessoren nicht ansprechen). Die Unterstützung an sich kam aber von den Mainboard-Herstellern, weil sie auf eigene Kosten die Unterstützung für ältere Prozessoren im BIOS umgesetzt haben. Von Intel war nur die Vorgabe die aktuelle und maximal eine Generation älter zu unterstützen. Dass ein P45 Mainboard also auch mit den Pentium 4 Singlecore der ersten Generation arbeiten konnte haben wir hauptsächlich den Mainboard-Herstellern zu verdanken.
Die Abwärtskompatiblität schränkte Intel erst in der P35-Generation ein, P45 unterstützte dann offiziell nur noch Core 2. Allerdings trauert wohl kaum jemand Prescott und Smithfield hinterher
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Umgekehrt war es ärgerlicher:
i915/i925 waren nach wenigen Monaten (offiziell) nicht zum Pentium 4 EE 3,46 kompatibel, weil Intel den FSB anhob.
Ebenso wie der dann nachgeschobene i925XE unterstützten sie dann ein halbes Jahr später nicht die neuen Dual-Core-Pentium D – vermutlich wegen künstlicher Sperren, denn die alten i865/i875-Designs aus Sockel-478-Tagen waren kompatibel (Asrock hat sogar Core-2-Quad-Mainboards damit gebaut)
Die dann folgende i945/i955-Generation war ihrerseits nach einem Jahr veraltet, als der Core 2 erschien und neue Spannungswandler mitbrachte – diese Einschränkung gilt auch inoffiziell.
Die offizielle Aufrüstbarkeit der ersten Core-2-MCHs i975X und i965 wurde durch einen erneut gesteigerten FSB-Takt begrenzt, auch wenn es da inoffiziell nie Probleme gab.
Zusammengefasst hatte der Sockel 775 in seiner sehr langen Lebenszeit also genauso viele (FSB-)Aufrüsthindernisse, wie der Sockel A und zusätzlich noch eine harte technische Sperre in Form der geänderten Stromversorgung und eine künstliche bei den Dual-Cores. Verglichen mit heute sehr positiv war aber die einseitige Kompatiblität: Besitzer eines Precotts konnten ein defektes Mainboard auch vier Tick-Tocks später gegen ein aktuelles Modell austauschen und ihre alte CPU weiternutzen. (Wollte nur niemand.
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) Sandy-Bridge-Besitzer dagegen suchen heute händeringend nach Restbeständen kompatibler Plattformen für ihre immer noch brauchbaren Prozessoren.