Du hast nicht wirklich Ahnung von der DDR, rede mal nicht davon.
Etwas Ahnung habe ich und nein, wir idürfen darüber reden, sogar wenn wir garnichts darüber wissen.
Nach der Wende ist in der DDR jedwede Industrie verschwunden, weil man die Konkurrenz nicht haben wollte.
Warum sie verschwunden sind ist völlig egal, sie ist verschwunden, darum geht es.
Und trotzdem fahren auch Westkids heute immer noch ne Simme.
Und warum machen sie das? Weil man mit dem Ding 60 statt 45 fahren kann. Das war in der DDR besser geregelt, als in der EU. Diese 45kmh sind ein Unfallabo.
Glaub du mal dein Westmärchen von "Das war alles schlecht was die produziert haben". Jo.
Hab ich irgendwas davon gesagt? Nein.
Keine Ahnung, wo dein Problem liegt, aber du solltest es mal dringen aufarbeiten lassen. Du bekommst einen Anfall, wenn jemand über 30 Jahre später die Tatsache erwähnt, dass die DDR Industrie zusammengebrochen ist.
So schlecht das es heute hochgefragt ist (während vergleichbarer Westkram auf der Müllhalde vergammelt) und damals jeder Großkonzern in der DDR ohne Label fertigen ließ. Frag mal IKEA wo die Möbel herkamen. Etiketten bekamen sie dann drüben. Die geliebten, tollen Steiff Bären? Wurden im Osten gefertigt. Nix Made in Germany. Made in GDR. Bosch? Hier gefertigt. War billiger. Heute machts halt jemand noch weiter im Osten. Trotzdem behauptet Bosch weiter das sie Made in Germany sind.
Ist mir bekannt gewesen.
Der Westen hat damals gar nix abgefedert, im Gegenteil, er hats ausgelöst.
Es läßt sich nicht leugnen: es ist ein Haufen Geld vom Westen in den Osten geflossen.
Stichwort Treuhand. Durchgezogen wie die Heuschrecken und alles unter den Nagel gerissen was ging.
Die Treuhand ist ein eigenes Kapitel. Wie man die Westwirtschaft in eine sozialistische Wirtschaftsform überführt, darüber gab es unzählige Bücher. Die Zahlern waren öffentlich, jeder konnte sie einsehen und dass der Sozialismus siegen wird, war ausgemachte Sache.
Um die DDR Wirtschaft hat sich keiner drum gekümmert. Zu einen wäre es in der DDR als absolute Unterverschämtheit wahrgenommen worden, wenn die Regierung der BRD plötzlich eine Bestandsaufnahme der DDR Wirtschaft gemacht und Pläne geschmiedet hätte, an wen sich das am besten verkaufen läßt. Zum anderen hatte mit so einem Zusammenbruch des Systems keiner gerechnet.
Hinterher ist man natürlich immer schlauer. Heute wissen wir, dass die ganzen Konzerne aus Westdeutschland einfach nur ihre Konkurrenz loswerden wollten. Damals hat man gedacht, die wollen da produzieren. Deshalb hat man sie gegenüber den ausländischen Firmen bevorzugt. Heute wissen wir, dass mehr erhalten geblieben wäre, wenn ausländische Konzerne die ehemalige DDR als Sprungbrett in den Westen genutzt hatte, Heute wissen wir auch, dass es eine gute Idee gewesen wäre, das Experiment zu wagen und auf Unternehmen in Mitarbeiterhand zu setzen. Man hätte einfach nur Kredite vergeben müssen. Allerdings hatte man wenig Erfahrung damit.
Heute wissen wir mehr und wenn du eine Zeitmaschine hättest, dann könntest du es ihnen auch sagen. Es ist aber auch eine Tatsache, dass ein sehr großer Teil der DDR Industrie marode war. Zu Westlöhnen konnten die nicht produzieren und es war ihnen der Markt im ehemaligen sozialistischen Ausland weggebrochen. Das war dann auch ein Problem: sehr viele wollten die DDR Waren nicht mehr, das Westzeug galt als das neue Gold, auch wenn es objektiv betrachtet garnicht so golden war. So eine Phase ist halt einfach tödlich. Wenn sich in Europa 5 Jahre lang kaum einer merh ein deutsches Auto kauft, dann können BMW, Mercedes und VW z.B. einpacken.
Arbeitslos war trotzdem jeder 2. Wurde vom Westen wie Dreck behandelt, obwohl er die bessere Ausbildung hatte und bis heute kriegt er 20% weniger Lohn, trotz mehr Arbeitszeit.
Und?
So sieht ein industrieller Abstieg nunmal aus. Das zu beheben dauert Jahrzehnte, wird bei uns auch nicht anders sein, wenn wir das mit der "Energiewende" durchziehen.
Jede Immobilie für ne Mark gekauft und brach liegen lassen. Mitte der 2000er kurz vor der Blase dann gewinnbringend an die Kommunen zurück oder weiterverkauft. Danke dafür. Wohnungsnot kam erst mit dem Westen als jede gute Wohnung zu Büroflächen wurden, die bis heute leer stehen. Investitionsobjekte.
Wenn es nach unten geht, dann fallen die Immobilien preise, da die Leute wegziehen. Das ist nunmal leider so.
Dazu gingen unsere Frauen arbeiten und mussten nicht um Erlaubnis fragen. Kinder haben sie trotzdem großgezogen. Komisch.
In der DDR konnte man es sich eben nicht leisten 50% der Bevölkerung unproduktiv zu lassen. Die Macht war aber auch da überwiegend männlich. Von daher sollte man da nicht verklären, wie es mancher macht.
Und jedwede tolle "neue" Erfindung jedes Westpolitikers nach der Wende, war vor allem im sozialen Bereich aus der DDR geklaut.
Und hier sind wir dann wieder beim verklärenden Blödsinn. Objektiv betrachtet gab es auch Bereiche, in der DDR, die dem Westen hinterherhinkte. Die Rechte von Behinderten Menschen wäre so eine Sache und auch deren Versorgung. Es war nicht alles Gold.
Es gab keine Arbeitslosigkeit, keine Obdachlosigkeit, (...)
Richtig, weil man dafür in den Knast kam und zwar keinen normalen.
Es wurde einem geholfen und man hatte auch einen Job bekommen (es gab natürlich aus Ausnahmen). Aber wenn man mit dem Erwerbsleben nun so garnichts anfangen konnte, dann wurde einem Hilfe zu Teil, die dieLeute so garnicht wollten und zwar in Form eines recht üblen Knasts.
Im 3. Reich gab es da auch, da sind sie sogenannten Asozialen ins KZ gekommen, die haben dann meist auch gearbeitet.
Ich finde das ist ehrlich gesagt ein absolut übler Nachteil.
(...) keine hungernden Kinder oder Arbeiter, (...)
Hungernde Kinder hatte man auch im Westen nicht mehr.
(...) jede Arbeitsstelle war mit den Öffis erreichbar, (...)
Wenn man keine individuelle Massenmobilität hat, dann ist das eine logische Konsequenz.
(...) wer arbeitete konnte eine Familie ernähren und ein Haus bauen, (...)
Das war im Westen auch möglich.
(...) man hatte einen Hausarzt, Betriebsarzt, Facharzt, Zahnarzt (...)
Auch im Westen hatten wir Mediziner.
(...) und es wurde nicht dumm gefragt und diskutiert, sondern durchgeimpft. In der Schule. Im Werk. Fertig. Impfquote 99%. Keine Pandemie. Keine Seuchen.
Dazu kann man nun stehen wie man will. Das Problem ist, dass man hier die Freiheit eben groß schreibt. Ich persönlich bin der Meinung, dass es für ansteckende Krankheiten, die man ausrotten kann, eine Impfpflicht geben sollte. Der Rest ist Privatsache, wenn jemand mit Tetanus seinen letzten Krampf hat, dann ist das Privatsache.
Also jetzt bist du mal ganz hart beim Leugnen der Verbrechen der DDR.
Die DDR Regierung hat ihre Bürger an westliche Pharmakonzerne verkauft, damit die Versuche durchführen konnten, die im Westen als absolut unmoralisch angesehen wurden (z.B. Testen gegen Null). Da sind dann auch Leute gestorben. Dann hat man in der DDR quasi jeden Mist unter den Teppich gekehrt, wenn es genutzt hat. Die Umweltgesetze der DDR waren eine der schärfstem der Welt, jedenfalls auf dem Papier. Wenn es genutzt hat, dann konnte man die jedoch umgehen, wie man wollte. Die Umweltschäden haben wir noch tausende Jahre.
Aber Skandale gabs keine - zensierte Presse sei dank.
Da habe ich lieber meine Skandale.
Es wurde der zum Studium geschickt der die Leistung brachte, und nicht einfach jeder der Geld hat.
Auch das ist nicht wahr. Meine Lehrerin mußte in den Westen fliehen, weil sich ihr Vater (Pfarrer) nicht so gut mit der Obrigkeit gestellt hat. Für sie war die Karriere als Schusterin vorgesehen.
Hier darf übrigens jeder Studieren, der einen entsprechenden Bildungsabschluss hat, auch ohne großartige Eignung. Geld braucht man auch keines, es gibt BaFög. Auch wenn das ganze massiv verbesserungswürdig ist, so ist man hier doch besser dran.
Genau, deswegen hat man da auch unter der Hand handeln müssen. Aber als Handwerker war es schon geil, da man an Material herangekommen ist und noch einen extrem lukrativen Nebenjob hatte.
Sind wir im goldenen Westen sehr weit entfernt von. Klar. Man kann heute alles kaufen. Aber wer kanns denn bezahlen?
Rein material ist man im Westen als Sozialhilfeempfänger deutlich besser dran, als als normaler Arbeiter in der DDR. Gab mal einen der die Rechnung aufgemacht hat. Hat viel Widerspruch, um es freundlich auszudrücken, kassiert, aber es war doch die Wahrheit.