AW: E-Roller für Idioten ?
Ich gebe dir die Chance die Frage selbst zu beantworten
Welche Transportkapazität braucht man um 10 Roller zu transportieren und welche Transportkapazität braucht man um 10 Akkus (Größe einer 1-1,5l Flasche) zu transportieren?
Welche Umweltbelastung haben die Transportmittel die man für die beiden Möglichkeiten mindestens braucht?
Akkuverschleiß geht nach Ladezyklen.
Also was bringt das jetzt?
Transportkapazität: Muss der Subunternehmer, der auflädt stellen.
Umweltbelastung: Ist den verleiern Schnuppe
Akkus: Müsste die Verleihfirma bezahlen.
So weit kannst du den ÖPNV gar nicht ausbauen, schon gar nicht ohne autonome Fahrzeuge. Oder denkst du man hat Lust wenn man um 22 Uhr mit der Bahn ankommt noch 5km zu laufen weil nichts mehr fährt?
Ich sagte ja bereits, in Großstädten ist das nicht immer notwendig.
Das hat nichts mit der Größe des Ortes zu tun, sondern mit der Einwohnerdichte. Wenn die halbwegs passt, kommt es dir in einer Kleinstadt gar nicht erst vor, dass du 5 km zurücklegen musst. Legt man die Dichte von Berlin zugrunde (was im ehemaligen Osten immer noch viele Grün- und Brachflächen und in vielen Stadteilen keine übermäßig hohe Bebaubung hat), würden in einem 5-km-Umkreis um einen Bahnhof über 300000 Menschen leben. In einer Kleinstadt mit 50000 Einwohnern würde man, bei ähnlich dichter Bebbauung nur 2 km laufen.
Und das ist wohlgemerkt jeweils das Maximum, das man einer allgemeinen Verkehrsplanung nicht zugrunde legen würde. Rechnet man mit mittlerer Entfernung von 5 km hat man schon Metropolen mit knapp einer Million Einwohner beziehungsweise hätte in besagter 50kLeinstadt 1 km Wegstrecke von der Zentralhaltestelle. Das ist der Mehrheit der Bevölkerung wohl zumutbar. Natürlich sind die meisten Dörfer nicht annähernd so eng gebaut, aber 50k ist ja ist auch nicht ein Endpunkt in einem guten ÖPNV-Netz. Sondern groß genug für mindestens eine, wenn nicht zwei Buslinien, die die Feinverteilung unternehmen.
Von daher: Doch, man kann, sollte und muss den ÖPNV soweit ausbauen, dass man nach 22 Uhr keine 5 km zu Fuß gehen muss. Auch außerhalb von Großstädten. Die einzigen, die ein zusätzliches Transportmittel brauchen, sind Bauern die 5 km VOR dem 1000-Seelen-Dorf wohnen.
Und Leute, die der Meinung sind, sich ein Häusschen in gleicher Entfernung neu zu bauen um dann für jeden Scheiß mit dem SUV zu pendeln.
Und wer denkt das E-Roller jetzt alle Fußgänger über den Haufen fahren - nö, tun sie nicht. Jeder der die Kiste schon mal gefahren ist, weiß wie wendig und gut sie sind und wie hart man damit auf die Fresse fliegen kann - da ist ein Skateboard noch ungefährlicher.
Die bisherigen Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass viele Leute das nicht einmal während der Fahrt "wissen"/merken. (Gilt auch für Skateboards - nur legen sich da alle schon bei 5 km/h nach 10 Metern hin, was den Lernfaktor ungemein hoch- und die Gefahr für andere runtertreibt)
Und wie wendig die Dinger bei den von dir geforderten 35 km/h sind, möchte ich auch gerne vorgeführt haben. Wer regulär auf Fußwegen unterwegs ist, sollte imho maximal 1 m Bremsweg haben und Slalom mit 2 m Abstand beherrschen. Ohne dass er dabei breiter als 1m wird (Schräglage). Beachte dabei bitte auch, dass E-Kleinfahrzeuge nicht wie die aktuellen Klischeeroller aussehen müssen, sondern 2 m lang und 70 cm breit sein dürfen.
Die von dir genannten Segways haben übrigens seit 2009 noch härtere Auflagen als E-Roller: (Ohne Sondergenehmigung) nicht auf Fußwegen/in Fußgängerzonen, max. 20 km/h, Versicherungskennzeichen UND ein Mofa-Führerschein. Eben weil ein aus eigener Kraft und somit dauerhaft 20 km/h fahrende Verhikel durchaus eine Gefahr für andere darstellen, im Gegensatz zu einem Skateboard oder Tretroller, die das aus eigener Kraft i.d.R. nicht dauerhaft schaffen.
Ich kann mich mit einem Skateboard genau so hart verletzen, das Ding darf ich aber auf dem Bürgersteig fahren. Rollerblades auch. Tretroller ebenso und die sind kaum langsamer als 20km/h wenn man fit ist. Aber wehe das Ding hat ein Spielzeug-Motor (bis 850W gehen die Dinger) - man ist gleich Terrorist..
Bis 500 W Nennleistung, wenn sie sich an geltende Gesetze halten. Und das ist mehr als genug, wenn man bedenkt was für ein Drehmoment ein 0,5 kW E-Motor aufbringen kann respektive das 150 W Dauerleistung reichen, um ein Fahrrad samt Fahrer auf die erlaubte Geschwindigkeit zu beschleunigen.
Das ist es ja, wären die Roller nicht abgeriegelt, könnten die 850W-Modelle mit 35km/h max. genau so schnell sein in der Stadt wie ein Stadtrad, nur ein Rennrad auf guter Strecke wäre schneller - den kannste aber schwer mit Alltagsklamotten und Aktentasche so schnell bewegen.
Und das darfst du nicht auf Fußwegen bewegen, wie von dir gefordert.
Die 15€ sind nicht das Problem, der Gang dahin und die Ewigkeit die man braucht um das zu machen sind ein heftiger Grund sich NICHT damit zu befassen.
Gang? Mr.-ich-mach-alles-von-zu-Hause-jeder-Weiler-braucht-Fiber-weil-Home-Office-mit-GB-großem-Datenaustausch-Standard-ist-Cryon1C GEHT zu einer Versicherung? Alle anderen machen das Online.
Und da muss man sich auch nicht eine Ewigkeit mit befassen, es geht schließlich nur um eine Haftpflicht-Garantie und um eine Identifizierungsnummer bei Fahrerflucht nach schweren (Personen-)Schäden.
Nicht gleich Downhill, das ist All-Mountain
Aber ja, kein Alltag, aber das zieht komplett durch alle Bereiche, so sieht es überall aus. Egal ob Trekking, Gravel, Citybike, MTB, all das.
Und bei Rollern auch.
Dein Alltag ist mal wieder fernab jeglicher Realität. Ich kann bei E-Bike-Downhill nicht mitreden, aber selbst bei der Qualität typisch deutscher Radwege und Rad-sicherer Nebenstraßen reichen Ring- und kleiner Finger bequem, um den Lenker stabil zu halten und das lässt zwei kräftige Finger fürs Bremsen frei. Da braucht es keine 4-Kolben-Magura, jede Billig-Vbrake hat mit mittelmäßigen Belegen weit mehr Bremsleistung, als die typischerweise gefahrenen Reifen auf die Straßen oder die üblichen Geometrien in Verzögerung umsetzen können. Wer etwas kräftiger in den Fingern ist, dem reicht auch nur der Zeigefinger, um das Vorderrad zum blockieren zu bringen, ohne dass man mehrere 100 Euro allein in die Bremsanlage steckt.
Deswegen sollte man mehr Leute dazu bringen, die Teile zu kaufen anstatt alles mit Leihgeräten zuzupflastern.
Eigentum landet nicht in der Pampa, wird auch nicht wie Elektroschrott behandelt und ist allgemein besser.
Leihgeräte sollen wie Leihfahrräder das Angebot ergänzen und nicht das gesamte Angebot bilden...
Wenn man die Dinger kauft, hat man die gleichen Scherereien wie beim Fahrrad: Schleppen, anschließen, nicht mitnehmen dürfen, etc. Der Einsatz auf der letzten Meile funktioniert nur dann bequem, wenn man den Roller erst am Anfang besagter Meile übernimmt und am Ende wieder abgibt. Sonst kann man gleich Pedelec fahren.