Bist du selbst Physiker, oder sagst du gerade jemandem vom Fach, wie es richtig ist?
Beides
Es stimmt jedenfalls nicht. Stationäre Kraftwerke haben eine höhere Energieausbeute als Autos je haben werden.
Das stimmt bedingt, aber darum ging es nicht. Zwar gibt es Gaskombikraftwerke mit 56% elektrischem Wirkungsgrad, aber davon haben wir sogut wie keine und die vorhandenen werden kaum genutzt, weil Strom im Überschuß im Netz ist und alte Kohlekraftwerke (reiner Carnot-Prozess) viel billiger sind. Der Gaspreis ist zu hoch. Ich schüttel mal aus dem Ärmel ein paar Werte, können heute auch etwas abweichen, ich habe mich vor fünfundzwanzig Jahren mit dem Thema intensiv beschäftigt im Rahmen der Gasmotorenentwicklung.
Kraftwerke:
Gaskombi: max. 56% (kombinierter Joule und Carnot-Prozess)
Steinkohle: max. 45% (Carnot-Prozess)
Braunkohle: max.40% (Carnot-Prozess)
Motoren:
Gashochdruckeinspritzung: 58% (allerdings ohne die Energie zur Erzeugung des Gasdrucks, ca. 5% weniger, wenn der Motor den Gasdruck erzeugen musss) (Seliger-Prozess oder auch Gleichdruck-Prozess)
Zweitaktschiffsdiesel: 54% (Seliger-Prozess oder auch Gleichdruck-Prozess)
Diesel PKW: 45% (Seliger-Prozess oder auch Gleichdruck-Prozess)
Otto PKW: 40% (Otto-Prozess, oder auch Gleichraumprozess)
Aber natürlich immer nur im besten Betriebspunkt und jeweils die besten auf dem Markt verfügbaren Motoren, die Summe sowohl der alten Braunkohlekraftwerke als auch der im Markt befindlichen Autos sieht ganz anders aus
Wenn Dich das Thema Gasmotoren interessiert, gibt es hiereine recht aktuelle Dissertation, ich habe sie nur überflogen, sieht sinnvoll aus:
http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2012/7679/pdf/Dissertation_StefanBohatsch.pdf
Bei den Wirkungsgradmessungen ist es immer ganz entscheidend, ob mit oder ohne Nebenaggregate gemessen wird. Gasturbinen z.B. haben 40bar Eingangsdruck, Die Kompressionsarbeit dafür wird aber nie abgezogen. Darum sind Werte immer mit Vorsicht zu vergleichen. Gasmotoren haben im Auto ein riesiges Potential, wenn man sich endlich vom Lambda=1 Verfahren löst und der Anforderung, auch mit Benzin betrieben werden zu können. Das reduziert die Wirkungsgrade erheblich. Gas motoren werden erst in Richtung Lambda 2,5 richtig effektiv und haben kaum Abgase, keinen Feinstaub, kaum NOx, nur CO ist ein Problem, dafür reicht ein einfacher Oxidationskat. Das wäre gegenüber Elektrofahrzeugen eine Alternative für den "Ich muss jeden Tag 1000km fahren" Nutzer sein. Ansonsten sind Elektromotoren eindeutig die Zukunft.
... aber Model S und X sind in der Lage, an entsprechenden Stationen den kompletten Akku ausgetauscht zu bekommen....
Gerade die von Inuit verlinkten Batteriewechsel erlauben tolle Konzepte. Wenn sie gemietet sind, können die ganzen Batterien im Lager als Energiepuffer genutzt werden, billig dann gefüllt, wenn Strom im absoluten Überfluss vorhanden ist. Man zahlt dann als Fahrer für die entnommene Energiemenge. Damit liegt das Haltbarkeitsrisiko beim Stromversorger und als Fahrer zahlt man nur einen umgelegten Preis für die durchschnittliche Lenensdauer eines Akkus. Damit werden alle Batterien optimal genutzt und niemand müsste sich nach 200-400.000 Kilometer eine Batterie neue kaufen. Denn das ist in der Regel ein wirtschaftlicher Totalschaden, zumindest bei heutigen Akku-Preisen, aber der Preis sinkt, und sinkt und sinkt...