Diskussion: Rentenerwartung vs. Lebensrealität = Altersarmut?

Das Problem ist aber das sich Geringverdiener häufig keine weiteren Absicherungen leisten können.

Ein anderes Problem ist die Demografie-Entwicklung. Da kann man nur hoffen das durch Einwanderung dem entgegen gewirkt werden kann.
Ich hoffe mit euch, zweifel aber etwas ob das der Weg ist.
- Beschäftigungsquote
- Sozialhilfebezug

Das müsste man mal druchrechnen, ob das überhaupt aufgehen kann.
Das denke ich mir auch des öfteren.
Ich verzichte schon auf sehr vieles. Wochenende zuhause bleiben, nur alle paar Jahre in den Urlaub gehen usw.
Und für was? Damit ich als Renter, wenn ich eh nur noch senil zuhause in meinem Sessel sitze, genug Geld zu überleben habe.
Geilo.:daumen:
An das Morgen denken ist richtig und wichtig, aber nicht zu sehr auf Kosten von Heute.
Niemand weiß wann es soweit ist. Dazu ist ein jeder nur Heute, genau im heutigen Alter.

Es muss eine Balance gefunden werden. Verzichte nicht auf zu viel.
 
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@Incredible Alk : Das hört sich ja interessant an. Aber was ist wenn jemand arbeitsunfähig wird? Wird ihm dann das Geld ausgezahlt? Oder kann man dann nur die Erwerbsminderungsrente beziehen?
 
Schau mal sicherheitshalber in deinen Unterlagen nach, welcher Wert bei TER steht ("Total Expense Ratio").
Banken verkaufen liebend gerne Fonds, an denen sie selbst gut verdienen. Alles über nem halben Prozent ist finde ich unakzeptabel (ein halbes Prozent pro Jahr fürs nichtstun muss einer Bank reichen).
Ja kann ich mal prüfen.
 
Wird man eurer Meinung nach im Jahr 2057 damit auch nur noch halbwegs über die Runden kommen?
Das kommt drauf an, wie sehr die Renten bis dahin steigen. Tendenziell hinken die Erhöhungen der Inflation aber hinterher und vor allem, wenn am Wohnungsmarkt nichts passiert, lautet die Antwort wohl eher nein.
Und was ist mit jemand, der so viel verdient, wie der Durchschnitt, also 3000 Brutto?
In dem Bereich machen ein paar hundert Euro schon extrem viel aus, aber es kommt trotzdem drauf an, wie sich die Bezüge im Verhältnis zur Inflation ändern.
Lohnt sich Arbeit überhaupt noch unter derartigen Rentenbedingungen wenn man im Alter ohnehin in Grundsicherung rutscht?
"Dank" der Tatsache, dass man Leuten, die das Spiel nicht mitspielen wollen, einfach die Bezüge kürzen kann, die eh schon ein Existenzminimum darstellen sollen, ist die Frage sehr theoretisch. Wenn jemand sagt, Arbeit muss sich wieder lohnen, heißt das aber irgendwie selten, dass die Löhne steigen müssen, sondern viel öfter, dass man Sozialleistungen kürzen müsse.
Die Leute wählen aber immer wieder die Parteien, die ihnen mehr wegnehmen und mehr umverteilen (Richtung Staat und bestimmte Unternehmen, aber wenig zu den Bürgern).
Richtung Staat muss nicht schlimm sein. Wir haben riesige Finanzlöcher in vielen Bereichen, die sich meiner Meinung nach nicht alle nur auf bürokratische Ineffizienz, politische Inkompetenz oder Korruption und das "Durchfüttern von Schmarotzern" oder "Sozialtourismus" zurückführen lassen. Ich sehe da mehr eine steuerliche Fehl- als eine Überbelastung. Den Reflex, das Geld, das fehlt, erstmal bei den allerärmsten zu suchen, während es am anderen sozialen Ende immer schneller aufwärts geht, kann ich aber auch überhaupt nicht nachvollziehen.
 
Hängt auch stark am Job
Klar. Ich arbeite in der Industrie mit Maschinen. Wenns schief läuft, kannst du gequetscht werden oder fällst von der Maschine
Wenn der Kaffeevollautomat die einzige Maschine ist, vor der du stehst, ist es natürlich nicht so wichtig, aber ein Unfall passiert schnell und schon sitzt du im Rollstuhl und kannst nicht mehr arbeiten.
 
... Lohnt sich Arbeit überhaupt noch unter derartigen Rentenbedingungen wenn man im Alter ohnehin in Grundsicherung rutscht?

Mich interessiert eure Meinung.
Es lohnt nicht nur, es ist zwingend notwendig. Die Grundversorgung, die es gibt, reicht zum Überleben, mehr nicht. Damit akkumuliert mankeine Werte, die im Alter hilfreich und notwendig sind, wenn hohe Ausgaben z.B. für Zahnersatz, Hörgeräte und anderes Essentielles notwendig werden. Dazu werden Grundsicherung und Rentenniveau natürlich weiter gesenkt werden. Wir sind ja zum Glück keine soziale Marktwirtschaft mehr, sondern stramme Neokapitalisten. Da muss man auf Arme treten und Reichen huldigen.

Nimm z.B. mein Lieblingsbeispiel Familie Aldi. Wenn die alten Gründer, als sie sich zurückzogen, eine Milliarde für ihr beeindruckendes Lebenswerk behalten hätten und den Rest an die Mitarbeiter, die das alles erwirtschafteten, verteilt hätten, dann hätte kein einzige Aldimitarbeiter ein Rentenproblem.

Worauf will ich hinaus. Arbeit würde sich natürlich noch viel mehr lohnen, wenn sie angemessen bezahlt würde. Solange unsere Superreichen aber irgendwas um 15% Eigenkapitalrendite fordern und aus den Firmen ziehen, muss irgendwer anders weniger bekommen. Wer ist das? Das Modell "nix tun" funktioniert auch nicht, so man ers nicht mit Schwarzarbeit kombiniert, was aber fürchterlich in die Hose gehen kann.

Die gesetzliche Rente hat weiterhin auch oder gerade in unseren turbulenten Zeiten eine gute Rendite. Denn überlege Dir, wieviel Vermögen Du haben müsstest, um Dir ab 67 jeden Monat 1300,-€ auszahlen zu lassen?

Das Thema muss diskutiert werden, denn es droht eine massive Welle von massiver Altersarmut. Der Glaube an Kapitalgedeckte Renten ist absurd, weil diese regelmäßig in schweren Krisen ihren Wert verlieren, Renten aber weiterhin bestehen. Das Niveau kann sinken, aber es gibt keine Totalausfälle. Der aktuell gesplante Umschwung hin zu Kapitalgedeckten Renten ist der Totesstoß für unsere Wirtschaft, weil die ganzen schlauen Kinners heute ihr Geld natürlich in Aktien weltweit anölegen und das Geld damit aus Europa abfließt. Geld, was hier für Investitionen fehlt.

Was wir aktuell brauchen ist eine Gründerwelle, wir zur "Gründerzeit". Dafür müssten aber politisch die Rahmenbedinfgungen geändert werden. Alles wurde für große Konzerne optimiert, die sich lästige Konkurrenz ersparen möchten. Da muss man ansatz, dann gibt es auch wieder angemessen bezahlte Jobs.

Hängt auch stark am Job
Das ist auch wieder so ein wunderschönes Thema. "Frühe"r, in der sozialen Marktwirtschaft, war die Berufsunfähigkeitsrente Teil der normalen Rente. Heute muss man das selber versichern. Gerade die, die schwierigste Arbeitsbedingungen haben, verdienen dafür natürlich wenig und haben als Ausgleich höchste Tarife für die Berufsunfähigkeit. Am oberen Ende sinkt das Risiko massiv, die Tarife sinken und als Ausgleich verdient man mehr.

So ist das mit den privaten Versicherungen! Grandios. Aber blos nichts linkes Wählen. Es ist immer besser, auf die unteren wirtschaftlichen Zweidrittel zu treten!
 
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Klar. Ich arbeite in der Industrie mit Maschinen. Wenns schief läuft, kannst du gequetscht werden oder fällst von der Maschine
Wenn der Kaffeevollautomat die einzige Maschine ist, vor der du stehst, ist es natürlich nicht so wichtig, aber ein Unfall passiert schnell und schon sitzt du im Rollstuhl und kannst nicht mehr arbeiten.
So schnell geht es auch nicht. Aber ja, es kann passieren.

Eine BU die 500€ im Monat abgeischert hätte, sollte mich in 2002/3 schon 80€ im Monat kosten.
Mit den 20t €bis heute, kann man auch andere Dinge anstellen, mit den man sich absichern kann.
 
Das geile ist, dass BU immer für die am teuersten ist die es am meisten brauchen.
Z.B. Frisöre brauchen das eigentlich aber verdienen wiederum viel zu wenig.
Ein Trauerspiel in 5 Akten.
 
So schnell geht es auch nicht. Aber ja, es kann passieren.

Eine BU die 500€ im Monat abgeischert hätte, sollte mich in 2002/3 schon 80€ im Monat kosten.
Mit den 20t €bis heute, kann man auch andere Dinge anstellen, mit den man sich absichern kann.
Ich hab meine Abgeschlossen als ich gerade anfing, also mit 19.
Klar habe ich bis heute viel eingezahlt, aber jetzt lohnt sich das. Ich kriege das gleiche Geld als wenn ich noch arbeiten würde. Plus Berufsgenossenschaft plus Pflegestufe.
 
Eine BU die 500€ im Monat abgeischert hätte, sollte mich in 2002/3 schon 80€ im Monat kosten.
Mit den 20t €bis heute, kann man auch andere Dinge anstellen, mit den man sich absichern kann.
Und das ist die Ungerechtigkeit. Ich habe 2002 für 1500,-€ Versicherungssumme 80,-€ im Monat bezahlt. Aber die Auszahlungeb sind alle viel zu gering, weil sie aufs Bürgergeld angerechnet werden. Das Bürgergeld hat als Gesamtpaket mit Krankenkasse irgend einen Wert zwischen 1000,- bis 1500,-€, abhängig von Miete und Nebenkosten.

Solange man da drunter liegt, sind sämtliche dieser Versicherungen unnötig, es sei denn, man hat erste kleine Vermögenswerte erzeugt. Anfangs, in billigen jungen Jahren wollte man höher versichern und das sukzessive mit den Jahren sinken lassen, während andere Zahlungen steigen. Eine Frührente im Fall der Arbeitsunfähigkeit gibt es ja weiterhin. Aber erst später und sehr wenig.
 
Eine BU die 500€ im Monat abgeischert hätte, sollte mich in 2002/3 schon 80€ im Monat kosten.
Meine hab ich mit 18 abgeschlossen als offiziell sozusagen perfekt gesunder Kerl.
1000€ versichert monatlich (nicht ansteigend), kosten knapp 50 Euro im Monat. Wenn der grund für die Berufsunfähigkeit tatsächlich ein Arbeitsunfall wäre gibts noch BG-Rente dazu.
Aber wollen wir mal nicht hoffen dass ich je darauf zurückgreifen muss. :-/

Es [Arbeit] lohnt nicht nur, es ist zwingend notwendig. Die Grundversorgung, die es gibt, reicht zum Überleben, mehr nicht.
Genau das ist die Kritik: Es gibt viele Arbeitsstellen, bei denen das ganz genauso ist - spätestens bei der rente sowieso.

Denn überlege Dir, wieviel Vermögen Du haben müsstest, um Dir ab 67 jeden Monat 1300,-€ auszahlen zu lassen?
Bei aktuellem Zinssatz der EZB und angenommen 25% Kapitalertragssteuer wären das geschätzt ne halbe Million.

Frage: Was ist schmerzhafter - einmalig 10.000€ zusammenzubekommen und zu investieren (wahlweise monatlich geschätztn Fuffi oder so wenn man bei 0 anfängt) oder monatlich viele Hundert Euro in die RK einzuzahlen?

Klar, diese Sichweise lässt die Sozialkomponente natürlich raus, ich wollte nur mal aufzeigen wie lächerlich gering die Auszahlungen der RK sind gemessen an dem, was man zu Arbeitszeiten reinballert - verglichen mit der Finanzwelt.

Das Durchschnittsgehalt liegt bei etwas über 4000 brutto, die RV will 9,3% haben... sagen wir mal vereinfacht das sind rund 400€ Einzahlung monatlich. 400€ im Monat, angenomen von 20 bis 67 (früher weniger, später mehr), angelegt in einem Fonds mit durchschnittlicher Rendite von 7% sind wenn derjenige 67 wird 1.814.395€. Ja, 1,8 Millionen. Auf den Zinsgewinn (1.588.795€) zahlst er 25% Kapitalertragssteuer (397.199€). Bleiben 1.417.196€ übrig die in einen ausschüttenden Dividendenfond angelegt werden der im Mittel 5% Dividende erbringt. Das sind dann jährlich 70.860€ abzgl. Steuer 53.145€ macht monatlich 4429€ netto.

Es ist schwer vermittelbar, warum man 400€ monatlich in eine RTV einzahlen sollte bei der am Ende laut Google 1692€ brutto rauskommen, wenn man beim gleichen Betrag privat angelegt über 4000 netto bekäme plus ne anderthalbe Million auf der Kante.
 
... Bei aktuellem Zinssatz der EZB und angenommen 26% Kapitalertragssteuer wären das ca. 317.000€...
Du vergisst dabei die Inflationsbereinigung und steigende Gehälter. Wenn ich sehe, was ich vor 35 Jahren verdiente und heute, dann muss man die Rechnungen ziemlich gut anpassen. Die 7% oberhalb der Inflation musst Du erst einmal hinbekommen. Dazu die Risiken, wenn man wieder alles kracht. Und dann immer hinterfragen, wer die Zinsen erarbeitet. Die kommen nicht, weil das Geld rammelt. Die gibt es, weil Gehälter zu gering sind.
 
Deswegen hab ichs auch geschätzt ne halbe Million geändert^^

Klar, das müsste man unten auch noch reinrechnen. Aber selbst bei im Mittel 2-3% Inflation ist es immer noch VIEL mehr als das, was die RV zahlt.

Ich gehe ja in meinem jugendlichen Leichtsinn nicht wirklich davon aus, dass die gesetzliche Rente viel bringt oder überhaupt noch existiert wenn ich in Rente will (mein Vertrauen in das System ist sehr nahe Null). Deswegen versuche ich halt das andere System. Nur mit weit kleineren Beträgen, denn die 400€ monatlich will die RV ja zwangsweise haben.^^
 
Deswegen hab ichs auch geschätzt ne halbe Million geändert^^
Und was ist das Paket "gesetzliche Rente" wert? Wenn du 67 geworden bist, liegt Deine Lebenserwartung laut Sterbetafel bei gut 20 Jahren. Kommen ohne Rentenanpassung 400.000,-€ raus. Mit Rentenapassung irgendwas um eine halbe Million. Was natürlich viel weniger ist als Deine halbe Million.

Nachtrag: Fehler, Du sagtes "um eine halbe Million geändert", nicht auf eine halbe Million. Waren mir zuviele Zahlen im Text :) :)
Tschulligung. Und ja, Rente bedeutet auch nicht Rendite. Es können nicht alle Rendite bekommen. Das gibt der Kapitalismus nicht her. Hohe Rendite klappt nur für wenige.
 
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