AW: Die AfD Wehr
Wenn sie die Wahl verliert kann sie ihre politische Karriere beenden.
Eigentlich galt ja schon das Verteidigungsministerium als Abschlussposten, weil man ihr nach den Glanzleistungen in den Jahren davor nichts wichtiges mehr geben wollte.
Aber hey: Kinderspielplätze und WLAN-Hotspots!
Die Bundespolizei ist fuer die Sicherung der gesamten Bundesgrenze zustaendig (es sei denn, dass ein Bundesland diese Aufgabe mit Zustimmung des Bundes eigenverantwortet -
Quelle). Allerdings ging es hier nicht um die Bundes-, sondern die EU-Aussengrenze und im gegebenen Kontext wohl auch weniger um Grenzkontrollaufgaben als um militaerische Konflikte.
Alltägliche Grenzsicherung war noch nie der primäre Auftrag von Streitkräften (auch wenn in vielen Staaten die Zuständigen zum Militär zählen), sondern immer das militärische Vorgehen gegen Leute, die die Interesse des Staates massiv gefährden - vollkommen egal ob an der Grenze, im Land oder außerhalb. Von daher ist es auch egal, ob Deutschland gemeinsame Grenzen mit direkten Feinden hat oder nicht. Das spielt eine Rolle in der Ausgestaltung der Armee, nicht bei ja/nein. Da zählt nur, ob wir irgendwo auf der Welt Feinde haben, die ggf. auch militärische Mittel einsetzen würden oder nur mit solchen zu stoppen wären. Die Antwort ist definitiv ja. Über den Umfang lässt sich dann wieder streiten.
Letztendlich hat sich die deutsche Politik mit der Abschaffung des Wehrdienstes/Wehrpflicht einen Bärendienst geleistet!
Die Wehrpflicht war kaum noch zu halten. Was die letzten Jahre nach allen Einsparmaßnahmen noch gezogen wurde grenzte an Willkür und wäre vom Verfassungsgericht irgendwann kassiert worden (vom inhärenten Sexismus ganz zu schweigen) und die Dienstzeit war bis fast zur Bedeutungslosigkeit verkürzt. Den Wehrdienst in funktionalem Umfange zu betreiben wäre weitaus teurer geworden, als potenzielle Kandidaten mit Geld und Arbeitsbedingungen anzulocken (nicht dass wir das machen), denn neben den direkten Zahlungen an die Wehrdienstleistenden und den ganzen Einrichtungen nur für die war auch noch ein erheblicher Teil der Truppe mit deren Betreuung beschäftigt und diese gesamte Gruppe zusammen ging umgekehrt keiner produktiven Tätigkeit mehr nach, die Steuern hätte einbringen können. Da ist eine Berufsarmee schon die bessere Wahl, als reines Rekrutierungselement war der Wehrdienst viel zu koststpielig. Man hätte höchstens Nägel mit Köpfen und ein verpflichtendes soziales Jahr inklusive Option "Bund" machen können, denn die ganzen Aufgaben der ehemaligen Zivis müssen ja bis heute und ungleich teurer gemacht werden und die paar prinzipiell Militärinteressierten wären vertretbar gewesen. Aber ob sich da gehäuft die Leute gemeldet hätten, die man haben will?
Das 2%-Ziel legt das BIP des jeweiligen NATO-Partners zugrunde - solche Partner mit vergleichsweise geringer Wirtschaftskraft muessen also auch weniger ausgeben, um es zu erreichen. Ohnehin ist es ein Ziel, keine unter den Augen von Don Trumpeone verbindlich zu ueberspringende Latte.
Ich glaube, ich habs schon mal gefragt - aber nie eine Antwort erhalten: Weiß irgendwer, was überhaupt in die 2% reinzählt?
Ich meine: Wir können auch unsere Küstenwache in Coast Guard umbennen und die Bundespolizei von den Streitkräften finanzieren lassen, Airbus aus dem Wehr- statt dem Wirtschafts- und Forschungsetat durchfüttern, Hochwasserschutzmaßnahmen von den Pionieren umsetzen lassen, diverse Verkehrseinrichtungen als strategisch relevant einstufen, das THW dreimal im Kreis marschieren lassen und als Reserve betiteln, etc.
Machen wir alles nicht, weil wir Militär in der Zivilgesellschaft seit gut 70 Jahren kacke finden, aber die 2% sollten wir ratzfatz erreichen können, ohne auch nur einen Cent mehr auszugeben, wenn wir die US of A zählen.
Die Bezeichnung halte ich bei Beamten und Soldaten für hochgradig fragwürdig. Denn es ist noch immer ein Dienst- und Treueverhältnis und kein ordinäres Beschäftigungsverhältnis, wie es der abhängig Beschäftigte von der Klempnerei nebenan hat.
Im laufenden Verhältnis ist das so, aber bei der Anwerbung ist die Bundeswehr eine Option unter vielen. Ganz abgesehen davon sind außerhalb der kämpfenden Truppe mittlerweile viele Positionen mit Angestellten besetzt. Nicht nur im Büro, auch die Wartung selbst im Einsatz wird afaik bei weitem nicht nur von Soldaten durchgeführt.
Damals als ich beim Bund war (1994/95), hat man mich auch gefragt ob ich mich nicht verpflichten will als Berufssoldat.
Die wollten mich mit Geld locken, aber ich hatte abgelehnt.
Ich hatte nämlich befürchtet irgendwo ins Ausland geschickt zu werden.
Da nützt einen das viele Geld nämlich auch nichts, wenn man verkrüppelt, schwer traumatisiert oder im Leichensack nach Hause kommt.
Berufssoldat ist sowieso ein undankbarer Job.
Es sind z.b. damals mehr US-Veteranen des Vietnamskriegs an Selbstmord gestorben als im gesamten Krieg.
Weil als sie nach Hause kamen von der eigenen Bevölkerung abgelehnt und verachtet wurden.
Und vom Militär im Stich gelassen wurden.
Es ist ein riskanter Job. Wenn Krieg ist, ist er *******. Wenn kein Krieg ist, ist er arsch gut bezahlt, 101% krisensicher, vielfältig und kommt mit dem wohl besten Rentenplan der Welt daher. Um ehrlich zu sein: Wär da nicht die Sache mit "früh Aufstehen und Befehle von Idioten befolgen", hätte ich mehr als einmal drüber nachgedacht.