Argumente: 0
Was wir jetzt brauchen ist nicht Widerstand gegen Atomkraft, sondern gegen die Kriegspläne!
Bezug zum Thema dieses Threads: 0
=> Antwort: 0
In der Großskalierung sollte man sie evtl. eher über ein europäisches Gezeitenkraftwerk Gedanken machen, welches z. B. die ganze Nordsee umfasst.
Gezeitenwellen kreisen in der Nordsee, das Austauschvolumen mit dem offenen Atlantik ist vergleichsweise klein. So ein Bauwerk würde also nicht nur ein in Teilen weltweit einzigartiges, in jedem seiner Teile für uns immens wichtiges Ökosystem vollständig vernichten, sondern wäre, gemessen am Aufwand, auch noch ein ziemlich mäßiger Stromlieferant. Vermutlich würde man mehr Energie erzeugen, wenn man das Becken rund um die Uhr auf Normal-Hochwasserpegel stehen lässt und somit ein gemeinsames Wasserkraftwerk für Themse, Rhein, Elbe, sämtliche Ostsee-Zuflüsse und noch ein Bisschenn Kleinkram erhält.
Aber es hat gewichtige ökologische und wirtschaftliche Gründe, dass bislang kein einziger dieser Flüsse in Mündungsnähe mit einem Wasserkraftwerk gestaut wurde.
Ja, ich hatte doch eingangs schon angemerkt, dass das keineswegs eine gangbare Lösung ist. Das war eher gedacht, um aufzuzeigen, dass wir mit dem Kram halt schon alle im gleichen Boot sitzen und dass sich Atomkraftbefürworter mit so einem konsequenten Ansatz nicht gerade einen Gefallen tun würden.
Das konnte auch bei den bestehenden Anlagen niemand sagen. Für den regulären Betrieb von Atomkraftwerken in Deutschland wurde zum Beispiel von Anfang an ein funktionierendes Endlagerkonzept vorgeschrieben. Dass das ein dicker, kaum zu stemmender Brocken ist, wusste man schon vor dem ersten Spatenstich. Aber den Schluss, den man daraus gezogenn hat, war "mir doch egal, sollen zukünftige Generationen ausbaden, ich will billigen Strom/Industriesubventionen/Atommacht JETZT" und so liefen die Dinger halt jahrzehntelang jedes einzelne mit einer Sonder-Vorabfreigabe-Ausnahmegenehmigung.
Und die gleiche "Zukunftssorgen sind was für junge Leute"-Fraktion würde am liebsten direkt wieder von vorne anfangen und noch mehr Ewigkeitslasten auftürmen.
Mich hätte es jetzt nicht gestört, wenn man den Atomkraftwerken, die noch da sind, mit einer neuen Sicherheitsprüfung eine Genehmigung erteilt, um sie weiter laufen lassen zu können. Dazu hätte man natürlich rechtzeitig neue Brennstäbe bestellen müssen.
Die bestehenden Atomkraftwerke hätten aber keine Sicherheitsprüfung mehr bestanden. Die hatten es in den 0er Jahren mit Mühe und Not durch ihre letzte Prüfung geschafft, wurden nie gemäß der aus Fukushima gezogenen Leeren angepasst und hatten ihre nächste turnusgemäße Sicherheitsüberprüfung allesamt ausfallen lassen mit der Begründung, sie würden ja eh gleich abgeschaltet werden. Hätten die verbleibenden Meiler nicht überwiegend in der Nähe der noch schlimmeren belgischen und französischen Anlagen gestanden, hätten vermutlich längst Nachbarländer gegen die Sicherheitsverletzungen in deutschen Kraftwerken geklagt.
Und zusätzlich zu diesen erheblichen Investitionen hätte man nicht nur schon Jahre vorher Brennstäbe bestellen müssen, sondern auch Personal ausbilden. Deutschland hat zwar viel zu lange gebraucht, um dieser Technik endlich den Rücken zu kehren, aber dieser lange Prozess hat spätestens 1986 (Tschernobyl) gestartet und mit dem Beschluss einer geplanten Abschaltung bis ~2018 spätestens 2000 seinen Höhepunkt gefunden. Das heißt fast 40 Jahren ist "ich will im AKW arbeiten" einen mäßige Karriere-Idee, die nicht mehr allzu viele intelligente Leute angezogen haben dürfte und seit 24 Jahren ist es eine Schnappsidee. Die Ausbildung ist aber auch anspruchsvoll und langwierig, dass heißt die letzten Abschhlussjahrgänge vor Tschernobyl sind heute alle über 60.
Nichtsdestotrotz ist das aber der Fall.
Welche Partei hat denn seit dem Regierungswechsel 2021 zugelegt?
Alle populistischen Parteien. In schwierigen Zeiten ist es halt leichter zu motzen als Lösungen aufzuzeigen und letzteres verlangt der Wähler von Oppositionsparteien offensichtlich nicht mehr. (Was die Regierungsparteien mit ihrer Selbstbeweiräucherung natürlich auch leicht machen.)
Also mindestens bis 2029 Stillstand, was den Klimawandel angeht.
Der Klimawandel steht leider nicht still, nur weil Habeck die Kohleverstromung intensiviert, Öl- und Gasindustrie massiv subventioniert und alles unternimmt, um den Stromverbrauch zu steigern.