Neue Bundesregierung 2021 Diskussionsthread

Reiche bekommen zwar auf Antrag Kindergeld, müssen das aber nach Einreichung der Steuererklärung u.U. wieder rausrücken, weswegen die für gewöhnlich erst gar keinen Antrag stellen.

Und das mit dem "verpflichtenden Sozialen Jahr" halte ich für Unfug.
Man kann Menschen, die kein Interesse an jedweder sozialer Arbeit haben, nicht unter Zwang auf andere Menschen loslassen, das ginge ja gründlich in die Hose.^^
 
Dann können sich die Reichen keine Vorteile mehr verschaffen und auch die kleinen Leute blicken besser dadurch.
Solang man Ausgaben gegen Einnahmen rechnen darf kann immer getrickst werden. Die einzige Lösung wäre garnichts mehr absetzbar zu machen und alle Freibeträge zu streichen.
AVer auch das trifft quasi nur Arbeitnehmer. Außer man besteuert auch noch Umsatz statt Einkommen bei denen, aber damit könnte man so manche Unternehmung direkt dicht machen.
 
Kindergeld ab den zweiten Kind streichen? Geht´s noch? Meinst du die kosten dann nichts mehr?
Die sollten lieber das Kindergeld für Reiche komplett streichen. Die benötigen das nicht wirklich.

Das stellt dann evtl. mal einen Anreiz für sozial schwache Familien dar sich mit zwei Kindern zufrieden zu geben. Denn genau dieser Bevölkerungsgruppe ist besonders kinderreich.
Reiche bekommen zwar auf Antrag Kindergeld, müssen das aber nach Einreichung der Steuererklärung u.U. wieder rausrücken, weswegen die für gewöhnlich erst gar keinen Antrag stellen.

Und das mit dem "verpflichtenden Sozialen Jahr" halte ich für Unfug.
Man kann Menschen, die kein Interesse an jedweder sozialer Arbeit haben, nicht unter Zwang auf andere Menschen loslassen, das ginge ja gründlich in die Hose.^^
Bis vor einigen Jahren war dies durchaus für die Hälfte einer Generation Pflicht (wobei es zum Ende hin wohl eher 25% waren, da nur noch jeder Zweite Mann musste). Da gabs Wehr- / und Zivildienst.
 
Bis vor einigen Jahren war dies durchaus für die Hälfte einer Generation Pflicht (wobei es zum Ende hin wohl eher 25% waren, da nur noch jeder Zweite Mann musste). Da gabs Wehr- / und Zivildienst.
Der Wehrdienst war ein Überbleibsel aus dem Kalten Krieg, der völlig zu Recht abgeschafft wurde.
Damals konnte man dies mit einer relativ konkreten Bedrohungslage rechtfertigen, heute wäre dies wohl nur noch eine als unzumutbar empfundene Einschränkung.

Würdest du dich als Pflegebedürftiger von jemanden betreuen lassen wollen, der die Tätigkeit praktisch nur aus Zwang ausübt und schon aus purem Trotz heraus sich überhaupt nicht dazu berufen fühlt und folglich auch 0 Motivation mitbringt?
 
Was meinst du mit nicht gleichgestellt? Man musste halt verweigern, dass war ja quasi nur ne Formalität. Ich kenne niemanden der verweigert hat und bei dem das abgelehnt wurde.
Ich wurde in einer Kaserne gemustert, von einem Schreibtisch-Offizier angeschrien als ich erwähnte die verschiedenen Teilstreitkräfte interessieren mich nicht weil ich plane zu verweigern und musste mein Gewissen schriftlich gegenüber einem Komitee erklären. Zudem bekam ich ungefragt Werbematerial der Bundeswehr zum 18. was nicht nur den Wehrdienst sondern auch die Offizierslaufbahn bewarb während der Zivildienst nicht erwähnt wurde. Bei etwa 10% der Zivis in meinem Jahrgang war zudem ein zweites Schreiben notwendig um die Verweigerung akzeptiert zu bekommen.
-> "Eine Formalität" ist etwa deutlich Anderes.
 
Würdest du dich als Pflegebedürftiger von jemanden betreuen lassen wollen, der die Tätigkeit praktisch nur aus Zwang ausübt und schon aus purem Trotz heraus sich überhaupt nicht dazu berufen fühlt und folglich auch 0 Motivation mitbringt?
Es zwingt ja niemanden diese pflegende Tätigkeit auszuüben. Die Zivildeinststelle hat man sich selber gesucht, da wurde man nicht wie bei der Bunddeswehr eingeteilt und dann musste man das machen.
Ich meinem Bekanntenkreis haben gefühlt 70% verweigert und dementsprechend Zivildienst geleistet. Von denen war KEINER in der Pflege. Einer hat den Hausmeistern bei ner wohltätigen Einrichtung ausgeholfen, ein anderer sich um die IT in einer Pflegeeinrichtung gekümmert, ein anderer wiederum bei Außenarbeiten in einer Behindertenwerkstatt (d.h. halt Winterdienst, Gärtnereiaufgaben, etc.),...
Ich wurde in einer Kaserne gemustert, von einem Schreibtisch-Offizier angeschrien als ich erwähnte die verschiedenen Teilstreitkräfte interessieren mich nicht weil ich plane zu verweigern und musste mein Gewissen schriftlich gegenüber einem Komitee erklären. Zudem bekam ich ungefragt Werbematerial der Bundeswehr zum 18. was nicht nur den Wehrdienst sondern auch die Offizierslaufbahn bewarb während der Zivildienst nicht erwähnt wurde. Bei etwa 10% der Zivis in meinem Jahrgang war zudem ein zweites Schreiben notwendig um die Verweigerung akzeptiert zu bekommen.
-> "Eine Formalität" ist etwa deutlich Anderes.

Ok wie alt bist du?

Ich habe 2000 gedient (also kein Zivi gemacht), und war damit einer der wenigen aus meinem Umfeld der nicht verweigert hat. Und ich kenne Leute aus meinen Bekanntenkreis die haben Zivi 1995 gemacht. Die brauchten eine formale DIN A4 Begründung abgeben, die jeder von jeden quasi abgeschrieben und umformuliert hat. Es stand nie zur Diskussion das das nicht irgendeine "Wahl" wäre und es war jedem klar das das einfach nur ne lästige Angelegenheit ist. Man hätte diesen DIN A4 Wisch auch weglassen können.
Aber ich muss auch sagen es wurden zu der Zeit eh schon 50% komplett ausgemustert, d.h. jeder Zweite musste weder Wehr- noch Zivildienst leisten.

Kann natürlich sein, dass es zu z.B. zu Zeiten vor dem Mauerfall komplett anders war.

Zudem muss ich sagen, dass ich hier von Hamburg schreibe, da ist die Bevölkerung deutlich kritischer gegenüber der Bundeswehr als z.B. in ländlichen Gebieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Wehrdienst war ein Überbleibsel aus dem Kalten Krieg, der völlig zu Recht abgeschafft wurde.
Damals konnte man dies mit einer relativ konkreten Bedrohungslage rechtfertigen, heute wäre dies wohl nur noch eine als unzumutbar empfundene Einschränkung.
Ah!
Du glaubst wir leben jetzt in einer weniger gefährlichen und friedlicheren Welt?
Einer der Gründe warum ich eurer Generation völlig abspreche überhaupt politisch Ahnung zu haben!
Wer glaubt in der jetzigen multipolaren Welt, Deutschland wäre weniger bedroht als im Kalten Krieg, hat nach m.A. nicht den blassen Schimmer einer Ahnung, die Bedrohungslage ist größer denn je, gerade mit einer neuen aufstebenden Großmacht, einer völlig unberechenbaren Großmacht und einer nur noch teilweise berechenbaren verbündeten Großmacht.
Was machst du wenn der France National die Präsidentin in Frankreich stellt, die auch schon mal anklingen ließ, man muss von Deutschland holen was man braucht....
 
@Lotto Das war 2007 in NRW.
Natürlich konnte man, wenn man es unbedingt wollte, Zivi werden, aber der war eben weder rechtlich noch in meiner persönlichen Erfahrung jemals gleichgestellt.
In der Diskussion unter Jugendlichen ja, aber nicht in der Umsetzung.
 
Es zwingt ja niemanden diese pflegende Tätigkeit auszuüben. Die Zivildeinststelle hat man sich selber gesucht, da wurde man nicht wie bei der Bunddeswehr eingeteilt und dann musste man das machen.
Ich meinem Bekanntenkreis haben gefühlt 70% verweigert und dementsprechend Zivildienst geleistet. Von denen war KEINER in der Pflege. Einer hat den Hausmeistern bei ner wohltätigen Einrichtung ausgeholfen, ein anderer sich um die IT in einer Pflegeeinrichtung gekümmert, ein anderer wiederum bei Außenarbeiten in einer Behindertenwerkstatt (d.h. halt Winterdienst, Gärtnereiaufgaben, etc.),...
Und dafür muss man keinen Bock haben oder wie?
Ich hätte z.B. als Hausmeister echt keine Lust, 'nen muffigen jungen Zwangs-HiWi nebenher mitzuschleifen, der nur drauf wartet, bis sein Pflichtjahr rum is.
Der heutigen Generation kannst du das nicht mehr aufbinden, die macht das schlicht nicht mit. ;)
Ah!
Du glaubst wir leben jetzt in einer weniger gefährlichen und friedlicheren Welt?
Ich glaube es nicht, bin mir relativ sicher...
Einer der Gründe warum ich eurer Generation völlig abspreche überhaupt politisch Ahnung zu haben!
Aha. Dann will ich die anderen Gründe gar nicht erst wissen...
Wer glaubt in der jetzigen multipolaren Welt, Deutschland wäre weniger bedroht als im Kalten Krieg, hat nach m.A. nicht den blassen Schimmer einer Ahnung, die Bedrohungslage ist größer denn je, gerade mit einer neuen aufstebenden Großmacht, einer völlig unberechenbaren Großmacht und einer nur noch teilweise berechenbaren verbündeten Großmacht.
Tom Clancy hab' ich auch gelesen (teilweise zumindest). :ugly:
Was machst du wenn der France National die Präsidentin in Frankreich stellt, die auch schon mal anklingen ließ, man muss von Deutschland holen was man braucht....
Oh, die sollen bloß kommen.
Mein Vater hat als Jäger den einen oder anderen Schießprügel rumliegen und mein Onkel hatte seinerzeit noch den Wehrdienst geleistet. Und ich kenne zufällig ein paar Reservisten mit, vorsichtig ausgedrückt, ziemlich rechtskonservativen Ansichten, die werden das schon richten. :daumen:

WAIDMANNSHEIL!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah!
Du glaubst wir leben jetzt in einer weniger gefährlichen und friedlicheren Welt?
Ich stell die Frage mal anders:

Leben wir in einer Welt in der du mit Personal welches du ein paar Monate ausgebildet hast einen Blumentopf gewinnen kannst?
Ich seh es doch daran wofür man FWDLer nutzt die 7 bis 23 Monate dienen, die kannst du am Ende vielleicht für den Objektschutz nutzen. Glückwunsch.

Wir brauchen mindestens SaZ3 oder besser 4 die dann regelmäßig ein paar Wochen im Jahr üben.
So ein Konzept kann man fahren, aber das ist dann keine Wehrpflicht mehr.

Oder man macht es wie Israel und lässt die Bürger wirklich so lange dienen und regelmäßig üben, das ist aber extrem teuer und in Anbetracht der Tatsache, dass der Feind nicht an jeder unserer Grenzen steht kein Szenario welches für uns in Frage kommt.
 
Ich wurde in einer Kaserne gemustert, von einem Schreibtisch-Offizier angeschrien als ich erwähnte die verschiedenen Teilstreitkräfte interessieren mich nicht weil ich plane zu verweigern und musste mein Gewissen schriftlich gegenüber einem Komitee erklären. Zudem bekam ich ungefragt Werbematerial der Bundeswehr zum 18. was nicht nur den Wehrdienst sondern auch die Offizierslaufbahn bewarb während der Zivildienst nicht erwähnt wurde. Bei etwa 10% der Zivis in meinem Jahrgang war zudem ein zweites Schreiben notwendig um die Verweigerung akzeptiert zu bekommen.
-> "Eine Formalität" ist etwa deutlich Anderes.
Ausmustern lassen war Dir wohl zu einfach?
 
Ausmustern lassen war Dir wohl zu einfach?
Das ist doch das Absurde an der Sache: Am Ende garnichts machen müssen wäre wahrscheinlich einfacher gewesen als in den Zivi zu kommen.
Da ich nicht viel von Betrug halte und eben den Zivildienst im Gegensatz zum Wehrdienst auch nicht für Zeitverschwendung hielt wollte ich den tatsächlich machen. Aber statt "bitte hier den Haken setzen" gab es das Beschriebene...
 
Naja betrug...ist einfach beides Zeitverschwendung gewesen und zudem ungerecht, weil Weiber ihre Zeit nicht wegschmeißen müssen. Zudem war das Essen shice, als mein Bruder dort diese Feier hatte...bei Suppe war ich da gleich raus aus der Sache, ich will ja nicht verhungern.^^
 
CDU stellt Wahlprogramm vor, Steuererleichterungen für Reiche & Unternehmen, Festhalten an der Schuldenbremse.

Wie davon die Kosten für Covid gestemmt werden sollen und gleichzeitig akute & zukünftige Probleme gelöst werden sollen - von Antworten keine Spur. Entlastung für die breite Masse auf deren Rücken Deutschland durch Covid getragen wurde (bislang) - findet sich nicht im Wahlprogramm.

Dafür stichelt Laschet und sagt sinngemäß, wenn der Flug nach Malle 70 Öcken mehr kostet, dann könne sich den nicht mehr jeder leisten. Lustig ist das aus zwei Gründen:
- Laschet sieht das Problem nur auf der Kosten Seite, nicht daran, dass es zu viele Menschen in diesem Land gibt die von Ihrem Job nicht vernünftig leben können und wie sein Programm zeigt hat er auch absolut kein Interesse daran was zu ändern. Dafür spielt er Klimaschutz & Armut gegeneinander aus...
- Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat eine Studie veröffentlicht, darin besagt das IW, Deutsche sollen mehr Stunden / Woche im Schnitt arbeiten bei weniger freien Tagen / Jahr.

Oder wie es auf Twitter hieß: CDU wählen muss man sich leisten können.

Der Artikel fasst es ganz gut zusammen: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/cdu-wahlprogramm-bundestagswahl-1.5328611

Just an dem Tag, an dem CDU-Parteichef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder ihren Fahrplan für Investitionen, Entlastungen und einen ausgeglichenen Haushalt vorstellen, geht die Haushaltsplanung der großen Koalition für 2022 in die letzte Abstimmungsrunde. Am Mittwoch soll das Bundeskabinett, das von CDU-Kanzlerin Angela Merkel geführt wird, noch mal 100 Milliarden Euro zusätzliche Schulden beschließen. Und so stehen die Zukunftsversprechen von CDU und CSU und die gelebte Regierungsrealität unversehens in einem seltsamen Gegensatz.

Es passt nicht, Entlastungen und einen ausgeglichenen Haushalt anzukündigen, wenn zugleich offenbar 100 Milliarden Euro neue Schulden nötig sind, um überhaupt über die Runden zu kommen. Dass die Union so tut, als wäre demnächst - anders als Steuerschätzer und Konjunkturforscher vorhersagen - Geld genug da, ist kaum seriös.

Aber, das was die Süddeutsche da schreibt kann ja gar nicht stimmen, Laschi hat ja das Finanzgenie Merz in seinem Team. Und die CDU/CSU strotzt aktuell ja nur so vor kompetentem Personal.
 
@Sparanus
Ärger dich nicht, Don steckt in seinem Denken halt noch in der Zeit fest, in der der Russe an der innerdeutschen Grenze stand. Dann wird noch schnell die Tatsache vermischt, dass eine Multipolare Welt zwar insgesamt instabiler ist als eine Bipolare, dass die direkte Bedrohung für Deutschland mit Entwicklungen wie der Auflösung der UDSSR und der NATO Osterweiterung abgenommen hat.
Dann wird ignoriert, dass Deutschland zu keinem Zeitpunkt in der Lage war Macht zu projizieren und auch nicht über die Mittel verfügt, oder den politischen Willen, z.b. China einzudämmen.

Die Wehrpflicht ist das am wenigsten geeignete Mittel um auf die Bedrohungslage des 21. Jahrhunderts bislang zu reagieren. Wenn wir davon ausgingen, dass Panzerbände durch die Fulda Gap brechen, dann ist eine Wehrpflicht sinnvoll. Wenn wir, wie aktuell, unsere Sicherheit durch Bündnisse garantieren und im Rahmen dieser Bündnisse einsatzgleiche Verpflichtungen, wie z.b. die Vorstationierung in Litauen durchführen, dann ist die Wehrpflicht so nützlich wie ein zweiter Anus am Ellenbogen. Eine zunehmende Professionalisierung ist hierbei wesentlich entscheidender anstatt große Teile der Armee in einem nimmer endenden Zyklus der Ausbildung von größtenteils Unwilligen Personen zu verschleißen.
Richtig ist, die Wehrpflicht hat zu einem Zufluss an motiviertem und ganz gutem Personal geführt, ein Umstand den die Truppe deutlich gespürt hat als die Wehrpflicht ausgesetzt wurde. In diesem Bereich wurde eine Menge Geld investiert um das auszugleichen - Fun Fact, das hätte man alles im Vorfeld wissen können, dazu gibts von den Amis unzähliges Material, aber hey, wer will schon von anderen lernen.
 
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