Die Athlons sind (egal in welcher Konfig - 2,3 oder 4 Kerne) architektonisch gesehen identisch zu den Phenoms, sie haben lediglich keinen L3-Cache, bzw. deren L3-Cache ist deaktiviert.
Falls es dir darum geht, warum AMD keine Athlon II Prozessoren mit freiem Multiplikator führt (was ja so ziemlich das einzige Alleinstellungsmerkmal der BE CPUs ist):
Ich denke es wäre schlecht für den Absatz der Phenom Prozessoren. Der freie Multiplikator ist das Alleinstellungsmerkmal für AMDs Enthusiastenprozessoren - den Black Edition CPUs. Würden sie Athlons mit freiem Multiplikator veräußern, würden wohl mehr zu den Athlons greifen, da diese sich wahrscheinlich relativ einfach auf das Niveau der Phenoms takten ließen, wenn nicht noch höher. Dadurch würden sie niedriger taktende Phenoms abhängen (denn der Vorteil des Level 3-Caches ist relativ gering) - und das fast zum halben Preis, wenn man mal von der ursprünglichen Preisgestaltung ausgeht, nach der ein Phenom II X4 965 noch um die 150€ gekostet hat, ein Athlon II X4 620 aber unter 90€. Und auch heute ist der Unterschied nahezu gleichgeblieben: ein Athlon II X4 is ab rund 60€ erhältlich, neue 955er Phenoms für knapp 90€.
Die Quintessenz: ein Athlon mit freiem Multiplikator wäre ungleich attraktiver, als ein Phenom. Dadurch würde AMD auf großen Teilen der Phenoms sitzen bleiben. Nimmt man dann noch den Fakt hinzu, dass große Teile der Athlons aus intabilen Phenoms produziert werden, wäre AMD in einer noch absurderen Situation. Sie müssten (um der erhöhten Nachfrage nachzukommen) mehr Athlons aus Phenoms produzieren, ergo Kerne und Caches in Phenoms deaktivieren, obwohl sie funktionieren. Wenn sich
dann auch noch herumspräche, dass sich große Teile der Athlons komplett zu Phenoms rückassemblieren lassen, bräuchte AMD fast gar keine Phenoms mehr produzieren.
Die Theorie ist etwas überspitzt, aber so in der Art ist es. Ein Hersteller muss auch im eigenen Portfolio Produkte klar voneinander abgrenzen, sonst bleibt er auf bestimmten Produktbeständen einfach sitzen.