So liebe Leute, nach vielen mehr oder weniger rein technischen Blogeinträgen muss ich jetzt dann doch mal wieder mit einem soften Thema rüberkommen da ich mich in letzter Zeit doch wiederholt mindestens wundern wenn nicht ärgern musste. Es ist nicht der erste Blog der sich mit unserer Servicewüste beschäftigt aber der erste, der konkrete Hersteller und Shops zum Inhalt hat. Normalerweise mache ich so etwas nicht da es einen anprangernden Charakter hat aber ganz ehrlich, die betroffenen drei Läden haben sich den Eintrag hier wirklich redlich verdient. Aber fangen wir vorne an.
Mindfactory
Vor einigen Wochen habe ich den Entschluss gefasst, die Speicherbestückung meines Rechners und seiner Umgebung mal wieder etwas aufzublasen. Die SSD musste größer werden und meine externen Backuplaufwerke waren auch gepresst voll. Die Wahl fiel auf eine Samsung 860EVO 4TB und auf mehrere Seagate 2,5 portable HDDs mit je 5 TB Platz. Man bewegt sich also in den Preisvergleich uns sieht dass Mindfactory wie so oft ganz oben steht und sieht sich die Lagerbestände an die SSD ist lagernd, die HDDs sind verfügbar. Wunderbar. Also noch gewartet bis Mitternacht um die Versandkosten einzusparen und die Artikel bestellt und direkt bezahlt (Sofortüberweisung). Bisher alles super. Und jetzt gehts los
Nach etwa einer Woche habe ich noch nichts gehört von wegen Versandbestätigung oder ähnlichem. Ich schaue im Shop nach. Tja, die HDDs waren wohl mal da aber die paar SSDs die von dem 4TB-Modell auf Lager waren sind vergriffen also konnte nichts versendet werden. Ok denke ich mir, schaue später noch mal rein. Tage später. Die SSD ist wieder lagernd aber die HDDs sind dieses Mal aus. Der Shop sagt erwartet am 29.04.. Na also gut.
Ich schaue am 29.04. rein: Erwartet am 30.04.
Ich schaue am 30.04. rein: Erwartet am 02.05.
Ich schaue am 02.05. rein: Erwartet am 03.05.
Ich schaue am 03.05. rein: Erwartet am 04.05.
Ich schaue am 04.05. rein: Erwartet am 10.05.
Spätestens an der Stelle ist klar, dass man es mit einem Algorithmus zu tun hat der die Aufgabe hat sieh nach ob Artikel X im Wareneingang ist, falls nein erhöhe das erwartet-am-Datum um n.
Aber was solls, auch wenns etwas ärgerlich ist dass man den Kunden hier etwas veralbert, so dringend brauche ich die HDDs nicht. Also schreibe ich eine nette Mail an MF ob es möglich wäre, die lagernde SSD vorab zu versenden und die HDDs eben dann wenn sie da sind. Die Antwort: Kostet 5 extra, zahlbar per Vorkasse.
What?
Nochmal zum mitschreiben: Ich zahle keine Versandkosten für derart teure Artikel die ich nachts bestelle. Ich könnte die Bestellung stornieren, und danach die Produkte einfach nachts einzeln bestellen und würde keine Versandkosten zahlen müssen. Um das Durcheinander zu vermeiden bitte ich MF das von Hand zu erledigen/die Bestellung zu ändern und das geht nicht bzw. kostet nen Fünfer extra? Bei einem vierstelligen Warenwert und einem Kunden, der bereits für viele tausend Euro gekauft hat in den letzten Jahren? Wow. Das nenne ich mal unflexiblen Bullshit.
Wie auch immer genau das antworte ich also (sinngemäß und noch immer freundlich) auf die Mail. Erneute Antwort: Es gibt keinerlei Kulanz. Ich kann entweder die 5 extra zahlen oder ich kann die nicht lieferbaren HDDs durch lagernde austauschen.
In meiner letzten Antwort weise ich dann etwas weniger freundlich darauf hin, dass es durchaus noch eine weitere Möglichkeit gibt die ich ziehen möchte: Stornieren der gesamten Bestellung, zurücküberweisen meines Geldes mit einer Frist von 7 Tagen und anschließendes vollständiges Löschen meines Benutzerkontos und Bestätigung aller Punkte per Mail.
Nun muss man MF zumindest zu Gute halten, dass letztere Dinge allesamt erfüllt wurden (naja, dazu sind sie ja auch per Gesetz verpflichtet) aber mal ehrlich: Was ist das denn für eine Schei*e? Ich bin seit Jahren Kunde, kaufe regelmäßig Hardware im Wert von Tausenden von Euro und man kann mir (obwohl es mir zusteht da ich einfach hätte stornieren und nachts einfach einzeln neu bestellen können) nicht mal einen 600-Artikel vorab versenden was die Firma geschätzt keine 3 kostet? Alleine die Zeit, die der Mitarbeiter gebraucht hat um mir mehrfach auf meine Mails zu antworten ist ja teurer als einfach beim ersten Mal ein kurzes ok zu schicken und die Bestellung zu splitten. Man meint gerade, es wäre der explizite Wunsch dem Kunden mitzuteilen, dass er den Wert einer verrosteten Schaube auf dem Gehweg hat für die Firma.
Naja, mein Fazit ist jedenfalls recht simpel: Die SSD habe ich bei Saturn gekauft (sogar 20 günstiger da zufällig gerade im Angebot) und die HDDs für 2 mehr das Stück über amazon. Beides war innerhalb von 2 Tagen an meiner Haustür. MF dagegen werde ich nicht mehr besuchen oder ums neumodisch auszudrücken: #niemehrmindfactory
Vodafone
Der nächste kuriose Fall schon etwas älter, passt aber wunderbar in diese Serie und wer die älteren Blogs zur Servicewüste kennt ahnt wahrscheinlich schon, wie lächerlich es werden wird
Eins vorweg: Ich bin (gezwungenermaßen) noch immer Kunde bei VF (naja technisch gesehen nicht aber dazu später mehr) da es an meinem Wohnort einfach keine Alternative gibt. Der rosane Laden bietet mir DSL6000 an, Vodafone ein Gigabit (von dem ich 500 Mbit gebucht habe). Wofür der Nerd sich entscheiden MUSS ist klar. Was ist passiert? Also:
In meiner alten Wohnung war ich Kunde bei VF. Internet/Telefon halt. Abgesehen von den Geschichten der alten Blogs funktionierte das auch ganz gut. Und nun hab ich mich erdreistet umzuziehen. Das alleine wäre ja noch gar kein Problem da es ja einen Umzugsservice gibt, dummerweise gab es im neuen Haus bereits einen VF-Anschluss und die Vorbesitzerin wollte diesen nicht mitnehmen. Die Lösung wäre denkbar einfach: Entweder sie kündigt ihren alten Vertrag und ich nehme meinen mit oder ich kündige meinen und übernehme den der Vorbesitzerin. Einfach, oder? Denkste.
Sie darf ihren Vertrag nicht kündigen da Mindestvertragslaufzeit 2 Jahre wovon ja noch 1,5 Jahre übrig sind. VF lässt dich unter keinen Umständen raus. Ich hatte das Glück, dass meine Vertragslaufzeit kurz vor Ende war, ich kündige also meinen Vertrag und ziehe um und nutze den Anschluss der Vorbesitzerin. Der Punkt ist: Das mache ich, nachdem mittlerweile fast 2 Jahre vergangen sind, IMMER NOCH! Denn Vodafone ist nicht in der Lage, den Vertrag von ihr auf mich umzuschreiben, obwohl wir beide das wollen und auch alles unterschreiben würden. Es GEHT NICHT.
Nun könnte ein darüber nachdenkender Mensch zum Ergebnis kommen: OK, dann kündigen wir den Vertrag halt zum Laufzeitende und ich mach nen neuen. Einfach, oder? Denkste. Das ginge zwar blöderweise kann aber an einem Anschluss der gekündigt wurde innerhalb der folgenden 3 Monate kein Neukunde angeschlossen werden der da ja schon wohnt denn ich würde ja dann die Prämien für Neukunden erhalten. Ok sage ich ich verzichte auf die Prämien, kein Problem. Aber nein, das GEHT NICHT. Tja, sorry aber 3 Monate willkürlich ohne Internet geht auch nicht. Was ist also die Lösung?
Der aktuelle Stand und wohl auch mittelfristig bis langfristig so bleibende Stand wenn VF zu allen anderen Möglichkeiten GEHT NICHT sagt ist folgender:
Ich wohne in meinem eigenen Haus und benutze einen Internet- und Telefonanschluss, der nach Jahren noch immer auf die Vorbesitzerin des Hauses lautet die schon lange ganz wo anders lebt. Vodafone bucht regelmäßig die Gebühren vom Konto der Vorbesitzerin ab, schickt an meine Adresse unter falschem Namen die Rechnungen dazu und ich überweise ihr das Geld (selbst das Bankeinzugskonto können sie nicht ändern da ich ja ein anderer Kontoinhaber bin, ihr habs erraten, GEHT NICHT!). Das ganze völlig bescheuerte Spiel wird nun so lange weiter gespielt, bis Vodafone entweder irgendwann in der Lage ist den Vertrag von ihr auf mich zu übertragen oder bis die Vorbesitzerin stirbt (denn DANN gehts natürlich, dann kann man ja mit gesondertem Kündigungsrecht den Vertrag beenden und auch sofort nen neuen machen). Tja, oder bis es sonst vielleicht irgendwann mal jemand wichtigem auffällt was hier für ein Bullshit läuft ich könnte ja mal Filesharing betreiben und Vodafone den Anschlussinhaber von der Polizei/Abmahnanwälten ermitteln lassen. Den ihr Gesicht will ich sehen wenn die feststellen, dass der Anschlussinhaber mit dem Nutzer mal so gar nichts zu tun hat (und mein Gesicht wenn ich den ganzen Offiziellen den Stuss hier erklären muss).
Fazit auch hier also wieder: Unflexibilität hoch Zehn. Mein Fall passt nicht in die Standardprozesse der Software von Vodafone also GEHTS NICHT und man kann da auch nichts machen. Da lässt man lieber irgendwelche Konstrukte laufen die der Nutzer aus der Not heraus gebären muss und die, soviel kann man ohne Jurist zu sein erahnen, sehr wahrscheinlich nicht mal wirklich legal sind. Aber was solls, die Vorbesitzerin ist erst ~60, die wird so hoffe ich noch viele Jahre leben um mein Pseudoanschlussinhaber zu sein. Wie gut, dass wir uns sehr gut kennen und genug gegenseitiges Vertrauen da ist das alles überhaupt so regeln zu können.
Seagate
Ein etwas anderes Beispiel dass dieses mal nichts mit Flexibilität und Service zu tun hat möchte ich ebenfalls noch erwähnen. Der Leser erinnert sich noch an den ersten Abschnitt? Sehr schön. Die dort erwähnten gekauften 2,5 Zoll externen HDDs stammen wie gesagt von Seagate. Die HDDs kamen an und funktionieren anstandslos, auch sonst gibts nicht wirklich was zu meckern. ABER:
Nach einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass die Platten die ganz typischen Symptome von SMR-Laufwerken zeigen jene Aufzeichnungstechnik, die um die letzten GB rauszuholen Datenspuren teilweise übereinanderschreibt und dadurch mit allerlei Nachteilen zu kämpfen hat (da bei einer Änderung eines Bits immer die gesamte überlappende Datenspur neu geschrieben werden muss werden die Dinger je nach last und Füllstand extrem lahm und der Schreib-/Lesekopf muss ständig Daten durch die Gegend sortieren). Das alles wäre an sich kein Problem, denn der geneigte Kunde weiß ja worauf er sich einlässt oder? Leider nicht. Weder im Preisvergleich, noch in den technischen Daten noch auf der Internetseite von Seagate wird mit einem Wort die Aufzeichnungstechnik (PMR oder SMR) der Platten erwähnt! Seagate arbeitet hier völlig bewusst und lässt den großen Nachteil des Produktes unter den Tisch fallen. Für mich ist das schon ziemlich nahe an Betrug.
Ich meine klar, ich könnte jetzt hingehen und die Platten allesamt wieder zurückschicken aber das ist mir das den Aufwand nicht wert vor dem Hintergrund, dass ich die Performance hier auch nicht wirklich benötige, sprich ich habe in aller Regel keinen direkten Nachteil durch SMR da ich die Backupplatten mit (sehr!) großen Dateien sequentiell beschreibe. Aber trotzdem man lernt ja dazu. Das waren definitiv die letzten Festplatten die ich gekauft habe bei denen ich nicht vorher explizit PMR als Kriterium festgelegt habe.
Tja, was soll man zu all dem nun abschließend sagen? Wir bewegen uns offenbar hin zu einer Gesellschaft die so optimiert ist, dass sie für alle Fälle, die nicht in irgendwelche Standards fallen, keine Ressourcen mehr bereitstellt. Du hast eine Lebenssituation die 99% der Menschen nicht haben? Viel Glück (GEHT NICHT!!). Du bist ein Kunde der einen Wunsch hat für den es in der Software keinen Button gibt? Da löschen wir lieber den Account und suchen nen bequemeren Kunden.
Persönliche Meinung: Es ist Zeit für eine fette Rezession. Ehrlich. Wir brauchen nach 10 Jahren Aufschwung mal wieder die Phase, wo Unternehmen und Verkäufer sich anstrengen müssen um überhaupt Kunden zu haben/halten und nicht in einem Überfluss leben, wo man gut zahlende Kunden wegen 3 Versandkosten (oder wahlweise ~ 0,3% des Verkaufswertes) rausekelt.
Wahlweise könnte man auch auf eine Gesellschaft hoffen, die derartiges Verhalten konsequent bestraft (das funktioniert sogar im Aufschwung!), da aber heutzutage erstens für die Meisten wichtiger zu sein scheint, ein Produkt für 615 statt 620 zu kaufen egal wie der Händler sich gibt und zweitens die Rezession ohnehin offenbar vor der Tür steht schätze ich mal, dass die Hoffnung eher stirbt als wahr wird.
In dem Sinne - #niemehrmindfactory, #niemehrSMR und ääähhhh #vodafoneistvolldoof?
Mindfactory
Vor einigen Wochen habe ich den Entschluss gefasst, die Speicherbestückung meines Rechners und seiner Umgebung mal wieder etwas aufzublasen. Die SSD musste größer werden und meine externen Backuplaufwerke waren auch gepresst voll. Die Wahl fiel auf eine Samsung 860EVO 4TB und auf mehrere Seagate 2,5 portable HDDs mit je 5 TB Platz. Man bewegt sich also in den Preisvergleich uns sieht dass Mindfactory wie so oft ganz oben steht und sieht sich die Lagerbestände an die SSD ist lagernd, die HDDs sind verfügbar. Wunderbar. Also noch gewartet bis Mitternacht um die Versandkosten einzusparen und die Artikel bestellt und direkt bezahlt (Sofortüberweisung). Bisher alles super. Und jetzt gehts los
Nach etwa einer Woche habe ich noch nichts gehört von wegen Versandbestätigung oder ähnlichem. Ich schaue im Shop nach. Tja, die HDDs waren wohl mal da aber die paar SSDs die von dem 4TB-Modell auf Lager waren sind vergriffen also konnte nichts versendet werden. Ok denke ich mir, schaue später noch mal rein. Tage später. Die SSD ist wieder lagernd aber die HDDs sind dieses Mal aus. Der Shop sagt erwartet am 29.04.. Na also gut.
Ich schaue am 29.04. rein: Erwartet am 30.04.
Ich schaue am 30.04. rein: Erwartet am 02.05.
Ich schaue am 02.05. rein: Erwartet am 03.05.
Ich schaue am 03.05. rein: Erwartet am 04.05.
Ich schaue am 04.05. rein: Erwartet am 10.05.
Spätestens an der Stelle ist klar, dass man es mit einem Algorithmus zu tun hat der die Aufgabe hat sieh nach ob Artikel X im Wareneingang ist, falls nein erhöhe das erwartet-am-Datum um n.
Aber was solls, auch wenns etwas ärgerlich ist dass man den Kunden hier etwas veralbert, so dringend brauche ich die HDDs nicht. Also schreibe ich eine nette Mail an MF ob es möglich wäre, die lagernde SSD vorab zu versenden und die HDDs eben dann wenn sie da sind. Die Antwort: Kostet 5 extra, zahlbar per Vorkasse.
What?
Nochmal zum mitschreiben: Ich zahle keine Versandkosten für derart teure Artikel die ich nachts bestelle. Ich könnte die Bestellung stornieren, und danach die Produkte einfach nachts einzeln bestellen und würde keine Versandkosten zahlen müssen. Um das Durcheinander zu vermeiden bitte ich MF das von Hand zu erledigen/die Bestellung zu ändern und das geht nicht bzw. kostet nen Fünfer extra? Bei einem vierstelligen Warenwert und einem Kunden, der bereits für viele tausend Euro gekauft hat in den letzten Jahren? Wow. Das nenne ich mal unflexiblen Bullshit.
Wie auch immer genau das antworte ich also (sinngemäß und noch immer freundlich) auf die Mail. Erneute Antwort: Es gibt keinerlei Kulanz. Ich kann entweder die 5 extra zahlen oder ich kann die nicht lieferbaren HDDs durch lagernde austauschen.
In meiner letzten Antwort weise ich dann etwas weniger freundlich darauf hin, dass es durchaus noch eine weitere Möglichkeit gibt die ich ziehen möchte: Stornieren der gesamten Bestellung, zurücküberweisen meines Geldes mit einer Frist von 7 Tagen und anschließendes vollständiges Löschen meines Benutzerkontos und Bestätigung aller Punkte per Mail.
Nun muss man MF zumindest zu Gute halten, dass letztere Dinge allesamt erfüllt wurden (naja, dazu sind sie ja auch per Gesetz verpflichtet) aber mal ehrlich: Was ist das denn für eine Schei*e? Ich bin seit Jahren Kunde, kaufe regelmäßig Hardware im Wert von Tausenden von Euro und man kann mir (obwohl es mir zusteht da ich einfach hätte stornieren und nachts einfach einzeln neu bestellen können) nicht mal einen 600-Artikel vorab versenden was die Firma geschätzt keine 3 kostet? Alleine die Zeit, die der Mitarbeiter gebraucht hat um mir mehrfach auf meine Mails zu antworten ist ja teurer als einfach beim ersten Mal ein kurzes ok zu schicken und die Bestellung zu splitten. Man meint gerade, es wäre der explizite Wunsch dem Kunden mitzuteilen, dass er den Wert einer verrosteten Schaube auf dem Gehweg hat für die Firma.
Naja, mein Fazit ist jedenfalls recht simpel: Die SSD habe ich bei Saturn gekauft (sogar 20 günstiger da zufällig gerade im Angebot) und die HDDs für 2 mehr das Stück über amazon. Beides war innerhalb von 2 Tagen an meiner Haustür. MF dagegen werde ich nicht mehr besuchen oder ums neumodisch auszudrücken: #niemehrmindfactory
Vodafone
Der nächste kuriose Fall schon etwas älter, passt aber wunderbar in diese Serie und wer die älteren Blogs zur Servicewüste kennt ahnt wahrscheinlich schon, wie lächerlich es werden wird
Eins vorweg: Ich bin (gezwungenermaßen) noch immer Kunde bei VF (naja technisch gesehen nicht aber dazu später mehr) da es an meinem Wohnort einfach keine Alternative gibt. Der rosane Laden bietet mir DSL6000 an, Vodafone ein Gigabit (von dem ich 500 Mbit gebucht habe). Wofür der Nerd sich entscheiden MUSS ist klar. Was ist passiert? Also:
In meiner alten Wohnung war ich Kunde bei VF. Internet/Telefon halt. Abgesehen von den Geschichten der alten Blogs funktionierte das auch ganz gut. Und nun hab ich mich erdreistet umzuziehen. Das alleine wäre ja noch gar kein Problem da es ja einen Umzugsservice gibt, dummerweise gab es im neuen Haus bereits einen VF-Anschluss und die Vorbesitzerin wollte diesen nicht mitnehmen. Die Lösung wäre denkbar einfach: Entweder sie kündigt ihren alten Vertrag und ich nehme meinen mit oder ich kündige meinen und übernehme den der Vorbesitzerin. Einfach, oder? Denkste.
Sie darf ihren Vertrag nicht kündigen da Mindestvertragslaufzeit 2 Jahre wovon ja noch 1,5 Jahre übrig sind. VF lässt dich unter keinen Umständen raus. Ich hatte das Glück, dass meine Vertragslaufzeit kurz vor Ende war, ich kündige also meinen Vertrag und ziehe um und nutze den Anschluss der Vorbesitzerin. Der Punkt ist: Das mache ich, nachdem mittlerweile fast 2 Jahre vergangen sind, IMMER NOCH! Denn Vodafone ist nicht in der Lage, den Vertrag von ihr auf mich umzuschreiben, obwohl wir beide das wollen und auch alles unterschreiben würden. Es GEHT NICHT.
Nun könnte ein darüber nachdenkender Mensch zum Ergebnis kommen: OK, dann kündigen wir den Vertrag halt zum Laufzeitende und ich mach nen neuen. Einfach, oder? Denkste. Das ginge zwar blöderweise kann aber an einem Anschluss der gekündigt wurde innerhalb der folgenden 3 Monate kein Neukunde angeschlossen werden der da ja schon wohnt denn ich würde ja dann die Prämien für Neukunden erhalten. Ok sage ich ich verzichte auf die Prämien, kein Problem. Aber nein, das GEHT NICHT. Tja, sorry aber 3 Monate willkürlich ohne Internet geht auch nicht. Was ist also die Lösung?
Der aktuelle Stand und wohl auch mittelfristig bis langfristig so bleibende Stand wenn VF zu allen anderen Möglichkeiten GEHT NICHT sagt ist folgender:
Ich wohne in meinem eigenen Haus und benutze einen Internet- und Telefonanschluss, der nach Jahren noch immer auf die Vorbesitzerin des Hauses lautet die schon lange ganz wo anders lebt. Vodafone bucht regelmäßig die Gebühren vom Konto der Vorbesitzerin ab, schickt an meine Adresse unter falschem Namen die Rechnungen dazu und ich überweise ihr das Geld (selbst das Bankeinzugskonto können sie nicht ändern da ich ja ein anderer Kontoinhaber bin, ihr habs erraten, GEHT NICHT!). Das ganze völlig bescheuerte Spiel wird nun so lange weiter gespielt, bis Vodafone entweder irgendwann in der Lage ist den Vertrag von ihr auf mich zu übertragen oder bis die Vorbesitzerin stirbt (denn DANN gehts natürlich, dann kann man ja mit gesondertem Kündigungsrecht den Vertrag beenden und auch sofort nen neuen machen). Tja, oder bis es sonst vielleicht irgendwann mal jemand wichtigem auffällt was hier für ein Bullshit läuft ich könnte ja mal Filesharing betreiben und Vodafone den Anschlussinhaber von der Polizei/Abmahnanwälten ermitteln lassen. Den ihr Gesicht will ich sehen wenn die feststellen, dass der Anschlussinhaber mit dem Nutzer mal so gar nichts zu tun hat (und mein Gesicht wenn ich den ganzen Offiziellen den Stuss hier erklären muss).
Fazit auch hier also wieder: Unflexibilität hoch Zehn. Mein Fall passt nicht in die Standardprozesse der Software von Vodafone also GEHTS NICHT und man kann da auch nichts machen. Da lässt man lieber irgendwelche Konstrukte laufen die der Nutzer aus der Not heraus gebären muss und die, soviel kann man ohne Jurist zu sein erahnen, sehr wahrscheinlich nicht mal wirklich legal sind. Aber was solls, die Vorbesitzerin ist erst ~60, die wird so hoffe ich noch viele Jahre leben um mein Pseudoanschlussinhaber zu sein. Wie gut, dass wir uns sehr gut kennen und genug gegenseitiges Vertrauen da ist das alles überhaupt so regeln zu können.
Seagate
Ein etwas anderes Beispiel dass dieses mal nichts mit Flexibilität und Service zu tun hat möchte ich ebenfalls noch erwähnen. Der Leser erinnert sich noch an den ersten Abschnitt? Sehr schön. Die dort erwähnten gekauften 2,5 Zoll externen HDDs stammen wie gesagt von Seagate. Die HDDs kamen an und funktionieren anstandslos, auch sonst gibts nicht wirklich was zu meckern. ABER:
Nach einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass die Platten die ganz typischen Symptome von SMR-Laufwerken zeigen jene Aufzeichnungstechnik, die um die letzten GB rauszuholen Datenspuren teilweise übereinanderschreibt und dadurch mit allerlei Nachteilen zu kämpfen hat (da bei einer Änderung eines Bits immer die gesamte überlappende Datenspur neu geschrieben werden muss werden die Dinger je nach last und Füllstand extrem lahm und der Schreib-/Lesekopf muss ständig Daten durch die Gegend sortieren). Das alles wäre an sich kein Problem, denn der geneigte Kunde weiß ja worauf er sich einlässt oder? Leider nicht. Weder im Preisvergleich, noch in den technischen Daten noch auf der Internetseite von Seagate wird mit einem Wort die Aufzeichnungstechnik (PMR oder SMR) der Platten erwähnt! Seagate arbeitet hier völlig bewusst und lässt den großen Nachteil des Produktes unter den Tisch fallen. Für mich ist das schon ziemlich nahe an Betrug.
Ich meine klar, ich könnte jetzt hingehen und die Platten allesamt wieder zurückschicken aber das ist mir das den Aufwand nicht wert vor dem Hintergrund, dass ich die Performance hier auch nicht wirklich benötige, sprich ich habe in aller Regel keinen direkten Nachteil durch SMR da ich die Backupplatten mit (sehr!) großen Dateien sequentiell beschreibe. Aber trotzdem man lernt ja dazu. Das waren definitiv die letzten Festplatten die ich gekauft habe bei denen ich nicht vorher explizit PMR als Kriterium festgelegt habe.
Tja, was soll man zu all dem nun abschließend sagen? Wir bewegen uns offenbar hin zu einer Gesellschaft die so optimiert ist, dass sie für alle Fälle, die nicht in irgendwelche Standards fallen, keine Ressourcen mehr bereitstellt. Du hast eine Lebenssituation die 99% der Menschen nicht haben? Viel Glück (GEHT NICHT!!). Du bist ein Kunde der einen Wunsch hat für den es in der Software keinen Button gibt? Da löschen wir lieber den Account und suchen nen bequemeren Kunden.
Persönliche Meinung: Es ist Zeit für eine fette Rezession. Ehrlich. Wir brauchen nach 10 Jahren Aufschwung mal wieder die Phase, wo Unternehmen und Verkäufer sich anstrengen müssen um überhaupt Kunden zu haben/halten und nicht in einem Überfluss leben, wo man gut zahlende Kunden wegen 3 Versandkosten (oder wahlweise ~ 0,3% des Verkaufswertes) rausekelt.
Wahlweise könnte man auch auf eine Gesellschaft hoffen, die derartiges Verhalten konsequent bestraft (das funktioniert sogar im Aufschwung!), da aber heutzutage erstens für die Meisten wichtiger zu sein scheint, ein Produkt für 615 statt 620 zu kaufen egal wie der Händler sich gibt und zweitens die Rezession ohnehin offenbar vor der Tür steht schätze ich mal, dass die Hoffnung eher stirbt als wahr wird.
In dem Sinne - #niemehrmindfactory, #niemehrSMR und ääähhhh #vodafoneistvolldoof?