AW: Steam-Hardware-Umfrage: Laut AMD keine verlässliche Quelle für Marktanteile
Und genau da ist ja das Problem, "genutzt wird" diese 100+Mill werden eben ganz sicher nicht mehr genutzt.
Wenn Du schon solch gewagte Behauptungen in die Welt setzt, solltest Du wenigstens die richtigen Zahlen verwenden.
2015 lag die angegebene Zahl bei 125 Mio. aktiven(!) Nutzern/Accounts, mit Peak-Werten von 8,9 Mio. Nutzern gleichzeitig. Im März 2016 vermeldete man 161 Mio. Nutzer. Für das Jahr 2018 werden 47 Mio. täglich aktive Nutzer ausgewiesen und 90 Mio. aktive Nutzer im Monat und da es auch Leute gibt, die deutlich weniger regelmäßig spielen, dürfte es damit auch deutlich über 90 Mio. aktive Accounts geben. Und die durchschnittlich gleichzeitig aktiven Nutzer liegen mittlerweile bei 16 Mio Spielern.
Somit dürfte Steam als weltgrößter Dienst zweifelsfrei den besten Überblick über den PC/Laptop-Gamer-Markt haben und wie ich oben schon darlegte, kann Steam eine Nichtänderung einer Hardware dauerhaft verfolgen, sodass es bei der Befragung lediglich darum geht die Hardware-ID mit den konkreten Gerätedetails zu verknüpfen.
würde bei der Umfrage JETZT nur noch AMD user mitmachen, würde AMD immer noch zich Jahre brauchen um auf 99% zu kommen
A) Wieso sollte AMD überhaupt auf 99 % Anteil kommen können? AMD ist der Underdog, der jetzt gerade erst mal beginnt Marktanteile zurückzugewinnen. (Im Servermarkt liegt AMDs Anteil gar bei nur 5 %, ein Wert, den auch AMD selbst zitiert.) Nur relativ wenige User nutzen AMD (und Steam) und wenn Valve's Statistiker ihren Job richtig gemacht haben, dann ist der aktuelle 20 % Anteil auch repräsentativ. (Valve hat nichts von einer Datenmanpulation, im Gegenteil, die verkaufen die Daten für teuer Geld und daher sollten die auch schon statistisch solide sein.)
Deine Aussage ist in etwas so sinnvoll wie als wenn man den deutschen Mikrozensus nur oft genug durchführen muss und dann wirft die Statistik zur bundesdeutschen Bevölkerungszusammensetzung am Ende einen Anteil von 99 % weiblichen Bürgern aus.
B) Es sollte sich schlussendlich weder ein sehr langsamer noch sehr schneller Anstieg von AMD zeigen.
Wenn Valve jetzt eine Umfrage im Client einmalig für jede Anmeldung erzwingen würde, dann sollte schlussendlich ein Wert dabei herauskommen, der relativ nahe den aktuellen 20 % liegt, denn das ist der Sinn und Zweck einer statistischen Erhebung ... eine valide Aussage zu einer viel größeren Grundgesdamtheit mithilfe einer verhältnismäßig kleinen Stichprobengröße zu ermitteln.
AMDs Wert wird sich in den nächsten Monaten sukzessive erhöhen, aber nicht schnell, schlicht weil der Anteil der Leute, die neu kaufen oder upgraden im Vergleich zur Grundgesamtheit gering ist.
C) Und wie ich schon oben skizzierte, kann Valve/Steam einmal befragte Systeme auch ohne erneute Befragungen tracken, wenn die eindeutige Hardware-ID unverändert bleibt, d. h. über Millionen bereits befragter Systeme, deren ID sich nicht verändert hat, müssen sie gar keine Annahmen anstellen, sondern haben aufgrund der Hardware-ID eine gesicherte Aussage. (Statistik hat nichts mit Glaskugel oder Kaffeesatzlesen zu tun, das ist schlicht ein Teilgebiet der Mathematik.)
Nur mal zum Vergleich, weil vielen da die Wahrnehmung fehlt und man sich fälschlicherweise eher von persönlichen Trieben leiten lässt:
AMD fasst leider (wohl aus Kalkül) seine bilanzierten Marktsegmente als "Computing and Graphics" und "Enterprise, Embedded and Semi-Custom" zusammen. In ersterem befinden sich alle Consumer-CPUs und alle GPUs (inkl. der Datacenter-GPUs wie der Instinct-Karten). Dagegen der Epyc-Server wird im zweiten Segment verrechnet und Semi-Custom bezieht sich weitestgehend auf die Konsolen-SoCs.
AMD hat in "Computing and Graphics" in 2018 gerade einmal einen Umsatz von 4,1 Mrd. US$ erwirtschaftet. (Zum Anteil aller GPUs : Consumer, Pro's und Instinct teilt AMD nichts mit, jedoch liegt der reine CPU/Chipsatz-Anteil damit deutlich niedriger, wohl bestenfalls bei 3,5 Mrd. US$.)
Bei Intel nennt sich das entsprechende Segment "Client Computing Group" und inkludiert alle Consumer-CPUs sowie die zugehörigen Chipsätze, während alles andere in der "Datacenter Group" verrechnet wird. Intels "Client Computing Group" hat in 2018 33,8 Mrd. US$ erwirtschaftet, also gut das zehnfache von AMD, was einen Hinweis darauf geben sollte, warum Intel auch derzeit noch überwiegend auf Gaming-PCs zu finden ist und die Steam-Statistiken daher so falsch nicht sein können.