Es schmerzt mich halt, wenn ich daran denke, dass der GPU Teil in jedem Spiel auf Low/medium aus dem letztem Loch pfeift und die CPU Leistung übrig hat.
Manchen Menschen kann man es einfach nicht recht machen.
Die früheren APUs hatten eine GPU-Leistung, die alle anderen internen Grafiklösungen ausstach und bemängelt wurde - zu recht - die unterdurchschnittliche CPU-Leistung.
Jetzt haben die APUs eine GPU-Leistung, die immer noch anderen internen Grafiklösungen aussticht und obendrein sehr ordentliche CPU-Leistung und es wird sich beschwert, dass der CPU-Part noch Reserve hat, wenn der GPU-Part bereits an seine Grenzen stößt ...
Was soll denn da bitteschön die Lösung ein? Den CPU-Part künstlich begrenzen, damit er standesgemäß zum GPU-Part passt? Oder einen GPU-Part (mindestens) auf Stand einer Mittelklasse-dGPU herbeizaubern, damit alles seine Ordnung hat?
Es fängt doch mit der Frage an, warum im Bios bei 2GB shared memory Schluss ist und die CPU und das Board an sich 64Gb unterstützen. So viel 62GB Software gibt es jetzt nicht. Es hat leider alles den Anschein, als möchte man den 150-200€ Grafikkarten keine wirkliche Konkurrenz machen. Schade.
Tun wir doch mal für einen Moment so, als hätten wir uns die Sache genau überlegt:
Was passiert wohl, wenn die 2 GByte Arbeitsspeicher, die für die GPU reserviert sind, ausgelastet sind? - Richtig, es wird der nicht reservierte Arbeitsspeicher genutzt. Und der unterscheidet sich vom reservierten Teil worin? - Korrekt, in gar nichts, außer das er womöglich anderweitig genutzt wird, da nicht reserviert. Und wenn man nun das Board mit ausreichend RAM bestückt, wie groß ist da wohl die Chance, dass nicht genug für den GPU-Part und alles andere zur Verfügung steht? - Genau, gleich null.
Dabei ignorieren wir einmal, dass es gewiss nicht die Speichermenge ist, die hier limitiert, sondern der Datendurchsatz und eventuell zu hohe Latenzen. Mit Vega 11 vergleichbare Einstiegsgrafikkarten haben auch nicht mehr als 2 GByte VRAM, allerdings dediziert und als GDDR5. Und *trotzdem* schließt die APU im Mittel zu diesen auf, je nach Spiel liegt sie mal etwas drunter, mal etwas drüber.
Mehr kann man schon rein technisch (in dieser Preisklasse) derzeit nicht erwarten. APUs mit schnellerem dedizierten Grafikspeicher wären sicher flotter, aber auch so teuer, dass man gleich CPU und dGPU separat kaufen kann. Damit wäre die APU ein absolutes Nischenprodukt für Mini-Systeme, in die keine dGPU passt.
So ist Ryzen endlich auch für den Office- und Multimedia-Bereich interessant. Dass die interne GPU für Office überdimensioniert sein kann, wird die Nutzer nicht stören, wenn sie das "Zuviel" an Grafikleistung nicht extra bezahlen müssen. Und der i3-8100 ist bekanntlich nicht günstiger als der 2200G. Also, wo liegt das Problem?