AW: AMD-CEO Lisa Su im Interview: "Radeon ist dabei, die wichtigste Gaming-Marke zu werden"
Man hätte theoretisch darauf warten können, dass normale Grafikkarten schnell genug sind, aber deren Leistung hätten Entwickler sicher auch anders zu nutzen gewusst und es wäre darum fraglich, ob Raytracing irgendwann in den nächsten Jahren gekommen wäre. Letzten Endes stellt sich die Frage, ob rein für Raytracing nutzbare Cores wirklich die Zukunft sind. Es erinnert mich irgendwie an früher, als GPUs mit getrennten Vertex und Pixel Shaders daher kamen, welche später durch die Unified Shaders ersetzt wurden.
Natürlich muss die Software für Entwickler stehen, wenn die Hardware auf den Markt kommt (Treiber, API, SDK, Engines usw.) und dann auf Spiele angewandt werden können, wenn man den Markt anvisiert. Das war nicht der Fall, weil nVidia wie immer aus den offenen Standards ein eigenes Ökosystem bastelt - mit finanzieller Sicherheit für das Unternehmen. Verboten ist es nicht und Teil des Wettbewerbs. Nur leider erschwert das die Einführung von Neuerungen immens, wenn jeder sein eigenes Ding macht und spaltet den Markt. Bei nVidia sind die RT Cores Teil des SM, ich glaube nicht das sie damit über kurz oder lang was anderes vorhaben, Tensor wenn es bei der Bildverbesserung hilft, ist kein Dogma - die Idee dahinter eigentlich ziemlich gut. Letztlich läuft DXR auch über die Compute Shader und dort hat nVidia zugunsten seiner eigenen kleinen Welt (Cuda) seine Designs förmlich kaputt gespart, um schnell zu sein. Zudem verschwendet man damit auch noch reichlich Waferfläche um ausreichend effizient rüberzukommen. Das verteuert solche Angebote.
Ich persönlich glaube, so wird RayTracing viel länger brauchen tatsächlich im Markt Fuss zu fassen, man sah auch in der Vergangenheit wie nVidia dort directX behandelte und wozu man es ausnutzte, in dem man runtimes auf seine Hardwaregens kannibalisierte. Das machte für AMD dann Mantle notwendig, was den Markt weiter spaltet, wenn jeder nur noch für sich entwickelt, anstatt auch Gemeinsamkeiten und Notwendigkeiten im Auge zu behalten. Jensen's Haltung wird dabei ganz klar offensichtlich, wir vernichten sie - unter 1080p RT und blah blah blah. Man erntet irgendwann was man säht, Ursache und Wirkung, Reaktion und Gegenreaktion. Anstatt auch zu investieren um dann später längerfristiger quer zu subvensionieren (über Generationen), geht es bei nVidia immer nur ums schnelle Geld. Leider haben sie kein Ökosystem auf dessen Basis man eine vollständige Plattform anbieten könnte und das wird in erster Linie AMD bewegen, die wollen genauso von allem verkaufen. Wenn man behauptet, man habe 10 Jahre an RT entwickelt, geht es nur darum 10 Jahre an nVidias RT entwicklet zu haben und jetzt einen angemessenen Gegenwert dafür einzufordern. Als Beispiel - RT ist viel älter als Unified-Shader und entwickelt wird daran schon mehr als 25 Jahre.
Durch schnelles Geld hat nVidia natürlich ausreichend Ressourcen, um ständig mit neuen Ideen zu kommen, die man umsetzen kann, ob der Markt alle braucht ist aber fraglich. Open source scheint nVidia oft zu langsam und für sich selbst nicht ausreichend profitabel fortentwickelt zu werden (siehe PhysX, siehe A-Sync versus G-Sync), man investiert dort aber auch nichts. Wenn das aber zum Standard wird, bedient man sich dessen freien Status - um sein eigenes Ökosystem zu pushen.
Ich glaube nVidias RT wird genauso verschwinden wie andere Ansätze, bis dahin werden sie den offenen Standard so gut wie möglich behindern um ihren Ansatz den Käufern schmackhaft zu machen. Ist leider nicht verboten (wie schon geschrieben). Man brauchte ja weder DX10.1 oder 11.1 oder 12, sieht derzeit völlig anders aus und wo könnte man stehen, wenn man sich zukunfstträchtiger aufstellt und nicht nur die Perlen herauspickt - um damit viel zu verdienen.
Su würde sowas natürlich nie sagen, aber nVidia lässt die Drecksarbeit gerne andere machen.