Mal im ernst, Du wirst einfach nicht bemerken, wenn Spiele unter Linux laufen.
Daher können auch Gamer Linux nutzen. Beide Systeme eigenen sich dafür.
Wie ich es neulich schon schrieb: Eine Umstellung auf Linux in der Breite scheitert hauptsächlich an fehlender Unterstützung durch die Hersteller von Hard- und Software für den professionellen Einsatz, Gaming macht da nur einen kleinen Teil aus.
Zum Thema: Windows war immer dann am besten, wenn es sich darauf fokussiert hat, einfach nur Windows zu sein. Heutzutage versucht Microsoft nach dem Vorbild von Google und Apple, die User darauf zu konditionieren, für buchstäblich alles auf dem Rechner Microsoft-Tools zu nutzen, die es ihnen mit jedem Update überzuhelfen versucht. Allein schon die neueste Ankündigung zum Copilot, „More Windows“, ist das exakte Gegenteil dessen, was alle Windows-User seit Jahren wollen. Die Leute wollen ein Betriebssystem,
- das seine Hauptaufgabe als Schnittstelle zwischen Anwendungen und Hardware erfüllt;
- auf dem die Software und die Hardware laufen, die sie nutzen wollen;
- das nicht „behilflich“ zu sein versucht, indem es dem User Kontrolle entzieht;
- das sie nicht ausspioniert;
- das keine Sicherheitslücken und anderen Produktmängel aufweist und wo solche zügig behoben werden;
- das sie nicht mit Werbung zuspammt;
- mit einer vertrauten, funktionalen Bedienoberfläche
- und ihren eigenen Dateien auf dem Rechner, ohne dass ihnen eine Cloud mit der K.o.-Tropfen-Methode übergeholfen wird.
Und vor allem wollen sie keinen „KI“-Assistenten, der so viel K und so wenig I ist, dass Microsoft mit der Erfüllung einfachster Aufgaben durch ihn werben muss, bei denen die Anzahl der Nutzer, die ohne ihn damit überfordert sind, gegen 0 geht. Der für den Anwender keinen Nutzen hat und dafür mit Recall noch ein Überwachungs- und Denunzierungswerkzeug dystopischen Ausmaßes darstellt. Insbesondere das Argument, dass Microsoft ja von irgendwas leben müsse, um die Schnüffelei und Werbung zu rechtfertigen, zieht nicht bei einem Betriebssystem, für das Microsoft offiziell nach wie vor bis zu 260 Euro pro Gerät haben will. Dass die meisten Privatanwender heute einfach irgendwo einen OEM-Key für 10 Euro (wenn es hoch kommt) genommen haben (und diese Microsoft daher auch mit einem Wechsel zu Linux nicht besonders wehtäten), ist auch keine Entschuldigung – Microsoft hätte schließlich jederzeit die Möglichkeit, diese „rechtswidrig“ erworbenen und genutzten Keys zu sperren. Und wenn Microsoft das Geld so dringend braucht, darf es halt auch nicht mit jeder neuen Version monate- oder gar jahrelang das Upgrade kostenlos anbieten – was es auch gar nicht müsste, wenn die neue Version so gut wäre, dass die Leute sie freiwillig kauften. Windows 7 war das letzte Windows, wo ich persönlich beim Upgrade eine echte Steigerung meines Nutzererlebnisses gegenüber dem Vorgänger XP (Vista überspringen wir gemäß der altbekannten Regel gekonnt) festgestellt habe.
Es ist wirklich überfällig, dass man Softwarehersteller gesetzlich dazu verpflichtet, den Quellcode von Abandonware (auch älteren Versionen, die eigenständig verkauft wurden) offenzulegen. Ein quelloffenes Windows 10 (oder 7) nach Supportende, von dem jeder einen Fork machen und diesen unabhängig weiterentwickeln könnte, wäre für Microsofts derzeitges parasitäres Geschäftsmodell der Tod, weil es sie zwingen würde, wieder ein Windows zu entwickeln, das die Leute haben wollen, und keins, das sie haben *müssen*, weil ihre Hard- und Software sonst nicht (richtig) funktioniert.