AW: Europäische Finanz/Währungskrise -- gibt es einen Ausweg?
Einsparung des Griechischen Staates finde ich grundsätzlich richtig, den so Dinge wie Ostergeld oder ein so frühes Renteneintrittsalter geht einfach nicht.... Ihr Sozialsystem sollten sie daher dringenst umbauen! Aber leider sieht das die Bevölerung nicht wirklich ein
Selbst wenn die Bevölkerung es seinsehen würde: Bei rapide steigenden Arbeitslosenzahlen nützt dir ein späteres Renteneintrittsalter erstmal gar nichts, weil du die nicht-Rentner dann eben aus der anderen Kasse durchfüttern musst.
Sonderzuschüsse könnte man natürlich streichen - aber da ist eben wieder die Frage des Binnenmarktes. Griechenland hat die Löhne bereits enorm zusammengestrichen (man überlege sich mal das Gejammer in Deutschland, wenn es zwei Nullrunden in Folge gibt - die Griechen haben sich 2 Jahrzehnte zurückkatapultiert. Aber nicht bei den Preisen), da muss man irgendwann einfach mal ne Pause einlegen, wenn man keinen Kollaps will.
Und da auch viel in die eigenen Taschen gewirtschaftet wird, ist es für den Staat ein großes Problem an Einnahmen zu kommen. Weil Touristenmäßig steht Griechenland eig. nicht schlecht dar und die lassen ja auch gut Geld liegen durch Restaurantbesuche usw. (worauf ja eig. Mehrwertsteuer anfällt) Vielleicht sollte man an dieser Stelle mal anfangen die Einnahmen in die Höhe zu treiben.
Nur: Wie treibt man innerhalb von Monaten den Tourismus in die Höhe? Ist ja nicht so, als hätte Griechenland da die letzten Jahre kein Interesse dran gehabt. Aber gegen die türkischen Preise können sie auch nicht viel machen und Entfernungs-/Klima-/Versorgungstechnisch ist da einfach kein großer Unterschied. Mit Mussen und Kultur können sie bald nicht mehr ködern, denn da wird ja noch mehr gespart, als bei den Gehältern.
Mit Korruption sprichst du eher was kritikwürdiges an, denn die Mittel gibt man ja meist eh lieber im Ausland aus
Aber dass das in Bezug auf den Staatshaushalt große Summen sind, wage ich mal zu bezweifeln (die wären schließlich schon früher aufgefallen), da schachert man eher mal einem Verwandten einen guten Job zu. (Was aber nur unfair ist und keine direkten Zusatzkosten anrichtet - erst recht nicht unter Berücksichtigung des Binnenmarktes)
Die Griechische Regierung sollte sich einfach mal mit einigen EU Staaten zusammensetzen und ein tragfähiges Konzept entwicklen und nicht solche Hals über Kopf aktionen wie sie es momentan tun
Im Moment macht sie afaik das, was die anderen EU-Staaten ihr vorschreiben. Eigenen Handlungsspielraum hat man ohne Geld eh nicht und die grunlegenden strukturellen Probleme, die über Jahrzehnte gewachsen sind, kann man eben auch nur über Jahrzehnte lösen.
Man stelle sich mal vor, Deutschland müsste bis September alle Migranten vollständig integriert haben und weil das bislang noch nicht geschehen ist, müssen zur Strafe erstmal alle vorhandenen Sozialarbeiter herausgegeben werden