Die Ölkrise von 1973 demonstrierte die Abhängigkeit der
Industriestaaten von
fossiler Energie, insbesondere von fossilen Treibstoffen.
In der Bundesrepublik Deutschland wurde als direkte Reaktion auf die Krise viermal ein Sonntagsfahrverbot im November (erstmals 25. November 1973) und Dezember 1973 verhängt sowie neue Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt.
[2] Dies hatte keinen nennenswerten Spareffekt. 1974 musste die Bundesrepublik für ihre Ölimporte rund 17 Milliarden DM mehr bezahlen als im Jahr zuvor. Dies verstärkte die Wirtschaftskrise und führte zu einem deutlichen Anstieg von
Kurzarbeit,
Arbeitslosigkeit,
Sozialausgaben und
Insolvenzen von Unternehmen.
Keynesianische Konjunktursteuermaßnahmen und
geldpolitische Maßnahmen hatten
Stagflation zur Folge. Das
Bundeswirtschaftsministerium betrieb jahrelang eine Kampagne mit dem Titel "Energiesparen - unsere beste Energiequelle".
In
Österreich wurde als Sparmaßnahme ein
autofreier Tag pro Woche verordnet. Dazu wurden die Fahrzeuge mit einem Aufkleber für den jeweiligen Wochentag auf der Windschutzscheibe gekennzeichnet. In den Schulen wurden Sonderferien im Februar für eine Woche eingeführt, die im Anschluss als
Semesterferien weitergeführt wurden. Den umgangssprachlichen Namen
Energieferien führen sie heute noch.
Aus Sorge um einen drastischen Rückgang der Urlauber führte
Italien Benzingutscheine ein, mit denen subventioniertes Benzin bezogen werden konnte.
[3]
Als Spätfolge der Ölkrise wird die Einführung der
Sommerzeit gesehen.
Wegen der unterschiedlichen Verrechnungspreise (im fünfjährigen Mittel des Weltmarktpreises) im
RGW (Ostblockländer) kam diese Ölkrise in der DDR deutlich später (Anfang der 80er) an als in der Bundesrepublik. Insbesondere die Chemieindustrie der DDR profitierte in den 1970ern von Zwischenhandel mit Rohöl und davon abgeleiteten Chemierohstoffen und Treibstoff.
[1] Anfang der 80er Jahre lagen die Ölpreise im RGW aber eher höher als auf dem Weltmarkt und die DDR erhielt nicht mehr die benötigten Mengen. Mangels Devisen, neuen Technologien und eigenen Ölvorkommen war sie deshalb gezwungen, vermehrt auf die heimische Braunkohle bzw.
Kohleverflüssigungsanlagen zu setzen, Milliardenkredite im Westen anzufragen und zunehmend
"unkonventionelle" Devisenbeschaffungsmaßnahmen anzuwenden. Ferner reaktivierte die
Deutsche Reichsbahn, die
Staatsbahn der DDR, in großem Umfang Dampflokomotiven und baute diese von Öl- auf Kohlefeuerung zurück.