AW: Weltweite Finanz/Währungskrise - USA/Europa/China - wo führt es hin, gibt es einen Ausweg?
Das wird von den Unternehmen und der Politik leider noch gefördert.
Und das wiederum von den Wählern belohnt. Jedes einzelne mal, wenn jemand mit "Investoren anlocken" (= "Investoren woanders weglocken") Wahlkampf macht, sollte es eigentlich einen in die Fresse geben. Stattdessen gibt es Applaus.
Ich meine nicht Merkel direkt sondern eher die G8 Gipfel und alles was sonst so dazu gehört.
Dass die Koalition nicht mal hausgemachte Probleme lösen kann ist eine ganz andere Baustelle und würde einen neuen Thread komplett füllen.
G8 hat überhaupt nicht das Ziel derartige Probleme lösen, sondern dient im wirtschaftlichen -wie der Name schon andeutet- dazu, den Gewinn der G8 zulasten der K190 zu maximieren.
Du musst eben Rahmenbedingungen schaffen die es den Unternehmen nicht mehr erlaubt das für sich beste herauszupicken um den Profit zu maximieren.
Dafür gibt es nur drei Wege
1. direkte Kontrolle der Unternehmen - das wäre Planwirtschaft, nicht freier Kapitalismsu
2. Abtrennung verschiedener Regionen - realistisch, aber genau das Gegenteil der von dir befürworteten Globalisierung
3. Vereinheitlichung der Bedingungen weltweit - politisch auf Jahrhunderte unmöglich (s.u.) und auch praktisch aus Sicht Europas (bzw. deiner Kinder) ein massiver Rückschritt. Denn die Produktivität steigt dadurch nicht an (im Gegenteil: Durch die massive Veränderung sinkt sie erst einmal) und wenn man die gleichbleibende Produktivität auf einmal fair unter der Weltbevölkerung aufteilt, dann bedeutet das für Deutschland eben ein Absinken auf den globalen Mittelwert, der afaik irgendwo zwischen Bolivien und Irak liegen dürfte.
Natürlich gehört zu einem weltweit einheitlichen Wirtschaftssystem auch eine einheitliche Politik ohne Zwänge regionaler Gruppierungen.
Und das erhoffst du dir für deine Kinder? Sehr optimistisch. Wir leben in einer Welt, die nicht einmal weltweit einheitliche Menschenrechte hinbekommt, in der eine europaweite wirtschaftliche Koordination unrealistisch erscheint und in der selbst innerhalb der USA keine einheitlichen Arbeiterrechte gelten. Eine Zeit, in der es als größte Errungenschaft gilt, dass in den letzten 50 Jahren nur noch einzelne Länder Europas von Kriegen heimgesucht wurden.
Ehe Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Kompensationsmaßnahmen für Bodenversiegelung auf UN-Ebene festgelegt werden, wird noch sehr viel Zeit vergehen.
Ob sie das gelernt hat weiß ich nicht. Ich würde eher sagen dass es zuwenig Leute gibt die daran was ändern wollen und die jenigen die was ändern wollen kommen nicht in die Positionen was ändern zu können.
Es wurde ihr jedenfalls Jahrzehnte lang eingebleut und >75% der Leute, mit denen ich Diskussionen in dieser Richtung anfange, haben diese Sichtweise auch angenommen.
Der Konsument kann aber ein Produkt ablehnen.
Genau. EINS. Vielleicht auch zwei. Und er kann sie "ablehnen" - aber die Frage ist: Auf welcher Grundlage? Bei hunderten Produkten, die wir jeden Monat nutzen und die ihrerseits auf tausende Vorgängerprodukte aufbauen, hat der Konsument keine Chance, selbstständig zu ermitteln, welche er ablehnen sollte. Selbst wenn alle Informationen offen verfügbar wären (was sie nicht sind), richtig wären (was sie nicht sind) und nicht unter Werbung, Falschangaben, etc. verschüttet werden würden (was sie werden), hätte der Konsument i.d.R. noch nicht einmal die Möglichkeit, alle von ihm konsumierten Produkte selbst anhand der Rohdaten zu bewerten.
Ablehen kann er somit nur Produkte, von denen ihm jemand anders erklärt, dass diese ablehnungswürdig sind. Und man muss nicht einmal über die Kernthemen dieses Forums hinausgucken, um festzustellen, dass es vielfach unmöglich ist, jemanden zu finden, der einem objektiv abzulehnend und zu befürwortende Produkte auseinandersortiert. (Stichwort: Objektive Spieletests. Gibts quasi gar nicht, erst recht nicht zu jedem Spiel und erst recht nicht ohne lange Recherche auffindbar. Und hier reden wir nur von eine Bewertung des Entprodukts. Von den Arbeitsbedingungen und der Ökobilanz ist noch gar nicht die Rede)
Wohin es führt, wenn der Konsument der Meinung ist, er könnte es dennoch, sieht man ja am Beispiel OEM-Fertiger:
Von Foxconn produzierte Apple-Smartphones sind ablehnungswürdig, weil da ja Arbeiter Selbstmord begehen (weniger oft als anderswo, aber egal
). Von Foxconn hergestelllte Asus-Notebooks sind dagegen vollkommen okay