Der Maximaldruck, der in deinem Kreislauf herrschen kann entspricht der maximalen Förderhöhe deiner Pumpe. Die maximale Förderhöhe ist nichts anderes als der maximale Druck, den die Pumpe aufbauen kann. Dieser Druck wird allerdings nur erreicht wenn der Kreislauf komplett blockiert wird oder wenn man versucht aus einem Gefäß auf Höhe der Pumpe in einen senkrechten Schlauch zu pumpen der höher reicht als die maximale Förderhöhe (so wird diese übrigens am einfachsten gemessen). In jedem Fall liegt beim maximalen Druck der Volumenstrom (= Durchfluss) bei Null. Der Fließdruck ist stets kleiner als der Maximaldruck bzw. die maximale Förderhöhe.
Die stärksten Wakü-Pumpen schaffen nicht mehr als ca. 0,6 bar Maximaldruck (~6m Wassersäule). Üblich sind Maximaldrücke im Bereich von 0,2 bis knapp 0,5 bar. Mit einer AS-XT sind z.B. maximal 0,412bar (= 4,2mWS) erreichbar. Die Umrechnung von Förderhöhe, welche oft in mWS (Meter Wassersäule) angegeben wird, erfolgt mit Hilfe der Erdbeschleunigung am Ort des Geschehens (Ortskonstante) für die man in unseren Breiten ca. 9,81m/s² ansetzen kann (die genaue Ortskonstante für deinen Standort kannst du hier suchen:
Klick). 1mWS entspricht 9.810kg/m*s². Demnach sind 4,2mWS = 41.202kg/m*s². Die Umrechnung in bar erfolgt durch Divison durch den Skalenfaktor 100.000. Das ergibt 0,41202bar.
Aber das ist wie gesagt der Maximaldruck ohne Durchfluss - im funktionierenden Kreislauf mit Durchfluss herrscht nirgends dieser Druck. Zum Vergleich: Dieser Druck entspricht dem Druck der auf deinen Körper wirkt wenn du 4,2m tief tauchst. Das ist gefühlt gar nicht mal so wenig, aber im Vergleich zu dem was man in der Technik als Drucksystem bezeichnet (z.B. das Hydraulik-System eines Baggers), ist das so gut wie gar nichts. Daher ist der Hinweis von SpatteL, dass man einen Wakü-Kreislauf in technischem Sinne als drucklos bezeichnen kann schon richtig.
Der maximale Fließdruck ergibt sich aus der Summe aller Druckverluste im Kreislauf. Jeder Kühler, aber auch alle anderen Bauteile im Kreislauf verursachen Druckverluste. Es herrschen also vor jeder Komponente andere Drücke. Allerdings sind diese so gering, dass sie oft relativ schwer zu messen sind (man misst dazu den Differenzdruck zwischen dem Druck vor und nach der Komponente). Solange Durchfluss herrscht ist die Summe der Druckverluste stets geringer als der Druck der der maximalen Förderhöhe der Pumpe entspricht. Je mehr Durchfluss die Pumpe erreicht, desto geringer ist die Summe der Druckverluste die ihr gegenüber steht. Der maximale Fließdruck wird also geringer je höher der Durchfluss ist. Der Maximaldurchfluss der Pumpe wird bei einem Druckverlust von Null erreicht, das bedeutet die Pumpe fördert direkt am Auslass horizontal ins Freie. Ein geschlossener Kreislauf ohne Kühler etc. führt allein durch den Druckverlust der durch die Reibung im Schlauch und die Umlenkung zum Einlass zurück entsteht, bereits dazu, dass der maximale Volumenstrom der Pumpe nicht mehr erreicht werden kann.
Wenn du die Kreislaufkennlinie deines Kreislaufs kennen würdest (ist von den vorhandenen Komponenten abhängig und normalerweise nicht bekannt), wärst du in der Lage den maximalen Fließdruck und den sich einstellenden Volumenstrom im Kreislauf am Schnittpunkt der Kreislaufkennlinie mit der Pumpenkennlinie in einem Druck/Volumenstrom-Diagramm abzulesen.
Im befüllten geschlossen Kreislauf beschränkt die maximale Förderhöhe der Pumpe im Übrigen nicht die Höhe des Kreislaufs. Du kannst auch mit einer Pumpe die eine maximale Förderhöhe von 3m erreichen kann, problemlos in einen Kreislauf betreiben dessen höchster Punkt 10m höher liegt als der tiefste Punkt. Der hydrosstatische Druck des Wassers in Vor- und Rücklauf gleicht sich aus. Die Pumpe muss also auch in so einem Kreislauf nur den Druckverlust der Kühler überwinden. Lediglich beim Befüllen kann diese maximale Förderhöhe in so einem Kreislauf ein Problem darstellen, welches sich aber durch weitestgehendes Befüllen vor Inbetriebnahme der Pumpe umgehen lässt.
Du kannst einen Wasserkreislauf auch mit einem elektrischen Stromkreis vergleichen, wobei der Volumenstrom dem elektrischen Strom und der Druck der Spannung entspricht. Wie in einem Stromkreis mit einer Reihenschaltung aus verschiedenen Widerständen (Kühler, Radiatoren etc.) und Leitungen (Schläuchen), fällt an jedem Widerstand, und in sehr geringem Maße auch an den Leitungen, eine unterschiedlich hohe Spannung ab (Druckverluste), während der Strom im gesamtem Stromkreis überall konstant ist (Volumenstrom). Die Summe der Spannungsabfälle im Kreislauf entspricht der Spannung die an der Stromquelle anliegt (maximaler Fließdruck = Druckdifferenz zwischen Ein- und Auslass der Pumpe). Diese Analogie ist natürlich nur hilfreich, wenn man mit einfachen elektrischen Zusammenhängen nicht auf Kriegsfuß steht, aber vielen hilft es beim Verständnis eines Wakü-Kreislaufs enorm.