Das Thema ist aber mMn weitaus komplexer.
Es wurde ja schon mehrfach angesprochen. Die Waehler am anderen Altersende.
Ich trau mich mal zu behaupten, das etliche davon Gewohnheitswaehler sind, egal was "ihre" Partei gerade vorhat.
Nachbarn von unserer Oma waehlen generell nur die CDU, weil das sind ja Christen und die sind gut.
Da kommt man auch nicht mit vernuenftigen Argumenten gegen an.
Richtig! Ist bei meiner Großmutter genauso.
In D verändert sich die Bevölkerungsstruktur gravierend, die "Babyboomer" - zahlenmäßig stärkste Generation - gehen nun langsam in Rente, aber es kommen immer weniger Kinder nach. Deshalb sehe ich die Gefahr, dass die Politik sich in Deutschland bald zu sehr auf die Rentner fokussiert und die Bedürfnisse der nachkommenden Generationen vernachlässigt. Als Beispiel die sozialpolitisch unsinnige "Rente ab 63", die genau auf die Babyboomer-Generation zugeschnitten ist, damit die SPD dort Stimmen abfischen kann.
Um ein Gleichgewicht zwischen Senioren- und Familienpolitik zu schaffen, wäre ich dafür, dass entweder
-- ein Wahlhöchstalter von bspw. 72 Jahren eingeführt wird (so könnten alle Rentner während ihrer Rentenzeit noch einmal wählen). Es gibt wohl keine Partei, die das durchsetzen wollen würde, da sie ja dann die Stimmen der mitgliederstärksten Generation verlieren würde - wer lässt sich schon gerne das Wahlrecht, den Führerschein o.ä. entziehen?
Außerdem: die Argumente "leicht zu beeinflussen" (vor allem durch Darstellung einer vermeintlichen Bedrohung) und "mangelnde geistige Reife / Fitness" trifft ja neben Minderjährigen wohl auch auf viele ältere Mitbürger zu - oder wer verhalf der CDU fast zur absoluten Mehrheit und fällt regelmäßig auf den Enkeltrick und Konsorten rein? Die 14-18-Jährigen ja wohl eher nicht
oder
-- das Wahlmindestalter auf 0 Jahre herabgesetzt wird. Dabei dürften die Eltern, bis ihre Kinder 14 sind, für sie mitstimmen, ab 14 dürften die Kinder selber abstimmen. Das würde zu einer familienfreundlicheren und zukunftsorientierteren Politik führen (die Eltern wollen ja meistens das Beste für die Zukunft ihrer Kinder), zur vermehrten Auseinandersetzung mit der Politik innerhalb der Familie und in der Schule führen und außerdem ggf einen zusätzlichen Anreiz zum Kinderkriegen darstellen. Jugendfokussierte Parteien würden gegenüber der "Dominanz der Älteren" besser bestehen können.
Übrigens, was viele nicht bedenken: Wahlalter ab 18 bedeutet:
20% der Bevölkerung erleben ihre erste Bundestagswahl mit 18
20% der Bevölkerung erleben ihre erste Bundestagswahl mit 19
20% der Bevölkerung erleben ihre erste Bundestagswahl mit 20
20% der Bevölkerung erleben ihre erste Bundestagswahl mit 21
20% der Bevölkerung erleben ihre erste Bundestagswahl mit 22
Bedeutet, dass trotz aktuellem Wahlrecht ab 18 manche schon lange berufstätig sind und als Volljährige seit alle Pflichten ausüben, bis sie zum ersten Mal den Bundestag wählen dürfen - oder andersrum bis zu 4 Jahre volljährig in einem politischen System mitwirken müssten, dass sie trotz Volljährigkeit nicht wählen durften.
Genauso gilt, dass bei Wahlen ab 14
60% bei ihrer ersten Abstimmung
mindestens 16 und sogar 20% volljährig sein würden. Hört sich doch schon deutlich weniger dramatisch an, als "eine Horde wilder 14jähriger wählt ab sofort unseren Bundestag"
Und in Sachen politisches Interesse im Jugendalter sollten hier viele nicht von sich auf andere schließen