[Wahl Juli 2009] Monatliche Community-Bundestagswahl

Welche Partei würdet Ihr diesen Monat wählen?

  • SPD

    Stimmen: 6 5,1%
  • Union

    Stimmen: 5 4,3%
  • FDP

    Stimmen: 13 11,1%
  • Die Linke

    Stimmen: 11 9,4%
  • Piratenpartei

    Stimmen: 59 50,4%
  • Die Grünen

    Stimmen: 17 14,5%
  • Sonstige

    Stimmen: 3 2,6%
  • Enthaltung/gehe nicht wählen

    Stimmen: 3 2,6%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    117
  • Umfrage geschlossen .
Status
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Klingt nach Anarchie.

Spätestens wenn ihr selber mal was zu Papier oder Zelluloid gebracht habt, werdet ihr das Urheberrecht zu schätzen wissen.
 

Da sich die Kopierbarkeit von digital vorliegenden Werken technisch nicht sinnvoll einschränken lässt und die flächendeckende Durchsetzbarkeit von Verboten im privaten Lebensbereich als gescheitert betrachtet werden muss, sollten die Chancen der allgemeinen Verfügbarkeit von Werken erkannt und genutzt werden. Wir sind der Überzeugung, dass die nichtkommerzielle Vervielfältigung und Nutzung von Werken als natürlich betrachtet werden sollte und die Interessen der Urheber entgegen anders lautender Behauptungen von bestimmten Interessengruppen nicht negativ tangiert. Es konnte in der Vergangenheit kein solcher Zusammenhang schlüssig belegt werden. In der Tat existiert eine Vielzahl von innovativen Geschäftskonzepten, welche die freie Verfügbarkeit bewusst zu ihrem Vorteil nutzen und Urheber unabhängiger von bestehenden Marktstrukturen machen können. Daher fordern wir, das nichtkommerzielle Kopieren, Zugänglichmachen, Speichern und Nutzen von Werken nicht nur zu legalisieren, sondern explizit zu fördern, um die allgemeine Verfügbarkeit von Information, Wissen und Kultur zu verbessern, denn dies stellt eine essentielle Grundvoraussetzung für die soziale, technische und wirtschaftliche Weiterentwicklung unserer Gesellschaft dar.
Ah, OK, Danke:daumen:. Ich dachte, dass der Abschnitt sich noch auf das private Kopieren und auf die DRM-"Geisel" bezieht.

Also kann man festhalten, dass Filesharing in vollen Umfang erlaubt und gefördert werden soll.

Das Problem hierbei ist jedoch das Geschäftskonzept "Filesharing". Ich habe dafür mal den (ausgelassenen) Teil des Abschnitts wieder komplett eingefügt.

Die Idee von "nichtkommerziellen" Kopieren, Zugänglichmachen, Speichern und Nutzen für reine Privatleute ist zwar neu (in der politischen Welt) und für bestimmte Interessengruppen vorteilhaft, allerdings wird das wieder zum Missbrauch führen. Warum? Die Piratenpartei vergisst in ihrem Programm zu erwähnen in wie weit Rechte von Urhebern gegenüber diesem neuen Geschäftskonzepten (-leuten) zu schützen sind. Wir würden also wieder da landen, wo angefangen wurde. Nur hätten wir es diesmal nicht mit einer Contentindustrie zu tun, sondern mit "Filesharing-Agents". Anderer Name, gleiche Beschränkung für den Urheber. Nur mit dem Unterschied, dass ein Markt kaputt gemacht wurde und ein anderer erschaffen wurde.

Oder glaubt ihr wirklich, dass die kommerziellen Filesharer-Plattformen, Rechte des Urhebers nicht unter das oberste Ziel Gewinnmaximierung stecken werden? Sicher werden sie unabhängiger von bestehenden Strukturen, aber abhängiger von den neu entstandenen. Das Wasser vom einen Glas in das andere geschüttet.

Und da haben wir immer noch nicht über Server und Geschäftssitze außerhalb von Deutschland und der ersten und zweiten Welt geredet. Wie soll der Urheber dort seine Rechte durchsetzen können?
 
Es ist sogar noch viel schlimmer wenn du von kommerziellen Filesharing Plattformen redest. Siehe das neue Piratebay. Du sollst zahlen, deinen Traffic investieren und das Geld geht wieder an die Musikindustrie. Ergo bekommt der Künstler an sich noch weniger. Mist.

Außerdem war meines Erachtens niemals die Rede von kommerziellen Filesharing. Es ist natürlich im interesse der Industrie es zu kommerzialisieren, Geld zu machen und Macht über die Verteilung auszuüben
Das Filesharing kam aus dem Privatbereich, wie das kopieren von Videokassetten damals, nur ist durch das Internet eine globale Verbreitung möglich. Daraus resultierte auch plötzlich der neue tiefste "Marktpreis" von Null.
Es war möglich das Produkt für lau zu bekommen.
(Böse Frage: Warum sollte man das nicht nutzen als rationaler Mensch, die Industrie macht es doch vor mit Kostenreduzierung um jeden Preis)
Jetzt gibt täglich dutzende Millionen illegale Downloads im Netz und die Industrie wittert einen Markt. Logisch.

Die Piraten schauten sich das ganze und sagten: Das ist wunderbar, im Gegensatz zu früher können alle Menschen Kultur genießen, gute Künstler setzen sich fast von alleine durch, Marktnischen bekommen endlich eine vernünftige Verbreitung.
Sir fangen an nach Lösungen zu suchen, die das Aktuelle nicht zerstören, denn dies ist gut für die Gemeinschaft insgesamt und ist nicht auf Maximalprofit sondern auf maximale Verbreitung der Werke ausgelegt. Was ist schändlich an dieser Grundidee?
Nur hat die Industrie in diesem Fall nicht mitgezogen und nach neuer Verbreitung gesucht sondern beschränkt, zensiert, verklagt um ihre Gewinne zu halten. Und damit wurde sie zum Hindernis.

Das schlimme ist das viele in erster Linie ein wirtschaftliches Problem sehen, jedoch sehe ich ein gesellschaftliches Ego-Problem dahinter. Das der Bürger von der Industrie gewisse Verhaltensweisen gelernt hat und dies nicht gut für die Gesellschaft insgesamt war.
Der Spruch: "Wenn jeder nur an sich denkt, dann ist an alle gedacht" ist ein schönes Beispiel dafür.
 
Was ist an Marktwirtschaft egoistisch?
Wenn Du alles umsonst bekommst und der Künstler nichts, ist besser und sozialer?
Ja wenn du uns nicht verstehen willst, erkläre ich dir es natürlich nochmal^^
Ne im Ernst.
Die Piraten wollen natürlich nicht den Künstler verhungern lassen. Aktuell suchen sie nach Modellen, die dem Künstler entsprechende Vergütung gewährt. Auf die Interessen der Industrie legen sie dabei relativ wenig wert. Dabei haben sie nicht einmal ein ideales Musterrezept in der Schublade. Und selbst wenn es gut wär, würde man es nicht als ultima ratio beschreiben.
Lustig ist dabei dass die Piraten niemanden vorschreiben wollen wie er seine Musik verbreiten will. Er soll nämlich das volle Urheberrecht behalten dürfen.
 
Stimmt, da hast du leider recht. In NRW gibt es nun einmal eine horrende Inflation, Privateigentum ist nicht zugelassen und zudem gelten für alle Güter festgelegte Einheitspreise. Das ist echt schrecklich dort, drum bin ich auch sofort wieder weggefahren, als ich zuletzt in Köln war... :ugly:

Mal ehrlich, langsam aber sicher bewegen wir uns auf einem noch tieferen Niveau als so mancher Stammtisch.

Insofern bitte ich euch, euch sachlich mit dem Thema zu befassen und nicht in blanke Polemik zu verfallen. Dazu gehört auch, dass man sich inhaltlich mit dem Thema angemessen befasst.
 
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