Nach dieser Logik könnte man sich jegliche Debatten sparen.
Nein, nur darf man sich die Debatte und vor allem die Sichtweise der Betroffenen nicht aneignen und nicht darüber bestimmen wollen, ob "jetzt mal endlich gut damit ist".
Haben Mitglieder der LGBT Bewegung im Westen irgendeinen gesellschaftlichen Nachteil gegenüber Heterosexuellen ? Nein
Und von daher verstehe ich auch nicht warum man hier ständig so tut als wäre dies der Fall. Und grade mit Hinblick auf die anstehende Fussball WM gäbe es eigentlich genügend Orte der Welt wo man sich wirklich für die Akzeptanz und Gleichberechtigung der LGBT Community einsetzen könnte aber seltsamerweise hört man in diese Richtung kaum ein Wort.
Doch, fehlende Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit und teil offener Hass und Ablehung, der ihnen entgegen schlägt. Die sexuelle Orientierung und das Geschlecht sind Privatsache, werden aber in die Öffentlichkeit gezerrt und genutzt, um diese Menschen zu kategorisieren und abzuwerten.
Es ist ja nicht so, als würden die Themen Menschenrechte und Rechte der LGBTQI+ Community in Qatar nicht angesprochen und diskutiert. Das geschieht natürlich, nur vielleicht nicht so präsent in denjenigen Medien, die Sie konsumieren. Davon abgesehen: Whataboutism, weil es hier nicht um Qatar geht.
Die entscheidende Frage lautet repräsentiert in was ? Wenn es dabei um gesellschaftliche Nachteile wie Probleme bei der Job/Wohnungssuche/gesellschaftliche Diskriminierung gehen würde könnte ich absolut nachvollziehen warum man sich selbst in Form von Demos oder was auch immer sichtbar machen sollte.
Aber in diesem Fall geht es darum dass man damit hausieren geht welches Geschlecht man sich ausgesucht hat und/oder welche sexuelle Präferenz man besitzt und es dann Diskriminierung nennt wenn man von irgendjemandem gesagt bekommt dass man damit in Ruhe gelassen werden will. Sprich unterm Strich geht es nicht darum auf ein Problem aufmerksam zu machen sondern Werbung für die eigenen Präferenzen zu machen.
Es geht um Repräsentation in der Öffentlichkeit. Die kann vielfältig sein, reicht aber von Filmen, Games etc. bis hin zu öffentlichen Ämtern.
Niemand geht damit "hausieren", dass ist lediglich Ihre persönliche Wahrnehmung. Nur weil in öffentlichen Debatten ständig Themen angesprochen werden, mit denen Sie sich vielleicht nicht so richtig identifizieren können, heißt das ja nicht automatisch, dass Ihnen ein Thema oder eine Meinung aufgedrängt wird. Ihrer Aussage nach würden, wie von mir bereits zuvor erwähnt, alle Menschen, die sich in den sozialen Medien präsentieren und ihre Sichtweise in die Welt hinaustragen, Werbung für sich selbst machen.
Unterhaltungsmedien sind genau das .... Unterhaltung. Und weder Unterhaltung noch Kunst im Allgemeinen sollten in einer angeblich freien Gesellschaft in irgendeiner Form von politischer Korrektheit, Quoten, Repräsentation, Zensur oder was auch immer unterliegen. Wenn ich mir morgen ein Märchen ausdenke das in China spielt und da halt nur Chinesen vorkommen dann ist einfach lächerlich wenn da irgendwelche Neuseeländer ankommen und Diskriminierung wittern weil in dieser Geschichte keine Neuseeländer vorkommen.
Aber warum sollten Unterhaltungsmedien nicht ein Spiegel der Gesellschaft darstellen? Denn das tun sie in ihrer Gesamtheit nicht. Das heißt nicht, dass in jedem Film und jeder Serie alle Gruppen vertreten sein müssen, aber insgesamt sollte jede Gruppe, egal wie groß oder klein, vorkommen. Davon abgesehen ist alles, was in der Öffentlichkeit passiert - und dazu zählen Unterhaltungsmedien genauso wie Kultur und Sport - immer auf irgendeine Art politisch. Zensur hat da nichts verloren, korrekt, aber warum sollte Repräsentation dort nicht auftauchen? Ihr Beispiel mit dem Märchen ist völlig an den Haaren herbei gezogen und unrealistisch.
Sie sprechen nicht mich persönlich an dass stimmt, allerdings tun sie es sehr wohl indirekt und zwar in dem man quer durch die Medienlandschaft Repräsentation fordert und zwar insbesondere rückwirkend.
Dabei kommt dann halt sowas raus wie eine schwarze Arielle und man hierfür einfach die Geschichte von Arielles Mutter ändert. Und da komme ich dann halt einfach unweigerlich zur Frage warum die LGBT Bewegung sich nicht endlich ihre eigenen Geschichten/Prinzesinnen ausdenken kann sondern warum man bereits ewig und drei Tage etablierte Dinge nehmen muss und die zum eigenen Gusto ändert so als hätte man keine eigene Fantasie.
Aber was genau ist an der Forderung nach Repräsentation denn so schlimm? Wenn es Sie nur indirekt betrifft überlassen Sie diese Debatte doch den Leuten, die sie direkt betrifft.
Es gibt mit Sicherheit eine Menge Literatur, Filme etc. aus der LGBTQI+ Community, aber die werden Ihnen und mir vermutlich eher nicht bekannt sein, weil wir uns in dieser Community nicht bewegen. Es geht für diese Community aber nicht nur darum, in Medien repräsentiert zu sein, die ausschließlich sie selbst konsumieren, sondern um Repräsentation in Medien, die von der ganzen Gesellschaft konsumiert werden. Denn diese Community ist nunmal Teil der Gesellschaft und möchte sich auch als dieser verstanden und gesehen werden. Wer sind wir denn, ihnen das zu verwehren?
Die Frage ist nicht welches Geschlecht eine Rolle besitzt sondern ob diese eine glaubwürdige Entwicklung durchmacht. Warum hat sich in den 80ern niemand über Sigourney Weaver aufgeregt ? Oder Linda Hamilton ? Oder Jodie Foster ? Oder Jamie Lee Curtis ? Weil sie allesamt meist glaubhafte Charakterentwicklungen durchgemacht haben.
Wenn die Frage nach dem Geschlecht eines Charakters keine Rolle spielt, warum wird dann genau diese Frage ausschließlich von Leuten aufgegriffen, die meinen es gäbe plötzlich überall nur noch weibliche Hauptcharaktere? Die glaubwürdige Entwicklung eines Charakters hat nichts mit der Diskussion hier um Geschlecht zu tun. Warum genau sollten sich Leute über die von Ihnen genannten Personen aufregen?
Weil Tolkien sein Universum sehr detailreich ausgearbeitet hat. Und wenn laut Tolkien alle weiblichen Zwerge Bärte haben und es keine schwarzen Elfen gibt dann haben alle weiblichen Zwerge Bärte und dann gibt es nunmal einfach keine schwarzen Elfen.
Und ich betone nochmal, es würde die LGBT Community absolut niemand daran hindern sich ihre eigene Fantasywelt/ihr eigenes Genre auszudenken dass sie dann mit so vielen diversen Charakteren füllen können wie sie grade lustig sind. Aber nee, es geht ja schliesslich darum dass auch der letzte Mensch auf diesem Planeten mitbekommt welche Geschlecht und/oder sexuelle Präferenz jemand besitzt und dass ist auch der Hauptgrund warum man in bereits populär etabilierten Genres stattfinden will
Dann bitte ich Sie, Ihre Aussagen mit Zitaten aus den Werken von J.R.R. Tolkien zu belgen. Unabhängig davon ist es gängie Praxis, dass filmische Umsetzungen von Büchern nicht alles eins zu eins übernehmen, sondern Dinge ändern, weglassen und/oder hinzufügen. Wo bleibt da sonst der mediale und laute Aufschrei, wenn ein Film oder eine Serie nicht den Vorgaben aus den Büchern entsprechen?
Wie ich geschrieben habe wird es diese Medien geben, nur werden sie uns vermutlich nicht bekannt sein.