Erzähl das mal irgendwem, der schon mal mit einem defekten iPhone oder MacBook zu tun hatte und sich dann mit Apples Reparatur-„Service“ oder der Suche nach einer Reparaturmöglichkeit, die nicht am Preis eines neuen Geräts kratzt, begnügen durfte.
Du beziehst dich hier auf Hardware und es ging um Software. Zwei komplett unterschiedliche Baustellen.
Ich mag das John Deere Gehabe und die generelle Preisgestaltung von Apple auch nicht.
Sagt nur nichts über die Qualität des "Eco-Systems" und der Software aus. Zumal sich Microsoft bei Hardware mit noch weniger Ruhm bekleckert hat in der Vergangenheit. Surface, Windows Phone,...
Hängt aber wohl auch von der Reparatur ab. Hab mal nachgeschaut. Ein Batteriewechsel bei meinem alten (2015) Air kommt auf 185€ inkl. Arbeitszeit schreckt mich nicht. Eher, dass das immer noch geht. Ein kleinerer Originalakku für mein 2020 (releastes) Thinkpad kostet auch 90€ (ohne Arbeitszeit), und die krieg ich nicht mehr von Lenovo sondern nur bei einem externen Händler. Nächstes Gerät kommt von Frameworks...
Fragt ihr euch manchmal auch, wie das arme Microsoft in den 90ern und 2000ern so groß werden konnte – als man den Internetzugang per Analog-/ISDN-Modem noch pro Minute bezahlte, womit umfangreiche Telemetrie nicht drin war –, wenn die Verkäufe von Windows-Lizenzen doch überhaupt kein Geld in die Kasse spülen? Microsoft hofft jedenfalls, dass wir uns diese Frage nicht stellen, wann immer sie uns davon erzählen, dass das Geld nicht reiche und man jetzt noch mehr Daten abschnorcheln, noch mehr Werbung schalten und noch mehr Gebühren draufschlagen müsse.
Erstens hab ich nirgends gesagt, dass Microsoft kein Geld mit Windows Lizenzen macht. Zweitens ist es ziemlich naiv anzunehmen, dass sich ein Unternehmen und sein Geschäftsfeld über die Jahre nicht verändern. Es geht rein um "Line go up"
Amazon hat auch als Online-Buchversand angefangen, machen seit Jahren aber einen Großteil ihrer Einnahmen mit Cloud-Services und allimentieren damit sogar zeitweise den Versandhandel, wofür sie eigentlich jeder kennt.
Beim Windows-Abo, das am Horizont winkt, hoffe ich, dass die EU ihnen mit dem DMA reingrätscht. Allein der Gedanke, dauerhaft für Windows zahlen zu müssen oder den Zugang zu aller Software, die man jemals gekauft hat, zu verlieren, ist eine Dystopie. Unter dem Gesichtspunkt bin ich mir persönlich auch gar nicht so sicher, ob ein Wechsel auf Linux so ganz die richtige Antwort Microsofts zunehmend penetranten Schabernack ist oder nicht doch ein Versuch, das falsche Problem zu lösen.
Mal davon abgesehen, dass die Strafen der Vergangenheit Microsoft, Intel, Facebook, etc. nicht davon abhielten noch mehr Mist zu veranstalten lässt sich argumentieren, dass deine "Nutzungslizenz" ja nach wie vor gilt. Du hast nur keinen Anspruch auf Updates wodurch dein PC zunehmend unbrauchbarer wird.
Das hat nur bedingt etwas mit Mehrwert zu tun, sondern eher mit Erwartungshaltung: Apple-User kennen es gar nicht anders, als dass der Konzern immer weiß, wer sie sind und wo sie sind, sie ins Laufgitter setzt, mit schützender Hand über sie wacht wie der Hirte über seine Schäflein, ihre Daten allesamt jederzeit griffbereit auf seinen Servern aufbewahrt und ihnen nur handverlesene Software serviert.
Ehhh, dir ist schon bewusst das 99% der User nicht wie die Forenmitglieder hier sich nicht mit ihrem PC auseinandersetzen wollen? Das ist genauso wie beim Auto, wo viele schon am Reifenwechsel scheitern würden.
Apple hat sich perfekt in die "nutzerfreundliche/it just works"-Schiene gesetzt. Ihnen gehört nur ein relativ kleiner Marktanteil, aber eben ein recht wohlhabender der bereit ist für diese "Experience" zu bezahlen. Und wie gesagt kommt das meiste Geld eben vom AppStore. Weshalb sie sich auch so bei der Implementierung von EU Vorgaben so querlegen.
Microsoft-User oberhalb einer gewissen Altersgrenze dagegen erinnern sich noch ziemlich gut an die Zeiten von Windows 7 oder XP, als Windows sich im Wesentlichen darauf beschränkte, einfach nur das Betriebssystem zu sein, und werden jetzt entsprechend ungehalten darüber, mit was für einer übergriffigen Mentalität der Konzern jetzt mehr und mehr ihre einstige Autonomie beschneidet und sich immer häufiger ungefragt in ihre Angelegenheiten einmischt. Seine Bringschuld, die jeder Hersteller/Verkäufer anderer Produkte hätte, ein mangelfreies und sicheres Produkt zu liefern, hat er überdies nie erbracht, wird aber aufgrund des, wie ich es nenne, juristischen „Softwareprivilegs“ noch damit belohnt, dass er seine Repressalien noch leichter durchsetzen kann, indem er den Support für die alten Versionen einstellt und seine Kunden damit irgendwann zur Nutzung der aktuellen Version nötigt.
Die Aufregung kommt leider primär aus der informierten Ecke (z.B. Security-Researcher bei Recall) und wenn ein großer Teil "normaler" Nutzer Probleme bekommt. So wie eben beim aggresiven Push auf ein Windows 11 Update nur um dann mit "CPU ungeeignet" abzubrechen, aber die Updatemeldungen verschwinden nicht.
Am Ende sind bei Apple Account, Telemetrie und Co. nach wie vor optional im regulären Setup und ohne technisches Wissen einstellbar, wenn auch mit den üblichen Dark Patterns. Aber sie bieten einen Mehrwert wodurch es kaum jemanden stört.
Bei Microsoft wirst du zwangsbeglückt und hast keine Wahl, selbst wenn es für dich Probleme verursacht (mir hat OneDrive in der Arbeit 2 mal eine VM korrumpiert weil es unbedingt das 40+GB Image synchronisieren wollte als ich meinen Arbeitstag beendet hab
)
Zum Vergleich: Nextcloud fragt mich ab 500MB ob es synchronisieren soll.
Dass Apple obendrein wesentlich besser darin ist, funktionierende Software abzuliefern, ist dann nur das Sahnehäubchen. Eine große Kunst ist das aber auch nicht, wenn man vollständige Kontrolle darüber hat, auf welcher Hardware die Kunden das Betriebssystem verwenden, was wiederum auch Drittanbietern massiv erleichtert, für dieses Betriebssystem zu programmieren, weil aufwendige Kompatibilitätsprüfungen für verschiedene Hardware-Konstellationen wegfallen.
Während nicht 100% legal, läuft MacOS auch recht gut auf Hackintosh Systemen mit fremder Hardware. Und Microsoft hat es in 5 Windows Generationen nicht geschafft (Vista, 7, 8, 10, 11), meinen (originalen) XBox 360 Wireless Adapter Plug-And-Play-able zu machen. Es wird immer ein falscher Treiber installiert obwohl der richtige am System vorhanden ist. Also selbst wenn sie die Harware kennen bauen sie Mist.
Mit Android entwickelt man auch relativ problemlos für extrem unterschiedliche Hardware.
Der Unterschied ist höchstens, dass Apple die eigenen Treiber entwickelt, während es unter Windows Systemen primär die Hardware-Hersteller sind wodurch die Qualität schwanken kann. Microsoft muss eigentlich nur vernünftige Interfaces zur Verfügung stellen. Sollte nur die Optimierbarkeit, nicht die Kompatibilität/Stabilität beeinflussen.
Dass Hard- und Software für Medienproduktion neben Windows kaum unter Linux, aber praktisch immer unter MacOS benutzbar ist (und teilweise exklusiv dafür angeboten wird), hat im Wesentlichen zwei Ursachen: Zum einen die eben angesprochene einfache Programmierbarkeit, zum anderen die komplette Abgeschottetheit des Apple-Ökosystems, die dieses auch im Hinblick auf DRM attraktiv macht.
Die Einfachheit ist heutzutage dank Mono und Co. mMn wenig relevant. Und gerade seit dem Umstieg von x86/64 auf ARM würde ich sogar behaupten MacOS hat eine höhere Schwelle.
Aber d'accord beim DRM, was wohl 90% ausmacht.
Zusätzlich werfe ich noch eine historische Designaffinität bei Apple und historische Instabilität bei Windows (Win 98 Live Presentation anyone?
) in den Ring