Nightslaver
PCGH-Community-Veteran(in)
Das ist halt genau das was viele Vorstände einfach nicht schnallen (allerdings zugegebenermaßen nicht nur in Gaming Branche).Was im Umkehrschluss allerdings bedeutet, dass die Luft immer dünner wird. Extrem viel passt auch zwischen Witcher 3 und viele Ubisoft-Actionadventures mit ihren oberflächlichen RPG-Elements (Looten, Craften, Levelups) nicht mehr. Das bedeutet, dass Spiele, die sich immer ähnlicher werden, um die gleiche Kundschaft zoffen.
Irgendwann kannibalisiert sich das und es gibt eine Umkehrbewegung. Wenns dann nicht bereits für manchen zu spät ist.
Es gibt halt keinen unbegrenzten Markt, auch im Gaming Sektor nicht.
Die Zahl möglicher Käufer ist endlich.
Die Zeit die die Käufer haben, um Spiele auch zu spielen (weswegen sie ja gekauft werden, gerade zum Vollpreis), ist endlich.
Das Geld, das potenzielle Käufer haben, um Spiele zu kaufen, ist begrenzt.
Je mehr Spiel sich also angleichen (gerade im AAA Bereich, wo sehr intensiv dadrauf geschaut wird was bei einer möglichst breiten Masse Erfolg hat und Risiken durch Individualität soweit wie möglich gescheut werden) desto weniger Alleinstellungsmerkmale gibt es, die im Endeffekt die Titel noch wirklich voneinander abheben.
Das führt natürlich dann auch dazu das die potenzielle Käuferbasis sich auch angleicht und im AAA-Bereich immer stärker um einen ehnlichen Kundenstamm konkuriert wird.
Ab irgend einem Punkt ist der Markt halt übersättigt (zuviele Spiele die um Kunden bullen, zu wenig Zeit alles was potenziell interessante spielen zu können, zu wenig Geld alles davon zu kaufen).
Je näher man diesen Punkt kommt desto entscheidender werden herrausstechende Alleinstellungsmerkmale, um sich halt von der breiten Masse absetzen zu können.
Gerade im Bereich der AAA-Spiele fällt da Gameplay aber i.d.R. oft schon flach, da gerade in diesen Punkten am allerwenigsten irgendwelche Risiken eingegangen werden, etablierte Konzepte abzuändern, siehe z.B. Ubisoft-Formel und bleibt dafür meist nur noch Story, Grafik und eine glaubwürdig präsentierte Spielwelt.
Immer bessere Grafik wird aber immer teurer, ohne meist noch wie vor 15 Jahren auch bahnbrechende Effekte zu erzielen, gute Geschichten erfordern gute Schreiber und vor allen eignen sich gute Geschichten schlecht für Massenware, die alle 12 bis 24 Monate auf den Markt geprügelt werden soll / muss (dadrunter leidet zwangsläufig die Qualität und Kreativität und somit das die Geschichte auch wirklich was taugt).
Man hat sich bei den Branchengrößen also im Grunde in ein selbstgeschaffenes Dilema manövriert, in eine Spirale aus dem scheuen von Risiken sich in Spielen größere Umbrüche zu trauen (beim Gameplay), hin zu immer mehr Geld in die nur gering von profitierende Grafik von Spielen zu pumpen, das dann aber eingespielt werden muss, hin dazu das viele große AAA-Spielereihen im Grunde eigentlich nicht wirklich mehr richtig gute Geschichten erzählen, weil die Storywriter Fließbandware produzieren müssen (siehe z.B. Assassins Creed, Watch Dogs, oder Mass Effect Andromeda, oder auch Dragon Age und Fallout 4).
Genau das sind die Gründe warum die Großen immer mehr in finanzielle Schieflagen geraten, die man nicht durch Mut zu mehr Risiko, Inovation, sowie überschaubarere Projektgrößen versucht zu beheben, sondern durch Entlassungen (hach, das gute alte behebt jedes Problem Tool im Werkzeugkasten eines jeden schlechten BWL-Tölpel), sowie immer ausuferndere Maßnahmen die Spiele bis zum erbrechen durchzumonetarisieren.
Hilft es?
Vielleicht kurzfristig, aber gegenüber Indiependent-Studios und Unbahängigen aber auf Dauer nicht wirklich, weil die sich selbst eben keine Handschellen anlegen und entsprechend dort viel freier und kreativer konkruieren können, wo die Großen sich selbst den Maulkorb anlegen, beim Gameplay und weil durch die überschaubaren Projekte, mit überschaubaren Budgets jeder Verkauf jenseits der 500.000 Einheiten halt auch direkt ein finanzieller Erfolg wird und nicht im Grunde ein flop ist, sobald nicht mindestens 5 Mio. Einheiten abgesetzt wurden, weil man zwar vielleicht das aufgeblassene Budget und Marketing eingespielt hat, aber dadrüber hinaus nichts groß hängen bleibt (das im Grunde das selbe Problem das oft auch moderne Kinoproduktionen haben, die ihr Budget auch mindestens 1:3 wieder einspielen müssen, um erfolgreich zu sein).
Solange die Größen der Branche sich nicht bewegen (das Nokia zelebrieren), werden sie den Karren auf Dauer nur immer weiter in den Dreck fahren. Aber so ist das halt wenn man Leute an der Spitze sitzen hat die geistig und kreativ so beweglich sind wie ein 5t Granitblock. ^^