Das fängt bei den aufgesetzt wirkenden Gesprächen an und findet seinen absoluten Höhepunkt in Sheridans Monologgeilheit. Egal, ob die Gelegenheit günstig ist, oder nicht, Sheridan brabbelt sich irgendwas aus den Untiefen seines Intellekts. Mein "Lieblingsmoment" in dieser Hinsicht ist eine Schlägerei in einer Bar, während der Sheridan erstmal innehält und seinen Gegenübern eine Rede ans Knie pinselt. Aber nicht nur er. Auch G'kar (schrieb der sich so), die Mimbari-Eule und ihr Butler sind dermaßen nervtötende Sabbelguschen (Aufzählung unvollständig), dass man sich wünscht, die Schatten hätten gewonnen. Wäre vermutlich das gnädigere Schicksal gewesen. Einzig Molari war ab und an leidlich witzig, aber im Grunde genommen war B5 für mich immer nur ein Lückenfüller, wenn wirklich nichts anderes lief und ich nichts lesen oder zocken wollte.
Kurzum: Deep Space Nine hatte die besseren Schauspieler, die bessere Optik und vor allem die besseren Plots. B5 hingegen ist eine riesige Seifenblase, die mit all ihrem Gewäsch nicht über die Hirnrissigkeit der Story und der Unfähigkeit des Autors hinwegtäuschen kann, eine Geschichte stringent zu erzählen.