Sinkendes Vertrauen in Sicherheitskräfte


Natürlich ist die Immunität solange sie besteht, ein absolutes Strafverfolgungshindernis.


Und manchmal müssen Betroffene auch den zivilgerichtlichen Weg gehen, weil die Staatsanwaltschaft nicht weiter ermitteln will.
 
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Es braucht halt mehr aktive und passive Wahlbeteiligung.
Um eine Wahl zu haben muss man zur Wahl gehen und wählen kann man nur die, die zur Wahl antreten.
 
Es braucht halt mehr aktive und passive Wahlbeteiligung.
Um eine Wahl zu haben muss man zur Wahl gehen und wählen kann man nur die, die zur Wahl antreten.
Man kann sich auch aufstellen lassen. Allerdings ist der Weg, bis man an funktionaler Stelle sitzt, nicht eben einfach und wird daher nur von Idealisten und Karrieristen beschritten. Und Letztere machen das seltener zum Selbstzweck, sondern weil sie die erreichte Position irgendwann auch in Gewinn ummünzen wollen.

Dagegen helfen nur ein fest verankertes Antikorruptionssystem und Transparenz. Also genau das, wogegen sich die Abgeordneten bestimmter alter Parteien seit Jahrzehnten auffällig sträuben und wovon Abgeordnete gewisser jüngerer Parteien wohlweislich gar nicht erst zu reden anfangen.

Da Seltsame ist aber: Gerade den Parteien, die am unempfänglichsten für Lobbyismus, Bestechung und Nutznießerei sind, stehen viele Deutsche am kritischsten gegenüber. Das ist systemimmanent: Wer nicht versucht, Gewinn aus seiner Position zu schlagen, ist tendenziell suspekt, weil man nicht weiß, was die Leute sonst antreibt.

Die Lösung ist aber ganz einfach: Gebt mir die erbliche Herrschaft und alles wird gut! :D
 
Bei Konsumgütern wäre ja nicht einmal überprüfbar, ob das vorgefundene Kilo Gras auch das gleiche Kilo Gras ist, auf dass sich der 12 Monate alte Kassenbon bezieht
Guter Punkt und auch für mich sehe ich hier das größte Problem.
Aber ersetzte mal Gras durch Bier.

kann man ein Wochenpensum Tüten eben auch "dem Freund" lose in die Hand drücken, solange ein Polizist guckt und vom gleichen "Freund" ein paar Scheinchen verlangen, wenn keiner guckt.
Das könnte man aber auch auf Bier ummünzten.
Wenn du Wochenpensum schreibst geh ich mal davon aus du meinst: Kunde kauft sein Gras legal im Shop und verkauft es dann weiter?
Shop hat sein Geld, der Staat seine Steuern. Weiterverkauf nicht Relevant für die Polizei da es sich ja um legal gekauftes Gras handelt. Nachweis hier=> der "Gras-Führerschein/ Konsumausweis.

Und wir wissen, was die deutsche Bürokratie macht, wenn man sie vor eine Nachverfolgsbarkeit-Herausforderung stellt :ugly:
Das liegt für mein Empfinden auch an unserem verkalkten Politikern/ System aber das soll jetzt keine Ausrede sein aber auch ein wichtiger Punkt von dir den es für beide Seiten zu klären gibt.

Guter Punkt, streichen wir das mit den Genen.
Eventuell Sorten die für den legalen Verkauf bestimmt werden vorher neu Züchten?

Kennt jemand einen kiffenden Kanadischen Botaniker?
Würde mich mal Interessieren wie die das da drüben im Detail machen.


Ich sehe: Du verstehst das Problem. Spätestens seit Corona wissen wir doch genau, wie viele "verantwortungsvolle Erwachsene" es in Deutschland gibt und dass Gesetze für den verbleibenden, großen Rest geschrieben werden müsse :D .
Eigentlich will ich darauf nicht eingehen weil für mich nichts zum Thema legale BTM.
Das ist in meinen Augen jedem selbst überlassen ob er an Corona glaubt oder nicht.
Ich sag nichts Positives oder Negatives, halte mich persönlich aber an die Regeln, weil ich mir die Hintergründe jedes einzelnen nicht anmaße zu hinterfragen. Ich werfe mal das Wort, Contergan, hier hin.
Wenn du dazu etwas schreiben möchtest möchte ich dich bitten das über eine PN zu machen da ich nicht möchte das die nette und aufgeschlossene Diskussion mit dir hier aus den fugen läuft + alle stillen beteiligten die vielleicht mitlesen.

Kannst du vergessen. Die Strafen für Drogenhändler sind schon heute recht happig und trotzdem lohnt es sich. Kenne mich mit der Hanfproduktion nicht gut aus und kann daher nicht sagen, wie teuer die Erzeugerkosten bei Haschisch tatsächlich wäre, aber für Gras, also die gesamte Pflanze, würde ich sie unter der von Weizen(-körnern) ansetzen.
Kenne leider keinen kiffenden Kanadischen Botaniker der dazu mal ein paar Details liefen könnte :ka:
Würde mich an der Stelle sehr interessieren.
Je nachdem, wie gut sich Anbaumengen kontrollieren lassen und wie hoch die Importpreise nach Deutschland bislang sind (ein Pfund illegal abgezweigtes Gras aus legalisiertem deutschen Abbau wäre sicherlich etwas billiger als heutige illegale Importe. Aber wieviel billiger?), könnte die Gewinnspanne für illegale Dealer sogar höher ausfallen, als heute.
Hier könnte oder müsste man auf ein nur in Deutschland produktives Gewerbe setzen. Sprich kein Import Export.
Die Niederlande haben jedenfalls trotz lieberaler Cannabis-Politik weiterhin ein Problem mit illegalem Handel. (Ob größer oder kleiner kann ich nicht sagen, da das Problem in Deutschland ja deutlich größer dargestellt wird, als es ist.)
Das es immer einen Teil "Rest-Kriminalität" gibt ist mir auch bewusst.
Es gibt immer ein paar schwarze Schafe.
 
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Das halte ich für korrekt auf vielen Ebenen.

Sicherlich kann man bemängeln, dass die Kommissar-Anwärterin erst ein "Sensibilisierungsgespräch" brauchte, um die Inhalte der Chats als meldewürdig zu erkennen, allerdings lässt sich das auch so verstehen, dass erst dadurch klargeworden ist, was der Wille des Dienstherrn ist - in einem Umfeld, wo solche Inhalte als "normal" kursieren, kann man als Auszubildende/r durchaus mal im Zweifel sein, was wem zu melden ist und was nicht - und ob die Meldung nicht auf dem Dienstweg verschwindet und einen selbst zum Aussätzigen macht.

Zudem hätte es das komplett falsche Signal ausgesandt, die Suspendierung nicht aufzuheben. Wenn man bestraft wird, weil man das Richtige getan hat, dann kämen solche Umtriebe in Zukunft viel schwerer an Licht.

Ich denke, die Pressestellen der Polizei sollen durchaus über ihre Arbeit berichten dürfen, haben sich jedoch jeglicher Auslegung und/oder Bewertung der Vorgänge zu enthalten. Falschdarstellungen und Überspitzungen gegenüber der Öffentlichkeit sollten konsequent als Dienstvergehen geahndet werden.
 
Das halte ich für korrekt auf vielen Ebenen.

Sicherlich kann man bemängeln, dass die Kommissar-Anwärterin erst ein "Sensibilisierungsgespräch" brauchte, um die Inhalte der Chats als meldewürdig zu erkennen, allerdings lässt sich das auch so verstehen, dass erst dadurch klargeworden ist, was der Wille des Dienstherrn ist - in einem Umfeld, wo solche Inhalte als "normal" kursieren, kann man als Auszubildende/r durchaus mal im Zweifel sein, was wem zu melden ist und was nicht - und ob die Meldung nicht auf dem Dienstweg verschwindet und einen selbst zum Aussätzigen macht.

Zudem hätte es das komplett falsche Signal ausgesandt, die Suspendierung nicht aufzuheben. Wenn man bestraft wird, weil man das Richtige getan hat, dann kämen solche Umtriebe in Zukunft viel schwerer an Licht.
Kann man den Artikel nicht auch zugespitzt so interpretieren, das die Anwärterin als "Petze" kaltgestellt werden sollte, weil das Polizeipräsidium Düsseldorf gegenüber den anderen Anwärtern (hier wohl dann die Poster/Urhebr der Nachrichten), erst Displinarverfahren/Maßnahmen eingeleitet hat, nachdem das OVG sich dafür auf Nachfrage interessiert hat?!
Ich bin bei deinem letzten Satz völlig bei dir, aber meiner Meinung nach, muss das Verhalten des "Polizeipräsidium Düsseldorf" oder besser das Verhalten der dortigen Entscheidungsträger nachträglich zu diesem Fall genau untersucht werden. Für mich stellt sich das eher so dar, dass sie die "Verräterin" bestrafen wollten, obwohl diese sich völlig korrekt verhalten hat.
 
Man kann sich auch aufstellen lassen. Allerdings ist der Weg, bis man an funktionaler Stelle sitzt, nicht eben einfach und wird daher nur von Idealisten und Karrieristen beschritten. Und Letztere machen das seltener zum Selbstzweck, sondern weil sie die erreichte Position irgendwann auch in Gewinn ummünzen wollen.

Dagegen helfen nur ein fest verankertes Antikorruptionssystem und Transparenz. Also genau das, wogegen sich die Abgeordneten bestimmter alter Parteien seit Jahrzehnten auffällig sträuben und wovon Abgeordnete gewisser jüngerer Parteien wohlweislich gar nicht erst zu reden anfangen.

Der alternative, ohne Selbstbestrafungen der Schuldigen durch sich selbst auskommende Weg, wäre es, mal diejenigen zu wählen, die gewünschte Inhalte mit zumindest oberflächerlicher Kompetenz ansprechen und priorisieren. Der deutsche Wähler wählt seit Jahrzehnten zunehmend nur noch "Persönlichkeiten", selbst im idealistischen Spektrum treten heute nicht mehr "die Grünen" oder "die Nationalisten" an, sondern "Baerbock" und "Bernd". Das heißt umgekehrt auch, dass gute Ideen, sinnvolle Vorschläge und Ahnung von irgendwas nicht nur keine Voraussetzung für den Job mehr sind, sondern gar keinen Bonus mehr bringen. Man braucht das richtige, starke Image und das klappt nur mit jahrelanger schauspielerischer Vorarbeit und einer aktiven Partei im Rücken, die die nötige Reichweit bringt. Also stehen Schauspieler mit vielen Kumpels zur Wahl, aber keine Konzepte mehr, die für sich selbst sprechen. Ein gutes Lobbyregister würde erstmal nur das Anschwärzen einiger Kumpelkreise erleichtern, aber keinen Türen für gute Entscheidungsträger öffnen.


Guter Punkt und auch für mich sehe ich hier das größte Problem.
Aber ersetzte mal Gras durch Bier.

Wie gesagt: Bier ist bei uns auch nur als Gensussmittel zugelassen, nicht als Rauschmittel. Der Einsatz von Alkohol als letzterem ist offiziell Missbrauch, öffentliche Folgen davon geächtet. Und gäbe es den genussvollen Konsum in Maßen nicht, wäre das Zeug vermutlich längs verboten wollen. Aber ich niemanden, der Cannabis in praktisch wirkungslosen Mini-Mengen konsumiert.

Das könnte man aber auch auf Bier ummünzten.
Wenn du Wochenpensum schreibst geh ich mal davon aus du meinst: Kunde kauft sein Gras legal im Shop und verkauft es dann weiter?
Shop hat sein Geld, der Staat seine Steuern. Weiterverkauf nicht Relevant für die Polizei da es sich ja um legal gekauftes Gras handelt. Nachweis hier=> der "Gras-Führerschein/ Konsumausweis.

Jein. Ich meine, dass das die Coverstory ist: "Ja lieber Wachtelmeister, ich habe gestern ganz legal *zeigt Konsumausweis* meinen Monatsvorrat gekauft, seitdem leider den Kassenbon verloren, und jetzt halt einem Freund, der auch einen Konsumausweis hat, 4-5 Joints abgegeben. Kein Problem oder?" => Tatsächlich kein Illegalität für den Beamten nachweisbar. Der sieht nur "2 kg Gras", "hat Konsumausweis" und "Abgabe an Konsumberechtigten". Wenn der "Freund" bei der Gelegenheit noch "eine alte Schuld zurückzahlt", sieht der Beamte zusätzlich noch eine legalen Geldübergang.
Das vor seinen Augen in wirklich illegales Gras verdealt wird, von dem derjenige, der die Coverstory erzählt, jeden Tag zwei neue kg unter die Leute bringt, ist schlichtweg nicht zweifelsfrei nachweisbar, weil auf dem Stoff selbst nicht drauf steht, wann, wo und wem er stammt.

Übrigens werden Steuern auf den Endverkauf und damit den -Endpreis erhoben. Weiterverkäufe sind also nicht zulässig, weil die Gewinne aus diesen dann steuerfrei wären.

Das liegt für mein Empfinden auch an unserem verkalkten Politikern/ System aber das soll jetzt keine Ausrede sein aber auch ein wichtiger Punkt von dir den es für beide Seiten zu klären gibt.

Das liegt an einer ganzen Menge Dinge, bei denen man sich fragt, wieso die eigentlich sein müssen, ja. Aber ich plädiere privat dafür, erstmal am Beispiel "Nikotin und Jugendschutz" zu beweisen, dass man die für ein funktionierendes Kontrollsystem nötigen Änderungen drauf hat, ehe man einen weiteren Posten schafft, für den man ein solches System dringend brauchen würde, nur um dann festzustellen, dass man es aus besagter Vielfalt an Gründen nicht hinbekommt.

Guter Punkt, streichen wir das mit den Genen.
Eventuell Sorten die für den legalen Verkauf bestimmt werden vorher neu Züchten?

Das würde nur den Aufwand steigern, aber nicht das Grundproblem lösen: Die Kennzeichnung für "korrekt gehandelt" muss und kann nur nachträglich nach Prüfung auf korrekte Handlung vergeben werden. Denn über legal oder illegal entscheidet ja nicht der Ursprung des Saatguts, sondern die gesamte Handhabungskette des Produktes.

Hier könnte oder müsste man auf ein nur in Deutschland produktives Gewerbe setzen. Sprich kein Import Export.

Illegalen Import wird es immer geben bzw. Ziel und Problem ist, dass aus dieser Quelle nichts in Umlauf gelangen darf. Bislang ist das für die Polizei eigentlich ziemlich einfach, weil GAR NICHTS in Umlauf gelangen darf und somit jeder Fund ein 100%ig eindeutiges Indiz für kriminelle Aktivitäten ist. Aber trotz dieser paradiesichen Verhältnisse für Fahnder blüht der illegale Handel. Durch Einführung eines zusätzlichen legalen Handels ändert man an den Bedingungen für illegale Händler nichts, erschwert die Fahndung aber dramatisch.


Ich denke, die Pressestellen der Polizei sollen durchaus über ihre Arbeit berichten dürfen, haben sich jedoch jeglicher Auslegung und/oder Bewertung der Vorgänge zu enthalten. Falschdarstellungen und Überspitzungen gegenüber der Öffentlichkeit sollten konsequent als Dienstvergehen geahndet werden.

Äh, ne? Die Polizei "Pressestellen" sind, wie der Name schon sagt, Pressestellen. Die sind dazu da, um auf Nachfrge der Presse Fakten mitzuteilen. Es sind keine "Polizei-PR-Agenturen", leider verhalten sie sich aber immer mehr als solche und gehen dabei, wie im Link dargestellt, bis hin zu Falschaussagen. Wie der ganze Thread hier dokumentiert, haben wir in Deutschland aber kein funktionierendes System um gegen Rechtsbrüche durch Polizisten vorzugehen und so auch in diesem Fall nicht.
 
Das alles hat sich radikal geändert, ohne "radikale" Eingriffe und Reglementierungen des Staates,
Da wäre ich mir nicht so sicher. Man ist auch dazu übergegangen Vorgesetzte und Arbeitgeber stärker in die Pflicht zu nehmen, wenn es um Alkohol am Arbeitsplatz und betrunkene Mitarbeiter geht. Sogar soweit gehend, dass die mit haftbar gemacht werden können.

Und wenn ich mich daran zurückerinnere, was Anfang der 2000er noch in den Büros gequalmt wurde. Da blieb kein Auge trocken.

Gehörte der Cognacschwenker in den 1970er und 1980er Jahren noch in jeder Fernsehserie (Derrick, Alter, Tatort etc) zum guten Ton
Zwar nicht mit Cognacschwenker: Meister Eder und sein Pumuckel
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Wobei nicht nur Alkohol. Rauchen ebenso.
 
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Wie gesagt: Bier ist bei uns auch nur als Gensussmittel zugelassen, nicht als Rauschmittel. Der Einsatz von Alkohol als letzterem ist offiziell Missbrauch, öffentliche Folgen davon geächtet. Und gäbe es den genussvollen Konsum in Maßen nicht, wäre das Zeug vermutlich längs verboten wollen. Aber ich niemanden, der Cannabis in praktisch wirkungslosen Mini-Mengen konsumiert.
Hm, genau hier liegt kein Unterschied vor bin ich der Meinung.
Bier, Alkohol kann man in wie vielen verschiedenen Prozenten kaufen? Von hart bis weich? Geht bei Gras ja auch wie von dir mit angemerkten "mini-Mengen".
Beides hat in %-Mengen einen Berauschenden Faktor.

Das mit dem Missbrauch verstehe ich jetzt ehrlich gesagt anscheinend nicht richtig und deren öffentliche Folgen?
Könntest du das bitte genauer beschreiben?
Ich verstehe das so: Vollrausch zu Hause alles Ok. Vollrausch öffentlich und du wirst aufgegabelt könnte Ärger mit der Polizei geben, je nachdem wie man sich im Rausch verhält.
Und gäbe es den genussvollen Konsum in Maßen nicht, wäre das Zeug vermutlich längs verboten wollen.
Ich sehe bei Bier und Gras keinen Unterschied weil es immer auf die konsumierende Person ankommt wie du ja sagst, als genussvoll beschreibst.
Verboten in Bier-Land bestimmt nicht, aber stärker reglementiert. Siehe damals als der begriff "Komasaufen" aufkam.
Beim letzten Satz fehlt irgendwas ? Aber ich.... ?

Jein. Ich meine, dass das die Coverstory ist: "Ja lieber Wachtelmeister, ich habe gestern ganz legal *zeigt Konsumausweis* meinen Monatsvorrat gekauft, seitdem leider den Kassenbon verloren, und jetzt halt einem Freund, der auch einen Konsumausweis hat, 4-5 Joints abgegeben. Kein Problem oder?" => Tatsächlich kein Illegalität für den Beamten nachweisbar. Der sieht nur "2 kg Gras", "hat Konsumausweis" und "Abgabe an Konsumberechtigten". Wenn der "Freund" bei der Gelegenheit noch "eine alte Schuld zurückzahlt", sieht der Beamte zusätzlich noch eine legalen Geldübergang.
Das vor seinen Augen in wirklich illegales Gras verdealt wird, von dem derjenige, der die Coverstory erzählt, jeden Tag zwei neue kg unter die Leute bringt, ist schlichtweg nicht zweifelsfrei nachweisbar, weil auf dem Stoff selbst nicht drauf steht, wann, wo und wem er stammt.
Guter Punkt. Dann wird der private Weiterverkauf oder die Ausrede "Mitbringen" gestrichen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Als Beispiel könnte ich aus der Apotheke auch nicht einfach die Verschreibungspflichtigen Pillen für meine Oma mitbringen. Es sein denn Oma oder der kiffende Kumpel bestätigt dies gegen Vollmacht und Unterschrift was sich ja mit Kopie von Ausweis + Konsumführerschein + Videoüberwachung des Shops und Unterschrift belegen, kontrollieren lässt.
Das liegt an einer ganzen Menge Dinge, bei denen man sich fragt, wieso die eigentlich sein müssen, ja. Aber ich plädiere privat dafür, erstmal am Beispiel "Nikotin und Jugendschutz" zu beweisen, dass man die für ein funktionierendes Kontrollsystem nötigen Änderungen drauf hat, ehe man einen weiteren Posten schafft, für den man ein solches System dringend brauchen würde, nur um dann festzustellen, dass man es aus besagter Vielfalt an Gründen nicht hinbekommt.
Das hat schon ein paar Gründe warum es nicht Klappt. Ich zähl mal meine auf die mir spontan einfallen.
-Hey "großer", biste mal so nett und kaufst uns Kippen mit deinem Ausweis
-Dem Verkäufer ist es egal oder er prüft nicht den Ausweis
-Dann die illegalen Verkäufer speziell im Umkreis von Schulen, wie früher bei uns. Jeden Tag steht er da aber keine Polizei?
-Diebstahl wäre noch ein Punkt da die Kippen in manchen Läden offen rumliegen, Aldi oder Lidl hab ich da in Erinnerung.
Bitte ergänz das mal um deine Sicht der Dinge oder gründe die dir da so vorschweben.

Das würde nur den Aufwand steigern, aber nicht das Grundproblem lösen: Die Kennzeichnung für "korrekt gehandelt" muss und kann nur nachträglich nach Prüfung auf korrekte Handlung vergeben werden. Denn über legal oder illegal entscheidet ja nicht der Ursprung des Saatguts, sondern die gesamte Handhabungskette des Produktes
Hier müsste der Staat als verantwortungsbewusster Schirmherr eintreten und das Saatgut dann auf die lizensierten Shops verteilen.
Der Staat kauft beim legal-Seriösen Händler in einem Land das diesen Prozess schon durchgangen ist, Kanada jetzt mal als Beispiel oder Bundesstaaten in den USA. Auch Stichwort: Handhabungskette. Da kann man sich bestimmt ne menge abgucken.

Illegalen Import wird es immer geben bzw. Ziel und Problem ist, dass aus dieser Quelle nichts in Umlauf gelangen darf. Bislang ist das für die Polizei eigentlich ziemlich einfach, weil GAR NICHTS in Umlauf gelangen darf und somit jeder Fund ein 100%ig eindeutiges Indiz für kriminelle Aktivitäten ist. Aber trotz dieser paradiesichen Verhältnisse für Fahnder blüht der illegale Handel. Durch Einführung eines zusätzlichen legalen Handels ändert man an den Bedingungen für illegale Händler nichts, erschwert die Fahndung aber dramatisch.
Das soll jetzt keine Ausrede sein aber den gibt es schon lange über diverse Produkte, berauschend oder nicht.
Und ich lehne mich jetzt mal WEIT aus dem Fenster und behaupte das wenn genug Einnahmen in Staatlichen Taschen landet der prozentuale illegale Anteil keinen Interessiert.
Stichwort: Bedingungen einhergehend mit Kontrollen.
Blüht der illegale Handel = ineffektive Kontrollen.

Durch Einführung eines zusätzlichen legalen Handels ändert man an den Bedingungen für illegale Händler nichts, erschwert die Fahndung aber dramatisch.
Das leuchtet mir grad nicht ein warum sich nichts bei den illegalen ändert sich aber bei der Fahndung dramatisch etwas ändern sollte wenn alles vom Staat kommen muss da ja "GAR NICHTS" außer "Staatlicher" im Umlauf sein darf.

Danke nochmal über den regen Austausch mit dir :daumen:

Ich sehe grad über mir, demnächst New York :-D
 
Das mit dem Missbrauch verstehe ich jetzt ehrlich gesagt anscheinend nicht richtig und deren öffentliche Folgen?
Könntest du das bitte genauer beschreiben?
Ich verstehe das so: Vollrausch zu Hause alles Ok. Vollrausch öffentlich und du wirst aufgegabelt könnte Ärger mit der Polizei geben, je nachdem wie man sich im Rausch verhält.

Alkohol ist in Deutschland für den maßvollen Konsum akzeptiert. 1-2 Gläser Wein zum Essen, 1-2 Bier am Abend - nichts, dessen Wirkung außerhalb des Autofahrens von Bedeutung wäre. Alles, was darüber hinaus geht, wird gemeinhin als Missbrauch wahrgenommen und ist NICHT Teil der Gründe, aus denen Alkohol legal ist, sondern im Gegenteil kann man für eine ganze Reihe der typischen Folgen sogar belangt werden, wenn sie sich außerhalb der eigenen vier Wände erstrecken. Und selbst über Alkoholmissbrauch innerhalb der eigenen vier Wände gibt es z.B. wegen gesundheitlicher Folgen Diskussionen. Alkohol ist also mitnichten als allgemein unproblematisch anerkannt, sondern es gibt AUCH eine Form des unproblematischen Konsums in geringen Mengen und nur die ist Grundlage für die Legalisierung.

So und jetzt vergleiche das mit Marihuana: Wer konsumiert das in Mengen, die keine Wirkung zeigen? Ich kenne niemanen. Wäre auch reichlich sinnlos, denn während es einen ganzen Haufen von Alkoholika gibt, die man wegen dem Geschmack trinken kann, geht es bei THC-haltigem Hanf gegenüber THC-armen Hanf halt nur um das Rauschmittel. Und der Rausch ist schon bei Ethanol unerwünscht, wird rechtlich nur geduldet, weil eine saubere Trennung von gewünschten nicht-berauschenden Konsum unmöglich ist. Eine Substanz, bei der nicht-berauschender Konsum überhaupt nicht exisitert, steht also automatisch auf der "ohne Entschuldigung zum Abschuss freigegeben"-Liste.

Beim letzten Satz fehlt irgendwas ? Aber ich.... ?

"Aber ich ... kenne ... niemanden, der in wirkungslosen Mini-Mengen konsumiert." (...die man gemäß der Grundüberlegung bei Ethanol legalisieren könnte/müsste)

Guter Punkt. Dann wird der private Weiterverkauf oder die Ausrede "Mitbringen" gestrichen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Als Beispiel könnte ich aus der Apotheke auch nicht einfach die Verschreibungspflichtigen Pillen für meine Oma mitbringen. Es sein denn Oma oder der kiffende Kumpel bestätigt dies gegen Vollmacht und Unterschrift was sich ja mit Kopie von Ausweis + Konsumführerschein + Videoüberwachung des Shops und Unterschrift belegen, kontrollieren lässt.

Das wäre dann aber keine freie Verfügbarkeit, sondern genau das, was wir bereits jetzt haben: Kann verschrieben werden, ohne Rezept gibts nichts.

Bedeutet übrigens auch, dass du einen Joint nicht teilen dürftest/darfst und Cookies jeder für sich alleine machen und essen muss. Alles andere wäre im juristischen Sinne eine Weitergabe und wenn diese die einzige nachvollziehbare Grenzen zwischem legaler und illegaler Handhabung darstellt, müsste sie jedesmal von rechtswegen als Drogendealerei verfolgt werden. Ich sehe hier eher eine Verschärfung der Zustände für Konsumenten gegenüber heute.

Bitte ergänz das mal um deine Sicht der Dinge oder gründe die dir da so vorschweben.

Die Liste zu verlängern würde uns nur noch weiter vom Thema "Sicherheitskräfte" und deren Arbeit wegführen ;) .
Fakt ist: Wir haben bereits Substanzen, die in Deutschland prinzipiell legal sind, aber nur kontrolliert abgegeben werden dürfen und die trotzdem reihenweise in den Händen von denjenigen landen, die sie nie erhalten sollten und die auch in großem Maße illegal gehandelt werden. Ehe wir die Liste derartiger Substanzen um eine weitere verlängern, sollte man meiner Meinung nach Lösungen für die bereits bestehenden Lücken in der Strafverfolgung finden. Denn die Ordnungskräfte haben es bei einer Substanz mit weitaus stärkerer Wirkung/kleineren Dosen, die sich nun einmal besser verstecken lässt und länger haltenden Rationen gehandelt wird, aus den genannten Gründen zwangsläufig schwieriger. Und wenn ich mir angucke, wie viele 18-jährige zumindest vor 10-20 Jahren schon Probleme hatten, mit dem Rauchen aufzuhören, dann ist bei einer Legalisierung von Cannabis einen erheblichen Konsum bei unter 16-jährigen erwarten. Und während das Zeug von Erwachsenen durchaus ohne größere negative Folgen genutzt wird, sieht es bei exzessiven Konsum von Heranwachsenden schon ganz anders aus.

Hier müsste der Staat als verantwortungsbewusster Schirmherr eintreten und das Saatgut dann auf die lizensierten Shops verteilen.

Also alles wie heute? Bzw. eigentlich noch schärfer, denn der Staat muss zusätzlich sicherstellen, dass dieses Saatgut niemandem anderen verkauft wird, es also auch noch selbst produzieren. Und ab da gillt dann: Keinerlei freie Handhabung, jede Kleinstmenge muss unter Hochsicherheitsbedingungen gehandhabt und permanent überwacht werden. Das Endprodukt ist dann so teuer, dass der Schwarzmarkt mit konventionellem illegalen Gras genauso weiter blühen würde, wie heute. Also wäre legales Gras nur ein weiterer Zugang zu Rauschmitteln, hätte aber keine kriminalitätssenkende Wirkung.

Genau das wäre/ist doch aber der eine objektive respektive für die Restbevölkerung überzeugende Grund für eine Legalisierung: Weniger Kriminalität, weil niemand mehr Dealer braucht. Wird das nicht errecht, bleibt nur "mehr Rausch" und damit sind wir wieder beim Alkohol: "Rausch" gilt für die Gesellschaft aus diversen, durchaus nicht schlechten, Gründen, als nicht erstrebens-, sondern eher verhindernswert. Dafür wird also niemand legalisieren.

Das soll jetzt keine Ausrede sein aber den gibt es schon lange über diverse Produkte, berauschend oder nicht.
Und ich lehne mich jetzt mal WEIT aus dem Fenster und behaupte das wenn genug Einnahmen in Staatlichen Taschen landet der prozentuale illegale Anteil keinen Interessiert.
Stichwort: Bedingungen einhergehend mit Kontrollen.
Blüht der illegale Handel = ineffektive Kontrollen.

Das stimmt meiner Meinung nach hinten und vorne nicht. Nicht weil die Verantwortlichen sowas wie Anstand hätten, sondern einfach aus der Tatsache heraus, dass der deutsche Staat nahezu jedes Kontrollsystem so aufbaut, dass er am Ende des Tages nur draufzahlt. Und der Drogenhandel ist hier noch das extremste Beispiel denn bei den kleinen Fischen, die ab und zu mal geschnappt werden, ist sowieso kaum etwas zu holen. Legalisierungen, die die Arbeit der Strafverfolger nur noch umständlicher machen, würden dieses Problem weiter verschärfen.

Das leuchtet mir grad nicht ein warum sich nichts bei den illegalen ändert sich aber bei der Fahndung dramatisch etwas ändern sollte wenn alles vom Staat kommen muss da ja "GAR NICHTS" außer "Staatlicher" im Umlauf sein darf.

Bislang braucht die Polizei jeden Verdächtigen nur durchsuchen. Hat er Gras dabei, ist er kriminell. Es gibt zwar Bagatellgrenzen, unter denen sich die Gerichte dann wegen Nichtigkeit nicht drum kümmern, aber für die Sicherheitskräfte ist das die denkbar einfachste Lösung, die eine Verfolgung einfach und in vielen Fällen überhaupt erst möglich macht. Das geht sogar noch weiter: Riecht es nach Gras, war jemand kriminelles aktiv. Gibt jemand jemand anderem Gras, findet ein illegaler Handel statt. Hat jemand Gras im Auto, führt er illegale Transporte durch. Usw. Usw.. Man kann nicht nur einfachste Verdachte leicht erhärten, sondern auch leicht einen begründeten Verdacht entwickeln. In dem Moment, in dem es auch legales Gras gibt, ist "hier riechts nach Gras" oder "der handhabt Gras" aber nicht einmal mehr ausreichend Anlass für eine Personenkontrolle. "Ach, ihr Drogenhund bellt rum als hätte ich 50 kg Mariuhana im Kofferraum? [was ich auch habe] Da kann ich doch nichts dafür, dass der wegen ein paar Krümeln von gestern Abend am Revers überreagiert, kommen sie mal wieder, wenn sie einen richterlichen Durchsuchungsbescheid haben."
 
So und jetzt vergleiche das mit Marihuana: Wer konsumiert das in Mengen, die keine Wirkung zeigen? Ich kenne niemanen.
So sehr ich deine Meinung sonst auch schätze, aber eine Argumentation, die geständigermaßen begrenzten Informationen ("Ich kenne niemanden ...") beruht, scheint mir wenig zündend zu sein.

Ich bin nur wirklich nicht in ausgewiesenen Kiffer-Kreisen heimisch, kenne aber trotzdem Etliche, die sich mal mal 'nen Joint zur Entspannung "reinziehen" und danach nicht berauscht (Zur Definition komme ich noch ...) sind.
Hingegen kenne ich niemanden, der Alkohol ausschließlich wegen des individuellen Geschmacks der jeweiligen Spirituose konsumiert. Da soll schon eine skalierbare Wirkung eintreten, die Alkohol in seiner Eigenschaft als dosierbares Stoffwechselgift mit sich bringt.
Wessen Individualbeobachtung/-deutung ist nun triftiger?

Jetzt eine Zweiklassen-Definition eines Rauschzustands zu verfolgen, halte ich für wenig zweckdienlich. Die Abstufungen haben in beiden Fällen unscharfe Grenzen, und was bei Alkohol mit "Entspannung", "Wohlbefinden", "leichtem Schwips", "Dusel", "Trunkenheit" etc. gestaffelt und gewissermaßen euphemisiert wird, kann man 1:1 übertragen.

Wer Alkohol nicht gewöhnt ist, ist auch nach einem Gläschen Wein oder Bier erledigt, alle Anderen sind noch voll bei sich, so lange es nicht gerade um die Führung von Kraftfahrzeugen oder darum geht, nicht tendenziell mehr Mist zu labern als vorher oder endlich die Frau anzusprechen, auf die man schon seit Ewigkeiten ein Auge geworfen hat. Ebenso geht es der anderen Fraktion nach einem Joint, einem Tässchen Hanf-Tee oder Omas Althippie-Keksen. Die sollten sich nicht mehr ans Steuer setzen, befinden sich aber weder biochemisch noch psychisch in einem anderen Zustand als der Alkoholkonsument.

Sicherlich kann man das Kraut härten und damit den - dann theoretisch gesellschaftlich anerkannten - "kleinen Joint für dann und wann" zur Rauschwaffe adeln. Dass ist allerdings identisch dazu, als wenn der peinliche Onkel eben nicht seine zwei Gläschen Bier oder Wein trinkt, sondern sich noch vor dem Hauptgang zwei Gläschen Stroh 80 hinter die Binde kippt und dann nach im verschneiten Vorgarten tanzt und womöglich strafrechtlich relevantes Liedgut trällert.

Und ob besagter Onkel sich eine Flasche Braunen kauft, um diesen gesellschaftlich anerkannt und tendenziell ungefährlich im Laufe mehrerer Abende mit Freunden zu konsumieren, oder schon zur ersten Werbepause Luft an den Boden der Flasche kommt, weiß die Purzelei auch nicht, sollte sie ihn vorher - aus welchem Anlass auch immer - kontrolliert haben. Es ginge sie aber auch nichts an; allenfalls dürften sie einen freundlichen Hinweis mit auf den Weg geben, es doch bitte sachte anzugehen und vor allem das Auto stehen zu lassen.
Mit der Legalisierung von Marihuana würde das gleichgestellt. Es bestünde kein rechtlicher Anlass mehr für Kontrollen auf Besitz. Und ob jemand sich sein Päckchen an einem Abend reinzieht und danach den Mond anheult / mit seiner Tapete redet, oder es mit Freunden im Laufe mehrerer Abende gesittet konsumiert und dabei über Kunstrasen philosophiert / Marx und Engels rückwärts rezitiert, würde keinen Unterschied machen.

Bereits jetzt kann Marihuana zu medizinischen Zwecken verschrieben werden. Die Absicht des Arztes ist es definitiv nicht, dass der Patient sich berauscht, sondern dass eine Linderung spezifischer Leiden eintritt. Übrigens die selben Leiden, für die anno dazumal der Herr Doktor die "Einnahme" bestimmter Mengen Branntwein empfahl, womit sich der Kreis mehr oder weniger schließt.

Kurz:
Alkohol ist ein Rauschmittel, dass aus historisch-kulturellen Gründen hierzulande als Genussmittel anerkannt ist und auch als solches funktioniert, so lange man den Konsum in Grenzen hält.
Marihuana ist ein Rauschmittel, dass (unter anderem von dir) mangels historisch-kultureller Gründe hierzulande nicht als als Genussmittel anerkannt ist, jedoch ebenso als solches funktioniert, so lange man den Konsum in Grenzen hält.
Jetzt zu unterstellen, die Mehrheit würde mit den Hufen scharren, um sich endlich legal "so richtig fett rauchen" zu können, ist vergleichbar mit der Unterstellung, das Ende der Prohibition wäre nur begrüßt worden, weil die Leute sich endlich wieder ordentlich betrinken wollten. - Kann ja durchaus so gewesen sein, nur erschlösse sich dann immer noch kein Unterschied.
 
So sehr ich deine Meinung sonst auch schätze, aber eine Argumentation, die geständigermaßen begrenzten Informationen ("Ich kenne niemanden ...") beruht, scheint mir wenig zündend zu sein.

Das hier ist ein Diskussionsforum und weiterreichendes Wissen ist willkommen.

Ich bin nur wirklich nicht in ausgewiesenen Kiffer-Kreisen heimisch, kenne aber trotzdem Etliche, die sich mal mal 'nen Joint zur Entspannung "reinziehen"...

Was offensichtlich eine psychische Wirkung ist. Und wenn die so sind wie die entsprechenden Gegenstücke, dann zeigen sie danach auch ein deutlich verändertes Verhalten.

Hingegen kenne ich niemanden, der Alkohol ausschließlich wegen des individuellen Geschmacks der jeweiligen Spirituose konsumiert. Da soll schon eine skalierbare Wirkung eintreten, die Alkohol in seiner Eigenschaft als dosierbares Stoffwechselgift mit sich bringt.

Du kennst niemanden, der einen (seiner Meinung nach) guten Wein zu schätzen weiß? Niemanden, der Cocktails wegen des Geschmacks trinkt? Keinen Whiskey-Liebhaber? Nicht einmal jemanden, der schon mal alkoholfreies Bier getrunken hat, nur um sich am Geschmack zu stören? Ausschließlich Leute, denen es bei ihren Getränken in erster Linie um die Umdrehungen geht? Und du hast auch noch nie von solchen Personen gehört/zweifelst ihre Existenz grundsätzlich an? Das überrascht mich jetzt doch, denn die sie sind wirklich weit verbreitet, wenn ich (an Stelle meiner subjektiven Perspektive) den Medien glauben darf.

Wessen Individualbeobachtung/-deutung ist nun triftiger?

Für das jeweilige Umfeld die jeweilige. Aber hier geht es nicht um spezifische Umfelder, sondern nur darum, was es allgemein gibt. Du und ich kennen nur Leute, die THC-haltige Substanzen wegen deres psychischen Effektes konsumieren. Zumindest ich kenne Leute, die alkoholatige Substanzen ungeachtet der Wirkung von Alkohol konsumieren und der Mehrheit der Deutschen scheint es ähnlich zu gehen, weswegen der Konsum von alkoholhaltigen Getränken akzeptiert ist, im Richtung Östereich gelegenen Ausland wohl sogar als Grundnahrungsmittel, während die Auswirkungen von Alkohol außerhalb gewisser Kreise verpönt sind. Das ist die Grundlage für die Legalisierung von Ethanol.

Wer Alkohol nicht gewöhnt ist, ist auch nach einem Gläschen Wein oder Bier erledigt

Nicht einmal stoffwechseltechnisch vorbelastete Asiaten sind nach einem Glas Bier auf vollen Magen "erledigt" und bei den meisten Leuten ist erst nach dem zweiten 0,2er Wein irgendwas zu beobachten.

Ebenso geht es der anderen Fraktion nach einem Joint, einem Tässchen Hanf-Tee oder Omas Althippie-Keksen. Die sollten sich nicht mehr ans Steuer setzen, befinden sich aber weder biochemisch noch psychisch in einem anderen Zustand als der Alkoholkonsument.

Mein Erfahrungsschatz ist nicht breit genug, um die Art der Beeinträchtigung einzugrenzen, aber selbst mir bekannte regelmäßige Konsumenten sind nach einem gestreckten Joint deutlich reaktionsträger, unkonzentrierter und leichter amüsiert. Bei Erstkonsumenten habe ich schon nach zwei Zügen Albernheit und Lach-Flashs gesehen. Aber ich will nicht über das Maß der Wirkung streiten, die lässt sich objektiv schwer vergleichen, zumal ich keinerlei Dosis-Angaben machen kann.
Die Frage ist: Hat irgend jemand Alkohol für Rauschzwecke legalisiert? Nein. Es gibt da sicherlich eine wunderbar lange Liste von Realitätsverweigerungen, aber selbst die unterstreichen das, was ich sage: Ethanol ist (außerhalb einiger Säuferkreisen und Jugendpartys) Deutschland nur als Nebenbestandteil in Getränken "zur Erfrischung", "Abrundung eines Essens", "Verdauungsförderung", etc. geduldet. Auch du hast bislang auf meine ausdrückliche Nachfrage aber kein Beispiel nennen können, in dem THC-haltiger Hanf wegen dem Geschmack oder irgend einem anderen, von psychoaktiven Wirkungen unabhängigen Grund konsumiert wird. Auch wenn ich selbst kein Problem mit etwas Spaß am Abend des Spaßes wegen sehe, bleibe ich daher bei meiner Aussage: Die Grundlage, auf die die deutschen Gesetze zum Alkohol offiziell aufbauen, bestehen bei Gras nicht.

Jetzt zu unterstellen, die Mehrheit würde mit den Hufen scharren, um sich endlich legal "so richtig fett rauchen" zu können, ist vergleichbar mit der Unterstellung, das Ende der Prohibition wäre nur begrüßt worden, weil die Leute sich endlich wieder ordentlich betrinken wollten. - Kann ja durchaus so gewesen sein, nur erschlösse sich dann immer noch kein Unterschied.

Und die Unterstellung dieser Unterstellung ist genau das: Eine Unterstellung.

(Meine) einzige Aussage zum Thema Konsummengen war, dass niedrigere Preise und leichtere Verfügbarkeit einen zusätzlichen Konsum und somit auch mehr übermäßige Nutzung nach sich ziehen würden. Von "Mehrheit" oder "nur mit den Füßen scharen" war nirgendwo die Rede. Und seitdem ging es nur noch um die Überlegung, was denn aus dem gesamtgesellschaftlichen Legaliesirungsgrund "Schwarzmarkt austrocknen" werden würde, wenn man legales Marihuana zu ähnlichen Preisen/weiteren Hindernissen wie heute verkaufen würde, um keinen zusätzlichen Konsumanreiz zu schaffen. Und das ist meine Aussage: Wenn es legal nicht viel billiger als heute würde, würde der Schwarzmarkt nicht ab- sondern tendentiell sogar zunehmen, weil er für Konsumenten weiterhin attraktiv bleibt und schlechter nachverfolgbar wäre.
Mal wieder was zur Polizei.


Ich verstehe das richtig, oder? Der Polizeianwärter kennt einen (in Zahlen: Einen) mehrfach (wegen eher kleiner Delikte) Vorbestraften und dieser Vorbestrafte kennt seinerseits Leute, die in Bandenkriminalität verwickelt waren. Deswegen ist der Polizeianwärter jetzt bis zu einer gerichtlichen Entscheidung (die in Berlin vermutlich nicht vor 2025 zu erwarten ist) arbeitslos.

Das ist für mich aber schon eine ganz besondere Form der Sippenhaft...
 
Alkohol ist in Deutschland für den maßvollen Konsum akzeptiert. 1-2 Gläser Wein zum Essen, 1-2 Bier am Abend - nichts, dessen Wirkung außerhalb des Autofahrens von Bedeutung wäre. Alles, was darüber hinaus geht, wird gemeinhin als Missbrauch wahrgenommen und ist NICHT Teil der Gründe, aus denen Alkohol legal ist, sondern im Gegenteil kann man für eine ganze Reihe der typischen Folgen sogar belangt werden, wenn sie sich außerhalb der eigenen vier Wände erstrecken. Und selbst über Alkoholmissbrauch innerhalb der eigenen vier Wände gibt es z.B. wegen gesundheitlicher Folgen Diskussionen. Alkohol ist also mitnichten als allgemein unproblematisch anerkannt, sondern es gibt AUCH eine Form des unproblematischen Konsums in geringen Mengen und nur die ist Grundlage für die Legalisierung.


Den Maßvollem Konsum kann es doch auch bei Gras geben.
Wie stark ist das Gras?
Wie viel dreht man in den Joint?
Und Bier ist hier noch das unterste Ende der Fahnenstange gegenüber dem höchstprozentigem Stoff was im freien Verkauf ist.
Natürlich ist im maßvollem Konsum jeder hier selbst verantwortlich, nur wer sagt, wo fängt der an und wo hört er auf. Thema Missbrauch ist oder sollte ja erst dann ein Thema werden wenn eine, leider von dir kein Beispiel genannt, Straftat oder Gefährdung anderer oder einem selber vorliegt, oder?

Ich weiß grad nicht welchen Pegel die Krankenkassen für gut oder nicht gut heißen aber ist man nicht auch ein leichter Alki wenn man Täglich konsumiert?

So und jetzt vergleiche das mit Marihuana: Wer konsumiert das in Mengen, die keine Wirkung zeigen? Ich kenne niemanen. Wäre auch reichlich sinnlos, denn während es einen ganzen Haufen von Alkoholika gibt, die man wegen dem Geschmack trinken kann, geht es bei THC-haltigem Hanf gegenüber THC-armen Hanf halt nur um das Rauschmittel. Und der Rausch ist schon bei Ethanol unerwünscht, wird rechtlich nur geduldet, weil eine saubere Trennung von gewünschten nicht-berauschenden Konsum unmöglich ist. Eine Substanz, bei der nicht-berauschender Konsum überhaupt nicht exisitert, steht also automatisch auf der "ohne Entschuldigung zum Abschuss freigegeben"-Liste.

Das kommt auch auf die Wirkung der Menge und die Person an.
Ich trinke 2 Bier und merke nen leichten bis mittleren unterschied, früher dauerte das länger waren aber mehr wie 2 Bier.
Das ginge bei Gras doch auch?
Was den Geschmack betrifft könnte man ja Natura beigeben in diversen Gerüchen, leichten Geschmäckern.

Die "Abschuss-Liste" könnte man ja in ,Verdacht auf erweiterte Kontrolle, umbenennen, wie zb. dein Beispiel weiter unten mit dem Auto.
Riechts im Auto nach Suff wird der Fahrer bestimmt auch gefragt und überprüft beim kleinstem verdacht Pusten
Der Rest im Auto stellt ja kein Risiko dar auch wenn die nen juten Pegel erreicht haben sollten.
Vielleicht beim Gras sollte es dagegen erstmal für beide Seiten offen sein das mitführen von Gras trotzdem als kleine Kontrolle durchgeführt wird, auch weil wir ja den legalen Weg einhalten wollen, über die Shops/ einzige Ausgabe gibt und zur stetigen Aufklärung natürlich im Umgang solcher Stoffe. Da würde ich kein Problem sehen. Weiß nicht wie die Gesellschaft das sieht, ist klar.


Das wäre dann aber keine freie Verfügbarkeit, sondern genau das, was wir bereits jetzt haben: Kann verschrieben werden, ohne Rezept gibts nichts.
Sorry da hab ich mich unverständlich ausgedrückt. Das Thema Rezept bleibt bei den Apotheken und war nicht auf die Shops bezogen sondern auf deine eigene "Kartei" im Shop und deine Karte/ Ausweis.
Wenn jemand es gesundheitlich braucht könnte das Rezept aber bleiben in der Apotheke und nur den Anerkannten medizinischen Weg verfolgen. Das pure Rauschmittel sollte in allen schwächen und stärken den Shops vorbehalten sein.
Freie Verfügbarkeit in deinem Shop bei dir umme Ecke , ...würde auf dem Werbebanner stehen.

Bedeutet übrigens auch, dass du einen Joint nicht teilen dürftest/darfst und Cookies jeder für sich alleine machen und essen muss. Alles andere wäre im juristischen Sinne eine Weitergabe und wenn diese die einzige nachvollziehbare Grenzen zwischem legaler und illegaler Handhabung darstellt, müsste sie jedesmal von rechtswegen als Drogendealerei verfolgt werden. Ich sehe hier eher eine Verschärfung der Zustände für Konsumenten gegenüber heute.
Sehr guter Punkt. Schwierig
Theorie: Der Drogendeal ist doch ein Austausch von Ware gegen Bares oder?
Wäre das ein Problem das sich jeder selber zu versorgen hat oder ne Runde ausgibt weil es ja nur der Konsum an sich ist, sprich du hast nur das bei dir in fertiger Form eines Joints und keinen 50 kg Beutel.

Wir müssten erstmal die Menge hier Justieren, du denkst mir da entschieden ne Nummer zu groß ^^
Kleine mengen je nach verbrauch. 1-5 gram im Monat? Hab keine Testgruppe wo ich mal rumfragen könnte was bei gesundem, verantwortungsvollem Genuss üblich ist.


Ehe wir die Liste derartiger Substanzen um eine weitere verlängern, sollte man meiner Meinung nach Lösungen für die bereits bestehenden Lücken in der Strafverfolgung finden.
Auch guter Punkt. Hast du eine oder mehrere Theorien wie man das verbessern könnte?
Schwerpunkt wären hier die Grenzkontrollen. Ich weiß natürlich nicht wie hoch die illegale Innerdeutsche
Produktion im Verhältnis zum "Import" steht. Aber gab ja letztens erst den Bericht mit der großen Drogenküche.

Also alles wie heute? Bzw. eigentlich noch schärfer, denn der Staat muss zusätzlich sicherstellen, dass dieses Saatgut niemandem anderen verkauft wird, es also auch noch selbst produzieren. Und ab da gillt dann: Keinerlei freie Handhabung, jede Kleinstmenge muss unter Hochsicherheitsbedingungen gehandhabt und permanent überwacht werden. Das Endprodukt ist dann so teuer, dass der Schwarzmarkt mit konventionellem illegalen Gras genauso weiter blühen würde, wie heute. Also wäre legales Gras nur ein weiterer Zugang zu Rauschmitteln, hätte aber keine kriminalitätssenkende Wirkung.

Da müsste man dann erstmal den Teufelskreis komplett ausgefüllt schließen oder gucken wie lange der Rattenschwanz geworden ist und das natürlich alles gegenrechnen.
Theorie: Staaten die gute Langzeiterfahrungen gemacht haben bekommen erstmal ein Monopol für Vertrieb an interessierte Staaten, lieber da kaufen wer sich auskennt.

Genau das wäre/ist doch aber der eine objektive respektive für die Restbevölkerung überzeugende Grund für eine Legalisierung: Weniger Kriminalität, weil niemand mehr Dealer braucht. Wird das nicht errecht, bleibt nur "mehr Rausch" und damit sind wir wieder beim Alkohol: "Rausch" gilt für die Gesellschaft aus diversen, durchaus nicht schlechten, Gründen, als nicht erstrebens-, sondern eher verhindernswert. Dafür wird also niemand legalisieren.

Das mit der Kriminalität zeigen dann natürlich erst Langzeitstudien und der sofortige aber vor allem sinnvolle Einsatz von Kontrollen.

Hm, ich weiß nicht ob wir bei Gesellschaft davon ausgehen ob diese Gesellschaft gerade direkt gegenüber des Konsumenten sitzt oder mal "was gehört" hat aber nicht erstrebenswert ist klar, sollte hier aber nicht der Punkt sein.
Viele andere Sachen, jetzt kein Rausch, sind doch verpönt und jetzt mal ehrlich, wen kümmert es hinter wem diese Gesellschaft hinter einem bei vorgehaltener Hand redet, es sei denn das man nicht Erwachsen genug ist und man sich bei denen im direktem Umfeld, ich sag mal entblößt? Positiv oder Negativ natürlich.

Das stimmt meiner Meinung nach hinten und vorne nicht. Nicht weil die Verantwortlichen sowas wie Anstand hätten, sondern einfach aus der Tatsache heraus, dass der deutsche Staat nahezu jedes Kontrollsystem so aufbaut, dass er am Ende des Tages nur draufzahlt. Und der Drogenhandel ist hier noch das extremste Beispiel denn bei den kleinen Fischen, die ab und zu mal geschnappt werden, ist sowieso kaum etwas zu holen. Legalisierungen, die die Arbeit der Strafverfolger nur noch umständlicher machen, würden dieses Problem weiter verschärfen.

Kenne den Aufbau deines genannten Systems nicht da kein Beispiel, aber ja, wenn die Rechnung mit dem Gewinn des Staates nicht passt ist hier natürlich Handlungsbedarf! Auch ein Stichwort Quersubvention. Wer weiß, wer wie wo was mit welchem gegengerechnet wird im Detail. Da gibt es bestimmt noch andere (sehr düstere) Baustellen aber anderer Teufelskreis.

Wie gesagt alles Theorie.

"Ach, ihr Drogenhund bellt rum als hätte ich 50 kg Mariuhana im Kofferraum? [was ich auch habe] Da kann ich doch nichts dafür, dass der wegen ein paar Krümeln von gestern Abend am Revers überreagiert, kommen sie mal wieder, wenn sie einen richterlichen Durchsuchungsbescheid haben."



Danke für den schmunzler den ich gerade bildlich vor Augen hatte :D
 
Was offensichtlich eine psychische Wirkung ist. Und wenn die so sind wie die entsprechenden Gegenstücke, dann zeigen sie danach auch ein deutlich verändertes Verhalten.
Ich erkenne immer noch keinen Unterschied zu Spirituosen ...

Du kennst niemanden, der einen (seiner Meinung nach) guten Wein zu schätzen weiß? Niemanden, der Cocktails wegen des Geschmacks trinkt? Keinen Whiskey-Liebhaber? Nicht einmal jemanden, der schon mal alkoholfreies Bier getrunken hat, nur um sich am Geschmack zu stören? Ausschließlich Leute, denen es bei ihren Getränken in erster Linie um die Umdrehungen geht?
Ausschließlichkeiten kenne ich gar nicht. Ich kenne aber umgekehrt niemanden, der sich mit der Absicht ein rollt, komplett den Verstand zu verlieren. Das ist in meinem Bekanntenkreis ebenso fremd wie bei dir hoffentlich die Kampftrinkerszene.

Ebenso kenne ich aber auch nur sehr Wenige, die trotz identischem Geschmacks alkoholfreie Varianten vorziehen. Wenn, steht dahinter eher der ganz pragmatische Gedanke, noch zum Führen eines Fahrzeugs befähigt zu sein, ohne deswegen ein Glas Saft bestellen zu müssen, wenn die Kumpel Bier trinken. Setze als weitere mögliche Gründe medizinische Befindlichkeiten, Wechselwirkungen, Schwangerschaft etc. ein.

Man sollte hier die kausale Abfolge nicht aus dem Auge verlieren: Alkoholfreie Varianten kamen auf, *weil* Alkohol gesellschaftlich anerkannt ist und man eine Alternative vermarkten kann, die zur Teilhabe an der Geselligkeit unter Umgehung der stofflichen Wirkung ermöglichst. Deiner Argumentation folgend hätte es das gar nicht geben dürfen, weil maßvoller Konsum ja den selben Zweck vollauf erfüllen würde.
Das ist aber nicht der Fall. Alkohol wirkt ab dem ersten Schluck intoxierend. Den Joint, der ab dem ersten Zug wirkt, habe ich hingegen noch nicht gesehen. Ich bin sicher, es gibt ihn, aber der ist von der Genussrealität der meisten Konsumenten so weit entfernt wie unverdünnter Absinth von einer Weinverkostung.

Meine These: Sollte Cannabis jemals eine zum Alkohol äquivalente Alltags-/Volksdroge werden, wird es darauf basierende Genussmittel geben, welche die Aromen wiedergeben, jedoch (nahezu) komplett frei von "wirksamen" Bestandteilen sind. Selbst heute gibt es schon Tees und Gebäck, die das Ganze mehr im Namen als in der Rezeptur tragen und eine Option für jene bieten, die selbst die kleinste Anfangswirkung vermeiden möchten, ohne deswegen von der Teilhabe ausgeschlossen zu sein.
Meine Erfahrung: Exzessive Konsumenten trinken oder rauchen, bis sie nicht mehr können, nicht mehr haben oder sie durch die Umstände gebremst werden. Alle Anderen genießen maßvoll. Da hält auch der Joint den ganzen Abend oder wird herumgereicht und damit auf mehrere Konsumenten verteilt. Die Leute sind gelöster und - je nach Typ - wahlweise müder oder rezeptiver, also ebenso wie bei alkoholischen Getränken.

Meine Feten-Zeit ist ja nun schon ein Weilchen vorbei, aber ich bin mehr als einmal spät auf eine Party gekommen, auf der es nach Gras und Alkohol roch und ich ums Verrecken nicht hätte sagen können, was genau wen in welchen Zustand gebracht hat. Aber da befand sich eben auch niemand im Vollrausch.

Den Rest erledigt die Statistik: In Deutschland hat sich noch niemand totgekifft, totgesoffen hingegen schon viele. Ein so krassen Gegensatz lässt sich allein mit unterschiedlicher Verbreitung nicht erklären, irgend einer der angenommenen "Kampfkiffer" hätte es schon längst übertreiben müssen.
Derweil sind sich Mediziner einig, dass Cannabis keine Veränderung der Hirnstruktur bewirkt, Alkohol hingegen durchaus. Sprich, auch wer in Maßen trinkt, unterliegt einer physischen Veränderung.
Weiterhin entziehen sich die so oft herbei zitierten Psychosen durch Cannabis-Konsum jeglicher statistisch relevanten Dokumentation - auch dort, wo der Konsum schon lange legalisiert wird. Ganz im Gegenteil, dort bestätigen etliche Studien einen Rückgang (!) rauschbedingter Straftaten und Unfälle. Auch schädliche Nebeneffekte wie Vernachlässigung Schutzbefohlener, Arbeitsunfähigkeit etc. sind dort nicht feststellbar.

Kurz: (Erst recht) Wo Alkohol geduldet und auf verantwortungsvollen Konsum durch den Einzelnen gesetzt wird, sollte rational auch Cannabis kein Problem darstellen.
 
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