Leob12
Lötkolbengott/-göttin
Ein generelles Problem dürft sein, dass solche Handgemenge für Polizisten nur ein Teil ihrer Arbeit sind, welcher somit auch nur ein Teil der Ausbildung zukommt, während etliche Delinquenten quasi hauptamtliche Bruiser sind und selbst jede freie Minute (von der sie deutlich mehr haben) auf Kampftraining verwenden. Das machen sie für einen Vorteil innerhalb ihres Milieus, nicht speziell für Auseinandersetzungen mit Polizisten, aber auch im letzteren Fall haben sie damit in der Regel das bessere Training - und müssen sich zudem nicht an Regeln halten.
Der durchschnittliche Polizist soll in der Lage sein, den durchschnittlichen Unruhestifter zu überwältigen, ohne gleich von der Schusswaffe Gebrauch zu machen; letztere soll eine grundsätzliche Überlegenheit herstellen, um ggf. durch Androhung des Gebrauchs Kooperation zu erzwingen, ohne dass es überhaupt zum Handgemenge kommt.
Was aus meiner Sicht anstelle gerade trendiger Kampfkunststile/-formen (Vor ein paar Jahrzehnten sollten noch alle Polizisten unbedingt Ringen und vor ein paar Jahren Krav Maga praktizieren, jetzt ist es also BJJ ...) viel stärker trainiert werden müsste, sind demzufolge auch eher grundsätzliche Techniken und vor allem kooperative Taktiken.
Das Problem ist nämlich immer wieder, dass sich ein oder zwei Polizist/en - in der Regel diejenigen, die gerade am mutigsten oder eben besonders angepisst sind - mit dem Delinquenten auseinandersetzen und der Rest nutzlos daneben steht und nicht so recht weiß, wie er zu einem für alle Beteiligten möglichst pfleglichen Ausgang beitragen kann; sprich, zum Schutz der Kollegen und/oder des Verdächtigen einschreiten müsste.
Dann müsste man halt dahingehend investieren, genauso wie häufiges Schießtraining etc auch stattfinden sollte. Das ist ja besonders in manchen Police Departments in den USA ein großes Problem. Die bekommen kaum Trainingsstunden für Einsatzszenarien und Schusswaffengebrauch.
Sollte ein hauptamtlicher Bruiser ein geübter Wrestler sein, BJJ können oder MMA trainieren, ok. Kommt sicher vor, nur der ordinäre Straftäter dürfte damit überfordert sein.
Wie gesagt, BJJ als Training für diverse Einsatzorganisationen gehört u.a. beim LAPD schon mindestens seit Beginn der 2000er dazu, ist also kein wirklicher Trend. Es ist halt effektiv.
Ringen ist immer von Vorteil. Krav Maga ist halt ein Nahkampfsystem.
Dass soll natürlich nur als Unterstützung dienen und nichts ersetzen. Vor allem hilft es einfach dabei wenn man selbst aus irgendeinem Grund am Boden ist und man sich schnell ohne grobe Gewalt helfen kann, auch ohne den Angreifer schwer zu verletzen. Das steht aber nicht im Widerspruch zu deinem letzten Absatz
Bessere und umfassendere Ausbildung ist für alle ein Vorteil.
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