Ich möchte mal ein bisschen mit Fachwissen um mich schmeißen, weil das Thema hier zu so einer Glaubensfrage hochgepusht wird. Aber Glauben sollte man wenn man will in der Kirche machen und nicht in der Technik.
(Klugschei$$-Modus an
Aluminium bildet eine Oxidschicht. Es ist zwar eigentlich ein sehr unedles Metall, aber die Oxidschicht ist so beständig daß es sogar in der chemischen Industrie eingesetzt wird im Behälterbau.
Aluminium ist lediglich NICHT beständig gegen Medien die seine Oxidschicht angreifen (einige Laugen). Dann zerstört es sich quasi selbst.
In einem oxidierenden Medium schützt sich dagegen das Aluminium um so besser, je stärker das Medium oxidierend wirkt. Diesen Effekt kann man nutzen um im sauren Eloxalbad unter Strom die Oxidschicht um ein Vielfaches zu verdicken, so daß sie auch mechanisch relativ beständig wird (gegen Abrieb).
Harteloxierte Oberflächen taugen sogar für Kupplungen im Motorradbereich oder als Schaltwelle im Getriebe.
Eine eloxierte Oberfläche ist gegenüber schnödem Wasser sowas von indifferent, da passiert gar nichts. Das einzige was passieren kann ist daß die Eloxalschicht lokal beschädigt oder abgetragen wird (z.B. weil dort eine sehr hohe Strömungsgeschwindigkeit herrscht). Das wurde ja von einem anderen User in diesem Thread schon beschrieben. Auch in diesem Fall tritt aber normalerweise ein Selbstheilungsprozess ein - die Oxidschicht bildet sich neu.
Bei Kupfer bildet sich auch eine Oxidschicht. Das ist gut so, weil auch diese das Kupfer passiviert. Die Verfärbung mag sensible Naturen stören, ist aber technisch vollkommen irrelevant und verschlechtert auch die Wärmeübertragung nicht messbar, sonst wären unsere Heizungssysteme ja alle mächtig arm dran.
Sind beide Materialien im Kühlkreislauf ordentlich oxidiert (das Alu meistens ab Werk, beim Kupfer lässt dies nicht lange auf sich warten), passiert im weiteren Verlauf nichts mehr.
Das mit Abstand DÜMMSTE was man dann machen kann ist die Oxidschicht abschleifen und auch noch das Medium austauschen, dem das Kupfer gerade mühsam den Sauerstoff (und damit das oxidierende Medium) abgetrotzt hat.
Bleibt der Kreislauf geschlossen, nimmt der frei verfügbare Sauerstoff i.d.R. immer weiter ab. Ein geringer Austausch über den AGB mag immer noch stattfinden, das ließe sich zwar technisch auch lösen (über eine Membrane) aber lassen wir das. Auch Diffusion über die Schläuche wollte ich jetzt nicht diskutieren.
Zusätze um Korrosion zu verhindern sind im Automobilbau üblich, aber dort geht es noch um ganz andere Materialpaarungen (z.B. in Alu eingegossene Gusseisen-Zylinderbuchsen) und um wesentlich höhere Temperaturen (bis 130°C). Wie schon geschrieben verschlechtern diese Zusätze die Wärmekapazität des Mediums.
Der wichtigste Grund Glykol ins Kühlwasser zu mischen beim Auto ist FROSTSCHUTZ, nicht Korrosion.
(Klugschei$$ Modus aus)
(Läster-Modus an):
Wer sich das großindustriell hergestellte Zeug von BASF für 11 Euro die 0,5l-Flasche andrehen lässt ist in meinen Augen selbst Schuld und ein Opfer des Marketings geworden.
Deswegen verwende ich auch ausschliesslich (doppelt destilliertes) Wasser und fahre damit bis dato sehr gut.
So, jetzt könnt ihr mich töten