Raffael hat hier explizit Games getestet, entsprechend ist das eine Aussage zum Gaming, d. h. massiv-parallele MT-Apps spielen hier keine Rolle. Und gemäß der Zahlen, die er hier vorlegt, ist es tatsächlich recht eindeutig, wenn man die Ausawahl der 25 Titel für halbwegs repräsentativ für das eigenen Portfolio hält und dementsprechend ist es tatsächlich sinnvoll SMT zu dekativieren ("klarer gehts gar nicht" gemäß seiner Zahlen).Also wenn ich SMT abschalte hab ich einen vermutlich kaum fühlbaren Leistungsvorteil in Spielen. Und roundabout 30% Leistungsverlust in MT-Anwendungen.
Wenn man jetzt noch betrachtet wie oft man mit einem 5950X in Spielen im CPU-Limit ist und welches Anwendungsgebiet die CPU eigentlich hat (und mutmaßlich auch der Workload der Besitzer in die Richtung geht hoffe ich) ist die Entscheidung aber sowas von klar SMT anzulassen klarer gehts gar nicht.
Für ein breiter gefächertes, anders gewichtetes Anwendungsszenario wird man die Aussage absehbar modifizieren müssen.
Weiterführend interessante Fragen wären:
a) Games lasten CPUs nicht einmal ansatzweise so gut aus; wo ist der Grenzwert? In deutlich größerer Abhängigkeit von bestimmten Titeln könnte ich mir vorstellen, dass eine Deaktivierung selbst beim 5800X noch leichte Vorteile bringen kann, jedoch würde ich hier schon ein weitaus ausgeglicheneres Bild bei aktuelleren Titeln erwarten, d. h. etliche die schneller und entliche die langsamer laufen. Unterhalb eines 5900X macht es vermutlich dann doch eher keinen Sinn, jedoch wäre das noch mit Zahlen zu belegen.
b) Intel hat eine komplett eigene SMT-Implementation. Hier wäre es Interessant zu sehen, wie sich bspw. ein i9-10850K verhält. Wenn man jedoch bereits auf dem 5900X mit abnehmener Kernzahl bereits frühzeitig den Grenzwert erreicht, müsste man bei Intel wohl eher mit einem i9-10940X oder gar i9-10980XE messen oder aber man kann vergleichend nur auf einen 5800X und bspw. einen 10700K blicken, jedoch werden hier möglicherweise die Unterschiede nicht ganz so deutlich hervortreten?
c) Ein derartiger Blick wäre hier später auch bzgl. RLK wünschenswert, da der mit einer deutlich überarbeiteten Architektur daherkommt, d. h. hier könnte sich das zuvor ermittelte Verhalten deutlich ändern.