Klar kommt Schwarz-Gelb, das Rumgezicke der FDP ist doch nur politisches Kalkül, um wie eh und je den großen Partner besser erpressen zu können. Wer als langjähriger Partner auf allen Ebenen zusammen die absolute Mehrheit hat und als Juniorpartner diese zugunsten einer Großen Koalition nicht wahrnimmt, macht sich beim Wähler unglaubwürdig und verliert Stimmen - und nur darum geht es letztendlich. Dann brauchen sie auch nicht mit politischen Stillstand in Berlin aufgrund der Großen Koalition argumentieren. Alles nur Gelaber, Schwarz-Gelb kommt.
Beeindruckend ist die Realitätsferne auf praktisch allen Ebenen, das gilt für Sieger und Verlierer. Eine sachliche und grundehrliche Analyse wie vom grünen Pressesprecher (?) ist überaus selten. Habe leider eingeschaltet, als dessen Name gerade ausgeblendet wurde. Mit Schulz und Merkel hatte das für mich wenig zu tun, die vielen "NRW-Baustellen" haben aus Unzufriedenheit rot-grüne Wähler vertrieben. Nicht Laschets Stärke sondern Krafts Schwäche und die ideolgische Einbahnstraße der Grünen gaben den Ausschlag.
Mich freut es sehr dass die Linkspartei draußen ist und auch dass die ideologischen NRW-Grünen eine saftige Klatsche bekommen haben. Auf grüner Bundesebene wird es spannend werden, da könnte sich eine Neuausrichtung anbahnen, Realos gegen Fundis Teil 2 sozusagen. Das Ergebnis dürfte sehr spannend werden.
Die SPD ist seit gestern im Bundestagswahlkampf-Angriffsmodus, was Papiertiger wie Barley und Oppermann (der gestern tatsächlich die Vorzüge der Agenda 2010 für den Bürger hervorgehoben hat!) mit der Energie und Entschlossenheit eines soeben eingeschläferten Pudels rüberbrachten. Die SPD hat jetzt vier Monate Zeit zu versuchen Schwarz-Gelb zu verhindern, um als Juniorpartner innerhalb einer weiteren Großen Koalition Europas Königin zuzujubeln. Im September heißt es für SPD (und Grüne) Wunden lecken, die einzige Frage die sich stellen wird, ist ob aus den Wunden Wundwasser oder Eiter tropfen wird.
Und nein, mir gefällt das überhaupt nicht. Was aus der einstmals so wichtigen SPD geworden ist, ist beschämend und erschreckend. Nicht weniger geheuer ist mir die Transformation der CDU zur neuen SPD mit neoliberaler Wirtschaftspolitik.