Tagebuch [Langzeittagebuch] 2 Retro-System zur Geburt des Athlon

Noctua

BIOS-Overclocker(in)
0. Vorwort

Vor kurzem bin ich in den Besitz einiger älterer PC-Hardware gekommen. Darunter waren 2 Systeme die mich an meine späte Jugend Ende der 90er erinnert haben. Diese beiden will ich in den nächsten Monaten wieder zum Leben erwecken. Bisher habe nur grobe Vorstellungen, aber diese werde ich hoffentlich in den nächsten Wochen/Monaten zusammen mit der Community zusammen verfeinern.
Dazu werde ich den Startpost immer weiter ergänzen und auf die einzelnen Beiträge verweisen.

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
2. Bestandsübersicht

1. Einleitung

Es handelt sich um folgende beiden Systeme:

System 1:
CPU: AMD K7 Athlon 800 MHz Slot A
Mainboard: AOpen AK72 mit Via KX133 im ATX-Format
RAM: 320 MB SD-RAM
Grafikkarte: GeForce 256 DDR (geplant)

K7_2.jpg K7.jpg K7_Bios.jpg

System 2:
CPU: AMD K6-2 450 MHz Sockel 7
Mainboard: Gigabyte GA-5AA mit Ali-Chipsatz im AT-Format
RAM: 128 MB SD-RAM
Grafikkarte: Voodoo 3 3000

K6-2.jpg K6-2_Bios.jpg

Was macht diese Systeme so besonders in meinem PC-Leben?
Das K6-2-System war damals mein erstes System an dem ich selbst groß umgebaut habe. Davor war es höchstens mal eine Voodoo-Zusatzkarte einbauen oder mehr RAM nachrüsten. Der Wechsel auf ein System mit K6-2 300 MHz erforderte damals ein neues Board, CPU und RAM (EDO zu SD). Am Anfang stand dem System noch eine Virge S3 4MB und eine Voodoo 1 zur Seite. Die Entscheidung zum K6-2 fiel damals noch aus Kostengründen, Pentium2-Systeme waren doch arg teuer. Später hatte ich eine Riva TNT nachgerüstet. Anschliessend kam dann ein K6-2 450 MHz an dem ich dann erste Übertaktungsversuche vorgenommen habe. Dies geschah hier noch mittels Jumper auf dem Board. Dem K6-2 450 MHz wurde dann auch eine Voodoo 3 3000 zur Seite gestellt. Diese hatte ich irgendwann mit einem Lüfter nachgerüstet und übertaktet.
Dieses System hatte auch entgültig meine Begeisterung für PC und PC Gaming geweckt und mich dadurch auch zu meinem heutigen Job als Softwareentwickler gebracht.


Um den Jahrtausendwechsel fand dann der Wechsel zum Slot A Athlon statt. Dies geschah dann schon aus Überzeugung. Ich hatte damals die Version mit 600 MHz auf einem Gibabyte-Board mit AMD 750 Irongate-Chipsatz. Diesen hatte ich dann später auch mittels Goldfinger-Device übertaktet. Diese CPU hatte mich für eine sehr lange Zeit zu einem Fan von AMD-CPUs gemacht. Erst Intels Core-Generation (C2D E4600) konnten mich erstmals dazu bringen, mir eine Intel-CPU zu kaufen. Danach kam nochmal ein kurzes Intermezzo mit einem Phenom II X4, bevor ich beim aktuellen 3770k gelandet bin. Die Voodoo 3 3000 hatte ich beim K7-System dann später durch eine GeForce 256 DDR ersetzt. Diese hatte sich dann bis zum ersten Sockel A gehalten, welcher 2001 bei ins Gehäuse kam.


Wie man sieht, haben mich diese beiden Systeme geprägt. Daher möchte ich ihnen mit 2 Retrosystem ein kleines Denkmal setzen.
 
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320MB RAM :O
Das war zur damaligen Zeit ja fast unbezahlbar ... Mein 900er Athlon T-Bird musste mit 128MB auskommen.
Bin gespannt auf die 2 Systeme und was du noch damit vorhast.
 
Ohja, 320 MB RAM waren damals extrem teuer. Ich hatte auch nur 128, später dann 256 MB drin. Das System jetzt hat aktuell 320 MB. Wenn ich dann alle vorhande Hardware gesichtet habe, werde ich mal überlegen wie ich das am Besten aufteile. Ein Celeron 566 System ist auch noch dabei, aber dazu habe ich persönlich keine historische Beziehung.

Die Voodoo 3 3000 hatte ich damals auch, hatte sie aber (wenn ich mich recht entsinne) aus Kostengründen einer TNT 2 vorgezogen. Die Voodoo 5 ist damals an mir vorbei gegangen (über ihre Entwicklung wusste ich natürlich Bescheid). Ob das jetzt wegen mangelnder Verfügbarkeit oder wegen dem Preis war, kann ich aber nicht mehr sagen.
 
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2. Bestandsaufnahme

K6-2-System

Das Kernstück bildet ein K6-2 450 MHz auf einem Gigabyte GA-5AA mit ALi M1542 & M1543C AGPset Chipsatz im Baby-AT-Format. Der K6-2 hatte bei einem FSB von 100 MHz und wurde bei ca 2,2V betrieben. Die Leistungsaufnahme lag dabei zwischen 20 und 30W. Daher konnten diese System noch recht einfach gekühlt werden.
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Wie man sieht, glatt polierte Kühlkörper waren damals ein Fremdwort ;)

Zu den Unterschieden des AT-Formates gegenüber dem heutigen ATX-Format gehörte es, dass eigentlich nur der AT-Tastaturanschluss fest auf dem Board verlötet war. Alles andere wurde per Flachkabel zu Anschlüssen in den Slotblenden geführt. Auch schaltete der Power-Taster den PC über das Netzteil ein, nicht wie heute über das Mainboard.
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Das Baby-AT-Board im Überblick.

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In der Mitte rechts sieht man die Jumper zum einstellen des FSB und des Multiplikators. Unten in der Mitte ist der Bios-Baustein zu sehen, links darüber die Jumper-Codierung für den Multiplikator.

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Links der CPU-Sockel. Den Kühler und den Lüfter werde ich nochmal gescheit montieren. Die Befestigung des Kühler erfolgt über eine Drahtklammer. In der Mitte des Bildes die Northbridge mit ALi M1542, links daneben die Codiertabelle für den FSB.

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Der Vollständigkeit halber noch die Southbridge mit ALi M1543C.

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Und natürlich darf die Voodoo 3 3000 nicht fehlen. Im Gegensatz zur Voodoo 3 2000 war die 3000er höher getaktet und hatte im AGP-Format einen TV-Out Ausgang.

K7 Athlon-System

Hier bildet ein K7 Athlon 800 MHz für Slot A auf einem AOpen AK72 mit VIA KX133-Chipsatz. Die Besonderheit der Slot-Generation war, dass man den L2-Cache damals noch nicht effizient in den Die integrieren konnte. Daher hat man den 512 KB großen Cache in Form von SRAMs nahe dem Prozessorkern verbaut, was aus Platzgründen zur SLOT-Bauweise geführt hat (analog zu Intels Slot 1). Beim recht schnell darauf folgendem Sockel A war der L2 Cache bereits im Die integriert.

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Das Board ist im klassischen ATX-Format mit 20pol. Stromanschluss. Im Vergleich zu allen nachfolgenden Sockelversionen erforderte die Slot-Bauweise ein stark verändertes Layout.

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Mechanisch war der Slot A zum Slot 1 kompatibel, elektrisch jedoch nicht. Das war nach Meinung vieler damals ein hohes Risiko. Immerhin war dies AMDs erste CPU die auf ein eigenes Ökosystem setze.

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Die VIA 686A-Southbridge hatte damals einen sehr schlechten Ruf, insbesondere was die Festplattenperformance anging.

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Das ist das klassische ATX-Format. Wobei ich mir sicher bin, dass onBoard-Sound damals eher selten anzutreffen war. Ich hatte damals eine SoundBlaster Live der ersten Generation verbaut.
Die Anschlüsse von Links nach rechts: PS2 für Maus & Tastatur, USB 1, Paralellelport (oben) + 2x serieller Anschluss (= COM-Port), Gameport (für Joystick usw.) + Klinke (Stereo, Mikro, Lin-In).

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Na wer kennt die Anschlüsse hier? PCI sollte den meisten noch bekannt sein. Dann kommt noch ein ISA-Steckplatz. Ganz unten findet man den damals recht häufig vertretenen AMR-Anschluss. AMR steht für Audio Modem Riser was eigentlich schon die Funktion beschreibt. Ein Modem dafür habe ich persönlich allerdings nie gesehen.

Die Grafikkarte fehlt noch. Diese habe ich am Wochenende in der Bucht in Form einer Asus V6600 AGP 32M erworben (An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Löschzwerg für diesen Tipp!). Da sie aus dem Ausland kommt, wird es aber noch locker eine Woche dauern bis diese bei mir ist. Der Vorbesitzer hatte sich sogar noch mal den Aufwand gemacht sie zu testen und mir 2 Fotos davon geschickt.
 
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Ich meine zu der Zeit hat 3Dfx keinen ordentlichen Support mehr seitens Spielehersteller bekommen und es wurde vermehrt auf direct3D gesetzt. Somit hatte die Voodoo 5 keine Zukunftsperspektiven mehr
 
Kurzes Update: Die GeForce 256 DDR ist seit gestern auf der Reise und liegt gerade im Südosten von Griechland. Mal schauen wie lange es dauert. Gestern Abend habe ich noch nach den Festplatten geschaut. Von den sinnvollen sind es 2x ~900 MB und einmal ca. 1,2 GB die ich verwenden könnte. Weiß einer was damals so Standard war? Ich dächte so ca. 10GB, oder ist das schon zu viel?
 
40GB Plattenplatz hatte ich damals in meinem 900er Thunderbird. Denke 10GB geht da für den K6-2 schon ok, für den K7 ist es fast schon die Low-Budget-Option.

Hätte noch so ein Modem für den Riserslot rumliegen wenn du willst :P
 
Ich weiß, dass ich 2001 für einen Kumpel je eine 13 und 20 GB große HDD an Segate zum tauschen geschickt hatte, weil ihm beide gestorben sind. Als Ersatz hat einer einzelne Platte im gekauft, die wohl im Bereich 30 bis 40 GB groß war.

Weiß noch einer welche Grenzen es bzgl. HDDs gab/gibt? Eine war ja ~32 GB für eine FAT32-Partition, die andere etwas um die 137 GB wegen der Adressierung.
 
Ah ok, danke für den Hinweis. Die 127 GB-Grenze hatte mich damals nicht betroffen. da ich frühzeitig auf Windows 2000 und später Windows XP umgestiegen bin. Die 512 MB RAM-Grenze habe ich 2002 bei Windows ME noch erlebt und diese war dann auch der Grund vollends auf Windows 2000 umzusteigen.
 
Ja die kannte ich. Aber Windows 2000 wurde damals durch die Service-Packs immer besser und hat Spiele damit auch besser unterstützt. Daher lief ME damals schon nur noch parallel zu 2000 für einige Spiele. Als ich den PC dann mal neu aufsetzen musste, hatte ich auf ME einrichten keine Lust mehr.

Geplant ist ME auf dem Slot A System und 98 SE auf dem K6-2 System. Ich denke das passt auch zeitlich ins Bild.
 
Update: Das Paket mit der Karte ist jetzt in Deutschland und sollte demnächst (hoffentlich heute Nacht) ins Zieldepot gebracht werden.
 
Coole Sache :cool:

Bin nicht ganz so modern unterwegs :ugly:
Ich hab hier auch noch ein Retro-System am laufen mit einem AMD 486DX2 66 MHz, welcher lustigerweise vom BIOS als Winbond 486DX2 erkannt wird^^
Aktuell läuft IBM DOS 6.3 drauf, habe allerdings schon Windows 95 besorgt, welches ich bald installieren werde :)
 
Ein Board mit Intel i486DX-33 und einen Pentium 100 für Sockel 5 samt Board habe ich hier auch noch rumliegen.
 
Ein Pentium mit MMX und Multiprocessing wär schon was feines, aber leider wird das sicher nicht von meinem Board unterstützt. :(
Hatte mal testweise einen Intel 486 DX4 geliehen, wurde auch erkannt, lief aber nur mit 33 MHz :(
 
Wenn du will, kannst du Board + CPU +RAM (32MB wenn ich es richtig gesehen habe) haben. Bevor es im Keller vergammelt. Und bevor sich ein Mod aufregt: Verschenkt, nur gegen Versandkosten!
 
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