Könntet ihr euch ein Forum für über 18-jährige vorstellen [Diskussionen/Marktplatz]?
Auf Grund meiner beruflichen - stark juristisch geprägten - Ausbildung und insbesondere durch die Tätigkeit hier im Forum als Moderator war ich die letzten Jahre stark mit der Frage des Jugendschutzes in einem Forum konfrontiert. Ich musste Fragen und Sachverhalte erklären, auf die ich auf Anhieb und stellenweise auch nach intensiver Recherche keine oder nur eine zweideutige Antwort wusste. Veraltete und unzureichend präzise formulierte Gesetze machen einem das Leben nicht unbedingt einfacher, dringend klärungsbedürftige Fragen zu beantworten. Dennoch (oder eben weil?) die Nachfrage einiger Erwachsener hinsichtlich einer Kommunikations- und Informationsplattform ungebrochen scheint, frage ich mich ganz unvoreingenommen, wie ein solches Projekt gestemmt werden könnte. Das größte Hindernis, man ahnt es, sind die gesetzlichen Vorgaben und schlimmer noch die rechts anwendenden Vorgaben von Rechtsprechung und Landesjugendbehörden, die einen Großteil der herrschenden Meinung in Bezug auf Fragen des Jugendrechts für sich beanspruchen. Um es an einem Beispiel fest zu machen ein kleiner Ausflug in die rechtliche Thematik anhand der Vorgaben für einen einfachen Verkauf eines Medium ab 18 auf einer Internetplattform, wie ein öffentliches Forum.
Der (Versand-)Handel mit (Träger-)Medien ab 18 sowie Medien auf dem Index, untersteht strengen Anforderungen hinsichtlich der Altersverifikation des Käufers/Teilnehmers der Plattform auf den verschiedenen Zugangs-, Bestell- und Lieferebenen. Nach herrschender Meinung der obersten Landesjugendbehörden ist beim Verkauf von Medien ab 18 (vorwiegend jene auf dem Index stehend) an mehreren Stellen eine Alterskontrolle vorzunehmen. Diese beginnt bereits beim Zugang zu einem zwingend vorhandenen abgeschlossenen Bereich, der nur für Erwachsene zugänglich ist. Es müsste eine Alterskontrolle z.B. mit Hilfe des Post-Ident-Verfahrens vom Betreiber des Forums vorgenommen werden. Dieser Bereich müsste passwortgeschützt sein und sichergestellt werden, dass das Passwort nur dem volljährigen Geprüften ausgehändigt wird (z.B. schriftlich per Post als "Einschreiben eigenhändig").
Weitere Kontrollen müssen auf Ebene der Handelspartner ablaufen. Der Verkäufer muss bei der Bestellung sicher gehen können, dass der Besteller volljährig ist. Auch hier bietet sich eine Überprüfung mittels Post-Ident-Verfahren an. Ob eine bereits vorherige Überprüfung des Betreibers der Verkaufsplattform die Prüfung ersetzen kann, ist strittig. Unabhängig davon muss eine weitere Prüfung, ob die Person des Empfängers des Bestellers entspricht, bei Auslieferung an den Empfänger durchgeführt werden. Dies geschieht in Deutschland über einen Versand der Ware als "Einschreiben eigenhändig". Vom Postboten wird die Ware nur gegen Vorzeigen des Personalausweises und einer Identitätskontrolle ausgehändigt. Amazon beispielsweise zwingt diese Versandart beim Kauf von Medien ab 18 dem Besteller auf. Bei Medien ab 18 mit Kennzeichen "keine Jugendfreigabe" ist das Anbieten und offene Bewerben möglich, jedoch muss auch hier mindestens auf der Bestell- und Empfängerebene eine Alterskontrolle (vom Verkäufer) durchgeführt werden.
Hat man diese Vorgaben im Hinterkopf, stellt man sich unweigerlich die Frage, ob und und wie weit überhaupt eine praktische Umsetzung möglich ist. Eines steht meiner Meinung nach aber fest. Die notwendigen Mittel müssten über eine solide Finanzierungsbasis laufen. Altersverifikationssysteme und der daraus resultierende Verwaltungsaufwand verschlingen ein Vielfaches davon, was man aus einem freien bzw. an eine Webseite angeschlossenes Forum kennt. Im Internet gibt es dazu aktuell zwei Möglichkeiten. Kostenloser Zugang zu Bereichen dieser Art mit einer reinen Finanzierung über Werbung bzw. Sponsoren oder/und die Vereinnahmung von Beitragsgebühren. Beides hat Vor- und Nachteile. Folgefrage dabei ist, ob dann ein solches für bestimmte Benutzergruppen geschlossenes Forum überhaupt noch einen Nutzen haben würde. Insbesondere direkt vereinnahmte Beiträge wirken extrem abschreckend. Nichts wäre schlimmer, als ein leeres Forum ohne Nutzen, aber viel Aufwand. Zudem käme ein immer währendes Damokles-Schwert, das über den Köpfen der Nutzern stünde. Denn Regelübertretungen (z.B. die Missachtung von Pflichten eines Verkäufers von Medien ab 18) haben im Grunde neben foreninternen meistens auch rechtliche Konsequenzen.
Auf dieser Basis fußen die Antwortmöglichkeiten innerhalb der Umfrage. Was ist mir als Erwachsener ein Stück mehr Freiraum für Diskussionen und Handel zu Medien ab 18 wert? Machen die gesetzlichen Vorgaben ein Betreiben und gleichzeitig ein Nutzen eines solchen Forums unzumutbar? Die Umfrage ist allgemein gehalten und soll die rechtliche Lage in Deutschland widerspiegeln. Deswegen findet sich die Umfrage auch im Unterforum "Internet" wieder.
Auf Grund meiner beruflichen - stark juristisch geprägten - Ausbildung und insbesondere durch die Tätigkeit hier im Forum als Moderator war ich die letzten Jahre stark mit der Frage des Jugendschutzes in einem Forum konfrontiert. Ich musste Fragen und Sachverhalte erklären, auf die ich auf Anhieb und stellenweise auch nach intensiver Recherche keine oder nur eine zweideutige Antwort wusste. Veraltete und unzureichend präzise formulierte Gesetze machen einem das Leben nicht unbedingt einfacher, dringend klärungsbedürftige Fragen zu beantworten. Dennoch (oder eben weil?) die Nachfrage einiger Erwachsener hinsichtlich einer Kommunikations- und Informationsplattform ungebrochen scheint, frage ich mich ganz unvoreingenommen, wie ein solches Projekt gestemmt werden könnte. Das größte Hindernis, man ahnt es, sind die gesetzlichen Vorgaben und schlimmer noch die rechts anwendenden Vorgaben von Rechtsprechung und Landesjugendbehörden, die einen Großteil der herrschenden Meinung in Bezug auf Fragen des Jugendrechts für sich beanspruchen. Um es an einem Beispiel fest zu machen ein kleiner Ausflug in die rechtliche Thematik anhand der Vorgaben für einen einfachen Verkauf eines Medium ab 18 auf einer Internetplattform, wie ein öffentliches Forum.
Der (Versand-)Handel mit (Träger-)Medien ab 18 sowie Medien auf dem Index, untersteht strengen Anforderungen hinsichtlich der Altersverifikation des Käufers/Teilnehmers der Plattform auf den verschiedenen Zugangs-, Bestell- und Lieferebenen. Nach herrschender Meinung der obersten Landesjugendbehörden ist beim Verkauf von Medien ab 18 (vorwiegend jene auf dem Index stehend) an mehreren Stellen eine Alterskontrolle vorzunehmen. Diese beginnt bereits beim Zugang zu einem zwingend vorhandenen abgeschlossenen Bereich, der nur für Erwachsene zugänglich ist. Es müsste eine Alterskontrolle z.B. mit Hilfe des Post-Ident-Verfahrens vom Betreiber des Forums vorgenommen werden. Dieser Bereich müsste passwortgeschützt sein und sichergestellt werden, dass das Passwort nur dem volljährigen Geprüften ausgehändigt wird (z.B. schriftlich per Post als "Einschreiben eigenhändig").
Weitere Kontrollen müssen auf Ebene der Handelspartner ablaufen. Der Verkäufer muss bei der Bestellung sicher gehen können, dass der Besteller volljährig ist. Auch hier bietet sich eine Überprüfung mittels Post-Ident-Verfahren an. Ob eine bereits vorherige Überprüfung des Betreibers der Verkaufsplattform die Prüfung ersetzen kann, ist strittig. Unabhängig davon muss eine weitere Prüfung, ob die Person des Empfängers des Bestellers entspricht, bei Auslieferung an den Empfänger durchgeführt werden. Dies geschieht in Deutschland über einen Versand der Ware als "Einschreiben eigenhändig". Vom Postboten wird die Ware nur gegen Vorzeigen des Personalausweises und einer Identitätskontrolle ausgehändigt. Amazon beispielsweise zwingt diese Versandart beim Kauf von Medien ab 18 dem Besteller auf. Bei Medien ab 18 mit Kennzeichen "keine Jugendfreigabe" ist das Anbieten und offene Bewerben möglich, jedoch muss auch hier mindestens auf der Bestell- und Empfängerebene eine Alterskontrolle (vom Verkäufer) durchgeführt werden.
Hat man diese Vorgaben im Hinterkopf, stellt man sich unweigerlich die Frage, ob und und wie weit überhaupt eine praktische Umsetzung möglich ist. Eines steht meiner Meinung nach aber fest. Die notwendigen Mittel müssten über eine solide Finanzierungsbasis laufen. Altersverifikationssysteme und der daraus resultierende Verwaltungsaufwand verschlingen ein Vielfaches davon, was man aus einem freien bzw. an eine Webseite angeschlossenes Forum kennt. Im Internet gibt es dazu aktuell zwei Möglichkeiten. Kostenloser Zugang zu Bereichen dieser Art mit einer reinen Finanzierung über Werbung bzw. Sponsoren oder/und die Vereinnahmung von Beitragsgebühren. Beides hat Vor- und Nachteile. Folgefrage dabei ist, ob dann ein solches für bestimmte Benutzergruppen geschlossenes Forum überhaupt noch einen Nutzen haben würde. Insbesondere direkt vereinnahmte Beiträge wirken extrem abschreckend. Nichts wäre schlimmer, als ein leeres Forum ohne Nutzen, aber viel Aufwand. Zudem käme ein immer währendes Damokles-Schwert, das über den Köpfen der Nutzern stünde. Denn Regelübertretungen (z.B. die Missachtung von Pflichten eines Verkäufers von Medien ab 18) haben im Grunde neben foreninternen meistens auch rechtliche Konsequenzen.
Auf dieser Basis fußen die Antwortmöglichkeiten innerhalb der Umfrage. Was ist mir als Erwachsener ein Stück mehr Freiraum für Diskussionen und Handel zu Medien ab 18 wert? Machen die gesetzlichen Vorgaben ein Betreiben und gleichzeitig ein Nutzen eines solchen Forums unzumutbar? Die Umfrage ist allgemein gehalten und soll die rechtliche Lage in Deutschland widerspiegeln. Deswegen findet sich die Umfrage auch im Unterforum "Internet" wieder.