AW: Klimawandel/Klimakatastrophe, wie denkt ihr über die Zukunft unseres Planeten?
Das würde ich an deren Stelle auch erstmal sagen, daß man das "nicht absehen" kann. Aber die sind mit Sicherheit echt. Niemand auf der ganzen Welt würde über 1000 e-mails selber fälschen. Der Aufwand steht in absolut keiner Relation zum Nutzen.
Nun, es hat sich zumindest jemand die Mühe gemacht, aus vermutlich mehreren 100.000 e-mails (jedenfalls wenn ich an die Mengen denke, die an anderen Instituten allein über Verteiler gehen) etwas mehr als 1000 rauszuchen.
Ich denke nicht, dass es den Aufwand nenneswert gesteigert hätte, noch den Text von 20-30 abzuändern. Denn mehr als ein paar Auszügen greift niemand auf und alle wählen die gleichen. Fakt ist somit nur:
- Es wurden Daten gestohlen
- Es werden Daten verteilt
- Ein Teil der Daten kann negativ interpretiert werden
Welche Daten man als echt ansehen sollte und welche Interpretationen die richtigen sind, lässt sich mit den Verfügbaren Informationen nicht sagen. Da mag jeder für sich subjektiv dem einen oder dem anderen glauben, aber alle, die etwas wissen könnten, wiedersprechen sich gegenseitig. Der Informationsgehalt der ganzen Geschichte beschränkt sich für mich erstmal darauf, dass Mailserver gut abgesichert werden sollten - alles andere und weitere Urteile basieren auf voreingenommer Bevorzugung einer der beteiligten Parteien.
Bei einer Sache, die im Internet publik gemacht wird, kann jeder weitere Bericht naturgemäß nur auf Hörensagen aus dem Internet basieren. Was anderes geht leider nicht.
Tjo - Dilemma?
Was der Typ von der Seite dazu meint ist doch völlig egal. Ehrlich gesagt habe ich das auch kaum gelesen. Interessant ist der e-mail-Verkehr. In diesem regt man sich über wissenschaftliche Mängel des Papers auch ehrlich gesagt viel weniger auf, als über die Stirn eines Magazins, doch tatsächlich mißliebige Inhalte zu veröffentlichen.
unter der Annahme, dass der Inhalt stimmt:
In dem Teil, der dir vorliegt, regen sie sich über ein Magazin auf, ja.
Aber woraus schließt du, dass nie eine Dikussion über die wissenschaftliche Qualität des Artikels stattgefunden hat?
Die einleitenden Zeilen hören sich zumindest für mich so an, als hätte man sich darüber schon lange verständigt (und bei dem Artikel scheint das auch eine Sache zu sein, die man in einer Mittagspause hat klären können).
Man kann sich natürlich ärgern, wenn etwas offensichtlich falsches verbreitet wird, aber in der Form, wie dort argumentiert wird und Absprachen getroffen werden, scheint man an einer echten, ergebnisoffenen Forschung absolut gar kein Interesse zu haben. Die Reaktionen würden dann nämlich etwas anders ausfallen und nicht in Überlegungen gipfeln, wie man denn vielleicht ein ganzes Journal boykottieren und letztlich zerstören könnte. Das sind leider Schritte, die man ergreift, wenn man sich anders nicht mehr zu helfen weiß.
Nein. Die Boykottierung einer nicht vertrauenswürdigen Quelle ist ein normaler (zum Glück sehr seltener) und zwingend nötiger Schritt. Die scharfe Diskriminierung zwischen Quellen, die ungefiltert irgendwelche z.T. rein subjektiven Meinungen verbreiten und Quellen, die ausschließlich sorgfältig belegbare Beobachtungen veröffentlichen, ist ein zentraler Baustein der modernen (Natur-)Wissenschaft. Ohne diese Praxis wäre eine internationale Wissenschaftsgesellschaft überhaupt nicht praktikabel und wären immer noch auf dem Niveau des 19. Jhd., bei dem sich einzelne Gelehrte gegenseitig die Köpfe einschlagen, weil sie anderer Meinung sind und jeder neue Forschungsansatz quasi bei 0 in der Naturphilosophie beginnt.
Öhm, welche polare Meereströmung, die aus der Karibik kommt, ist denn für Europa interessant?
Keine. Denn es gibt keine "polare" Strömung aus der Karibik
Wo wird die hingehen, wenn die Eispanzer am Nordpol verschwunden ist und die Strömung deshalb nicht mehr dort wieder in die Karibik zurückfließt?
Es gibt auch keine Störmung, die vom Nordpol in die Karibik zurückfließt.
Falls du auf die NAC anspielst (oft falsch als Golfstrom bezeichnet, dabei gilt diese Bezeichnung nur bis ein paar 100km vor der amerikanischen Küste):
Dieser ist zu ~90% windgetrieben. Die Mehrheit des Wassers, dass er führt, geht in den Azorenstrom und weiter in den Kanarenstrom (einige Autoren binden den Azorenstrom auch direkt an den Golfstrom) und über die nordäquatoriale Störmung zurück in die Karibik/Floridastrom bzw. Antillenstrom. Kein Eis involviert.
Die Teile, die weiter nach Norden fließen und Europa aufheizen, passieren nur zu einem kleinen Teil den Grönland-Schottland-Rücken und davon wird der größte Teil dann in der Grönland-See rezirkuliert. Bis ins Nordpolarmeer gelangt fast gar nicht. Umgekehrt dringt nur vergleichsweise wenig des in der Arktis absinkenden Wassers durch die Framstraße (ist nunmal sehr eng) und selbst dass ist bereits zu schwer, um die Schwelle in der Dänemarkstraße zu überwinden. Fazit: Was in der Arktis passiert, hat quasi gar nichts mit der Zirkulation im Atlantik zu tun.
Interessanter wäre der Teil, der in der Grönlandsee absinkt und als DSOW/ISOW zum nordatlantischen Tiefenwasser beiträgt, sowie die Absinkprozesse in der Labradorsee, die einen den anderen Teil liefern. Da gibt es tatsächlich Bedenken, dass diese Tiefenwasserbildung bei einem massiven Süßwassereintrag in den Nordatlantik (primär durch abschmelzendes Grönländisches Eis - nicht aus dem Nordpolarmeer) zurückgehen könnte. Das könnte im weiteren Verlauf den gesamten meridionale Tiefentransport im Atlantik beeinflussen, der tatsächlich mitverantwortlich dafür ist, dass an der Oberfläche ein Nettotransport von Süden nach Norden stattfindet. (und in der Tiefe von Norden nach Süden. Allerdings nicht aus der Karibik nach Europa, sondern an der Oberfläche geht es vor allem um einen Nettofluss über den Äquator und das Tiefenwasser aus dem Nordatlantik kommt erst im Bereich der antarktischen Zirkumpolarströmung wieder an die Oberfläche)
Aber: Wie stark diese Abschwächung seien könnte, ist zur Zeit (afaik - mein Wissen könnte 1-2 Jahre hinterherhinken) noch nicht geklärt. Höchstwahrscheinlich ist es aber der kleinere Einfluss,
denn der zweite Antrieb für diesen großräumigen Transport ist die Lage der tropischen Konvergenzzone: Dadurch, dass die Südostpassat bis über den Äquator reicht, wird direkt in Oberflächenprozessen Wasser von Süden nach Norden befördert, im Atlantik wird dieser Prozess noch durch die günstige Form Brasiliens unterstützt.
Diese Windverhältnisse werden aber von ein bißchen Norpolareis nicht beeinflusst. Dafür müsstest du die ungleichmäßige Landmassenverteilung zwischen Nord- und Südhemisphäre verändern.
edit: FALSCH. Aber die Schlussfolgerungen stimmen, der Windantrieb findet nur woanders statt, siehe unten
Fazit: Die Finnen sollten sich vielleicht Gedanken machen, weil der Norwegenstrom ohnehin nicht so groß ist und auch noch recht viel Eis in der Nähe vorkommt. Nord- und Mitteleuropa allgemein sollten allein aus diesem Effekt höchstens ein paar Grad Temperaturabsenkung bekommen (in Kombination mit der globalen Durchschnittserwärmung kommen Modelle afaik auf <1K weniger) und dem Mittelmeerraum kann es komplett egal sein. (spontane Vermutung meinerseits: Da das Wasser in der Karibik genauso aufgeheizt wird, wie bisher, und nur weniger davon nach Nordeuropa abfließt, könnte es vor der spanischen Atlantikküste sogar einen Tick wärmer werden)
Wird im Europa bald so kalt werden wie in Kanada, aber die Alpen bremsen die warmen Luftströmungen aus dem Süden, sodass die Sommer kühler werden als in Kanada.
Sicher, dass Kanada im Sommer von warmen Winden aus dem Süden aufgeheizt wird?
Ich bin kein Meteorologe, aber die Grundprinzipien besagen, dass über dem noch kalten Kanada die Luft absinken und über dem aufgeheizten Süden die Luft aufsteigen sollte, d.h. man hätte einen Nordwind und die Alpen schützen eher Norditalien, als dass sie die Erwärmung Deutschlands verhindern.
Auch hört man immer wieder davon, dass ein geringerer Einfluss der (dann trockeneren) Westwinde zu einem kontinentalerem Klima in Europa führen könnten, d.h. die Sommer werden eher heißer. (und im Winter gibts wieder Schnee
)
Örtliche Veränderungen im Klima oder Wasserströmungen/Luftströmungen hat es schon immer gegeben. Dass der Mensch da seinen Anteil hat, ist unbestritten, aber wie er sich tatsächlich auswirkt, kann niemand vorhersehen und ich mag das Gefasel von einigen "Umweltschützern" nicht, die alles schlecht reden müssen.
Hmmm - einige Dinge kann man schon ganz gut prognostizieren und man muss auch mal sagen, dass die "Umweltschützer" in der Vergangenheit eine ganze Menge Dinge schlecht geredet haben, mit denen wir heute zu kämpfen haben. (Atommüll, begradigte Flüsse, zu große Bedeutung des Straßenverkehrs, Abhängigkeit von einer ölbasierten Wirtschaft, Überdüngung, Pestizidbelastungen,...) und das die Dinge, in denen man auf sie gehört hat, i.d.R. auch nicht ganz verkehrt waren. (FCKWs, TBT,...)
(gut - gibt auch Beispiele, in denen mehr Streß gemacht wurde, als angemessen war. Aber die Vorhersagen waren zumindest häufiger richtig, als "wir senken die Steuerbelastung"-Versprechern und denen wird ja auch immer noch geglaubt, siehe letzte Wahl
)
Die sollten erst mal Fakten studieren, sich mit der Materie vertraut machen und dann entscheiden, welche Vorhersage sie treffen können.
Viele Leute lassen sich durch die Medien leiten und nehmen nur dessen Meinung an, der sie am Lautesten verbreiten kann.
Das stimmt allerdings. Wobei ich selten den Eindruck hab, dass Medien die Meinung von Umweltschützern verbreiten.
Welcher seriöse Wissenschaftler kann denn die Wetterbedingungen für die nächsten 50 Jahre liefern?
Niemand.
Stimmt. Hier gehts aber auch ums Klima. Und wärend man heute nicht technisch in der Lage ist, Modelle für die kleinskaligen Effekte des Wetters durchzurechnen, ist man gar nicht mal so schlecht darin, die über größere Zeit- und Raumskalen gemittelten Prozesse des Klimas zu berechnen. (zugegeben: z.B. bei der Klimaerwärmung lag man bis jetzt im Schnitt ein bißchen zu niedrig, was aber auch daran liegt, dass die Wirtschaft immer etwas niedrigere Emissionen verspricht, als sie letztendlich liefert)
Bei Rußpartikeln gibts ja noch das Problem, dass die Rußpartikel ja nicht verschwinden. Sie werden nur vom sichtbaren Bereich (der berühmte Fingerzeig mit dem Taschentuch am Auspuff) in den unsichtbaren herübergeleitet.
Die Verbrennung der Partikel im Filter mit höherer Temperatur erzeugt Rußpartikel im Nanometerbereich. Welche Auswirkungen die haben, weiß niemand.
Und dass die meisten Nachrüstkits für Rußpartikel gar nicht richtig arbeiten haben Studien gezeigt, aber niemanden interessiert es, denn schließlich verdient man damit Geld und es hängen Arbeitsplätze dran.
Nur daran ist die Politik heute noch interessiert. Die Parteien durch, da denkt keiner mehr an tatsächlichen Umweltschutz. Der ist nur interessant, wenn man damit Geld verdienen kann, sonst ist er hinderlich.
Willkommen in einer Welt, in der Juristen und BWLer (aka 60-80% der Politiker) die Entscheidungen treffen, die auf chemischen Wege physikalische Entwicklungen mit potentiell negativen medizinischen Folgen verhindern sollen (zumindest vorgeblich). Aber solange man es medial zum greenwashing Verwerten kann, hat es seine Hauptfunktion erfüllt und was irgendwelche blöden Wissenschaftler am Ende untersuchen, interessiert Bild&Co eh nicht.
Man stelle sich mal vor, was aus der Boombranche Nanotechnologie werden würde, wenn man Partikel, die problemlos in die Blutbahn gelangen können, auf einmal so behandeln würde, wie gelöste Substanzen, die vielleicht in die Blutbahn gelangen können (auch als "Chemie" bekannt). Neee. Sowas ist der deutschen Industrie nun wirklich nicht zuzumuten. Da hängen soooo viele 100 Arbeitsplätze dran. Das kehrt man lieber unter den Teppich, damit in 10 Jahren viele 1000 Arbeitsplätze dran hängen und dann verwässert man eine EU-Verordnung, um den Status Quo zu halten)