Ich bezweifel, ob das hier überhaupt relevant ist. Das Schild gibt lediglich verkürzt Kritik an den Bombardierungen durch die israelische Armee her; was sie im Widerspruch zu den schrecklichen Erfahrungen sieht, die ihr Großvater machen musste.
Nein ihr Schild impliziert meiner Meinung nach genau zwei Sachen.
Erstens natürlich sehr direkt das sie die Bombadierungen ablehnt, zweitens aber auch das sie das was im Gazastreifen insgesamt passiert, inkl. der Bombadierungen, wohl persönlich als vergleichbar schlimm empfindet wie das was die Nazis ihrem Großvater im KZ angetan haben.
Oder warum sollte man sonst deiner Meinung nach so einen Vergleich zwischen Bombadierungen und dem überlebten Aufentalt von Angehörigen in einem KZ ziehen, ist ja nicht so als wären vergleichbar schlimme und schlimmere Bombadierungen nicht teil eines wirklich jeden größeren militärisch ausgetragenen Konflikts die letzten 82 Jahre gewesen?
Wie sich die junge Dame ausführlicher positionieren würde, wenn man sie dazu befragt, wissen wir nicht.
Geht man nach dem Schild vermutlich recht kritisch gegenüber der von Israel ausgeübten Politik.
Hingegen wird tatsächlich dermaßen inflationär mit dem Antisemitimusvorwurf um sich geschmissen, dass er im Grunde eine Skala bräuchte, um noch wirksam zu beschreiben, welche Art Anti-Haltung er überhaupt jeweils beschreiben soll.
Nun für eine zunehmend inflationäre Nutzung sorgt nicht zuletzt die israelische Politik, gerade die letzten 20 - 25 Jahre unter Netanjahu, nicht unerheblich selbst, indem sie gerne mal selbst die als störend empfundene Kritik, auch die sehr sachlich angebrachte, an Israels Siedlungs- und Gaza-Politik sehr inflationär mit angeblichen Antisemitismus abwascht.
Das setzt halt auch für ehr einfach gestrickte Menschen die Hemschwelle niedriger sämtliche Kritik in einem Diskurs, selbst wenn angebracht, einfach direkt als antisimitisch motiviert abzuwürgen und so den eigenen Standpunkt vermeindlich zu legitimieren und vor Kritik unangreifbar zu machen.
Somal sich auch ganz grundsätzlich in Bezug auf Israel, mit Kritik durch andere westliche Staaten, sowieso schon auf Grund der Ereigneisse im Dritten Reich ehr verhalten geäußert wird und manchmal die einen oder anderen Dinge durchgehen gelassen werden, die bei den USA und Russland wohl viel heftigere Kritik ausgelöst hätten.
Der Vorwurf des Antisemitismus wird dadurch leider gerade durch ultra-orthodoxe rechte Israelis und deren Sympathisanten als sehr probates Totschlagargument gegen Kritik an Israels Handlungen misbraucht, sieht man ja auch an so gewissen Usern hier, wie Thomas5010, der allen Antisemitismus vorgeworfen hat die eindeutig die Raketenangriffe verurteilt haben, aber bei der Schuldfrage im Konflikt als Ganzes nicht einseitig nur die Palästinenser verantwortlich machen wollen, sondern eben im Gesamtkonflikt auch Ursachen und Verfehlungen auf israelischer Seite sehen.