Hätte man damals (AMD FX) schon ordentlich real (mit viel Hintergrundlast, die bei so manchen tatsächlich anliegt) getestet, hätte es gar nicht so schlecht um AMD's FX ausgesehen Denn so konnte man sich schnell mit einem großen Ivy-i7 anlegen.
Die große Anzahl der physischen Cluster hat bei solchen Szenarien zu ansehenlichen Ergebnissen geführt.
Die Kaufkraft lag vorwiegend bei den günstigen Gaming-Systemen und dort konnte das Cluster-based Multithreading sich in zu wenig behaupten, weil viele Games sich die Shared-Cluster in zu wenig zunutze gemacht haben. Der Trend hin zu mehr Optimierung ist seitens der Spieleindustrie auch nach dem Launch von Piledriver ausgeblieben. Die auf der Bulldozer-Architektur basierende und somit als dritte nachgefolgte Generation ist Piledriver. Diese Iteration hat mitunter um ihren verhöhnten Victim-Cache herum ein Improvement erfahren; je Modul teilen sich die zwei Kerne einen gemeinsamen Cache.
In Spielen ist mit Piledriver eine Mehrleistung von bis zu 20% gemessen gegenüber Bulldozer. Eine positive Ausnahme ist Call of Duty: Advanced Warfare: Dieses Game spricht als eines der weingisten die FMA3-Instruktion an, wodurch die Cluster allesamt voll ausgereizt werden können. Die Eight-Core-Prozessoren (4 Module, je eine FPU und eine STU pro Modul) zeigen in den offiziellen Benchmarks, dass sie mit Intels Quad-Core-Prozessoren gleichziehen können.
Doch die Realität aus Sicht aller Games sieht so aus, dass die Differenzen teils enorm sind, sodass zudem ab Werk ein mit der Brechstange hochgezüchteter Eight-Core-Prozessor (Codename: Centurion) in nur gelegentlich mit Müh' und Not einem Intel Core i7-4770K auf die Pelle rücken kann. Es liegt ganz einfach an der viel zu großen Ineffizienz, welche diese Mikrochips noch hinlegen können und an welcher die Systeme auf der thermodynamischen Strapazen in kaum noch zu stabilisieren sind und das gilt für die Spannungswandler in mehr wie für die Prozessoren selbst. (Die Investition in ein entsprechendes Mainboard, um 175-250 Euro nach UVP, erwies sich nicht für jedermann ansprechend und das verhältnismäßig teure Kühlkonzept rechtfertigt mitunter nicht den Aufpreis.)
In denjenigen Games, wo das Cluster-based Multithreading mehr schlecht wie recht zu skalieren befähigt ist, zum Beispiel bei Far Cry 3, wo die Auslastung in mehr der eines Dual-Core-Prozessors erinnert, und in noch deutlicher bei Far Cry 4, wo oftmals zwei Floating Point Units brach liegen oder die Shared-Cluster in kaum auf Touren kommen, liegt dann mit einem Eight-Core-Prozessor (Codename: Vishera) die Realität auf den Level eines mittelklassigen Sandy Bridge-Prozessors wie den Intel Core i5-2400; auch wenn oftmals der Intel Core i5-2500K zurategezogen wird, den ich allerdings für stärker einstufe. Im optimalen Falle liegt die Gaming-Performance auf den Level des Intel Core i7-2600K, respektive des Intel Core i7-2700K.
Insoweit ergaben sich Konstellationen, in welchen der Six-Core-Prozessor (Codename: Vishera) die bessere Kaufoption stellte, dieser im Falle des AMD FX-6300 immerhin um ein Drittel günstiger zu haben gewesen ist wie der AMD FX-8320. Die vermeintliche Speerspitzen aus AMD FX-8350 und AMD FX-8370 ist oftmals zu einem doppelt so hohen Preis verfügbar gewesen: Mit einer Meherleistung von durchschnittlich 5-10 FPS relativierte sich der Aufpreis in zu wenig. Die etwas wenigeren Bildraten des AMD FX-6300 fallen insofern nicht ins Gewicht, weil er aus seinen drei Modulen (6 Kernen) verhältnismäßig mehr Spieleleistung schöpft und mit ca. 100 Euro viel kostengünstiger im Einkauf gewesen ist. Des Weiteren ist der AMD FX-6300 mit seiner deutlich geringeren Anforderung an die Kühlung um einiges kostengünstiger einzuplanen gewesen in der Gesamtinvestition. Der AMD FX-6300 ist in der Tat ein guter Prozessor geworden.