Skysnake
Lötkolbengott/-göttin
Intel hat ja bekanntlich vor kurzem mit Ivy-Bridge-EX den Nachfolger des inzwischen in die Jahre gekommenen Westmere-EX Flagschiffs im x86 Bereich, auf Sockel 1576 Basis, eingeführt.
Laut Intel soll nach Sandy-Bridge-EP und Ivy-Bridge-EP auf Sockel 2011 Basis nun auch Ivy-Bridge-EX für den Sockel 2011 erscheinen. Ob es sich hierbei wie bei Haswell-EP um den Sockel LGA2011-3 handelt ist bisher nicht bekannt.
Für Haswell-EP wird eine neue S2011 Variante logischerweise notwendig, da statt DDR3 der neue Speicherstandard DDR4 zum, Einsatz kommen soll. Von ServeTheHome.com veröffentlichte Bilder der Packageunterseite von Sandy-Bridge-EP, Ivy-Bridge-EP, Haswell-EP und Ivy-Bridge-EX lassen eine genauere Analyse zu.
Wie man leicht sieht, sind, wie es auch nicht anders zu erwarten war, Sandy-Bridge-EP und Ivy-Bridge-EP mit dem selben LGA-Packagedesign ausgestattet. Bei Haswell-EP auf der rechten Seite fallen schnell die gefüllten Ecken im mittleren Bereich auf, was bei mir die Vermutung aufkommen ließ, dass der S2011-3 für Haswell-EP gar nicht über 2011 Pins verfügt, sondern über mehr.
Natürlich ist dies nachvollziehbar und auch verständlich, so wirklich glücklich kann ich aber dennoch nicht damit sein, da es für den Kunden einfach unübersichtlicher wird, auch wenn Haswell-EP eher wenige Kunde im Endkundenbereich ansprechen wird. Immerhin wird der notwendige DDR4 Speicher insbesondere am Anfang wohl ein teurer Spaß werden. Dies ist wohl auch die wahrscheinlichste Ursache für den gestiegenen Pad-Count.
Lassen wir nun unseren Blick zum Package des Ivy-Bridge-EX schweifen, so stellen wir erstaunt fest, dass es sich hierbei um das genau gleiche Pad-Layout wie bei Haswell-EP handelt. Die lässt natürlich nun raum für einige Spekulationen. Auf der einen Seite besteht die Möglichkeit, das wie in der Vergangenheit Angekündigt die neuen EX-Prozessoren DDR3&4 unterstützen, was die Hoffnung auf DDR3 auch bei Haswell-EP erneut aufkeimen lässt, und auf der anderen Seite eben, das Ivy-Bridge-EX ebenfalls bereits mit DDR4 läuft.
Hiermit kommen wir aber zum letzten Punkt, der gegen eine Kompabilität des Haswell-EP und Ivy-Bridge-EX Sockels sprechen. Ivy-Bridge-EX ermöglicht eine Direktverbindung von bis zu 4 CPUs, Haswell-EP von nur 3 CPUs. Zwar könnte Ivy-Bridge-EX eventuell auf Haswell-EP Boards funktionieren, der überzählige QPI-Port würde dann "einfach" als PCI-E Port arbeiten, umgekehrt kann ein Haswell-EP aber nicht in einem Ivy-Bridge-EX Board seinen Dienst verrichten, da ihm eben der einze QPI-Port fehlt.
Wie Intel dieses "Dilemma" lösen will ist bisher noch nicht wirklich klar. Mechanisch scheinen Ivy-Bridge-EX und Haswell-EP auf jeden Fall auf den ersten, und auch den zweiten Blick, kompatibel zu sein. Natürlich wird ein Käufer einer CPU im Preisbereich von >>1.000€ schon wissen, was er mit der CPU macht, aber gerade in großen Server-Systemen könnte es durchaus zu Verwechslungen in der Hecktik eines Austauschs von Hardware kommen. Wir können also schon einmal gespannt sein, ob wir von abgerauchten High-End-CPUs in den nächsten Monaten/Jahren höhren werden oder nicht.
Was denkt ihr, wird Intel diese "Marketingentscheidung" noch um die Ohren fliegen oder eher nicht?