Weshalb läuft die Synchronisation von Chia problemlos, wenn die CPU durch anderes unter Last steht, und wenn quasi Entspannung angesagt ist, ist nach kurzem Feierabend?
Drei Möglichkeiten:
a) Die CPU ist allgemein nur bei hohen Taktraten instabil (entweder weil sie dafür mittlerweile zu viel Spannung bräuchte oder weil das Board von vorneherein zu wenig gibt) und Chia erzeugt nur wenige fordernde Threads, sodass der Single-/Low-Core-Boost anspricht – und abstürzt. Ist dagegen auf allen Kernen Last, darf gar nicht so hoch getaktet werden und die CPU hält sich selbst im stabilen Bereich.
==> Testmöglichkeit: Prime 95 nur auf 1/2/4 Kernen mit respektive 2/4/8 ohne SMT ausprobieren. Zusätzlich mal die AVX-Niveaus durchschalten.
b) Die CPU hat ein Problem mit Teillast oder Lastwechseln (gleiche Gründe wie oben möglich und zusätzlich eine zu langsame Reaktion der Spannungssteuerung bei Lastwechseln oder eine zu aggressive Spannungskurve bei mittlerer Belastung). Wenn sie durch Prime 95 ohnehin voll ausgelastet wird, kriegt sie konstant die Volllastspannung und hinzukommendes Chia verdrängt nur eine andere Rechenlast, aber der Zustand beleibt aus CPU-Sicht unverändert. Läuft nur Chia, führt dagegen jeder Aktivitätswechsel desselben zu einer Änderung der Belastung der CPU inkl. Wechsel in oder aus Stromsparmodi und allgemein wird nicht das Volllastprofil abgerufen.
==> Testmöglichkeit: Verdammt aufwendig. Man müsste im Prinzip die Spannungen und Taktraten während Chia als fixen Wert im UEFI konfigurieren (vermutlich dutzende Kombinationen) und dann jeweils Stabilitätstests durchführen.
c) Es hat überhaupt nichts mit der CPU zu tun, sondern z.B. mit RAM, PCI-E, SSD,... (die letztgenannten sind nach Test eher unwahrscheinlich) und solange Chia nur begrenzte CPU-Zeit bekommt, bleibt die erzeugte Last für die kritische Komponente im grünen Bereich.
==> Testmöglichkeit: Stabilitätstests, Benchmarks und Underclocking für entsprechende Verdächtige. Zusätzlich kann man gucken, ob man Chia mit deaktivierten Kernen via UEFI auf den Durchsatz drosseln kann, der parallel zu Prime 95 unproblematisch war.
So oder so wird es arbeitsintensiv, dieses Stabilitätsproblem weiter einzugrenzen. Muster lassen sich halt frühestens zielgerichtet deuten, wenn man Probleme in multiplen Situationen hat und nach Gemeinsamkeiten gucken kann oder in einer Situation, die für sehr einschlägige Fehlerursachen bekannt ist.
Das würde übrigens erklären, warum PCGH die Marketingfolien von AMD nicht immer nachvollziehen kann.
Vielleicht nehmen die Intel @Stock Spec?
Was in Präsentationsangaben genommen wird, steht für gewöhnlich drin, da muss man nicht spekulieren. Bei AMD-Marketing war es zuletzt immer DDR5-6000 auf Ryzen- und für Core-Systeme. Also OC für beide CPUs, nur ausgehend vom absoluten Maximum um einen größeren Faktor auf Seiten AMDs.
@PCGH-Dave:
Danke für die Rückmeldung.
Selbstverständlich könnt ihr jetzt nicht mehr alle Tests 1:1 wiederholen.
Für sämtliche Tests gebt ihr ja mehrere tausend Messungen an.
Da spielt Zeit und Kosten natürlich eine gewichtige Rolle, das Geld muss ja auch irgendwo her kommen.
Wie ich oben ja auch schon geschrieben habe, haben das wohl mehr oder minder die allermeisten Teste und sonstige Nutzer im Kleingedruckten der Intel Specs übersehen.
Auf der normalen Intel Seite steht das auch nicht, da sieht man in der Kurzübersicht nur die Angabe "bis zu 5600", ohne diese Abhängigkeiten von der Anzahl der verbauten RAM Slots.
Roman ging im Video ja auch die Kinnlade runter.
Deshalb kann und sollte man jetzt auch keinem irgendeine Schuld oder unsachgemäßes Handeln vorwerfen.
Intel hat den Kram wohl einfach viel zu gut versteckt, wenn man sogar Sicherheitslücken, einen Produktionsfehler und ein totales Microcodedebakel viel eher findet.
Witzig ist auch mal wieder, dass die Mainboardhersteller einfach mal eben den Ram auf einen Standardwert von 4800 setzen, auch wenn das nicht nach Intel-Norm ist.
4,8 GT/s war die Spec für ADL 1DPC. Ich gebe zu, mich als Mainbaord-Fachred seitdem auch nicht mehr näher damit beschäftigt zu haben, weil ich konstant mit dem gleichen 12900K teste. Ich glaube mich aber zu erinnern, dass von Intel zum RPL-Launch "5600/5200" kommuniziert wurde – genauso wie "253/253". Vermutlich hat da schon jemand bei Intel die Überschriften der Werte verwechselt, denn in
Daves Test ist der nachfolgende Wert genauso verschoben: "Laut Intel ist es möglich bis zu DDR5-5600 beim Einsatz von zwei Modulen und bis zu DDR5-4400 beim Einsatz von vier Modulen zu nutzen."
Nö, kann man offiziell nicht. Bei Raptor Lake sind 5600/5200/4400 nicht die Specs für 1DPC/2DPC-1M/2DPC-2M, sondern die für 1DPC-1R/1DPC-2R/2DPC-1R. 2DPC-2M würde erst an vierter Stelle folgen, mit -4000. Das Problem ist halt, dass diese schön sortierten Dokumente noch gar nicht fertig sind, wenn wir testen. Wir kriegen diese Angaben direkt von Intel – und wenn da einer die Überschrift nicht richtig liest oder die gegebenenfalls noch gar nicht angepasst ist, hat man den Salat. Bei Alder Lake, also der zu Zeitpunkt unseres Testbeginns noch aktuellen Architektur, gab es den Eintrag "1DPC-2R" noch gar nicht. Damals war die zweite spezifizierte Frequenz tatsächlich die für 2DPC-1M und die dritte tatsächlich die für 2DPC-2M.
Leider braucht Intel immer 1-3 Monate nach Launch, ehe aktualisierte Datasheets veröffentlichen werden. In den letzten Jahren eher drei. Vermutlich schaut sich Legal alles doppelt so intensiv an, seitdem Intel selbst sämtliche 700er-PCH-Specs ein Jahr vor deren Launch geleakt und das so ein PCGH-Heini auch bemerkt hat.^^ (Aber immerhin veröffentlichen sie überhaupt, im Gegensatz zu einem gewissen Konkurrenten, der auf Fragen z.B. nach Kühleranpresskraft-Specs knallhart sagt, dass es die nur für Kühlerhersteller gibt.) Das heißt ein PCGH-Redakteur kriegt ein Originaldokument erst nach 2-4 Ausgaben und ebenso vielen Tests zu Gesicht. Bis dahin muss er darauf vertrauen, dass die mündlich oder in Review Guides weitergegebenen Infos stimmen. (Zumindest bei Intel. Bei AMD weiß man ja,
dass die Zahl der PCI-E-Lanes gerne mal für jede Seite neu ausgewürfelt wird.^^) Natürlich prüfen wir am Launch-Tag unsere Ergebnisse auf Konsistenz gegenüber denen von Mitbewerbern. Aber wenn die alle direkt -5600 einstellen?