Das Problem, was alle Foristen - einschließlich derjenigen mit Moderatorenwürde - haben, ist nun einmal, dass es nur einen Weg gibt, um echte Trolle (simia digitalus vulgaris) zu erkennen: Man muss beobachten, ob die von ihnen ausgehende Provokation in Methodik und Inhalt systematisch ist, also darauf ausgelegt, entweder Unruhe um ihrer selbst Willen zu stiften, sich zu profilieren bzw. die eigenen psychischen Probleme an Anderen abzukämpfen. Das bedeutet aber auch, dass man einzelne, auch heftige, Ausfälle erst einmal ertragen muss, bis ein System erkennbar wird.
Es gibt einige Nutzer hier im Forum, die ich nach erstem Eindruck für ausgemachte Armleuchter hielt, bei denen ich aber später merkte, dass sie einfach nur ihre Reizthemen und/oder Schrullen haben, wie ich sie auch bei mir selbst vorfinde, ansonsten aber ernstzunehmende oder sogar angenehme Gesprächspartner sind. Zudem hat jede/r mal einen beschissenen Tag, eine stressige Phase, gestörte Verdauung oder schlechten Sex, was sich in Beiträgen niederschlagen kann.
Das ich diese über die Ignorierfunktion nicht in spezifischen Themen/Threads/Boards ausblenden kann, muss ich nun einmal selbst organisieren, wann und wo ich sie zwecks Wahrung meiner Contenance und des Forenfriedens händisch ausblende.
Ebenso haben sich Manche, die ich für ganz normal und geerdet hielt, im Laufe der Zeit als Blender oder sehr geschickte Trolle herausgestellt, die sich eine Maske der Normalität übergestreift haben. Die sind auch für Mods schwer zu greifen, weil sie in einzelnen Beiträgen unter der Eingriffschwelle bleiben und ihr Credo nach und nach aufbauen. Dagegen hilft nur aus Sicht eines Moderators nur, quasi Buch zu führen und irgendwann bei einer Provokation das, ähem, "Lebenswerk" würdigen zu können, auch wenn diese Provokation für sich keine Verwarnung rechtfertigt.
Nur: Moderatoren sind keine Vollzeit-Jobber und als Ex-Mod in zig anderen Foren weiß ich, dass dieser Aufwand nicht für jede/n zu leisten ist. Es wird aber leichter, wenn die Community mitwirkt und darauf hinweist, dass jemand (mal wieder) sein Netz spinnt - aber dann auch akzeptiert, dass die einzelne Meldung nicht (sofort) zu einer Maßnahme führen kann.