Einer der "sonnigen Spezialisten aus der Zukunft" kann ja gerne mal einen Vergleich rechnen.
Wenn ich Sonne nutzen würde (nutzen, selbst, nicht einspeisen), was kostet mich das ganze System, um mich mit sagen wir 5000kWh/Jahr zu versorgen.
Die Energie muss natürlich gespeichert werden, somit benötige ich recht viele Akkus.
Da eine Umstellung auf 12V oder noch schlechter 24V (Kompatibilität) keinen Sinn im großen Haus macht
(Armdicke Kupferkabel?! Dazu haufen neue Geräte, oder gar massenweise Wandler an jedem Gerät? Nee danke), muss also noch nen Wandler her auf 230V~, sogar ein recht dicker und dazu auch noch 3 Stück, zwecks 3 Phasen als auch 400V,
wie man weiß, kostet das gut Effizienz, also wieder Energie vernichtet, als auch wieder 3 weitere Geräte die hergestellt werden müssen, als auch kaputt gehen.
Dabei muss bedacht werden, dass zur Winterzeit wesentlich mehr Strom als im Sommer verbraucht wird,
ausgerechnet da, wo wir wenige und kurze Sonnentage haben.
Also die 3x63A müssen drin sein, wie am Hausanschluss (Viele Firmen haben sogar 3x125A)
(Stell dir vor, Cheffin hat kein Strom in de Küche, nur weil ich gerade de Kärcher benutze ^^)
Was kosten die Akkus, wie lange halten diese durch und wie belasten sie bei Herstellung und Entsorgung die Umwelt? Das gleiche gilt für die Panels.
Klar, ich kann beim Akku auch auf LiFePo4 gehen, aber das wird dann 5- bis 6-Stellig.
Bleigel fällt jedenfalls aus, jeder mit KFZ weiß, dass die nur 400 Zyklen überleben.
Platz braucht man ebenfalls dafür, vor allem geht die Sicherheit aber immer vor,
ergo ein extra gesicherter Raum dafür, sicher gegen Brand, Explosion und Wasser inkl. Löschanlage.
(Ihr kennt ja sicher alle das Prozedere um die brennenden E-Autos, das is ziemlich krass aus Sicht der FFW und beansprucht pro karre ganze 14 Tage. Den ganzen Rettungskram mal außer Acht gelassen, Rettungsplan ist heute ein Handbuch, früher war das eine A4 Seite beim einfachen Spritti)
Also kurzum:
Wie belastet der ganze Spaß die Umwelt bei Herstellung, Entsorgung/Tausch und Nutzung.
Was kostet der ganze Spaß am Ende?
Wie lange kann ich dafür eigentlich weiter Strom einkaufen, bis sich die Geschichte amortisiert?
Muss ich im Winter dann doch wieder Strom einkaufen um meine Akkus zu laden? (Die dann sogar geladen werden müssen, wenn ich Urlaub mache, da jeder Akku ne Selbstentladerate hat)
Achso.... dann kommt noch Steuer auf meinen selbst produzierten und genutzten Strom, ja so is Deutschland...
Meiner Meinung nach macht sowas erst Sinn, wenn die neuen Panels frei am markt sind (Die matten, mit mehreren Schichten, angeblich Effi über 90%) und vor allem vernünftige Akkus verfügbar sind.
PS: Und das ganze Prozedere stelle man sich jetzt mal net nur für ein Haus vor, sondern für ein ganzes Land.
Für Saft durch Wasser oder Wind gilt ja quasi das Gleiche. Erst wenn alle 3 (oder mehr) verschiedene Quellen genutzt werden und die Infrastruktur dazu passt, dann kann man sich (flotte) Speicher einsparen, aber ohne geht's auf keinen Fall (evtl. dann nur Puffer)
Jedenfalls muss man dann ne Überproduktion um mindestens 300% haben, eher 500%, damit 2, im Notfall eher 3 Quellen ausfallen können (nachts + windstill macht schon -2) und es net "dunkel" wird.
Und dass wir Strom auch weiterverkaufen ist dann noch gar nicht bedacht, das Nachbarland kauft durchweg sagen wir 20%, wird's gerade Windstill nachts im Winter, stellen wir dem Nachbarland einfach den Strom ab? (mal ganz blöd vereinfacht ausgedrückt)
Edit:
Da ich gerade Bock hatte zu rechnen:
Wir gehen mal davon aus, dass einem 3x32A ausreicht, das entspricht zusammen 22,08kW.
Unsere Wandler schaffen mit Glück 80% Effi im Schnitt, somit benötigen wir dann ~28kW von den Akkus.
Sagen wir, wir gehen auf 3x 60 Zellen á 3,4V, macht 3x 204V (effizienter eben), muss unser Akku 45,75A pro Phase abgeben können.
Da wir wissen wie unsere Automaten und Geräte funktionieren, müssen kurzzeitig auch mindestens 100A drinnen sein!
Aber damit haben moderne Akkus ja nicht so Probleme, die LiFePo4 können je nach Modell 250-600A
Wir rechnen mit ein, dass wir zum Schutz nur bis 10% entladen dürfen, weitere 10% lassen wir als Notstrom für z.B. Heizung etc., also 20% gesamt.
Um also einen ganzen Tag ohne Sonne auszukommen, benötigen wir 1100Ah bei 204V, das ganze 3x,
mit den 20% Restkapazität eingerechnet sind es dann 1370Ah.
Jetzt schauen wir uns mal bei billigsten Chinamann um, die liegen so im Schnitt bei 600€ 12V/200Ah.
Für 216V (wir gehen nun auf ein 72V System) brauchen wir 18 Stück,
um auf die 1370A zu kommen 7x 18 Stück. das ganze 3x, macht 378 Akkus, wir runden auf 400 auf, samt Reserve.
Bei der Stückzahl bekommen wir sicher auch paar %, also sagen wir, ich muss schon rein an Akkus ganze
160000€ investieren, wenn ich nur einen Tag ohne Strom sein will, oder 2-3 halbe Tage,
wenn wir genügsam sind maximal 6 Tage bei schlechtem Wetter.
Und das ganze komplett roh, ohne (mindestens) CC/CV Ladesteuerung, ohne Überwachung, ohne alles.
Und um auf Nummer-Sicher für den langen Winter zu gehen, sollte man dann eher 600 der Akkus nehmen.
Brauche ich wirklich meine 3x63A, wie ich das als Hausanschluss habe, kann ich die Akkuzahl auf ~1000 verdoppeln (ab hier gibt der Chinese auch offiziellen Mengenrabatt)
dann bekomme ich die sicher für 200€ es Stück, macht aber immer noch >200k EUR.
Dazu kommt noch meine ganze "Solaranlage", deren Installation und der gesicherte Raum.
Achso, ein Akku wiegt circa 15kg, macht dann 15 Tonnen Gewicht. Der Keller kann das ab
Von der Größe her geht's sogar, sind nur 2,5 m³.
Für das Geld kann ich weitere 133 Jahre Strom ganz üblich einkaufen.
Der Urenkel hat dann eventuell was davon, sofern er dann 160000€ für neue Akkus übrig hat,
denn 90 Jahre halten die LiFePo4's sicher auch net durch, zumal es dann recht sicher auch was Neueres, besseres gibt.
Anm.:
Klar das ist jetzt nur eine Pi+Daumen Worst-Case Rechnung, natürlich ist das abhängig wie viel Saft man wirklich benötigt.
Ich bin jetzt halt von 24h Vollgas ausgegangen.
Aber das ist auch genau das was ich von meinem Hausanschluss geboten bekomme, ohne zeitliches Limit.
Gehen wir jetzt nur mal von 1/8tel Verbrauch aus, bin ich mit allem drum und dann aber auch wieder knapp im 6-Stelligen.
Joa ich weiß, viele andere werden da weit drunter liegen, aber das wäre jetzt halt mal in meinem Fall.
Wer mag kann das ganze auch genauer ausrechnen, direkt mit kWh. Aber da hatte ich keine Lust drauf
Oder anders ausgedrückt: benötige ich 580W pro Tag, halte ich 16 Tage ohne Sonne durch, sicher aber keine 4 Wochen bewölkt. (580W pro Tag entspricht 5000kWh/Jahr).
Dabei muss man bedenken, dass (viele) im Winter wesentlich mehr Strom als im Sommer benötigen,
an einem Tag mal viel mehr Strom, am anderen mal weniger und ab dem Abend nicht mehr geladen wird, sondern nur noch verbraucht.
Wer alleine wohnt und tagsüber arbeiten, hat sehr wenig Verbrauch.
Schätzen wir mal, was läuft immer: Kühlschrank (20W), Gefriertruhe (25W), Pumpe der Fußbodenheizung (15W) und Kleinkram (~20W).
Das sind durchweg schon mal 80W/Tag.
Hat man noch Ofen, Umwälzpumpe und solche Geschichten (eigenes Haus), biste bei mindestens 150-200W/Tag,
von Wärmepumpe und DWH reden wir erst garnich....
Abends kommt man heim, spielt 2h PC (300W ->0,6kWh), man Kocht oder backt was eine Stunde (500-1500W ~1kWh), hat insgesamt 4h LED Licht an (30W ~0,12kWh).
Und die Waschmaschine läuft 2h (1kW ~ 2kWh), der Trockner 2h (2kW ~4kWh) und noch Kleinkram, wie TV, Föhn, Toaster und sowas.... lass das 0,5kWh sein.
Umgerechnet sind wir dann bei circa 342W + 80W = 422W pro Tag. (klar, im Schnitt weniger, eher die Hälfte, aber so rechnen wir mit Akkus nicht, schon zwecks Winter und Ladung nur Tagsüber)
Genau das müssen unsere Akkus mindestens leisten können.
Will man den Worst Case, sagen wir bei schlecht Wetter 50% Laderate, heißt 211W pro Tag Akkukapazität+ 20% Headroom ~ 300W.
Und wehe man will mal ein Elektroheizer anmachen, dann is ruckzuck dunkel, die Rechnung lässt jetzt keinen Spielraum für weitere Verbraucher.
Brauchen wir 500Ah, sofern uns eine Phase ausreicht. (Dank Herd eigentlich nicht).
Macht 54 Akkus á 500€ = 27k EUR und 0,8t Gewicht.
Wobei wir mehr einrechnen sollten, da meine Rechnung von durchweg gleichem Verbrauch und Ladung ausgeht,
aber wir laden nur Tagsüber und verbrauchen den Großteil Abends nach der Arbeit.
Mit Puffer, sollte man also schon mal 100 Akkus einplanen.
Herzlichen Glückwunsch an denjenigen der meinen ganzen Text nun gelesen hat.
Und vorab vielen dank für Korrekturen, ich hab mich um die Zeit sicher wo verrechnet
(und bitte nicht zu genau nehmen, das is alles überschlagen)
Ich will damit aufzeigen, was man investieren müsste, um sich komplett selbst mit Sonnenenergie zu versorgen,
winterfest.
Habe nämlich das Gefühl (nicht nur hier), dass einige sich Diverses viel zu einfach vorstellen.
Das ganze muss man sich jetzt mal für ein ganzes Land überlegen, denn viele "grüne" Energiequellen benötigen Puffer.
Denn kilometergroße Tupperschüsseln, die man tagsüber dauerhaft mit Wasser befüllen muss als Puffer,
is bei uns eher nich drin.