AW: Green Spirit - Rechner für St. Anna Kinderspital (neuer Sponsor an Board: S86)
Und weiter geht’s:
Akt 5
Episode 1 - das grausige Erwachen
Nun, es kommt der Moment an dem die Wahrheit einem ins Gesicht springt – ob man will oder nicht. Der Moment war für mich und den Mod gerade gekommen. Nach 2 Stunden Akklimatisierung und Durchsicht aller Schlauchverbindungen, Lüfter und Fremdteile war es soweit.
Der Kollege und ich schalten den Green Spirit ein. Natürlich nur das Netzteil – und lauschten erstmal der Stille und bewunderten die leuchtende Led auf dem EVGA Board. Ok, es hat nicht geknallt, es hat nicht gestunken und das Board zeigt an, das es eigentlich könnte wenn wir wollten.
Super dachten wir uns. Also auf zum nächsten Akrobatikakt. Warum ich einen unabhängigen Kollegen gebeten habe mit mir auszupacken und den Funktionstest durchzuführen, mag sich jeder selber ausmalen.
Während der Kollege den Stromstecker in der Hand hielt – für den Fall das ich schreiend den Rechner ausschalten will, was ja bei ATX super schnell geht, wenn man einfach den Stecker zieht, drückte ich oben auf den Powerknopf.
Stille. Erneutes drücken. Stille. Wieder erneutes drücken. Noch mehr Stille ausser dem Geklicke des Knopfes. Fein fein, Kabel kontrolliert und gesehen: die Anschlüsse oben sind zwar vorhanden (nicht so wie der Sata-Tray-Anschluss), allerdings nicht angesteckt. Ok, wie ich schon lesen durfte, schiebt Lower sowas jetzt gerne auf den Versand – das kann ich aber leider so nicht unterstützen. Wäre ja nur der Anschluss am Mobo für den Poweranschluss abgegangen, hätten ja Reset, USB und Audio noch dran sein müssen. Selbst einen abgerutschten Resetanschluss könnte ich noch auf den Transport schieben. Aber erklärt mir das mal bitte bei USB (9 Polig) oder HDAudio bei Kabeln die hinter der Rückwand laufen.
Das war mit Sicherheit kein Transportschaden, die Vermutung liegt hier nahe, das nach dem Anbau des Deckels nur das Nötigste angeschlossen wurde – vielleicht sogar garnichts. Der geneigte Leser des gesamten Thread mag das selber einschätzen. Man sieht hier aber deutlich: durch und durch qualitatives Modding in Reinform. Eigentlich hätte beim Ebayangebot etwas ähnliches stehen dürfen wie: „Verkaufe Bausatz zum Selberbasteln – ich hab nämlich keinen Bock mehr“.
Nun gut, egal, das Anschliessen kostet ja nichts, ist ja nichts kaputt. Somit habe ich auch kein wirkliches Problem damit. Ebenso wenig wie mit schlecht lackierten, verkratzten oder verstaubten Gehäusen. Mit Schrauben oder Dreck der beim öffnen rausfliegt. Mit manchen nicht so schön gesleevten Leitungen. Denn auch wenn das Nobody behauptet hat: Ich erwarte keinen 100% Mod und ich will das Ding auch nicht modden, ich will es meinen Ansprüchen nach modifizeren. Festplatten, Karten, Ram – fertig. Du hast auch recht das man bei mir unbedingt zwischen den Zeilen lesen muss, dort steht bei allem Sarkasmus und Spass die eigentliche Wahrheit – und die ist eben manchmal grausam. Du kannst mir gerne per PM antworten. Schön das Du es direkt so überblickt hast, ich habe mich in Dir nicht getäuscht. Ich nehme Dir bisher im übrigen nichts übel.
So weiter im Text, kein Problem, das EVGA hat ja ebenso Taster am Board.
Kurzum – eingeschaltet und dann nur noch staunend geschaut. Zuerst dachten wir ja, das im Nachbarhaus ein Hubschrauber gelandet ist. Allerdings erkannten wir schnell, das wir einen Lüfter nicht überprüfen konnten: den vom Netzteil – ein kurzer Nahbereichs Hörcheck – ja, rechtes Ohr lebt noch – und es wird wohl ein Kabel in den Lüfter hängen. Wir erinnern uns, beim Sleeven wird der Strang dicker. Leider ist der Sleevestrang von aussen nicht gesichert. Vermutlich ist durch das transportieren der ATX-Strang ein wenig hineingerutscht.
Ok, ausgemacht, ein wenig am Strang gerüttelt und wieder angemacht: Stille. Fein haben wir gedacht – fälschlicherweise. Aber dazu später.
Der Zeitpunkt ist gekommen dem Bootbild und Screen ins Gesicht zu schauen, belustigt durch das Gepiepse beim EVGA (das Ding zählt die USB Anschlüsse mit Piepstönen, es zählte 4) fast vergessen ins Bios zu gehen, aber doch noch durch einen beherzten Sprung auf die Delete-Taste erreicht. Na das fühlt sich doch mal gut an. Jetzt mal umsehen, was gibt es hier so:
Mal abgesehen von der falschen Urzeit und dem Jahr auf 2009 (war was mit der Batterie?) streifen meine Augen zufrieden über den Prozessor, Speed, Anzahl und Ram. Halt stop, wie zufrieden?! Dort steht 2040MB – ist der zweite Riegel Bier holen gegangen?
Also nochmal ausgeschaltet und die Riegel überprüft. Nope, sitzen eigentlich fest in den Sockeln. Nochmal gestartet. Nichts, kein Muckser, Bios POST hängt auf 68 fest.
Ausgeschaltet und im Internet nach einem Manual gesucht. Hurra, POST 68 gibt es nicht in der Anleitung. Ach, war bestimmt ein Schluckauf, nochmal angeschaltet.
Plopp, fährt bis POST 03 (Initialize Bios) und macht dann einen Reset. Hä? So etwas kenne ich nur von Asusboards die übertaktet sind, die machen ständig ein Reset nach dem Einschalten vor dem Bios – scheinbar um die Werte zu übernehmen. Aber hier?
Ok, nochmal Ram gecheckt:
Vorhanden, steckt drin. Der Rechner fährt in den Windowsboot – ist aber für einen SSD Boot elend lahm. Nichts desto trotz erstrahlt Windows und ich fange kurz an die Eigenschaften des Computers in Windows 7 Home Premium zu checken. Bis mir leider der Rechner einfach einfriert.
Ok, ausgeschaltet, eingeschaltet, geht nicht, fährt ein wenig die POST Codes ab bis er bei E8 stehen bleibt. Mist, E8 gibt es auch nicht. Macht nichts, versuchen wir es einfach mal mit einem Ram Riegel auf Dimm Slot 1. Einschalten, fährt ein wenig herum und endet bei EA. Glücklicherweise gibt es auch das nicht in der Beschreibung. Allerdings deutet das Suchen im Internet auf ein Ram Problem hin – aber das wussten wir ja schon nach der Anzeige der 2040 MB. Gut, mal die Lichter am Board gecheckt:
Daraufhin im Forum von EVGA folgendes gefunden:
P55 LE not detecting full RAM
Aha, Ram nicht richtig drin und angeblich schlechte Einstellung im Bios (obwohl ja keiner was verstellt hat).
Ok, sicherheitshalber machen wir folgendes, wir löschen einfach das CMOS auf Werkseinstellung – wer weiss was da getrieben wurde:
Nun, das ging dann so eine ganze Weile weiter, mit Ramwechsel, ein Riegel, zwei Riegel, Booten, Bioshängen, Reset direkt beim Windowsbootscreen, Hängen beim Windowsbootscreen. Wirklich zickig und undefiniert – auf Deutsch: irgendwas stinkt gewaltig.
Dann kam mir die glorreiche Idee: Wenn Windows schon nicht bootet, dann einfach mal ein neues draufinstallieren. Schnell mal ein Windows 7 Ultimate Installationsmedium geholt (sowas haben wir auf der Arbeit tonnenweise als MS Partner) und installiert. Denkste.
Bootscreen gesehen, Windows DVD erkannt, booten von DVD und kurz vor dem ersten Menü: Ein schwarzer Bildschirm mit linkseitigem H Streifen. Spitze, ich hab aber auch Glück. Ok, noch zwei mal mit unterschiedlichen Medien versucht, man glaubt ja an das gute im PC: nada, identisches Verhalten. Somit aufgegeben.
Nun, es kam wie es sein musste, der Arbeitstag endete und ich packte alles sauber zusammen und nahm mein Stück Hightech mit nach Hause – mit dem festen Willen, das ganze Ding nicht nur mit der Handycam hier zu posten sondern auch mal mit meiner recht neuen DSLR. Die verzeiht Staub, Fingerabdrücke und andere Dinge allerdings noch weniger. Wer jetzt meint, es geht wieder zu sehr ins Detail: schaut halt weg. Leider hab ich den Weissabgleich nicht immer hinbekommen, aber die Tageslichtlampen haben einigermassen für Licht gesorgt, aber seht selber:
Leider kein so tolles Foto, aber man erkennt, das die Blenden hinten völlig unregelmässig lackiert sind. An vielen Stellen sind 20 Kilo Farbe, aber an manchen hat es dann für den letzten Spritzer nicht gereicht. Aber es ist wie es ist. Die Grafikkarte steckt sauber im PCIe Slot und ist vorne verschraubt und hinten sauber eingerastet. Unten sieht man gähnende Leere an den Mainboard Anschlüssen für USB, Panel und Co.
Einen Umstand auf diesem Bild habe ich erst später beim erneuten überprüfen entdeckt:
Ich könnte euch jetzt suchen lassen aber das sieht man nur wenn man es weiss oder das Board in unterschiedlichen Lichtwinkeln sehen kann. Direkt über dem E der Boardbezeichnung LE ist ein Fleck – wenn man den weiterverfolgt geht dieser an der rechten unteren Ecke der Boardbezeichnung weiter. Und wenn man noch weiter nach unten sieht, wird dieser Fleck fortgesetzt. Na, nach was riecht das? Richtig, nach einer Flüssigkeit, die dort gelaufen ist (vielleicht schaffe ich es ja, Fotos vom ganzen Weg zu machen). Kurz mal den Kühler nochmal überprüft – dicht, und auch nichts nass. Scheint also schon älter zu sein.
Hier nochmal der Übeltäter der auch nicht wirklich immer laufen will. Entweder er hat einen Schaden oder die Spannung vom Board ist zu niedrig. Aber auch hier: An einem Lüfter soll es nicht scheitern wenn die Hauptkomponenten stabil und zuverlässig laufen – tun sie aber zumindest im Moment jedoch nicht.
Hier die Laingpumpe. Man kann nicht meckern, aber die Wakü hat er gut hinbekommen. Ok, Schlauchführung hin oder her, die Wakü läuft problemlos. Man hört die Laing aber doch schon gut wenn sie nicht entkoppelt am Boden steht. Ich vermute allerdings wenn die Aquastreams hier, die Phobya oder die Eheims nicht entkoppelt wären, würde man diese auch gut wahrnehmen. So hörst Du es nur, wenn sich eine Luftblase kurz verfangen hat.
Hier sieht man, das der Mod eigentlich recht schön sein könnte. Kabel die quer durchs Gebiet laufen sind von mir temporär angesteckt worden, hier der angesteckte Frontpanel USB Slot, der jedoch nicht veranlasst hat, das auch USB Geräte im Toppanel erkannt werden. Da ist wohl noch mehr der Wurm drin, aber das ist zweitrangig.
Hier sieht man auch den leichten Fleck über und unter dem LE, sogar über dem P ist scheint etwas zu sein wie ich gerade hier im Bild sehe. Kurze Kontrolle am Rechner hinter mir, ja, auch hier ist etwas flüssiges vom Sockel oben runter gelaufen, allerdings nicht weiter als bis zum Schild. Aber das kriegen wir noch raus.
Hier nochmal die Rückseite, eigentlich ein schönes Heck.
Wie ich schon schrieb, eine DSLR mit Macrofunktion und guter Beleuchtung verzeiht nichts. Hier die gähnende Leere des Sata-Trays, das schon mein HD2 ablichten durfte. Aber gerade hier sieht man auch die Verarbeitungsqualität, Staubeinschlüsse, Orangenhaut, ungleichmässiger Auftrag – Sprühdosenqualität halt.
Leider ist an den Knöpfen, vor allem am kleinen Resetknopf so viel Farbe, das er, einmal gedrückt, nur noch in Zeitlupe herausfährt. Gut das der nicht angeschlossen ist.
Zuerst habe ich mich nicht getraut, die Rückseite zu öffnen. Die Schrauben waren recht lang und das Gewinde schon recht verschnitten. Das deutet eigentlich auf Krafteinwirkung hin. Ich war mir nicht sicher ob ich das Blech dann noch zu bekomme. Aber es war gar nicht mal so wild.
Wieder mal gut zu sehen: Schön verarbeitetes Gehäuse und toller Sleeve von Nils – auch wenn da ein Sata Kabel noch nackig ist. Aber ich hab noch genug Sleeve hier (wie ich sagte, ich hab ja selber ein Projekt rumliegen das gemacht werden will). Heatkillerbackplate ist ebenso schön zu sehen.
Hier noch das letzte Bild für heute, die Laing von der Rückseite im Fokus. Leider (oder Gott sei dank) hat es nicht für weitere Netzteilsleevings gereicht. Die Verarbeitung der Sleeves ist manchmal exorbitant gut und manchmal einfach hingeschludert. Natürlich ist es nicht leicht, ein recht gutes Sleevingergebnis hinzubekommen. Aber es hat auch was mit Geduld und Übung zu tun – beides Attribute, die ich persöhnlich dem verantwortlichen Modder nach dem Thread und dem Mod nicht zusprechen möchte.
Der Endakt ist leider etwas länger und wird in mehrere Episoden aufgeteilt. Und vor allem hoffe ich das er positiv endet. Da euch aber vom geschehen her schon 2 Tage voraus bin kann ich nur sagen: Es wird noch viel, viel "besser" als es jetzt schon ist.
Bis morgen ... wobei, ich fahre morgen zu einem Bekannten, die restliche Hardware testen, verzeiht mir also wenn ich morgen nicht update. Ich mache aber laufend Fotos von den Dingen und halte euch auf dem laufenden.
Hoffentlich habe ich mit den Bildern alles richtig gemacht, die neue Forensoftware ist an manchen stellen recht zickig. Ajax nur um des Ajax willen ist nicht immer gut.
Ich bin für Anregungen und Kritik offen, danke auch für den positiven zuspruch.
Bis dann wenn es wieder heisst in diesem Kino: Pleiten, Pech und Pannen ... der Wahnsinn geht weiter!